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BeitragVerfasst: Mo, 18.01.2010, 16:15 
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Registriert: Di, 20.02.2007, 18:20
Beiträge: 272
20 Minuten.ch hat geschrieben:
Der glimpflich ausgegangene Absturz einer Seilbahn-Gondel in Rougemont in den Waadtländer Voralpen hat vermutlich eine technische Ursache.

Die leere Gondel der Seilbahn Videmanette, die zum Skigebiet Gstaad gehört, war am vergangenen Samstag auf der Talfahrt kurz nach der Bergstation rund 30 Meter in die Tiefe gestürzt. Die Vierergondeln dieser Bahn sind mit zwei Klemmen am Zug- und Tragseil befestigt, wie Walter Kobelt, Leiter der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe UUS des Bundes, nach den Abklärungen vom (gestrigen) Sonntag vor Ort berichtete. Eine dieser beiden Klemmen habe offenbar nicht richtig funktioniert. Als Folge des Absturzes der Gondel sprang das gesamte Zugseil aus der Rolle und blieb im Seilfänger neben der Rolle hängen. Zur Evakuierung der rund 70 Personen, die zum Zeitpunkt des Unglücks am Samstagvormittag bergwärts unterwegs gewesen waren, wurde das Seil mit Hilfe eines Helikopters wieder eingehängt und der Betrieb vorübergehend wieder aufgenommen. Die Fahrgäste konnten nach längerer Wartezeit an der Bergstation aussteigen.

Ermittlungen abgeschlossen

Die UUS hat ihre Ermittlungen am Unfallort abgeschlossen und das gesamte Material über den Unterhalt der Bahn mitgenommen, wie Kobelt weiter sagte. Die weiteren Untersuchungen, zu denen auch Materialprüfungen gehören, sollen nun genauere Erkenntnisse über die Unglücksursache bringen. Für die Wiederaufnahme des vorerst eingestellten Betriebs ist das Bundesamt für Verkehr zuständig. Die Gondelbahn ist gemäss Kobelt rund 25 Jahre alt und soll laut den Betreibern im Jahre 2016 ersetzt werden.

Gemäss Seilbahnen Schweiz ist die Bahn in Rougemont zwar älter, aber sehr sicher. «Bei dieser speziellen Klemme kann nichts passieren, solange Leute in der Gondel sitzen», sagt Mediensprecher Roman Weissen. Ohne Last könne es zu Problemen kommen, wenn die Klemmen einen Defekt aufweisen.


Das BAV steht sicher schon in den Startlöchern, um der Müllerklemme ein vorzeitiges Ende zu bereiten... Bereits der zweite Gondelabsturz an diesem Berg; vorheriger betraf die Vorgängeranlage, die kurz darauf ersetzt wurde. Im Übrigen: Wer fühlt sich von letztem Zitat ebenfalls irritiert? Schrauben- und Schwerkraftsklemmen beginnen zwar beide mit der Buchstabenfolge Sch, aber dann hat es sich doch auch schon...?

Nachtrag:

Doch halt, ein wenig Nachforschen hilft schon weiter:
http://www.reisenews-online.de hat geschrieben:
Ursache für den Absturz einer leeren Gondel am Samstag an der Bergbahn Rougemont-La Videmanette war eine Seilklemme, die nicht korrekt geschlossen hatte. Die von der Bergstation talwärts fahrende Kabine war zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht besetzt. Verletzt wurde niemand. Die Schadensanalyse mit Experten der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe (UUS), Bern, und einem Konstruktionsingenieur dauerte bis zum Sonntagabend. Die Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG), Betreiber dieser Bergbahn, hat unverzüglich damit begonnen, die in der Schlussbesprechung empfohlenen Massnahmen umzusetzen.

Am Samstag um 11.33 Uhr zeigte das automatische Alarmsystem bei der Ausfahrt der Gondel Nummer 20 aus der Bergstation ein technisches Problem an. Eine visuelle Prüfung vor Ort ergab keinen Schaden. Weil keine Passagiere an Bord waren, wurde beschlossen, die Gondel bei der Mittelstation aus dem Betrieb zu nehmen. Dazu kam es nicht mehr. Bei Mast 33 löste sich die hintere Klemme und sperrte. Das Seil sprang aus den Führungsrollen und löste einen Nothalt aus. Die vordere Klemme riss, und die Gondel stürzte ab.

Alle Passagiere blieben unverletzt
Das Seil konnte am betroffenen Masten rasch wieder eingehängt und die ca. 70 bergwärts fahrenden Wintersportler im regulären Betrieb sicher zur Bergstation transportiert werden. Nach ca. 2 Stunden hatten alle wohlbehalten die Bergstation erreicht, wo sie in Empfang genommen und betreut wurden. BDG-Direktor Armon Cantieni ordnete die Betriebseinstellung der Bahn bis auf Weiteres an. Ein Buspendeldienst zu den anderen Talstationen wurde eingerichtet.

Experten begutachten Situation vor Ort
Die zwei Experten der UUS, ein Konstruktionsingenieur und die Verantwortlichen der BDG begutachteten am Sonntagmorgen den Ort des Geschehens. Die Untersuchung der gesamten Bahnanlage, die Analyse des Vorfalls und der Konsequenzen, die sich daraus ergeben, dauerte bis in den Abend hinein. Walter Kobelt, Leiter der UUS, gab der BDG bei der Schlussbesprechung eine Reihe von Empfehlungen ab, deren Umsetzung unverzüglich an die Hand genommen wurde. Der Vorfall geht auf ein technisches Problem zurück, Anzeichen auf menschliches Versagen liessen sich nicht feststellen, lautet das Fazit.

Empfehlungen bereits in der Umsetzung
Die Empfehlungen der UUS umfassen im Wesentlichen drei Punkte: Zum einen wird das Förderseil einer Röntgen-Untersuchung unterzogen, um allfällige Schäden festzustellen. Zum anderen erging die empfohlene Weisung an alle kuppelbaren Gondelbahnen im Einzugsgebiet der BDG, dass neu auch leere Gondeln, die bei der Stationsausfahrt ein technisches Problem anzeigen, unverzüglich und nicht erst bei der nächsten Stationseinfahrt aus dem Verkehr gezogen werden müssen.

Außerdem soll die Beleuchtung in der Bergstation La Videmanette bei der Gondelausfahrt verbessert werden, um allfällige Probleme visuell besser erkennen zu können. Die BDG wird zusätzlich und präventiv noch die Achse am Masten 33 austauschen, um hier für grösstmögliche Sicherheit zu sorgen. „Bevor diese Maßnahmen nicht umgesetzt sind, geht die Gondelbahn La Videmanette nicht wieder in Betrieb“, betont Armon Cantieni. Die BDG wird informieren, wenn die Bahn wieder einsatzbereit ist. (Gstaad Saanenland Tourismus)


Und jetzt das Beste an der ganzen Geschichte: Vor nicht allzu langer Zeit stürzte eine Kabine der Wispile-Seilbahn (dieselbe Betreibergesellschaft) in die Tiefe, nachdem man die Klemme in der Mittelstation kunstvoll mit einer Weiche eingeklemmt hatte und auf den anschliessenden Notstop nach Klemmkraftprüfung - wenn ich das richtig in Erinnerung habe - nicht reagiert hat. Ein Wunder, dass man nun nach dem zweiten Unglück "unverzüglich" damit beginnt, die Vorschriften fortzusetzen...


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