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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 17:31 
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RetroRebel
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Ich habe mich aus gegebenem Anlass in den letzten Tagen ein wenig mit Skihelmen auseinandergesetzt. Dabei bin ich auf verschiedene interessante Dinge gestoßen, die ich hier einmal kurz wiedergeben mag. Grundsätzlich geht es um folgende Frage: Was kann ein Skihelm - und was kann er nicht?

I. Sinn und Zweck von Helmen
Generell haben Helme in diesem und ähnlichen Anwendungsbereichen drei wesentliche Funktionen, die es zu unterscheiden gilt.

1. Stoßdämpfung
Dies ist eine ganz wesentliche Aufgabe von Helmen. Hierbei geht es nicht um äußere Verletzungen des Kopfes durch den Aufprall, sondern vielmehr um den Schutz des Gehirns vor inneren Verletzungen durch extreme Beschleunigungen (Verzögerungen). Die Grenze dessen, was als gerade noch akzeptabel (also nicht tödlich) gilt, wurde in grauer Vorzeit für den Bau von Motorradhelmen mal bei 400 G, später dann bei 300 G gesehen (Einwirkdauer jeweils im Bereich von 2 ms und weniger). Heute sind Verzögerungen unter 200 G solche, die als mit ausreichender Wahrscheinlichkeit überlebbar betrachtet werden, tendenziell wird man aufgrund der jüngeren medizinischen Untersuchungen wohl noch weiter runtergehen.

Anwendungsbereich ist der Aufprall mit Helm auf eine flache Oberfläche. In den Tests wird konsequenterweise ein Alukunstkopf mit integriertem Beschleunigungsmesser auf ein flaches Stahlstück fallen gelassen und dabei die maximal auftretende Beschleunigung gemessen. Die Dämpfung seitens des Helm erfolgt dabei nicht durch die äußere Helmschale, sondern durch die innen liegende Kunststoffschicht, die sich verformt.

2. Durchdringungsfestigkeit
Die äußere Helmschale wiederum schützt gegen Durchdringung, insbesondere von spitzen Gegenständen. Bei Skihelmen kann dies insbesondere in Zusammenhang mit Stahlkanten oder dem Aufprall auf Gegenstände eine Rolle spielen. Generell stellt sich hier eine Designfrage: eine hohe Durchdringungsfestigkeit setzt eine gewisse Steifigkeit der Helmschale voraus. Diese wiederum reduziert die Stoßdämpfung, da eine schnellere Verformung der äußeren Helmschale zu einer schnelleren Verformung der innen liegenden Kunststoffschicht führt, wodurch die Verformung insgesamt verlängert wird, was wiederum die auftretende Beschleunigung reduziert.

Da in den allermeisten Fällen bei Motorrad- wie bei Skihelmen die Stoßdämpfung die wesentliche Rolle hinsichtlich des Verletzungsgrades spielt (dies ist eine Konsequenz typischer Unfallszenarien), sind grundsätzlich Helme, die weniger Steif sind, vorzugswürdig. Aus diesem Grund sieht die Norm ECE 22-05 (Motorradhelme) auch tendenziell weichere Helme mit besserer Stoßdämpfung vor, anstatt sehr steife Helme zu begünstigen, wie es beispielsweise der amerikanische SNELL Standard tut. Bei entsprechenden Tests haben sogar Motorradhelme mit Plastikschale insgesamt deutlich besser abgeschnitten als solche aus Fiberglas oder gar Kevlar.

Der Schluss, dass solche (teuren) Helme besser seien, ist also trügerisch: lediglich bei extrem hohen Aufprallenergien, wie sie nur bei einem Bruchteil von Motorradunfällen vorkommen (<5 % ist mir in Erinnerung) kann es sein, dass die Plastikschale eventuell nicht mehr hält, was aber in den Tests nicht vorkam. Bei derart krassen Unfällen sind aber üblicherweise die sonstigen Verletzungen bereits tödlich. Zudem kommen sie wohl auf der Piste noch seltener vor.

Erste interessante Erkenntnis: Der günstige Helm mit der Plastikschale ist zumindest bei Motorradhelmen beim Großteil aller Unfallszenarien nicht nur nicht schlechter, sondern mitunter wesentlich besser! Auf Skihelme dürfte das Ergebnis zu übertragen sein, da die Unfallszenarien sehr ähnlich sind (Sturz und Aufprall auf eine harte, glatte Fläche bei hohen Geschwindigkeit).

Die gesamte Untersuchung mit interessanten technischen Details über Baukonzepte von Helmen und ihre Effektivität:

http://www.motorcyclistonline.com/gearb ... index.html

3. Schutz vor sonstigen Verletzungen
Schließlich schützen Helme auch vor sonstigen Verletzungen wie Schürfwunden, dies ist im Allgemeinen unkritisch, da hieran keine besonderen technischen Voraussetzungen zu stellen sind, außer, dass der Helm auf dem Kopf bleibt, was im allgemeinen wohl bei den heutigen Bauweisen der Fall ist. Hinsichtlich von Skihelmen ist allerdings zu bedenken, dass diese meist nur bestimmte Bereiche des Kopfes und insbesondere das Gesicht nicht oder nicht vollständig schützen.

II. Sicherheitsgewinn im Skisport

1. Allgemeines

Bisher konnte ein Sicherheitsgewinn durch Helme im Skisport nicht endgültig wissenschaftlich nach gewiesen werden ( Report des Bfu (Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung): http://www.bfu.ch/PDFLib/820_74.pdf ), er gilt aber unter Experten als sehr wahrscheinlich. Gleichermaßen konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass Helme die Verletzungsgefahr erhöhen. Dieser zunächst paradox anmutende Effekt ist bekannt aus dem Anwendungsfeld schwerer Helme (Militärhelme mit Zusatzausstattungen z.B.), wo durch das Zusatzgewicht auf dem Kopf bei starken Beschleunigungen (Aufprall) Nackenverletzungen auftreten können. Aufgrund des geringen Gewichts von Skihelmen gilt eine solche Gefahr unter Experten allerdings als unwahrscheinlich, der Effekt tritt wohl erst bei Helmgewichten deutlich über 1 kg auf (insb. ab 1,5 kg) [BfU Report]. Die Annahme, die Risikofreude steige durch das Helmtragen, ließ sich bisher empirisch nicht belegen [BfU Report].

2. Technische Standards für Helme und ihre Bedeutung in der Praxis

Skihelme unterliegen der Norm EN 1077 hinsichtlich des europäischen Binnenmarktes sowie der Schweiz. Daneben existiert die Norm ASTM F2040-02 (2002) für den amerikanischen Markt. In Bezug auf Stoßdämpfung und Durchstoßfestigkeit werden dabei folgende Tests durchgeführt.

a) Stoßdämpfung
Zur Überprüfung der Stoßdämpfung wird der Helm mit einem Alukunstkopf auf einen flachen Stahlamboss fallen gelassen. Nach der europäischen Norm darf dabei bei einer Auftreffgeschwindigkeit von 5,42 m/s eine Beschleunigung von 250 G nicht überschritten werden.

Hierbei fallen zwei Dinge auf: erstens ist die Grenze von 250 G schon in einem Bereich, der grundsätzlich als kritisch angesehen wird. Moderne Helikopterhelme beispielsweise weisen beispielsweise Grenzwerte von weit unter 200 G bei deutlich höheren Aufprallgeschwindigkeiten auf.

Zweitens ist die Aufprallgeschwindigkeit von etwa 20 km/h extrem gering gewählt. Tatsächlich mögen entsprechende Helme guten Schutz bieten beim Sturz auf die harte Piste an sich oder auch bei Überschlagung. Rutscht der gestürzte Schifahrer dann aber gegen ein Hindernis, so wird dies üblicherweise mit deutlich höherer Geschwindigkeit passieren (typisch sind 40 - 70 km/h, bei sportlicher fahrweise auch 100 km/h und mehr). Erst recht bei einem direkten Zusammenstoß mit einem Hindernis aus voller Fahrt kann ein Skihelm keinen ausreichenden Schutz bieten! Insbesondere das Fahren oder Rutschen gegen Bäume, Felsen oder ungesicherte Liftstützen und ähnliches ist also mit Helm immer noch extrem gefährlich. Für Motorradhelme gelten bspw. viel strengere Grenzwerte. Die niedrige Grenze für Skihelme bot auch immer wieder Anlass zur Kritik.

Während nach deutscher Norm Energien von ca. 50 - 90 J im Test auftreten, werden nach amerikanischer Norm Energien von 235 J frei gesetzt. Die Grenze der auftretenden Verzögerung ist für Skihelme dabei mit 300 G zwar auch höher angesetzt, dennoch dürften Helme nach amerikanischem Standard einen besseren Schutz bieten.

b) Durchstoßfestigkeit

Wirklich kritisch ist bei Skihelmen aber die Durchstoßfestigkeit. Aufgrund des Wunsches der Schifahrer, kleine und leichte, vor allem aber gut belüftete Helme zu tragen, ist die Durchstoßfestigkeit dieser sehr begrenzt. Nach amerikanischer Norm ist ein derartiger Test überhaupt nicht vorgeschrieben, nach europäischer Norm wurde bisher ein spitzes Fallgewicht von 3 kg aus 75 cm Höhe auf den Helm fallen gelassen. Dies ist extrem wenig. Motorradhelme werden nach der SNELL Norm beispielsweise mit 3 kg bei 3m Fallhöhe getestet. Für Skihelme wurde die Testhöhe zudem nunmehr auf 50 cm reduziert, um so dem Problem aus dem Weg zu gehen, dass amerikanische Helme bessere Belüftungsmöglichkeiten bieten, da hier die Durchstoßfestigkeit nicht für die Zulassung getestet werden muss. Die Durchstoßfestigkeit ist damit für Geschwindigkeiten bis nur etwa 12 km/h (!) gewährleistet. Wer mit höherer Geschwindigkeit auf einen spitzen Gegenstand – möglicherweise auch eine Stahlkante eines Ski – prallt, ist damit einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt!

III. Fazit

Skihelme stellen sicherlich einen Sicherheitsgewinn dar. Ohne Zweifel schützen sie in den bedeckten Bereichen des Kopfes vor einfachen Verletzungen, insbesondere Schürfwunden. In bestimmten Umfang ist auch der Schutz des Gehirns bei Stößen gewährleistet, nämlich dann, wenn der Kopf auf die harte Piste aufgrund eines Sturzes oder beim Überschlagen aufschlägt. Kollisionsverletzungen können Skihelme allerdings nur bei sehr geringen Geschwindigkeiten effektiv vermeiden. Oberhalb von 20 km/h besteht insbesondere beim Aufprall auf feste Hindernisse eine beachtliche Verletzungsgefahr. Sind diese zudem spitz geformt, bieten Skihelme bauartbedingt nur einen sehr geringen Schutz. Inwiefern die Gefahr von Halsverletzungen durch Skihelme erhöht wird, ist noch nicht geklärt, auch wenn es derzeit nicht so aussieht, als bestehe ein solches Gefahrenpotential. Letztlich ist der Schutz mit Skihelm ohne Zweifel höher als ohne. Dennoch sollte sich der Skifahrer keinen falschen Illusionen hingeben: wer auch nur mit mittleren Geschwindigkeiten auf ein Hindernis prallt – seien es nun Felsen, Bäume, Liftstützen, sonstige Infrastruktur oder auch die Stahlkanten anderer Ski – muss auch mit Helm mit erheblichen Verletzungen rechnen!


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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 18:14 
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Ich hatte vor ein paar Jahren mal einen Skiunfall in Saas Fee. Bei der Talstation des Doppel-Gletscherliftes wollte ich zur Kolone fahren, als ich ungesehen von der Seite "abgeschossen" wurde. Mein Gegenspieler war etwa gleich alt wie ich (zum Glück). Leider schien dieser noch nicht so ein begabter Skifahrer zu sein der sich aber mit dem Tempo überhaupt nicht zurück hielt. Nach einem Knall machte ich die Augen wieder auf und sah mich ca. 15 Meter weiter unten wieder (die Piste ebnet an dieser Stelle ab, viele werden die Stelle kennen). Den Crash hatte ich mit viel Glück ohne physische Verletzungen überstanden. Das Material hatte aber arg gelitten. Mein sich auf der Kolisionsseite befindende Skistock war gebrochen, die Skibindungen des Verursachers aus den Verankerungen gerissen. Auf meinem Helm hatte es eine schöne Kerbe vom Ski meines Wiedersachers, der mir an den Kopf gefolgen ist. Von dem Tag an bin ich überzeugter Helmträger (vorher hielt ich es für eine Schickane meiner Eltern, die bis zu dem Tag selber keine Helme trugen ;) ). Die Wucht war heftig und ich denke, nur dank dem Helm bin ich einem Spitalaufenthalt entgangen. Mein Kontrahend lag nämlich am Boden, und wimmerte er werde sterben = Eltern wurden hysterisch und bestellten einen Helikopter. 10 Minuten später ging es dem Sohnemann wieder ein bisschen besser und er konnte mit dem Rettungschlitten abtransportiert werden (was bei den ausländischen Feriengästen Stress des Tages Nr. 2 auslöste: wie bestellen wir den Hubschrauber ab :lol: :wink: ).

Wir gingen dann ins nächste Restaurant, wo es mir nach überwundenem Schock plötzlich ziemlich übel wurde. Eine leichte Hirnerschütterung... na super. Zum Glück wars nicht so wild und nach unaustehlicher Bettruhe im Hotel (schönes Wetter, guter Schnee... grml) konnte ich dann schon in den Ferien wieder auf die Pisten.

Fazit der Sache: Der Helm ist eine wirklich geniale Sache. Während meine ersten Exemplare noch richtig mühsame Plastikschalen waren, ist heute der Tragkomfort sehr gross. Da man sowieso eine Kopfbedeckung braucht, ist der Helm in keinster Weise ein Nachteil. Das Ding dürfte praktisch alle ausseren Verletzungen im abgedeckten Bereich verhindern (Schläge von Skikanten, harter Piste). Vor Erschütterungen kann er aber nur bedingt schützen. Ein kleines Restrisiko bleibt, aber das ist im Gegensatz zum Nutzen vernachlässigbar.


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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 18:24 
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RetroRebel
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Zitat:
Ein kleines Restrisiko bleibt


Na ja, klein ist gut... aber kleiner als ohne Helm ohne Zweifel. Wobei Du sicher die typische Situation erlebt hast, wo ein Helm sehr viel bringt. Mir ging ist auch weniger darum zu sagen, Helme helfen nicht, sondern mehr - und das hat mich überrascht - wie schnell man bereits an dem Punkt ist, wo auch ein Helm nichts mehr nützt.

Meine bisherige Ablehnung gegen Helme habe ich ja im Prinzip aufgegeben. Ich war bisher der Meinung, einen Helm werde ich mir dann kaufen, wenn ich im Gelände einen Schwierigkeits- / Gefährlichkeitsgrad erreiche, wo es notwendig wird (nach Steilheit und Felsen etc.). Seit meinem Abflug neulich am Mt. Fort ist offenbar: den Punkt habe ich jetzt erreicht. Auf der Piste werde ich weiterhin ohne fahren - da wo ich auf Pisten unterwegs bin, sehe ich nach wie vor keinen Sinn darin. Aber neben der Piste schon. Daher habe ich mich ein bisschen eingelesen. Was mich wie gesagt etwas geschockt hat: ich dachte immer: wenn man einen Helm trägt, dann ist es auch sicher, man brauchts halt nur meist nicht. Jetzt denke: man brauchts öfter als man denkt, aber der Sicherheitsgewinn ist erstaunlich gering!

Übrigens kommt der BfU in seiner Studie zu dem ergebnis, dass die starke Zunahme von Helmträgern auf der Piste primär ein modisches Phänomen ist und keines der (reinen Sicherheit). So wie Cessna-Piloten gerne Jet-Helme tragen (unabhängig von der Frage, wieviel Sicherheit das bringt, obwohl sie das immer als Argument haben), tragen Schifahrer eben Helme auch als Accessoires - mit der Sicherheit im Hinterkopf. Über den Sicherheitsgewinn von helmen ist aber bisher kaum etwas bekannt - schon gar nicht den meisten Schiläufern. Auf der anderen Seite würden die meisten einen noch so sicheren Helm kaum tragen, wenn er potthässlich wäre. Wie dem auch sei: einen Helm mag ich auch haben, ich habe nur ein wenig das Problem einen zu finden, der meinen Ansprüchen genügt... ;)


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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 19:02 
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Interessante Thematik, die ich mit Freunden auch schon häufig diskutiert habe.

Vor 2 Jahren kam für mich die Entscheidung, einen Helm zu kaufen.
Ertwas früher wäre sie vielleiht gefallen, wenn es bei mir nicht die "Passform-Problematik" gäbe, aber das ist eine andere Geschichte.

Bei mir war einer der Auslöser ein "Near Miss" auf der Piste mit einem unerwartet quer links aus der flachen Piste schießenden "Carver", wo ich am Rand geradeaus entlang fuhr.
Zum Glück nur ein "Streifschuss", nachdem ich den Drall (was übrigens ein ganz komisches Gefühl ist) nach einigen Metern wieder auffangen konnte, während es den Anderen komplett zerrissen hat (wäre wohl auch ohne mich passiert, da er links aus der Piste herausschoss.)

Weitere Situationen waren z.B. der Sturz im Tiefschnee durch einen überschneiten, definitiv nicht sichtbaren Felsen (drunter war Geröll) mit Drehung und anschließendem butterweichen Rückwärtssturz.
Bei einem Sturz auf einen Felsen, wäre ohne Helm bzw. Rückempanzer die Gafahr einer ensthaften Verletzung extrem groß gewesen.

Oder der sehr steile Hang in St. Moritz am Piz Nair vorne unter der Bahn (Couloir), bei dem mir (Schnee war fest und minimal verbuckelt) erstmals klar wurde: "Wenn Du jetzt stürzst, gehst du voll ab"

Den Halm habe ich mir dann zugelegt, um ihn möglichst oft zu tragen.

Einsatzgebiet sollte sein:
- Harte, volle Pisten (s. Diskussion um die Sicherheit hier im Forum)
- Abseits der Pisten, besonders im hochalpinen Gelände, als bei der Gefahr von Felsenkontakt oder in extrem steilen Hängen (kommt bei mir sehr selten vor, da zu schissig)
- Wenn man mal so richtig Gas geben will

Nun ist mir meistens zu warm und ich setze eine Mütze wenn die Sonne scheint eigentlich erst ab -10° auf, im Hochwinter bei Verschattung früher.
Der Satz weiter oben, dass eine Kopfbedeckung sowieso erforderlich ist, gilt also nicht für mich.
Das geht so weit, dass ich es unter der Mütze - sobald anstrengendere Pisten, z.B. verbuckelte, oder welche mit Sulzschnee (in dem ich gern extrem kurze Schwünge fahre) gefahren werden, und dass womöglich noch bei milden Temperaturen oder Wärme im April - definitiv nicht aushalte.
Wenn ich sie nicht absetze kann das soweit gehen, dass mein Kreislauf auf Sparflamme schaltet.

Das Ganze ist unter dem Helm noch viel schlimmer, so dass ich ihn eigentlich nur beim Rasen (was ja nicht so anstrengend ist - außer für die Oberschenkel) oder bei sehr niedrigen Temperaturen trage.
Das Problem beim Helm ist ja auch noch, dass man ihn im Gegensatz zur Mütze meistens nicht mehr los wird.

Wenn mir darunter nicht so verflixt warm wäre, trüge ich ihn öfter.
Keinesfalls jedoch immer.

Außerdem liebe ich es, im Frühjahr (oder Sommer :D ) mir ohne Mütze und vielleicht im Pulli den Wind durch die Haare wehen zu lassen.

Zum Sicherheitsgewinn durch den Helm denke, ich, dass die Vorteile disbezüglich die Nachteile deutlich überwiegen.
Das wurde ja oben schon deutlich gesagt.
Ein Allheilmittel ist es aber natürlich scher nicht.
Manchmal frage ich mich, ob die Belastung der Wirbelsäule im Halsbereich durch die Kombination von Rückenpanzer (den ich übrigens als nicht minder "wichtig" erachte, als einen Helm) und Helm nicht nochmals deutlcih ansteigt, da der hals bereich dann der einzige Bereich der Wirbelsäule ist, der sich noch "verbiegen" kann.

Ich sehe ihn auch nach wie vor keinesfalls immer als erforderlich an.
z.B. an meinem einsamen Tag am SL Albanas in Zuoz, wäre er einfach überflüssig gewesen.

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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 19:26 
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^^ Naja, im nachhinen ist nach jedem unfallfreien Skitag der Helm überflüssig. Trotzdem könnte immer etwas passieren, bei dem man froh um diesen wär. Zudem gibt er einem ein Gefühl von Sicherheit, auf welches ich nicht verzichten möchte.


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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 19:48 
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Dani hat geschrieben:
^^ Naja, im nachhinen ist nach jedem unfallfreien Skitag der Helm überflüssig.



So war das nicht gemeint.
Mir ging es darum, ab welcher Grenze ein Helm "überflüssig" ist oder für überflüssig gehalten wird.

Natürlich kann immer etwas passieren.

Man kann z.B. auch grundsätzlch beim Radfahren einen Helm aufsetzen.
Man kann es so definieren, dass es immer Risiken gibt, von daher ist ein Fahrradhelm natürlich auch nie überflüssig.
Ich trage beim Radfahren auch fast nie einen; nur mit dem MTB, wenn es mal etwas heftiger (für meine bescheidenen Verhältnisse) wird, kommt er zum Einsatz.

Extrem übertriebenes Beispiel:
Es gibt auch bei Fußgängern in der Stadt Kopfverletzungen bei Zusammenstößen mit Autos, die mit Helm ohne Schädelbruch ausgegangen wären.
Natürlich trägt man als Fußgänger trotzdem niemals einen Helm.

Was ich damit nur sagen will ist:
Jeder muss für sich die Grenze definieren, ab wo er welche Schutzausrüstung für erforderlich hält.

Un da hat sich auch das Bewusstsein in der Bevölkerung geändert, auch in vielerlei anderer Hinsicht.

Wichtig ist aber, dass man sich trotz Schutzausrüstung nicht in trügerischer Sicherheit wiegen sollte.

Polemischer Schlusssatz.
Die Werbemaschinerie der Helmindustrie hat ja auch schon ganze Arbeit geleistet und den manipulierbaren Massen eingeimpft, dass es "uncool" ist, ohne Helm zu fahren.
(Originalton von Bekannten (nicht Freunde), die es mittlerweile scheinbar lächerlich finden und teils abfällige Blicke für mich übrig haben, wenn ich ohne Helm unterwegs bin. Natürlich sind diese Leute bis 2007 seit 40 Jahren ohne Helm Ski gefahren)

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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 19:52 
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Ich bin auch seit etwa drei Jahren Helmträger. zu etwa 70% Aller Skitage trage ich einen Helm. Vorallem wenn ich weiss, dass perfekte Pistenbedingungen vorherschen und zum schnelleren Fahren verleiten. Es kommt aber schon auch vor, dass ich ohne Helm unterwegs bin, vorallem an Tagen wenn es sehr heiss ist (wie jetzt gerade z.B.) oder wenn ich einfach keinen Bock auf den Helm habe ;-). Meistens ist dies der Fall wenn ich in fremnde Gebiet unterwegs bin, wo ich infolge unkentnisse der Pisten wesentlich langsämer unterwegs bin als sonst üblich.

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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 20:08 
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Übrigens sind die Grenzwerte für Fahrradhelme noch geringer - ich habe michn geradezu erschrocken, als ich die Werte gesehen habe. Fahrradhelme taugen eigentlich eher als Rollerbladehelme, hinsichtlich der GEschwindigkeiten, die sie abkönnen.

Übrigens bestreitet niemand, dass Helme einem das "Gefühl von Sicherheit" geben, aber es hat mich schon erstaunt, wie wenig sie eigentlich können. Da will man sich endlich einen Helm kaufen und dann findet man keinen, der ein vernünftiges Maß an Sicherheit bietet.... :roll: :?


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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 20:10 
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[trincerone] hat geschrieben:
tragen Schifahrer eben Helme auch als Accessoires - mit der Sicherheit im Hinterkopf.

Das ist definitiv der Fall. Und die Sache mit dem Helm ist ein allgemeiner Trend, auch das dürfte klar sein.

Die Erkenntnis, daß so ein Skihelm weniger aushält als ein Motorrad- oder Pilotenhelm ist ja nun nicht so überraschend. Daß die Normen im Verhältnis zu den im Skisport auftretenden Kräften eher lasch sind, ist dagegen durchaus interessant. Stellt sich mir aber noch die Frage, wie häufig man als Skifahrer wirklich direkt mit dem Kopf voraus bzw. mit dem Kopf als erstem auftreffendem Körperteil gegen ein Hindernis knallt. Oder anders und etwas abstrakter formuliert, man müsste diese Zahlen zur Robustheit ins Verhältnis setzen zu klassischen Skifahrer-Aufprallszenarien. Ich denke, dass man beispielsweise zwischen Motorradfahrern und Skifahrern stärker differenzieren muss, als grob über den Daumen gepeilt anhand der Geschwindigkeitsbereiche zu vergleichen.
Man müsste vielleicht auch erforschen, wie man zu diesen Normen gekommen ist, auf welchen Grundlagen diese Werte basieren etc.

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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 21:07 
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Zitat:
Die Erkenntnis, daß so ein Skihelm weniger aushält als ein Motorrad- oder Pilotenhelm ist ja nun nicht so überraschend.


Ja? Die Geschwindigkeitsbereiche für die Motorradhelme gebaut werden sind in etwa diesselben wie diejenigen, die auf der Piste auftreten. Die beschriebenen Unfallszenarien sind sehr ähnlich (Verunfallter trifft auf harte glatte Oberfläche mit hoher Quergeschwindigkeit, Kopf aufgrund Unebenheiten hochgeschleudert, Verunfallter trifft im Anschluss ggf. auf ein Hindernis). Die Rahmenbedingungen sind nach den Beschreibungen geradezu erstaunlich ähnlich, vermutlich sind aus diesem Grund die Tests auch identisch. Anders Pilotenhelme: die halten weniger (!) aus als Skihelme, vor allem in Sachen Stoßdämpfung, sind dafür gigantisch was Windschutz und den sicheren Sitz am Kopf angeht (ist ja klar: man muss damit Überschallflug aussteigen können). Wieder anders Helikopterhelme: etwas besser als Skihelme, aber weniger gut als Motoradhelme hinsichtlich deren Anforderungen. Dabei sind die Tests für Helicopterhelme aber nur begrenzt übertragbar, weil sehr anders designed. Die Test für Ski- und Motoradhelme sind quasi identisch und historisch wohl auch miteinander verwandt. Skihelmsicherheitstests und ihre Normierung ist sind glaube ich aus dem Motoradhelmbau hervorgegangen.


Zitat:
Stellt sich mir aber noch die Frage, wie häufig man als Skifahrer wirklich direkt mit dem Kopf voraus bzw. mit dem Kopf als erstem auftreffendem Körperteil gegen ein Hindernis knallt. Oder anders und etwas abstrakter formuliert, man müsste diese Zahlen zur Robustheit ins Verhältnis setzen zu klassischen Skifahrer-Aufprallszenarien.


Na ja, es gibt zwei Szenarien im wesentlichen. 1. Du fällst hin und rutscht den Hang runter. Also: Aufprall auf harte Piste, so dann schleudern über Piste mit hochschleudern und Aufprall des Kopfes, ggf. Aufprall auf kleinere Hindernisse (Buckel etc.). Das ist das wofür der Helm gemacht ist. Wenn das nicht gerade mit Renngeschwindigkeiten passiert, sollte der Helm dagegen ausreichend Schutz bieten.

Szenario 2: Man fährt oder rutscht irgendwo gegen und erwischt das Hindernis mit dem Kopf (halte ich für nicht so unwahrscheinlich, hätte bei meinem Sturz sehr leicht passieren können): dann wirds auch mit Helm schnell finster!

Zitat:
Ich denke, dass man beispielsweise zwischen Motorradfahrern und Skifahrern stärker differenzieren muss, als grob über den Daumen gepeilt anhand der Geschwindigkeitsbereiche zu vergleichen.


Das sehe ich anders. Die beiden Szenarien sind extrem ähnlich relativ zu den bei anderen Helmen zugrunde liegenden Szenarien. Man muss nur Piste durch Asphalt und Buckel durch Bodenwellen / Gullis etc. ersetzen. Daher sind die Test auch so ähnlich (verwendete Methoden, Meißel etc.). Soweit ich das verstanden habe sind auch die meisten sonstigen Sporthelme aus den Motorradhelm Erfahrungen hervorgegangen, darum sind wohl auch die Normen so ähnlich. Steht in dem verlinkten Artikel auch sehr schön drin. Den kann man fast 1:1 auf Schihelme übertragen.

Zitat:
Man müsste vielleicht auch erforschen, wie man zu diesen Normen gekommen ist, auf welchen Grundlagen diese Werte basieren etc.


Die zulässigen G Werte sind aus Untersuchungen an Schädeln und Unfallstudien hervorgegangen. Die Methoden zu Messung orientieren sich an den Unfallsszenarien - hier: Auftreffen und Schlittern über harte plane Fläche mit geringen Unebenheiten und kleinen Hindernissen (Steine, Bordsteinkanten etc.). Für Bordsteinkanten und ähnliches ist der Durchstoßtest bzw. der Test mit spitzen Meißeln. Letztere kommen bie Schihelmen etwas zu kurz, weil Pisten keine Bordsteine haben (aber Schier haben Stahlkanten!!). Die Aufpralltests auf glatte Oberflächen (die Geschichte mit den G Werten) sind aber identisch, daher auch die gleichen Test.

Dass Schihelme nicht so sicher sind wie Motorradhelme ist weniger eine Frage der Notwendigkeit, sondern der Akzeptanz. Wär würde einen Vollschutzhelm beim Pistensport tragen wollen? (Übrigens ein weiterer Beleg für die Accessoirefrage als primäres Motiv vieler Schiläufer).


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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 21:55 
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Was ich hier schon bei Skifahren und Sicherheit geschrieben habe, die Zahlen sind aus dem AF:

Bei 17,6% aller Unfälle betreffen den Kopf
- bei 60% dieser Unfälle hilft dir der Helm
= Der Helm hilt dir in 7,04% aller Unfälle etwas

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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 21:56 
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Nun, ich hätte so herum argumentiert: Bei Kollisionsunfällen mit Motorrädern ist es der Normalfall, daß ich Kopf voraus über den Lenker segle und mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Kopf gegen ein Hindernis knallen kann. Das ergibt sich bekanntlich fast zwingend aus der Position, die der Fahrer einnimmt. Ergo wäre eben dieses Szenario eines Aufpralls mit dem Kopf voraus und damit mit voller Geschwindigkeit quasi ein Standardfall, für den der Helm konzipiert sein muss. Dieses eher extreme Kopf-voraus-Szenario kann sicher beim Skifahren auch vorkommen, aber ich würde bezweifeln, dass es im Verhältnis zur Zahl der Gesamtunfälle so häufig vorkommt. Was ich natürlich nicht belegen kann, das ist nicht mehr als eine intuitive Hypothese.

Edit: Hatte die Zahlen von baeckerbursch noch nicht gesehen als ich den Beitrag geschrieben habe.

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Zuletzt geändert von k2k am Mi, 27.02.2008, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 21:57 
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Zitat:
bei 60% dieser Unfälle hilft dir der Helm


Woher stammt diese Zahl? In den Schweizer Studien wird noch behauptet, es gebe derzeit derargtige Erkenntnisse nicht - daher die Frage.


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BeitragVerfasst: Mi, 27.02.2008, 22:20 
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Bei Kollisionsunfällen mit Motorrädern ist es der Normalfall, daß ich Kopf voraus über den Lenker segle und mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Kopf gegen ein Hindernis knallen kann. Das ergibt sich bekanntlich fast zwingend aus der Position, die der Fahrer einnimmt. Ergo wäre eben dieses Szenario eines Aufpralls mit dem Kopf voraus und damit mit voller Geschwindigkeit quasi ein Standardfall, für den der Helm konzipiert sein muss.


Ok, jetzt verstehe ich was Du meinst. Tatsächlich sind Motorradhelme aber nicht für Kollisionen, sondern für Stürze konzipiert. Die Tests simulieren den Fall, dass der Motorradfahrer mit dem Motorrad zu Fall kommt und auf den Asphalt aufschlägt und dann weiter schleudert. Echte Kollisionen spielen bei den Tests nur hinsichtlich der Durchstoßfestigkeit eine Rolle. Insgesamt ist deren Bedeutung aber untergeordnet, weil man extrem schnell in den Bereich kommt, wo einem auch der Helm nicht mehr hilft (das ist ähnlich dem Schifahren). Hingegen ist das normale Wegrutschen / Stürzen und Sliden über den Asphalt mit Huckeln und Bordsteinen ein Szenario, wo der Helm sehr wohl über Leben und Tod entscheidet - daher eben auch genau die Test, wo die Stoßdämpfung überprüft wird.


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BeitragVerfasst: Do, 28.02.2008, 0:03 
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Ich hab auch lange Zeit einen Skihelm als unpraktisch etc. eingestuft. Dann hatte ich mal einen harmlosen Sturz in dessen Folge ich mir den eigenen Ski von hinten auf den Kopf geschlagen habe (bin am Bauch gelandet, Bindung hatte nicht geöffnet und durch das Abbiegen des Knies kam das Skiende nach vorne). War zwar harmlos, aber da dachte ich mir, das hätte ich nun nicht notwendig (der Kopf hat schon ne Zeitlang gebrummt ...).

Seither fahr ich immer mit Helm. Selbst als ich einen Kollegen im absoluten Anfängergelände das Skifahren beibrachte hatte ich einen Helm auf :lol:. Tatsächlich fühl ich mich nun ohne Helm richtig "nackt".

Mir ist nämlich relativ bald kalt und ein Helm ist gegenüber den meisten Mützen auch als Kälteschutz überlegen.

Das mit dem Coolsein ist ebenfalls interessant: mittlerweile finde ich (Ski-)Mützen ziemlich hässlich (man schaut ja wirklich bald wie ein Kasperl aus ... manche führen diesen Effekt ja durchaus bewusst herbei ... siehe die oft anzutreffenden "Spassmützen").

Schon immer unangenehm bei den Mützen fand ich das Verrutschen und das lästige Jucken. Das fällt beim Helm weg. Komfortnachteil beim Helm ist das Sonnenbrillentragen (wenn die beiden Dinger nicht perfekt miteinander Harmonieren). Evtl. auch der Kinnriemen. Auf diese Dinge sollte man beim Kauf bewusst achten.

Toll sind Skihelme bei Schlechtwetter wie Schneefall, Schneesturm, Regen etc.

Nochwas Illustratives zum Sicherheitsgewinn durch Helme generell (die Fotos hab ich im AF auch schon gepostet).

Bild
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Der Träger dieses Helms hat im Kopfbereich "lediglich" eine (leichte) Gehirnerschütterung sowie eine Platzwunde an der Stirn erlitten.

Anm.: Es handelt sich um einen Kletterhelm. Der Unfall war ein Absturz beim Eisklettern durch eine Eisrinne über Eisstufen. Also natürlich nicht direkt mit Skiunfällen vergleichbar. Doch auch beim Freeriden können durchaus auch weitere Abstürze vorkommen. Grad im felsdurchsetzten Gelände kann dann ein Helm u.U. lebensrettend sein.


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