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Zweite Januarwoche im franko-provenzalischen Frankreich ./reportagen-f8/zweite-januarwoche-im-franko-provenzalischen-frank-t4924.html |
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Autor: | Kaliningrad [ Sa, 05.02.2022, 15:56 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zweite Januarwoche im franko-provenzalischen Frankreich |
Fazit: Beide Skigebiete haben das Glück, in eine natürliche Umgebung eingebettet zu sein, die an sich schon äußerst günstig für die Ausübung des alpinen Skisports ist. Hut ab in dieser Hinsicht vor unseren französischen Freunden, die es geschafft haben, die Skilandschaft ohne zu tief einschneidende Eingriffe in die Natur zu gestalten (ich lasse hier die Retortendörfer bewusst außen vor, denn das ist ein Kapitel für sich). Ich glaube, wenn Savoyen 1860 Teil des Königreichs Sardinien geblieben wäre, hätten diese Skigebiete heute ein ganz anderes Antlitz. Im Guten und im Bösen selbstverständlich ... Bei der Alpe d'Huez finde ich den übertriebenen Anlagen-Verhau im zentralen Teil des Skigebiets kritisierbar und insofern störend, als er exorbitant viele Leute zusammenzubringen vermag (ich traue mir gar nicht auszumalen, was für ein Durcheinander es in der Hochsaison, wie zu Silvester oder Fasching, hier geben muss) ganz zu schweigen davon, dass die Pisten dieser Gegend eigentlich nichts Unvergessliches sind. Aber das ist meiner Meinung nach der einzige Schwachpunkt von Alpe d'Huez, das im Übrigen für Vielfalt an Pisten, Geländekammern, Landschaften, Panoramen, Pisten, Off-Piste, leichte Erreichbarkeit mit Skiern usw. etc. absolut nichts zu beneiden hat an anderen gleichrangigen Skiorten. In Bezug auf die Unterkunft fand ich die Hotels ziemlich teuer und ich war überrascht von der Knappheit an Restaurants und Pizzerien für den Abend (vielleicht gibt es mehr, aber sie waren in dieser Nebensaisonwoche geschlossen?). Seltsam, dass es in einem so renommierten Ort wie Alpe d'Huez viele teure Hotels gibt, aber kein Restaurant höheren Niveaus. Abends isst wohl jeder im Hotel, dachte ich. Meiner bescheidenen Meinung nach grenzt das Gebiet Tignes-Val d'Isère in jeder Hinsicht an Perfektion was man von einem Großskigebiet erwarten kann. Ich glaube, ich habe noch nie ein Skigebiet besucht, wo die Verbindungen zwischen den verschiedenen Sektoren und innerhalb jeden Sektors so geschickt angeordnet sind wie dort. Ich meine, dass in Tignes-Val d'Isère die Auswirkungen der Skiinfrastruktur auf das Gebiet klug eingedämmt wurden, damit es zu keinen übermäßigen Konzentrationen in irgendeinem Teil des Gebietes kommen sollte. Das Vergnügen am Skifahren entsteht nicht nur durch die Schönheit der Pisten, sondern auch und vielleicht noch mehr durch das, was das Auge um sie herum sieht. Ameisenhaufen wie an der Idalp sind hier per Definition nicht möglich, zumindest ist das mein Eindruck. Sowohl hier als auch auf der Alpe d'Huez werden die Pisten "im französischen Stil" gehalten, das heißt pragmatisch und "natürlich", ohne die italienische, und ganz besonders südtirolische Pistenraupen-Virtuosität, auf die die Italiener sonst sehr stolz sind die aber für mich nicht weniger interessant sein könnte. Angesichts der Wellen, der Gegenhänge, der Seitenhänge, der Buckel glaube ich auch, dass hier die Bagger so wenig wie möglich eingesetzt wurden. Absolut entzückend ist das fast völlige Fehlen des Baustelleneffekts der in Italien allgegenwärtigen sowie nutzlosen Fangnetze. Die einzigen, die ich in Tignes gesehen habe, waren da, um eine Trainingsstrecke zu markieren. Punkt. Auch erwähnenswert ist nicht zuletzt die ausgesprochene Höflichkeit des Liftpersonals, darunter viele Mädchen und sogar Damen in einem gewissen Alter, ebenfalls eine Eigenschaft, die mir typisch französisch vorkommt. Wollen wir mit einer negativen Note abschließen? Der französische Kaffee, selbstverständlich PS: Eine weitere Lanze, die zugunsten der französischen Skigebiete zu brechen ist, ist die Freiheit, überall auf eigene Gefahr abseits der Piste zu fahren. Wenn ich denke, dass in bestimmten italienischen Wintersportorten sogar Polizisten oder Carabinieri einem hinterherfahren können, um eine Verwaltungsstrafe "einschließlich gegebenenfalls des Entzugs der Skipasskarte" wegen Verlassen der präparierten, markierten, eingezäunten und vom Erzbischof gesegneten Skipiste zu verhängen, überkommt mir eine unendliche Entmutigung. |
Autor: | téléski [ Sa, 05.02.2022, 18:26 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zweite Januarwoche im franko-provenzalischen Frankreich |
Hmm, ist der TKD 3000 also doch stillgelegt? Ich bin immer wieder fasziniert vom Skifahren in Frankreich, kann aber auch einen negativen Punkt hinzufügen: wenn man erst um 12 Uhr Mittagessen serviert. |
Autor: | Kaliningrad [ Sa, 05.02.2022, 21:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zweite Januarwoche im franko-provenzalischen Frankreich |
^ Die Stangengehänge fehlten ja (noch). Dabei ist der KSSL 3000 auf den aktuellen Pistenplänen nach wie vor eingezeichnet. @téléski: um wieviel Uhr nimmst Du Dein Mittagessen ein? Ist 12 Uhr etwa zu spät für Dich? |
Autor: | Kaliningrad [ Sa, 05.02.2022, 22:16 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zweite Januarwoche im franko-provenzalischen Frankreich |
téléski hat geschrieben: Hmm, ist der TKD 3000 also doch stillgelegt? Nee, der neue wurde erst 2019 eingeweiht: https://www.remontees-mecaniques.net/fo ... 0403&st=40 |
Autor: | 3rd_astronaut [ So, 06.02.2022, 2:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zweite Januarwoche im franko-provenzalischen Frankreich |
Tignes war ich leider noch nie . Der Bericht reiht sich gut ein in die Lobpreisungen auf das Gebiet, die ich kenne ... Mann, was hatte ich einen Respekt vor der Tunnelpiste in AdH . Den Erzählungen nach stürzte man quasi aus dem Tunnel heraus in einen senkrechten Abgrund . Tatsächlich wurde (und wird sicher immer noch) nach dem Tunnelausgang ein kleiner Ziehweg in den Hang gebaut, so dass man sich nach dem Tunnel erstmal sammeln konnte. Präparationsprobleme mit der Tunnelpiste gab es damals (ca. 20 Jahre zurück) noch nicht, sie war bei meinen 3-4 Aufenthalten dort immer offen. Sehr schön in Erinnerung habe ich aber auch die Chateau Noir vom Pic Blanc -- (damals) meist einsam und hochalpin. Restaurantknappheit kenne ich eigentlich aus mehreren französischen Skiorten? Bestimmte Lokale hatten wir am Anreisetag schon reserviert, weil es sonst schwierig wurde ... Wobei wir (Studienzeit) natürlich eher die günstigen Lokalitäten vorgesehen haben. |
Autor: | téléski [ So, 06.02.2022, 12:03 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zweite Januarwoche im franko-provenzalischen Frankreich |
Kaliningrad hat geschrieben: @téléski: um wieviel Uhr nimmst Du Dein Mittagessen ein? Ist 12 Uhr etwa zu spät für Dich? Idealerweise so ab 10:45 Uhr. Da bekomme ich meistens schon Hunger und antizyklisch ist es sowieso. In Frankreich wird man zu dieser Zeit allerdings entsetzt angeschaut. Kaliningrad hat geschrieben: téléski hat geschrieben: Hmm, ist der TKD 3000 also doch stillgelegt? Nee, der neue wurde erst 2019 eingeweiht: https://www.remontees-mecaniques.net/fo ... 0403&st=40 Ja, aber mir wurde eben 2019 von einem Liftler gesagt, dass man den Lift wegen irgendwelcher technischer Probleme direkt wieder einstellen möchte (was mir schon damals seltsam vorkam). |
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