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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Mi, 05.10.2011, 21:57 
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Hab letztes WE am Hintertuxer nochmal konsequent meine derzeitigen Filter getestet, sowohl nach Norden, wie nach Süden. Ich kann mich ja weiterhin nicht wirklich entscheiden, welcher Filter unter welchen Bedingungen mir am besten taugt, je nach Einsatzzweck (freier Himmel oder Wolken, viel Pflanzen oder nicht, etc.) und evtl. auch noch andere Kriterien oder gar nach Tagesverfassung behalte ich mal diese und mal jenes Foto ...

Folgende Filter hab ich ja derzeit:
- s/w (850nm)
- dunkelrot (BW 092)
- rot (Hama R8 25A)
- orange (BW 099)
- blau (Tiffen 47)

Bei der Nachbearbeitung verwende ich derzeit folgende Varianten:
- RGB->BGR Kanaltausch, evtl. danach grün richtung blau verschieben (wg. Himmel), evtl. Orange etwas richtung Rot/Magenta verschieben
- IRGv4 (in Pixelbender), evtl. danach grünen richtung blau verschieben (wg. Himmel), evtl. Orange etwas richtung Rot/Magenta verschieben
- und beim blauen Filter: nur Weißabgleich (unterschiedlich, mal auf Wolken, mal auf weiße Gebäude, mal auf Gras), evtl. danach noch die gelben Pflanzen entsättigen oder richtung orange verschieben.

Bild
^ dunkelrot (BGR)

Bild
^ rot (BGR)

Bild
^ orange (IRGv4)

Bild
^ blau

Bild
^ schwarz (850nm)

---

Bild
^ dunkelrot (IRGv4)

Bild
^ dunkelrot (BGR)

Bild
^ rot (BGR)

Bild
^ orange (IRGv4)

Bild
^ blau (schaut ähnlich aus wie rot in BGR, aber der weiße Kringel vorne ist hier eher Gelb als Weiß)

Bild
^ schwarz (850nm)

Bin ja schwer am überlegen, mir noch einen grünen Filter zu kaufen - hab im Netz keinerlei Beispiele gefunden, was dabei rauskommt, wenn man IR-Fotos mit einem Grün-Filter macht ;)

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: So, 06.05.2012, 13:36 
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RetroRebel
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Canon hat jetzt übrigens eine DSLR mit verbesserter Infrarotempfindlichkeit im Programm:

http://www.canon.de/For_Home/Product_Fi ... /EOS_60Da/

Ist aber wohl eher für Astrofotografie gedacht. Wäre trotzdem interessant zu erfahren was das modifizierte Tiefpassfilter nun tatsächlich durchlässt und ob sich ein Vorteil für die Infrarotfotografie ergibt.

_________________
www.funitel.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: So, 06.05.2012, 17:21 
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wenn da nur von einem Filter geredet wird, scheint der Sensor ja gleich zu sein? D.h. die "Standard-Version" mit ausgebautem Filter vor dem Sensor wird vmtl. mindestens genauso gut sein?

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Di, 15.05.2012, 23:18 
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Oh, die Filter...

Hab ja so einen kleinen Gelbfilter hinten auf meinem Fisheye, der mir ganz gut gefällt (nach Farbkanaltausch wird der Himmel schön blau und die IR-Pflanzen schön grün).

Also hab ich mir einen Gelbfilter auf ebay (aus China) gekauft.

Blöderweise ist der so hell, dass er auf der IR-Cam bei weitem nicht den gewünschten Effekt hat.

Könnte aber auf der normalen Cam recht nett sein (bekomm ich sogar den Weißabgleich korrekt hin), muss ich noch näher testen.

Also hab ich jetzt mal nach anderen Gelbfiltern geschaut. Puh! Von Tiffen gibt's schon mal 3 Gelbfilter (Y8, Y12, Y15). Der kleine von mir ist ein Sigma Y48. Ein Y48 gibt's auf amazon.com von Nikon (mit dem falschen Durchmesser). Und von Hoya gibt's nur noch einen Gelbfilter Y(K2), der zumindest auf der Webseite eher dunkler ausschaut. Aber wie weit kann man solchen Produktfotos trauen und für Vergleiche mit anderen Herstellern hernehmen? Gar nicht!

Gemäß einer anderen Seite gibt's von Hoya auch 4 Gelbfilter (andere Firma? Oder sind die nur unzugeschnitten so verwendet?): Y44, Y48, Y50, Y52. Die scheinen ident mit der Wellenlänge zu sein. (z.B. Y48: 4% bei 470nm, 43% bei 480nm, 79% bei 490nm)

Ok, ich hab einen Y48-Filter. Aber wäre vielleicht ein Y50 noch besser? Und warum verwendet Hoya die Bezeichnung K2 und postet auf der Webseite kein so ein Transmission-Diagramm?!

Von B+W gibt's ebenfalls 3 Gelbtöne. Hell, Mittel, Dunkel. Von der Website her würde ich sagen: Nur der mittlere müsste in Frage kommen. (022)

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Mi, 16.05.2012, 7:59 
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So wie ich es mal gehört habe, scheinen Hersteller wie B&W oder Heliopan in der Regel Gläser von Schott zu verwenden.
Für die verschiedenen Arten gibt es dann die ganzen filterherstellerspezifischen Bezeichnungen (B&W,Tiffen, Kodak Wratten etc.).
Falls man etwas tiefer in die Sache einsteigen möchte - meine Kenntnisse sind eher rudimentär:
http://www.schott.com/advanced_optics/g ... index.html
http://www.schott.com/advanced_optics/g ... _2012.xlsx
http://en.wikipedia.org/wiki/Wratten_number
http://www.tiffen.com/products.html?tablename=filters
Das Ganze hält manchmal gewisse Haken bereit, wenn man einfach irgendwelche Filter verwendet, bei denen nicht ganz klar ist, was für ein Glas genau drin ist oder was die genau machen.
Ich habe zB einen Grünfilter, den ich mal mit dem EIR getestet habe, weil es im Netz ganz interessante Beispiele gab. Mein Filter (Hoya für 3 Mark auf einer Photobörse) ließ aber kein IR durch, womit das Bild extrem blaulastig bis fast monochrom blau wurde.
Bei B&W habe ich früher mal nachgefragt, welches Glas genau im 099er infracolor Filter drin ist, was dort auch sofort beantwortet werden konnte (war ein Schott Glas). Bei Filtern, die einfach irgendwie gelabelt werden (zB hama) oder sonstige Ware wie Dein Filter aus dem Reich der Mitte, dürfte vermutlich nicht so einfach zu klären sein, was genau drin ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Mi, 16.05.2012, 12:08 
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Hab gestern Abend noch ein paar Diagramme gefunden (recht klein), von Hoya und von BW, der 022 müsste tatsächlich so um die 50% bei 480nm haben, die anderen Geblfilter sind weit entfernt. Fraglich ist ja, wie eine Abweichung auf 470 oder 490 für Auswirkungen auf die IR-Bilder hätte, ob ich also in die Richtung schauen sollte oder nicht ...

Der Hoya K2 müsste auch so in dem Bereich 470/480 sein.

Glaub ich werd mich da mal nach dem günstigsten umschauen.

Bzgl. des Grünfilters: In dem Hoya-Diagramm ist der Grünfilter ebenfalls nur mit einer Spitze um den Grünbereich und fällt dann bei Gelb wieder ab. Wollte mir ja auch schon mal einen Grünfilter zum Testen kaufen, aber das hat ja dann keinen Sinn. Vielleicht kommt das auf den Farbton drauf an, vielleicht ist bei "vollem blau" ebenfalls kein IR-Durchlass und man erkennt den IR-Durchlass dadurch, dass der Filter dunkelblau ist (sein muss), wie z.B. den von mir verwendeten Tiffen 47. Dann müsste evtl. ein Filter, der grün ausschaut aber auch Rot und IR durchlässt ... vielleicht Dunkelgrün sein? Und was ist mit braunen Filtern? Ok, ich werd da heut abend auch nochmal ein paar Diagramme anschauen ;-)

(Deine Links muss ich mir auch später anschauen.)

(Und was für Auswirkungen die MRC - Vergütung bei manchen Filtern hat, wäre wohl ein weiteres Diskussionspunkt. Ich lass da mal lieber die Finger von weg, bevor da irgendein Coating bei IR irgendeinen Stuss macht und die CA verstärkt anstatt verbessert o.ä.)

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Mi, 16.05.2012, 21:08 
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Hab mir mal noch ein paar Kurven angesehen.

Um das mal kurz etwas auszuführen und zusammen zu fassen:

Gelbe, rote und orangene Filter haben links (UV, blau) 0% durchlässigkeit, gehen dann auf 100% und bleiben nach rechts hin oben. Die 100% werden dabei schon vor den entsprechenden Farben erreicht (Orange z.B. ab Gelbgrün, Gelb tw. ab blaugrün). Grob gesagt kann man sagen, die Gelb/Orange/Rot-Filter blockieren eine gewisse niedrige Wellenlänge und lassen alles darüber durch, in ASCII-Art schaut die Kurve etwa so aus: __/"""

Grüne und blaue Filter sind anders, deren Kurve ist eher ein "Zuckerberg", deren Spitze nur meist 40-60% Lichtdurchlässigkeit erreicht. Und anscheinend gibt's hier unterschiedliche Fertigungen nach rechts hinaus. Die einen Filter lassen also nur den einen Farbton durch, was sich so visualisieren lässt: _/"\_
Dann scheint es aber noch eine andere Fertigung zu geben, und zwar als würde man von einer _/""" - Kurve ausgehen und entscheidet sich hernach, den sichtbaren Rotteil zu blocken. Was im Prinzip eine Kurve nach diesem Muster ergibt: _/"\_/"""
Und zu guter letzt gibt es wohl noch eine dritte Variante, nach dem Motto "ich lass eigentlich alles durch, außer Gelb&Rot" -> die Kurve sähe dann in etwa so aus: """\_/""

-> Für die IR-Fotografie kommen also nur die Grün- und Blau-Filter in Frage, die nach der 2. oder 3. Art gefertigt sind - und das wird man vmtl. nur durch Betrachten dieser Kurven (oder Ausprobieren) erkennen können, nicht am Aussehen des Filters.

Dann gibt's noch Spezialfilter, deren Kurven mehrere (bis viele) Berge und Täler in unterschiedlichem Ausmaß haben (und anscheinend meist IR auch blocken). Evtl. könnte es hier Filter geben, die Trinc & Co beim Suchen nach dem optimalen "Retro-Look-Foto" helfen (weil durch diese Auf&Ab die Farben besser getrennt werden, wie er es den alten Filmen zuschreibt) - schon mal z.B. diese Red-Enhancer/Intensifier getestet?

http://www.hoyafilter.com/pdf/HOYACatalog.pdf (ganz hinten sind die Kurven)

http://www.schneiderkreuznach.com/pdf/filter/bw_filter_transmission_curves.pdf

http://www.tiffen.com/userimages/Tiffen_Bfilt_Broch_07_std.pdf

Alles in Allem also eine Wissenschaft für sich ....

//edit:
Und wenn man sich nicht entscheiden kann, kauft man eben 2 :-) Hab mir auf ebay nun sowohl den Hoya Y2, wie auch den B+W 023 gekauft. Der Y2 ist der mittel-gelbe, der BW023 ist schon der dunkel-gelbe der auf den Bildern schon leicht ins Orangene geht.

Bei jeweils 17,- € inkl. Versand ist ja nicht viel verloren. Vielleicht helfen mir dann die Unterschiede zwischen den Ergebnissen der beiden Filter auch beim Verständnis der Funktionsweise Farbfilter vs. Infrarot.

Btw, nochmal zur Erinnerung, was mein Ziel ist: Nach einem Farbkanaltausch soll der Himmel Blau und die Pflanzen so krass grün leuchtend werden, so wie z.B.:

Bild

Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Do, 17.05.2012, 23:43 
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RetroRebel
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Starli, Du wirst hier noch zum Super-Experten. Ich dachte allerdings, dass ich das mit den Filtern am Anfang schon mal beschrieben hatte in diesem Thread ... (bin mir auch gerade nicht mehr sicher).

Generell gibt es typischerweise Tiefpass-, Hochpass-, Bandpass- und Notchfilter (die heißen übrigens "das Filter").

Tiefpassfilter lassen alles unterhalb einer bestimmten Grenzfrequenz durch; neben der Grenzfrequenz sind Flankensteilheit (und im Audiobereich noch Resonanz bei der Grenzfrequenz) die typischen Charakteristika eines Filters. Audiofilter haben in der Regel varbiable Grenzfrequenzen und zT auch variable Güte (Flankensteilheit). Das sind dann zB EQs.

Hochpassfilter verhalten sich genau umgekehrt, lassen also alles oberhalb der Grenzfrequenz durch.

Bandpassfilter lassen anders als die erstgenannten Filter kein an einer Seite offenes Intervall (x -> unendlich; x -> 1/unendlich) passieren, sondern ein gescholossenes Intervall um eine Grenzfrequenz, also ein Frequenzband. Daher der Name.

Notchfilter machen das Gegenteil, sie sind wie negative Bandpässe und sperren ein Band.

Daneben scheint es in der Photographie auch komplexere Filter zu geben, die mir bisher unbekannt waren. Außerdem kann es technisch bedingt zu mehreren Bandpassen o.ä. kommen, so ist mir zB kein UV-Pass-Filter bekannt, dass nicht auch IR passieren lässt.

Für die IR-Photographie hat man analog immer Tiefpassfilter verwendet, also Filter, die nur langwelligeres Licht als die Grenzfrequenz durchlassen. Entweder das klassische IR-Pass-Filter (alles ab 700nm ca.) oder aber für den EIR das Tiefpassfilter bei den Frequenzen des gelben, grünen oder orangen Lichts. Diese Grünfilter waren also KEINE Bandpässe, sonst hätte man auf dem Film wenig gesehen. Sie wurden NUR dazu benutzt, kurzwelliges Licht zu sperren, weil aus TECHNISCHEN Gründen ALLE Filmschichten auf blaues Licht reagierten, was logischerweise keinen weiteren Farbgewinn, sondern nur Verblassung gebracht hätte (dasselbe hat man übrigens bei UV-Licht bei klassischen Filmen, allerdings filtern das meist shcon die Objektive raus).

Man halt also bei der IR-Photographie immer auf die Datenblätter geschaut, um zu wissen, was genau die Filter machen. Übrigens ist es ein netter Effekt, ein Gelbfilter hinter ein Rotfilter zu halten. Entgegen dem, was man erwarten könnte (zB "orange" oder so), wird das Gelbfilter einfach unsichtbar. Wenn man sich die Funktion klar macht, ist das auch logisch: wenn man alles unter 600nm sperrt macht es keinen Unterschied mehr, wenn man zudem noch alles unter 500nm sperrt.

Bandpassfilter kannte ich in der Photographie bisher nicht. Deine Beschreibung des Blaufilters ist interessant. HighpassFilter habe ich im optischen Bereich bisher auch selten gesehen, dazu gehören aber zB IR-Sperrfilter und v.a. UV-Passfilter.

Es ist sehr sinnvoll, sich ein wenig mit diesen physikalischen Grundsätzen vertaut zu machen, um Filter gezielt einzusetzen. Dann hat man sehr interessante Möglichkeiten!!

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... the echo of a distant time ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Do, 17.05.2012, 23:51 
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RetroRebel
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Nachtrag: für IR wohl uninteressant aber sonst eines der interessantesten Filter ist mE das lineare Polfilter (und linear wohl viel cooler als circular, wenn mein bisheriger Eindruck zutrifft).

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... the echo of a distant time ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Sa, 19.05.2012, 21:50 
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Danke für die Erläuterung. Rein farbtechnisch logisch kann ein Grünfilter ja nur ein Bandpassfilter sein. Je weiter man bei einem Hochpassfilter wellenlängenmäßig nach unten (links) geht, desto hellgelber wird er bis er irgendwann durchsichtig ist, weil er logischerweise alle Farben durchlässt.

Hab vorgestern übrigens mal probiert, die Filter zu stapeln. Also Sinn macht es ja nur in Kombi mit dem Blaufilter, also meinem Tiffen #47 ...:
Es ist am IR-Foto egal, ob man darauf einen orange, rot oder dunkelrot Filter schraubt, das Ergebnis bleibt gleich. (Schaut man mit dem bloßem Auge durch, erscheinen helle Lichter bei Verwenden des Orange-Filters übrigens (dunkel) grün, trotzdem ist das IR-Ergebnis gleich).

Das Ergebnis bei Verwendung von blau+rot ist gar nicht so uninteressant, die Bäume werden nämlich dadurch weißer (nur beim Blaufilter sind sie ja ziemlich Gelb, das ich im Nachhinein dann entweder etwas nach Rot oder nach Grün verschiebe oder die Sättigung ganz raus nehm), der Himmel bleibt noch blau, und ein paar Dinge bleiben auch noch Rot.

Bild
^ nur blau (Tiffen)

Bild
^ blau + hellgelb

Bild
^ dunkelrot (BW 092)

Bild
^ blau + rot (ident zu blau+orange bzw. blau+dunkelrot)

Bild
^ dunkelrot (über den IRG-Filterprozess)

Bild
^ blau+(dunkel)rot (über den IRG-Filterprozess)

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Mo, 21.05.2012, 18:21 
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Der gelbe B&W 023 Filter ist heute gekommen, gleich mal ausprobiert.

Im Prinzip sehr lecker, wenngleich auch der Himmel etwas lila wird bei einem Kanaltausch richtung Grün. Da müsste der Gelbfilter einen Tick heller sein. Mal auf den Hoya gespannt, der könnte dann genau passen.

Interessanterweise kommt aber auch der Kanaltausch richtung Rot gut, und auch das Ergebnis beim IRG-Prozess passt. Das ist vmtl. der Tick an Wellenlänge, den der Gelbfilter im Vgl. zum Orangefilter unten durchlässt, so dass der Himmel beim Kanaltausch weniger grün sondern schön blau wird!

Als zweites hab ich noch den gelben B&W 023 mit dem blauen Tiffen 47 gestapelt. Das Ergebnis ist - wenn man mit bloßem Auge durchschaut - ein dunkler Grünfilter, sozusagen der überlappende Bereich von den Wellenlängen des Blau- und Gelbfilters.

Hier die Testbilder, anklicken zum Vergrößern:


Bild
^ BW023 (gelb) RGB->RBG, der Himmel is also leider etwas zu lila

Bild
^ BW023 (gelb) RGB->RBG, das lila vom Himmel nach blau verschoben

Bild
^ BW023 (gelb) RGB->GBR

Bild
^ BW023 (gelb) IRGv4-Filterprozess

Bild
^ Tiffen 47 (blau) + BW 023 (gelb), RGB->RBG

Bild
^ Tiffen 47 (blau) + BW 023 (gelb), RGB->GBR

Bild
^ Tiffen 47 (blau) + BW 023 (gelb), IRGv4-Filterprozess

Bild
^ BW023 (gelb), RGB->GBR

Bild
^ BW023 (gelb), IRGv4-Filterprozess

Bild
^ BW023 (gelb), RGB->RBG + lila nach blau verschoben

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Do, 24.05.2012, 17:11 
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Interessieren meine Filtertests egtl. jemanden? :-)

Hab inzwischen den Hoya Y K2 - Gelbfilter erhalten. Hmpf! Der ist jetzt wieder zu hell. Also wesentlich heller als der kleine Y48 vom Fisheye, fast schon so hell wie der Billig-Filter aus China. Ergebnis somit nicht wie gewünscht.

Hier der Vergleich:
- ganz ohne Filter.
- Hoya Y K2 Hellgelb (dachte egtl. es müsste Mittelgelb sein)
- B&W 023 Dunkelgelb
- Tiffen 47 Dunkelblau
Kombiniert:
- Tiffen & Hoya
- Tiffen & BW

(Fotos anklicken zum Vergrößern)

Bild
^ ganz ohne Filter

Bild
^ Hoya Y K2 (genau so kommt das Bild aus der Cam)

Bild
^ Hoya Y K2 (wie vorhin, aber Türkis -> Blau und mehr Kontrast) - irgendwie ganz nett so

Bild
^ Hoya Y K2 (Kanaltausch RGB -> RBG) - kann man also vergessen

Bild
^ BW 023 (Kanaltausch RGB -> GBR)

Bild
^ BW 023 (Kanaltausch RGB -> RBG, Farbverschiebung Lila -> Blau)

Bild
^ Tiffen 47 (kein Kanaltausch)

Bild
^ Tiffen 47 (Kanaltausch RGB -> GRB) - moooment, daraus kann man was machen ...:

Bild
^ Tiffen 47 (Kanaltausch RGB -> GRB wie vorhin aber mit Farbverschiebung Lila -> Blau) - gefällt mir ganz gut! Leider wird der blaue Himmel durch die Farbverschiebung Lila->Blau qualitativ störanfällig...


Bild
^ tiffen 47 + hoya y k2 (Ohne Kanaltausch)

Bild
^ tiffen 47 + bw 023 (IRGv4-Filterprozess)


Fazit: Der B&W 023 hat auch im zweiten Test überzeugt, sowohl in Rot wie auch in Grün. Der Hoya K2 ist wohl ein Fehlkauf gewesen, wie der chinesische.

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: So, 24.06.2012, 22:58 
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Für 3303 zum Thema "altes (braunes) Gras vs. neues (grünes) Gras":

(Fotografiert mit Gelbfilter BW023, das frische Gras ist also rosa-rot, während das alte Gras gräulich-blassgelblich ist)


Bild

Bild

Mit zunehmenden Farbfilter wird der effekt vmtl. geringer, wobei ich gestern nur Orange dabei hatte und nicht rot oder dunkelrot...

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Fr, 14.09.2012, 19:19 
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1)
Weiß nicht ob die Seite schon mal genannt wurde:

http://kolarivision.com/lenshotspot.html

Eine Auflistung sehr (!) vieler Objektive und welches davon gut und schlecht ist im Hinblick auf Hotspots bei IR-Fotografie (!)

2)
Hab mir überlegt, ob ich mir für Nachtaufnahmen nicht entweder eine IR-Taschenlampe kauf oder eine Stirnlampe umbau oder meinen Blitz mit IR-Filter umgeben soll ("Dunkelblitz") - leider scheint das wohl etwas schwieriger zu sein, da entsprechendes Material zu bekommen bzw. soll durch die Helligkeit des Blitzes die IR-Folie recht schnell ausbleichen .. Irgendwer nähere Erfahrungen/Informationen zu dem Thema?

3)
Da ich ja manche Sommerberichte nur im AF und nicht hier poste, ein paar Fotos:

Vergleich Normal vs. IR:

Bild
Bild

Bild
Bild

Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Infrarotphotographie
BeitragVerfasst: Fr, 09.11.2012, 0:28 
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Also keine Ahnung, warum ich da erst heute draufgekommen bin ...

Hab mich ja schon einige Zeit gewundert, warum ich bei verschiedenen Objektiven mit verschiedenen IR-Filtern unterschiedliche Positionen im Hinblick auf "infinity" hab. Hab mir aber eingebildet, dass das bei manchen Objektiven anders ist als bei anderen.

Jedenfalls hab ich heute mein "neues" Canon FD getestet und "mal wieder" festgestelt, dass bei den Gelb&Orange-Filtern die "infinity"-Stellung am Objektiv nicht ausreicht (und die Bilder erst ab f/8 oder so scharf werden). Bei Blau & 850nm hat die infinity-Stellung bereits ab Offenblende oder kurz darunter gepasst (bei der anderen, normalen Cam ist infinty übrigens knapp unterhalb) .

Nennen wir das mal Feststellung A.

Als zweites hab ich nun probiert, ohne Filter scharf zu stellen - und das Bild war genauso unscharf wie mit Gelb/Orange-Filter. D.h. es lag bisher gar nicht am Filter. Nächste Vermutung: Es hat doch was mit dem ausgebauten Sperrfilter zu tun - und dem Grund, warum man "normalerweise" ein Klarglas wieder einbauen sollte.

Aus diesem Grund hab ich mir nun gerade einen alten UV-Filter zerlegt und in die Cam gelegt (wirklich nur gelegt) - und meine Landkarte an der Wand angepeilt. Und jetzt kommt's: Der Schärfe-Punkt ist komplett woanders. War die Karte ohne diesen UV-Filter bei infinity scharf, ist sie es nun ein schönes Stück drunter! (Das Filterglas ist auch relativ dick und relativ weit vom Sensor weg - falls das irgendeine Auswirkung hat.)

Nennen wir das mal Feststellung B.

Aus B folgt, dass ich, wenn ich dieses Glas einbauen würde, bei Orange&Gelbfiltern mit einer niedrigeren Blendenzahl scharf fokusieren kann.

Wir wissen jedoch schon aus vergangenen Posts, dass IR und normal sichtbares Licht einen anderen Fokuspunkt hat. Das hab ich ja durch Feststellung A auch im Praxisbereich hinreichend gemerkt.

Würde ich also das Glas wie bei B einbauen und könnte nun bei einer niedrigeren Blendenzahl scharf stellen, würde das vmtl. auch bedeuten, dass das IR-Licht unscharf im Bild ist, oder?

Um also das IR-Licht bei einem Gelb/Orange-Filter wieder gleich scharf zu bekommen wie das normal sichtbare Licht, müsste ich vmtl. wieder auf mind. ca. f/8 abblenden.

Damit könnten wir folgende Schlussfolgerungen machen:

1. Will man IR und normales Licht auf einem Bild scharf haben, muss man wohl generell mind. mit ca. f/8 abblenden

2. Da ich bei Verwendung dieser Filter "eh immer" auf mind. f/8 abblenden musste, erklärt das, warum ich im IR-Bereich keine sichtbare Unschärfe im Bild hatte

3. Der Sinn des Wiedereinbaus eines Klarglasfilters wäre somit fragwürdig

Allerdings hab ich das alles noch nicht in Wirklichkeit getestet. Werde mir den UV-Filter mal leicht reinkleben und bei Tag ein paar Tests / Proofs machen müssen. Denn bei einer Sache muss ich noch passen: beim Blau-Filter hab ich eine Bildschärfe schon bei relativ offener Blende, also eher in Richtung "IR-Schärfe". Aber dennoch wäre mir da bisher nie irgendeine Unschärfe "von normalem Licht" aufgefallen?!

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