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BeitragVerfasst: So, 10.01.2010, 22:28 
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Mainstream Retro Tour 2009 Teil 4: Via Lattea – Sestriere, Sansicario & Sauze D`Oulx (I) 22.03.2009
Der Vormittag


Mein heutiges Ziel, am letzten Tag der Mainstrem Retro Tour, war die Via Lattea, westlich von Turin im Piemont und im angrenzenden Frankreich gelegen. Ein würdiger Abschluss für meine kleine Tour, da dieses Skigebiet mit über 400km Pisten und fast 100 Liften sicher als großes Mainstream Skigebiet durchgeht, andererseits aber auch noch viele alte Retro-Anlagen zu bieten haben sollte.

Die Via Lattea, in der 2006 viele olympische Wettbewerbe im Rahmen von Olympia 2006 in Turin stattfanden, besteht im Wesentlichen aus den folgenden 7 Orten und den dazugehörigen Skigebieten: Sestriere, Sauze D`Oulx, Sansicario, Cesana, Claviere, Montgenevre und Pragelato.
Sestriere, der auf 2035 Meter Seehöhe gelegene Hauptort der Via Lattea wurde Anfang der 1930er Jahre von Fiat Eigner Giovanni Agnelli durch den Bau von 2 Hotels und 2 PBs gegründet. Heute ist Sestriere der größte und zentralste Ort im Via Lattea Verbund. Das Ortsbild von Sestriere wird vor allem durch die runden Hoteltürme dominiert, die früher sogar mit den Stationen der heute nicht mehr existenten aber früher wichtigen PBs verbunden waren. Das Skigebiet von Sestriere wird vor allem durch den Monte Banchetta/Motta (2823m) und den Monte Sises (2658m) im Süden geprägt, jeweils die durch steile Schlepplifte erschlossen werden. Im Norden dominitert der Monte Fraiteve (2701m), über den die Verbindung nach Sauze D`Oulx und Sansicario verläuft, die Landschaft.
Sauze D`Oulx (1509m) ist der von Turin aus am einfachsten erreichbare Punkt der Via Lattea. Der Ort liegt im Nordosten der Via Lattea unweit der Autobahn A32 (Turin - Bardonecchia) und erschließt vor allem nord- und westseitige Hänge zwischen 1400 und 2700 Metern - oben weitläufige baumfreie Hänge, weiter unten durchsetzt mit lichtem Lärchenwald.
Sansicario (1700m) liegt südwestlich von Sestriere und westlich von Sauze D`Oulx und ist über den Monte Fraiteve mit den anderen beiden Teilgebieten verbunden. Das Skigebiet von Sansicario bietet vor allem West- und Nordhänge mit eher gleichmäßigem Gefälle. Sansicario dient auch als Durchgangsort, wenn man per Ski/Board von Sestriere Richtung Montgenevre oder zurück fahren will.
Cesana ist der tiefst gelegene Punkt der Via Lattea (1360m) und dient als reine Durchgangsstation zwischen Sansicario im Osten und Claviere im Westen.
Claviere auf 1760m gelegen, bildet mit Montgenevre zusammen den westlichen Teil der Via Lattea und wird im Norden von dem 3126m hohen Mont Chaberton dominiert. Auch wenn der Name es anders suggeriert, gehört Claviere noch zu Italien. Das Skigebiet von Claviere liegt vor allem im Bereich der Monti della Luna südlich von Claviere und bietet abwechslungsreiche Hänge aller Schwierigkeitsgrade in alle Himmelsrichtungen.
Montgenevre, mit 1854m auf der Col de Montgenevre Passhöhe gelegen, ist der westlichste und einzige französische Ort der Via Lattea. Sein Skigebiet unterteilt sich im Wesentlichen in den nördlichen Chalvet Bereich, der sehr sonnige vor allem südseitige aber auch einige westseitige und ostseitige ausgerichtete Pisten bietet, und den sehr vielseitigen südlichen Le Chenaillet Bereich. Sowohl über den nördlichen als auch den südlichen Montgenevre Sektor gibt es Verbindungen nach Claviere. Montgenevre bietet die vielfältigsten und von der Umgebung her interessantesten Off-Piste Möglichkeiten den ganzen Via Lattea.
Seit 2006 ist auch Pragelato durch eine PB mit Sestriere und somit der Via Lattea verbunden. Obwohl Pragelato ein eigenes, wenn auch bereits teilweise stillgelegtes Skigebiet hat, hat man diesen Ort als bislang letzten in den Skigebietsverbund mit aufgenommen. Die PB ist allerdings eine reine Verbindungsbahn. Eine Piste vom Sestriere Sektor zurück in den östlichsten Via Lattea Ort gibt es bislang (noch) nicht.

Link zum Pistenplan der Via Lattea:
http://www.vialattea.it/get/16/117/cartina%20EDITUR%20al%2028_09_09.pdf


Bei der Auffahrt von Cesana nach Sestriere sieht es nicht nach viel Schnee aus. Die auffälligen Hoteltürme sind das Erste was man von Sestriere sieht.
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Da ich noch eine halbe Stunde Zeit habe bis die Lifte aufmachen, beschließe ich noch kurz in Pragelato vorbeizuschauen, das hinter Sestriere wieder im Tal unten liegt. Zu sehen ist die Strecke der Leitner 60PB die 2005 als Neuerschließung während der Olympiavorbereitungen gebaut wurde und als reiner Zubringer von Pragelato nach Sestriere fungiert. Die PB ist die erste PB die nach langer Zeit ohne PBs in der Via Lattea wieder gebaut wurde. Früher gab es hier mal mindestens 5 PBs.
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Aufgrund der schattigen Lage der PB Strecke und des ansprechenden Gefälles könnte man hier sicher auch eine Piste bauen, allerdings müsste man dazu eine Schneise in den Wald holzen.
Was die PB langfristig für einen Zweck erfüllen soll, ist mit noch unklar. Entweder mal will die Gäste von Pragelato nach Sestriere holen, wenn das Gebiet in Pragelato wegen „vita tecnica“ in ein paar Jahren komplett geschlossen ist und kein Geld für neue Liftanlagen vorhanden ist, oder man integriert Pragelato mittelfristig in den Via Lattea Verbund und baut auch dort wieder neue Liftanlagen.
Aufgrund der momentanen Stillegungsmaßnahmen in der Via Lattea ist ersteres leider wahrscheinlicher.

Die erste Fahrt der PB an diesem Morgen. Nachdem die Bahn in der Saison 2007/08 einen schweren Unfall hatte, bei dem die Kabinen mit recht hoher Geschwindigkeit in die Stationen gekracht sind, hat man die Bahn wieder instandgesetzt und die weißen Kabinen gegen rote Kabinen ausgetaucht.
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Ca. 150m von der PB Talstation entfernt startet diese seltene, alte 2SB von Piemont Funivie.
Ich habe mir noch überlegt, ob ich nicht auch noch kurz hier am Vormittag in Pragelato fahren soll, dies aber dann wieder verworfen, da die Zeit für eine Ausflug nach Montgenevre am Nachmittag dann nicht mehr gereicht hätte.
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Talstation im Detail
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Nach diesem kurzen Stop in Pragelato ging es wieder zurück nach Sestriere, wo ich mit der 4KSB Nouva Nube von Agudio POMA im Ortsteil Borgata Richtung Monte Motta starte. Im Hintergrund sieht man die 6EUB die in 2 Sektionen zum Col Basset führt und leider diesen Sommer ersatzlos stillgelegt wurde.
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Etwa auf der Hälfte der Strecke der 4KSB wird diese vom SL Nube gekreuzt. Dieser Marchisio Lift, der unten eine extrem steile Lifttrasse hat, war an diesem Sonntag nicht in Betrieb. Vermutlich dürfte er nur noch sehr selten, wenn überhaupt noch als Entlastung der 4KSB in Betrieb sein.
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Blick nach Osten mit dem Skigebiet von Pragelato im Hintergrund. Links sieht man (leider etwas unscharf) die letzte Stütze und die Bergstation der Verbindungs-PB von Pragelato. Die 4SB Anfiteatro in der Mitte stellt die Verbindung zum Skigebiet nach Sestriere sicher. Hinter der 4SB steht noch ein sehr alter Marchisio SL (mit den dicken Stützen). Laut Pistenplan ist auch dieser Lift nur noch bei Bedarf in Betrieb. Schade eigentlich, erschließt er doch auf der Ostseite eine schwarze steile Piste, die man mit der Sesselbahn nicht erreicht.
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Schön in die Landschaft integrierter Speicherteich unterhalb der 4KSB Nouva Nube.
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Blick auf Sestriere und schön trassierte dem natürlichen Gelände folgende Piste im Vordergrund
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Blick zum Monte Sises der früher durch eine PB, heute durch einen Schlepplift erschlossen wird.
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Kurz vor der Bergstation der Nouva Nube 4KSB. Rechts ist die Bergstation der stillgelegten PB zu sehen, die früher von Sestriere hier herauf führte. Das Gebäude wird heute als Restaurant und Hotel genutzt.
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Bergstation der POMA Agudio Bahn
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Dann geht es weiter zum SL Motta der schon 1959 gebaut wurde, mittlerweile jedoch eine neue Talstation und Antrieb bekommen hat.
Die Schneisen im Hintergrund gehören zu den Hängen westlich von Cesana, die Schneeschüssel darüber ist der Übergang von Claviere nach Montegenevre. Die Bergkette im Hintergrund gehört zu den Serre Chevalier. Rechts hinten der hohe Berg ist die La Meije oberhalb von La Grave.
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Marchisio Schlepplift La Motta mit kompletter Strecke. Dieser Lift verkörpert genau das, was in vielen italienischen Skigebieten in den letzten Jahren zunehmend verschwunden ist. Die Erschließung eines vom Hauptskigebiet abgelegenen Gipfels mit einfachen Mitteln ohne viel Schnickschnack und der dabei ein grandioses Panorama und tolle Abfahrten erschließt.
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Nach oben wird er Lift immer steiler. Interessant auch die Gehänge die noch Stahlseilen haben.
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Lift und Strecke von oben. Die Kombination aus abgelegenem altem stylischen Gipfellift mit den steilen anspruchsvollen Pisten ist genial.
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Bergstation dieses schönen Marchisio Lifts. Der Lift erschließt zwei Pisten: Die rechts vom Lift (von oben gesehen) verlaufende steile Weltcup- und Olympia-Herrenabfahrtspiste und die noch steilere links vom Lift verlaufende Piste die ich zuerst fahren will. Die linke Piste ist sehr griffig, der Schnee hart, lässt sich aber hervorragend fahren.
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Nach dieser tollen Abfahrt ist klar, dass ich den Lift noch mal fahren muss und auch die Weltcup/Olympia Piste testen muss. Auch diese anspruchsvolle Abfahrt ist heute sehr hart und griffig präpariert und macht auch, wie schon die erste Piste, mächtig Spaß.

Dann komm ich nochmal an der alten PB Bergstation vorbei, dieses mal allerdings auf der anderen Seite. Davor ist die zweite 4KSB die den Monte Motta von Sestriere aus erschließt zu sehen.
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Weiter geht’s Richtung Sestriere vorbei an der Bergstation eines stillgelegten Liftes (war vermutlich eine Sesselbahn). Darüber ist der Monte Motta Schlepplift zu sehen. Die Eisenmasten hinter dem Gebäude dienen dazu die Strecke bei Weltcup Rennen mit Netzen zu sichern. Die Weltcup/Olympia Herren Abfahrtspiste startet links oben am Motta Lift.
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Etwas unterhalb der stillgelegten Sesselliftbergstation steht dann diese Talstation eines Marchisio Schleppliftes mit runden dicken Stützen. Da ich vom Monte Fraiteve später gesehen habe, dass die Station genau in der Linie der Liftspur des Motta Schlepplifts stand, vermute ich, dass dies die ursprüngliche Talstation des Motta Lifts von 1959 war. Später als die 4KSB weiter hoch gebaut wurde als die alte stillgelegte Sesselbahn, hat man den Motta Lift wohl verkürzt und die neue Talstation weiter oben neu gebaut.
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Erster Blick auf den Monte Sises Sektor. Deutlich zu sehen ist rechts die Mittelstation der stillgelegten PB und links auf dem Berg die dazugehörige Bergstation. Heute wird der Berg nurmehr von einem steilen Kurvenschlepplift erschlossen der am Grat entlang geht.
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Breite, stark modellierte Abfahrt nach Sestriere. Allerdings gibt es in der der ganzen Via Lattea für ein Skigebiet dieser Größe vergleichsweise wenige großflächig eingeebnete und modellierte Pisten dieser Art. Mir fällt nur eine weitere ähnliche stark modellierte Piste in der Via Lattea in Montgenevre ein. Sonst sind die Pisten wenn überhaupt nur maßvoll modelliert.
Zwischen der Piste und dem Ort ist der Verbindungsbereich zwischen dem Motta und dem Sises Sektor zu sehen der durch ein 4KSB und eine 4SB erschlossen wird. Die 4KSB ist laut Pistenplan immer in Betrieb die 4SB nur bei Bedarf (vor allem am Wochenende und in den Ferienzeiten).
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Wieder eine LSAP Talstation mit Trasse zwischen Motta und Sises Sektor. In diesem Bereich gibt es heute keinen Lift mehr. Allerdings machen das Gebäude und vor allem das Dach noch einen sehr neuen Eindruck. Bin etwas ratlos was das mal war. Im Hintergrund am Berg oben wieder die Ruine der Monte Sises PB Bergstation. Hier will ich nun als nächstes hinfahren.
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Weiter geht es mit der 4KSB Trebials, eine der zwei Verbindungsbahnen zwischen Motta und Sises Sektor. Nett ist auch die inoffizielle schmale Buckelpiste die unter der Bahn durch den Lärchenwald führt.
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Waren die Pisten und Lifte bisher recht leer, erwartet mich nun direkt oberhalb von Sestriere ein Gewusel aus Skischulgruppen und anderen Skifahrern auf einem unendlich breiten Hang durchzogen von Liften, Flutlichtmasten, Schneilanzen etc. An diesem Hang finden übrigens die Weltcup Slalom (Nacht-) Rennen statt und auch bei Olympia wurde hier um Medaillen gefahren. Hinter Sestriere ist gut die eckig in den Hang hinein geholzte Talabfahrt vom Monte Fraiteve nach Sestriere zu erkennen die mitten im Dorf endet. Die Piste war zwischenzeitlich einige Jahre aus dem Pistenplan verschwunden und sieht auch schon ein wenig zugewachsen aus.
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Dieser Bereich hat mir im ganzen Skigebiet am wenigsten gefallen, weil alles ziemlich verbaut war und zu viele Leute auf der Piste waren. Andererseits muss man wiederum auch sagen, dass sich fast alle Anfänger und Skischulgruppen hier ausgetobt haben und die anderen Pisten recht leer waren und vor allem keine überforderten Anfänger auf den anspruchsvollen Pisten anzutreffen waren. Das steht ganz klar im Gegensatz zu Österreich wo alle Anfänger am zweiten Tag denken sie kämen überall runter und aufgrund der oft alles erschließenden KSBs und EUBs auch überall hoch kommen. Hier ist es ein wenig anders. An vielen anspruchsvollen Pisten findet die Selektion schon über die steilen Schlepplifte statt.

Weiter geht es mit einer weiteren Agudio POMA 4KSB auf den Monte Sises. Interessante Station…
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Daten der Bahn mit seltener Herstellerangabe
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Blick aus der 4KSB Cit Roc auf den verbauten zentralen Bereich südlich von Sestriere. Dahinter der Monte Motta mit seinen genialen Abfahrten. Aus dieser Perspektive kann man ansatzweise ahnen wie steil die Pisten wirklich sind. Die rechte Piste ist noch ein wenig steiler als die linke Weltcup-Piste.
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Im oberen Streckenteil kreuzt die 4KSB Cit Roc die 4SB Garnel. Dahinter der Monte Sises mit dem Kurvenlift und der dazugehörigen schwarzen Piste.
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Im Leitner Kurverschlepper Monte Sises. Die Fangnetze links sollen den Schnee zusammenhalten der hier oft vom Wind weggeweht wird. Links oben die Ruine der einspurigen stillgelegten PB.
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Zwei Kurven direkt nacheinander. Der Lift ist übrigens nur in den Weihnachts- und Osterferien und an Wochenenden außerhalb dieser Zeiten im Betrieb. Am Anfang der Saison ist der Lift zudem häufig wegen Schneemangel nicht in Betrieb.
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An der Bergstation mit Blick nach Südwesten. Hier gäbe es noch viele Hänge die man erschließen könnte…
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Direkt neben der Bergstation steht dieses Monument der Seilbahngeschichte. Ich find es genial das diese Ruine hier noch steht und die gelbe Bemalung hat sooo viel Style.
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Ruine von schräg unten. Vermutlich war früher oben in der Station ein Panoramarestaurant drin.
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Dann fahre ich die steile Piste neben dem Schlepper Richtung Tal hinunter und genieße dabei den genialen Blick von oben auf Sestriere. Leider habe ich keine Zeit für eine Wiederholungsfahrt.
Kurvenstützen und Sestriere im Hintergrund
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Die Mittelstation der Monte Sises PB dient heute als Bar und Restaurant.
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Nach einer weiteren Abfahrt endet meine Monte Sises Erkundung am westlichen Ende von Sestriere. Im Vordergrund ist die 4SB Garnel zurück Richtung Monte Sises zu sehen, dahinter die 2005 für Olympia gebaute 8EUB Sestriere-Fraiteve auf den Monte Fraiteve, mit der ich nun in den Sansicario/Sauze D`Oulx Sektor wechseln will.
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Direkt neben der Bahn ein Teil des olympischen Dorfes und das Pressezentrum von 2006, dahinter einer der typischen Sestriere Hoteltürme. Die Gebäude des olympischen Dorfes sind alte Bauten die man für Olympia renoviert und neu angestrichen hat. Allerdings mit einer schlechten Farbe die jetzt schon wieder abblättert und das olympische Dorf schon nach wenigen Jahren sehr heruntergekommen aussehen lässt.
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Noch mal ein Blick zurück auf den Monte Sises (rechts) und den Monte Motta (links). Auf diesem Bild kann man am besten sehen wie steil die oberen Abfahrten sind.
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Oberer Streckenteil der ersten Sektion der Sestriere-Fraiteve EUB. Dahinter ist die 2. Sektion auf den Monte Fraiteve zu sehen. Der Berg wurde früher durch eine PB von der Ortsmitte von Sestriere aus erschlossen. Nach deren Stilllegung gab es lange Jahre keine Liftverbindung mehr auf dieser Achse, bis man 2005 die EUB errichtete.
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Sektion 2 der Sestriere-Fraiteve EUB und alte PB Bergstation am Monte Fraiteve die noch komplett erhalten ist.
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Dann entscheide ich mich zunächst ein Stück weit Richtung Sansicario abzufahren. Auf breiten, baumlosen, vollbeschneiten Pisten geht es Richtung Westen. Allerdings fahre ich aus Zeitgründen nicht bis nach Sansicario ab, sondern kehre mit dem ersten Lift wieder zum Monte Fraiteve zurück. Die Liftverbindung nach Claviere und Montegnevre würde hier über Sansicario und Cesana weiterführen.

Der Rückbringer zum Monte Fraiteve ist dieser noch relativ neue gedoppelte CCM Schlepper von 2004 der eine der Hauptverbindungen im Schigebiet darstellt. Wenn nicht gerade Ferien oder Wochenende ist läuft meist nur einer der Schlepper. Je nach Bedarf wird auch der Zweite in Betrieb genommen.
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Oberer Streckenteil der Doppelschlepper Fraiteve 1&2 mit Monte Fraiteve im Hintergrund.
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Komischerweise hat man sowohl den Schlepplift als auch die EUB nicht bis ganz nach oben auf den Berg gebaut (vermutlich weil da noch die alte PB Bergstation steht), so dass man, wenn man nach Sauze D`Oulx wechseln will noch ein Förderband für die letzten 15 Hm nutzen muss.

Hinten runter entscheide ich mich für eine unpräparierte steile schwarze Piste die toll trassiert Richtung Sauze D`Oulx führt. Weiter unten mündet sie in die flacher und breiter auslaufende Piste am Kurvenschlepper Rio Nero Sansicario. Dieser Lift diente bisher als einziger direkter Rückbringer von D`Oulx nach Sansicario und führte über einen nördlich dem Monte Fraiteve vorgelagerten Bergkamm.

Selten habe ich einen so verwinkelten Schlepplift gesehen, der fast im Kreis verläuft. Im Vordergrund ist das nach links verlaufende Seil kurz nach der Talstation zusehen, links hinten geht das Seil nach 3 Kurven wieder in die andere Richtung, bevor es mittig wieder geradeaus von der Bergstation zur Talstation zurückgeführt wird.
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Schlepplift Rio Nero Sauze mit Kurve 1, 2, und 3. Der Lift wird nach jeder Kurve steiler und ist im letzten Abschnitt extrem steil. Zu sehen ist auch die tolle schwarze Piste in der leichten Mulde, die ich gerade von Monte Fraiteve herunter gefahren bin.
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Kurvenschlepper im oberen Bereich. Die Schneeschüssel im Bildmitte und der bewaldete Teil im Hintergrund bilden den oberen Teil des Sauze D`Oulx Gebietes. Der Ort selber liegt links im Tal. Ganz hinten in dem bewaldeten Teil liegen die 4 Lifte (eine 3SB und 3 SL) die zur Saison 2008/09 stillgelegt wurden.
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Nach der Abfahrt am Rio Nero Sansicario Schlepplift fahre ich weiter Richtung Osten an der 4SB Basset vorbei zu den zwei parallel verlaufenden Schleppliften Rio Nero Sauze und Chamonier die wieder viel Retro Potential versprachen. Ersterer wurde leider am 02.02.2009 mitten in der Saison wegen „vita tecnica“ stillgelegt, weshalb der Chamonier Lift der noch ca. 300m weiter ins Tal hinunter führt als der Rio Nero Sauze leider ziemlich überlastet war. Die 15 Minuten Wartezweit an diesem Lift waren aber die einzigen nennenswerten Wartezeiten im ganzen Gebiet, und das bei schönstem Wetter an einem Sonntag im März!
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Schlepplift Chamonier: Schöne alte, lange Marchisio Anlage die leider diesen Sommer ersetzt wurde.
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Weiter oben im Marchisio Schlepper. Rechts daneben die Anlage die schon während der Saison stillgelegt wurde (vermutlich auch ein Marchisio).
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Nochmal ein Blick zurück auf den genialen Rio Nero Sansicario Lift der übrigens diesen Sommer durch einen neuen Schlepplift auf ähnlicher Trasse ersetzt wurde. Links oben die Antennen am Monte Fraiteve, rechts darunter die schwarze Abfahrt.
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Marchisio Kreuzung: Die 2 Schlepplifte kreuzen den ESL Treceira. Leider wurden alle 3 Lifte diesen Sommer stillgelegt. Der ESL der als Verbindungsbahn ohne eigene Pisten diente wurde ersatzlos gestrichen, die beiden Schlepplifte wurde durch die versetzte 4SB Basset auf der Trasse der Schlepplifte ersetzt.
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Bergstation der beiden Schlepplifte. Ist das rechts eine Marchisio Station?
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Ganz in der Nähe der Schleppliftbergstationen dann die Bergstation der beiden alten parallelen 2SBs. Direkt daneben befindet sich noch außerhalb des Bildes die ESL Talstation. Der hintere Lift ist auch wieder ein Marchisio, beim vorderen weiß ich es nicht genau. Fünf extrem alte exotische Stationen an einem Ort - das gibt es wohl sonst auch nirgends mehr...
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Blick auf das nordwestliche Ende der Via Lattea, das ich leider aus Zeitmangel nicht abfahren konnte. Auf den Hängen im Hintergrund gibt es aktuell noch fünf Lifte über den Hang verstreut die so geschickt trassiert sind, dass man sie im Gelände kaum ausmachen kann. Der ganz linke Teil wurde letztes Jahr leider stillgelegt. Ein Stückchen weiter rechts hinter diesem Berg liegt übrigens das von Starli erforschte Mega LSAP Pian Gelassa: http://www.sommerschi.com/forum/viewtopic.php?f=8&t=1843
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Ein Stückchen weiter rechts hinter diesem Berg liegt übrigens das von Starli erforschte Mega LSAP Pian Gelassa: http://www.sommerschi.com/forum/viewtopic.php?f=8&t=1843 und das noch aktuelle Skigebiet Pian Frais.

Zoom in den stillgelegten Bereich. Zu sehen ist der obere Doppelschlepper, davor ist ein kürzerer etwas quer verlaufener Schlepper der den Anschluss an die noch existierenden Lifte sichergestellt hat zu erahnen. Unter dem Doppelschlepper gab es dann noch eine 3SB aus dem Tal herauf.
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Ich fahre nun nach Norden Richtung Sauze D`Oulx ab. Die Pisten hier sind schöne, meist breite, eher leichte Pisten, die oben über baumfreie Hänge, weiter unten teilweise durch verstreute Waldgruppen verlaufen. Dann quere ich die beiden parallelen 2SB Rocco Nere 1&2…
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…und wähle die Piste direkt unter den Sesselbahnen.
Dieses Foto hätte so auch schon in den siebziger Jahren gemacht werden können. Die beiden alten Lifte, die Abfahrt zwischen den Stützen und das alte authentische Ristorante… ich find es einfach geil.
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Talstationen der parallelen Sesselbahnen.
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Da ich aus Zeitgründen nicht noch weiter bis nach Sauze D`Oulx abfahren kann, mache ich auch hier wieder kehrt und entscheide mich für die rechte Marchisio Bahn, mit der ich gemütlich wieder nach oben schwebe.
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Wer die alten Bahnen noch fahren will, sollte sich beeilen, da diese vermutlich nicht mehr lange stehen werden und dann vermutlich durch eine 6KSB ersetzt werden.

Einseitige Bergstation der rechten Marchisio Sesselbahn
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Hinweisschild an den beiden Sesselbahnen
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Weiter geht es mit dem ESL Treceira, der letzte noch verbliebene ESL in der Via Lattea der ursprünglich weiter unten in Sauze D`Oulx gestanden hat. Nachdem die Bahn an ihrem ursprünglichen Standort durch einen anderen Lift ersetzt wurde, wurde der ESL hierher versetzt. Im Zuge der Umgestaltung der Lifte unterhalb des Col Basset und dem Monte Fraiteve wurde auch dieser Lift diesen Sommer leider stillgelegt.
Talstation des Marchisio Lifts, links daneben die Bergstationen der beiden Doppelsesselbahnen.
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Der ESL Treceira war eine Verbindungbahn die in beide Richtungen benutzt wurde und in der Mitte der Strecke durch eine kleine Senke verlief. Genutzt wurde die Bahn, um vom Col Basset direkt in den östlichen D`Oulx Sektor (und andersrum) zu kommen, ohne den unter dem ESL liegenden Talkessel und die dort platzierten Lifte benutzen zu müssen. Wirklich nötig war der Lift eigentlich nicht, er hat aber die angesprochenen Lifte entlastet. In den letzten Jahren war der Lift aber nurmehr am Wochenende in Betrieb.
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Der ESL hatte im unteren Teil der Strecke eckige Stützen inklusive 3 Portalstützen, ab ca. 2/3 der Strecke wurden die typischen runden Marchisio Stützen verwendet. Vermutlich wurden beim Wiederaufbau Stützen von verschiedenen Liften verwendet.
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Sessel mit Kindersitz im Detail
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Blick vom ESL in den östlichen Teil des Skigebietes von Pragelato. Links bei den Schneisen fuhr bis vor wenigen Jahren ein ESL der mittlerweile auch stillgelegt ist, rechts oben ist einer der aktuellen Schlepper zu sehen.
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Bergstation des ESL
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Am Col Basset dann die Bergstation der gleichnamigen 6EUB die von Sestriere die zweite Verbindung in den Sauze D`Oulx Sektor hergestellt hat. Die Anlage ist von Leitner auch wenn die Station ein wenig nach Agudio aussieht. Die Kabinen waren in back to back Anordnung ausgeführt, d. h. jeder Fahrgast hatte optimale Aussicht.
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Teil der oberen Sektion der Col Basset EUB. Im Hintergrund der Monte Motta/Banchetta
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Vorne die Mittelstation der EUB dahinter der Monte Motta Sektor mit der PB Bergstation, diversen Sesselbahnen und Schleppliften und oben der geniale Motta Gipfellift.
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An der Mittelstation ist die Piste zu Ende und ich muss mit der EUB wieder zu meinem Ausgangsort nach Sestriere/Borgata zurückfahren. Nach der Stilllegung der EUB diesen Sommer ist an dieser Stelle wieder eine Talabfahrt nach Sestriere im Pistenplan eingezeichnet die es früher wohl schon einmal gab, deren Verlauf ich aber letzten Winter nicht komplett ausmachen konnte.
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Erste Sektion der mittlerweile stillgelegten EUB hinter den Häusern
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Um 13:15Uhr beende ich meine Erkundung des östlichen Teils der Via Lattea, um aus Zeitgründen mit dem Auto in den westlichen Teil zu fahren und dort den Nachmittag auf den Pisten von Montgenevre und Claviere zu verbringen.


Was bleibt zur Via Lattea als erstes Zwischenfazit zu sagen?
Geil war´s… und mir hat der Vormittag ausgesprochen gut gefallen!

Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, dass die Via Latte ein eher austauschbares italienisches Großskigebiet sei, das, so hoffte ich, noch mit dem ein oder anderen alten Lift punkten kann und durch seine Lage im Piemont viel Südalpenflär zu bieten hat. Diese Erwartungen wurden jedoch weit übertroffen und ich war von dem Skigebiet durchweg begeistert.
Viele Dinge mit denen ich eigentlich gar nicht gerechnet hatte haben mich positiv überrascht:
Bis auf wenige Ausnahmen an zentralen Stellen nahe der großen Ortschaften, gibt es im ganzen Skigebiet nur mäßige Pistenmodellationen und diese sind in der Regel sinnvoll umgesetzt. Das in den Dolomiten und auch anderen italienischen Skigebieten weit verbreitete Zooskifahren hinter meterhohen Netzen und Absperrungen sucht man hier zum Glück vergebens. Wie vielleicht dem ein oder anderen auf den Bildern aufgefallen ist, gibt es fast keine Pistenbegrenzungen und Netze, und wenn, dann nur an Stellen an denen sie auch wirklich Sinn machen.
Auch die künstliche Beschneiung hält sich in Grenzen und wird vor allem auf wichtigen Verbindungspisten und im Tal rund um die Ortschaften eingesetzt. 130km beschneite Pisten bei 400km Gesamtlänge aller Pisten sprechen ein deutliche Sprache und mögen dem ein oder anderen rückschrittlich erscheinen, bietet aber vor allem auf den abgelegenen nicht beschneiten Pisten besten Naturschnee ohne die beim Kunstschnee oft störenden Eisplatten. Das dies auch mal zu einer Sperrung von Pisten oder zum Ausapern von besonders sonnenexponierten Stellen führen kann (was bei meinem Besuch wegen der guten Schneelage allerdings nirgends vorkam) muss man dann als Gegenleistung aber in Kauf nehmen.
Besonders gut gefallen haben mir die durch Schlepplifte erschlossenen Gipfel am Monte Motta/Banchetta und am Monte Sises sowie der Bereich rund um den Monte Fraiteve, die mit tollen alten Liften, steilen Pisten, tollem Schnee, genial trassierten Abfahrten, geringer Skifahrerfrequenz und immer wieder mit tollem Panorama glänzen konnten. Die wenigen überfüllten Ecken des Skigebietes lagen im Wesentlichen nahe an den Ortschaften in Talnähe und waren immer einfach zu umfahren.

Wer jedoch ein Freund von „perfekten“ Austria- oder Dolomitenskigebieten ist und diesen Standard auch in der Via Lattea erwartet, wird sicher ein wenig enttäuscht sein von Sestriere den angrenzenden Skigebieten, da die in den erstgenannten Skigebieten teils industrialisierte „Perfektion“ in der Via Lattea nicht erreicht wird. Aber gerade das macht für mich den Reiz der Via Lattea aus.
Das piemontesische Großskigebiet lässt sich für mich gut mit dem üblichem Italienklischee (das übrigens heute oft nicht mehr bei italienische Skigebiete gilt) beschreiben: Nicht perfekt aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen in vielen Bereichen genial.

Trotz aller positiven Eindrücke gibt es aber im Bereich der Liftplanung und der Erschließungspolitik der Bergbahnen auch negative Tendenzen zu erkennen. Die spätestens im Vorfeld von Olympia 2006 begonnene Erneuerung vieler Liftanlagen ist mittlerweile weit fortgeschritten und hat bereits viele alte Anlagen ersetzt. Die Modernisierung des Skigebietes bezieht aber mittlerweile leider auch die Stilllegung von Anlagen und ganzen Skigebietsteilen ohne Ersatz mit in ihr Konzept ein. So z. B. der ganz nordöstliche Bereich im Sauze D`Oulx Sektor mit 4 sehr schön am Rande des Skigebietes gelegenen Lifte, die seit der Saison 2008/09 aus Spargründen ersatzlos weggefallen sind.
Diesen Sommer nun gab es eine weitere große Modernisierungs-/Umbaumaßnahme im Sauze Doulx Sektor zwischen Monte Fraiteve und Col Basset, wobei der Col Basset und vor allen das südseitige Gelände Richtung Sestriere durch die Stilllegung der Basset EUB jetzt nurmehr umständlicher zu erreichen ist wie vorher. Insgesamt sind in diesem Bereich 4 Lifte stillgelegt worden, 1 Lift wurde versetzt, 1 Lift auf etwa gleicher Trasse erneuert und 1 Lift ist als Neuerschließung dazugekommen. In Summe bedeutet dies 3 Lifte weniger und damit eine schlechtere Erschließung einzelner Teilbereiche und eine geringere Gesamtkapazität der Anlagen als vorher. Ich hoffe, dass sich diese Trend nicht fortsetzt und es zeitnah wieder einen Ersatz für die Basset EUB geben wird.


Zuletzt geändert von Mt. Cervino am Do, 18.03.2010, 5:18, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo, 11.01.2010, 20:46 
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Zitat:
Entweder mal will die Gäste von Pragelato nach Sestriere holen, wenn das Gebiet in Pragelato wegen „vita tecnica“ in ein paar Jahren komplett geschlossen ist und kein Geld für neue Liftanlagen vorhanden ist, oder man integriert Pragelato mittelfristig in den Via Lattea Verbund und baut auch dort wieder neue Liftanlagen.
Mir gefällt beides nicht... Mit ein Grund für die PB könnte das an der Talstation der PB gelegene *****-Kempinski-Resort, oder wie das heißt, sein.

Zitat:
Im Hintergrund sieht man die 6EUB die in 2 Sektionen zum Col Basset führt und leider diesen Sommer ersatzlos stillgelegt wurde.
So ne relativ neue 6EUB einfach stilllegen - leuchtet mir einfach nicht ein..

SL La Motta existiert noch und wurde nicht ersetzt? Glaub ich muss heuer doch noch vorbei, um wenigstens noch einen kleinen Rest der Retro-Anlagen dort mit zu nehmen...

Motta-Lift-Verkürzung: ist aber eine extrem riesige Talstation für den SL. Evtl. war er früher ja mal ein ESL?

Warum hat man den Kurven-RioNero-SL eigentlich wieder mit einem Kurven-SL ersetzt und nicht 1 oder 2 KSBs? Versteh ich nicht. Ich mein, mir ist's mehr als recht, aber ....

Zitat:
Ist das rechts eine Marchisio Station?
Hab ich an einem SL auch noch nie gesehen, aber im Prinzip sollte das schon passen...

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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BeitragVerfasst: Di, 12.01.2010, 16:25 
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Zitat:
So ne relativ neue 6EUB einfach stilllegen - leuchtet mir einfach nicht ein..


Sieht mir ähnlich aus wie die Bahn in Cervinia. Da war wohl die 20 Jahre Revision fällig und man hat ja neben an quasi eine Ersatzanlage auf neuer Strecke gebaut.


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BeitragVerfasst: Di, 12.01.2010, 20:03 
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starli hat geschrieben:
Zitat:
Im Hintergrund sieht man die 6EUB die in 2 Sektionen zum Col Basset führt und leider diesen Sommer ersatzlos stillgelegt wurde.
So ne relativ neue 6EUB einfach stilllegen - leuchtet mir einfach nicht ein..

Geht mir genauso.. ich versteh das nicht.
Dani hat geschrieben:
Sieht mir ähnlich aus wie die Bahn in Cervinia. Da war wohl die 20 Jahre Revision fällig und man hat ja neben an quasi eine Ersatzanlage auf neuer Strecke gebaut.

So was von wegen "große Revision steht an und das wollen sie nicht bezahlen" habe ich auch schon mal irgendwo gelesen. Aber wegen so was kann man so eine neue Anlage doch nicht stilllegen. Wann steht eine große Revision noch mal an? Nach 20 Jahren... dann wäre die Bahn ja Baujahr 1989. Bei Lift World steht was von 1986. Ich kapiers leider wirklich nicht.
Mit der Ersatzanlage stimme ich Dir nicht zu. Die ist ein Einsatz für die alte PB und liegt auf der ganz anderen Seite des Monta Fraiteve. Natürlich kommt man jetzt noch von Sestriere nach Sansicario und D´Oulx und wieder zurück aber wesentlich unkomfortabler und die Runde die man um den Monte Fraiteve bisher in beide Richtungen machen konnte geht jetzt leider nur noch in eine Richtung.

starli hat geschrieben:
SL La Motta existiert noch und wurde nicht ersetzt? Glaub ich muss heuer doch noch vorbei, um wenigstens noch einen kleinen Rest der Retro-Anlagen dort mit zu nehmen...

Ja der steht immer noch... wenn Du hinfahren solltest musst Du aber unbedingt auch die beiden paralellen Rocco Nere DSB und den Sises Gipfel-Kurven-SL (auch wenn der noch nicht so alt ist) mitnehmen.
Auf diesem Foto sieht man übrigens am oberen Bildrand dass die LSAP Talstation genau in der Flucht der verkürzten Trasse liegt. Ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen...
[img]http://img16.imageshack.us/img16/1318/cimg4312s.jpg[img][/img]

starli hat geschrieben:
Motta-Lift-Verkürzung: ist aber eine extrem riesige Talstation für den SL. Evtl. war er früher ja mal ein ESL?

Ich glaube aber das war schon immer ein SL, einen ESL gab es da noch nie.
Auch er untere LSAP Lift am Motta von dem ich annahm, dass es eine Sesselbahn war, könnte ein Marchisio SL gewesen sein... Ich hab da neulich so ein Bild gefunden... muss es mal suchen.

starli hat geschrieben:
Warum hat man den Kurven-RioNero-SL eigentlich wieder mit einem Kurven-SL ersetzt und nicht 1 oder 2 KSBs? Versteh ich nicht. Ich mein, mir ist's mehr als recht, aber ...

Ich find es auch cool dass es wieder ein SL geworden ist. Vermutlich lag es am Geld das keine KSB oder wenigstens ein SB gebaut wurde.
In der Nähe des Kurven-SL wurde ja auch eine 2SB als Neuerschliessung auf den Monte Fraiteve gebaut um die Skifahrer da wieder hoch zu bekommen wenn z.B. die Talabfahrt am Col Basset nicht mehr geht (da dort ja die EUB stillgelegt wurde).
Die 2SB muss eine ziemlich lange Angelegenheit sein. Ich habe noch keine Bilder gesehen aber für mich ist das aufgrund der Länge der Bahn und auch der Kapazität eine Fehlplanung. Da hätte definitiv eine 4KSB hingehört.
http://img94.imageshack.us/img94/3800/cimg4384.jpg
Dei neue 2SB startet wesentlich weiter unten als der Kurven-SL (irgendwo recht unten am Bildrand) und geht dann quer über den Hang bis zu den Antennen auf den Monte Fraiteve hoch... Die Bahn muss echt laaaaaaaang sein :(. Immerhin ist sie von CCM gebaut worden.


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BeitragVerfasst: Di, 12.01.2010, 23:51 
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Sieht interessant aus das Gebiet. Die landschaftliche Weite gefällt mir. Und es scheint für ein heutiges italienisches "Mainstream"Gebiet dieser Größe noch erstaunlich vielfältig zu sein. Insbesondere natürlich die Gipfelerschließungen.
Die PB Ruine ist natürlich genial. Da kommt man nicht zufällig irgendwie rein und es sind nicht zufällig noch Treppen drin, um nach oben in das ehemalige Panoramageschoss zu kommen? ;)


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BeitragVerfasst: Mi, 13.01.2010, 9:42 
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Ich hab mir aus Zeitgründen die Ruine nicht näher angeschaut, aber es sah an dem Gebäude zumindest im unteren Bereich wo man hinkäme alles sehr zugemauert aus.


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BeitragVerfasst: Di, 19.01.2010, 0:18 
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War der SL Sises bis zu seiner "eigentlichen" Bergstation offen, oder hat man die obersten f***ing 100m wieder mal geschliffen? Ggf. bist Du ein Glückspilz! Ich glaube, in - zugegebenermaßen recht spärlichen Besuchen - innerhalb 20 Jahre habe ich gerade 2-3 Mal die obersten 100m fahren dürfen.

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BeitragVerfasst: Di, 19.01.2010, 13:17 
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Nur um das nochmal zu Verifizieren (mit den ganzen Topics und den riesigen Skigebiet kommt man ja immer durcheinander, wenn man noch nie da war und man es sich nicht irgendwo niederschreibt):

Im Sommer 2010 wird einzig die Marchisio-DSB (samt mit ihrer parallelen undefinierbaren Bahn (DM angschrieben, Sessel aber von CSG oder so?) geschliffen? Oder gibt's noch einen alten Lift, der heuer dran glauben muss? Wenn's nur die Marchisio-DSB wäre, würd ich mir den Besuch heuer glaub ich sparen (da wär mir der Wiederholungsbesuch in Pragelato wichtiger)...

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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BeitragVerfasst: Di, 19.01.2010, 23:14 
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CV hat geschrieben:
War der SL Sises bis zu seiner "eigentlichen" Bergstation offen, oder hat man die obersten f***ing 100m wieder mal geschliffen? Ggf. bist Du ein Glückspilz! Ich glaube, in - zugegebenermaßen recht spärlichen Besuchen - innerhalb 20 Jahre habe ich gerade 2-3 Mal die obersten 100m fahren dürfen.


Ich hatte schon das Gefühl das der Sises SL bis zu seiner eigentlichen Bergstation offen war. Der Ausstieg war etwas oberhalb der PB Ruine. Aber zum Gipfel sind es von da aus noch ein paar Meter. Wo ist denn der Zwischenausstieg? An der Kurve? Oder haben die den Lift doch gekürzt? Ich glaube es aber eher nicht…

Der Ausstieg war auf dem Bild links neben der PB Station
Bild
Wenn der Lift tatsächlich mal komplett auf den Gipfel gegangen ist, dann muss er nach der PB noch eine Linkskurve gemacht haben wie man auf dem folgenden Bild sieht.
Bild
Dann hätte aber auch die Seilrückführung außerhalb der PB langgehen müssen. Wie gesagt ich glaube da war schon die „richtige“ Bergstation und der Lift war immer schon
Der Lift ist ja oft zu, da der Schnee an dem Grat neben dem Lift leicht weggeweht wird… Vielleicht ist deshalb der Ausstieg manchmal etwas weiter unten…

starli hat geschrieben:
Nur um das nochmal zu Verifizieren (mit den ganzen Topics und den riesigen Skigebiet kommt man ja immer durcheinander, wenn man noch nie da war und man es sich nicht irgendwo niederschreibt):

Im Sommer 2010 wird einzig die Marchisio-DSB (samt mit ihrer parallelen undefinierbaren Bahn (DM angschrieben, Sessel aber von CSG oder so?) geschliffen? Oder gibt's noch einen alten Lift, der heuer dran glauben muss? Wenn's nur die Marchisio-DSB wäre, würd ich mir den Besuch heuer glaub ich sparen (da wär mir der Wiederholungsbesuch in Pragelato wichtiger)...

Nee… das mit dem Ersetzen der beiden paralellen DSB war nur eine Vermutung von mir für die nächsten Jahre. Nichts fixes, ich habe da keine gesicherten Informationen…
Die Marchisio DSB ist laut Lift-World von 1975 die andere (DM?) angeblich von 1988 was ich etwas bezweifle.
Nachdem letztes Jahr in Sauze D`Oulx ja kräftig um- ab und auch wieder aufgebaut wurde (insgesamt waren 7 Lifte betroffen), kann es gut sein, dass erst mal kein Geld mehr vorhanden ist für neue Investitionen.
Der ESL dürfte übrigens noch stehen, fährt aber nicht mehr.
Und dann gibt es noch eine Pininfarina Agudio 6EUB in Montgenevre von 1983. Die wird aber vermutlich momentan auch noch eine Weile laufen. Es wurde gerade erst ein Telemix als zweiter Zubringer dort ins Skigebiet gebaut die Agudio-Bahn wird aber weiterhin gebraucht.
Montegenevre ist übrigens landschaftlich extrem geil… aber anlagenmäßig nicht so interessant wir Sestriere & Co.

Übrigens: Wenn du die Via Lattea tatsächlich besuchen willst, solltest Du nur am Wochenende gehen, da unter der Woche ein paar Lift nicht laufen. So der Monte Sises SL und evtl auch der Monte Motta Marchisio SL.


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BeitragVerfasst: Di, 19.01.2010, 23:36 
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Mt. Cervino hat geschrieben:
CV hat geschrieben:
War der SL Sises bis zu seiner "eigentlichen" Bergstation offen, oder hat man die obersten f***ing 100m wieder mal geschliffen? Ggf. bist Du ein Glückspilz! Ich glaube, in - zugegebenermaßen recht spärlichen Besuchen - innerhalb 20 Jahre habe ich gerade 2-3 Mal die obersten 100m fahren dürfen.


Ich hatte schon das Gefühl das der Sises SL bis zu seiner eigentlichen Bergstation offen war. Der Ausstieg war etwas oberhalb der PB Ruine. Aber zum Gipfel sind es von da aus noch ein paar Meter. Wo ist denn der Zwischenausstieg? An der Kurve? Oder haben die den Lift doch gekürzt? Ich glaube es aber eher nicht…


Du bist ein Glückspilz! Der Zwischenausstieg ist ca. 20m oberhalb der zweiten Kurve.

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BeitragVerfasst: Di, 19.01.2010, 23:42 
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CV hat geschrieben:
Du bist ein Glückspilz! Der Zwischenausstieg ist ca. 20m oberhalb der zweiten Kurve.

Cool ein mal dagewesen und schon ein Volltreffer :wink:.
Aber die Schneelage war letztes Jahr wohl auch besonders gut.


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BeitragVerfasst: Fr, 05.02.2010, 16:28 
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Beim Vorbeifahren letzte Woche sah es so aus, als ob der Ausstieg nach der Kurve wäre, oben war's etwas braun und ein Weg bis zum Gipfel geräumt...

@cervino: Du hattest doch ein Topic mit den historischen Veränderungen in den Via Lattea und der Aufzählung der ganzen stillgelegten Ecken? Kann ich irgendwie gerade nicht finden? Wollte nachschauen, ob / was du zur Südseite von Sestriere (Grangesises) geschrieben hast, wo es ja eine ehemalige Lift- und stillgelegte Abfahrtssschneise gibt, wie ich beim vorbeifahren sah ...

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BeitragVerfasst: Mo, 08.02.2010, 11:27 
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starli hat geschrieben:
@cervino: Du hattest doch ein Topic mit den historischen Veränderungen in den Via Lattea und der Aufzählung der ganzen stillgelegten Ecken? Kann ich irgendwie gerade nicht finden? Wollte nachschauen, ob / was du zur Südseite von Sestriere (Grangesises) geschrieben hast, wo es ja eine ehemalige Lift- und stillgelegte Abfahrtssschneise gibt, wie ich beim vorbeifahren sah ...

Das Topic kannst du auch gar nicht finden, denn das gibt es noch gar nicht :wink:. Ich will das immer noch mal machen, hab aber im Moment so wenig Zeit... Ich schaff es nicht mal den Via Lattea Teil II (Claviere, Montgenevre,) fertig zu machen.
In Grange Sises wurden tatsächlich auch zwei Schlepplifte stillgelegt und damit der direkte Zugang ins Skigebiet abgeschnitten. Auf dem folgenden Bild (aufgenommen vom Colle Bercia) sieht man rechts die Schneise im Wald des stillgelgten SL der vom Ort nach oben führte.
Das müsst die Schneise gewesen sein du gesehen hast.
Der Berg rechts dahinter ist der Monte Sises mit dem Kurvenschlepplift (Bergstation der alten PB am rechten Bildrand). Dazwischen gab es noch eine weiteren mittlerweile ebenfalls stillgelgten SL der die Verbindung zu den anderen Liften hergestellt hat.
Bild
Da die Abfahrten rechts und links neben der Schneise schon sehr zugewachsen sind vermute ich, dass der Lift schon eine Weile stillgelegt ist.

Auf dem nächsten Bild sieht man rechts noch einen Teil des Bereichs in dem der mittlere Lift gestanden haben muss. (aufgenommen vom Monte Fraiteve)
Bild

Alter Pistenplan auf dem die Lifte noch eingezeichnet sind:
http://www.bergfex.it/sestriere/panorama/
Aktueller Pistenplan auf dem die Lifte fehlen:
http://www.vialattea.it/get/16/117/cartina%20EDITUR%20al%2028_09_09.pdf


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BeitragVerfasst: Mo, 08.02.2010, 13:25 
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Ja, das meinte ich. Vielleicht hat man sich in der VL ja auf die Fahne geschrieben, jedes Jahr die 2 Lifte mit den geringsten Auslastungszahlen stillzulegen - dass das v.a. die Ränder betrifft ist ja klar, und wärend der eine eine Pizza ohne Ränder lieber mag, gibt es andere, die eine Pizza ohne Ränder langweilig finden..

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BeitragVerfasst: Mi, 17.03.2010, 5:12 
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Nachdem ich am Sonntag gut 9 Stunden im Flieger gesessen habe, habe ich die Zeit genutzt den zweiten Teil des Via Lattea Berichts zu schreiben.
Weiter geht´s:

Mainstream Retro Tour Teil 4: Via Lattea – Montgenvere (I) & Claviere (F) 22.03.2009
Der Nachmittag

Nach einen tollen Vormittag im östlichenTeil der Via Lattea in Sestriere, Sauze D`oulx und Sansicario fahre ich mit dem Auto in den westlichen Teil nach Claviere und Montgenevre.
Die Verbindung von Sestriere/Sansicario/D`Oulx nach Claviere/Montgenevre kann man auch komplett per Ski/Lift zurücklegen, dass hätte aber heute den Nachteil gehabt, dass ich nicht mehr zu meinem Auto zurückgekommen wäre.
Hier noch ein paar Fakten zum westlichen Skigebietsteil und den dazugehörigen Ortschaften:

Claviere auf 1760m gelegen, bildet mit Montgenevre zusammen den westlichen Teil der Via Lattea und wird im Norden von dem 3126m hohen Mont Chaberton dominiert. Auch wenn der Name es anders suggeriert, gehört Claviere noch zu Italien. Das Skigebiet von Claviere liegt vor allem im Bereich der Monti della Luna südlich von Claviere und bietet abwechslungsreiche Hänge aller Schwierigkeitsgrade in alle Himmelsrichtungen.
Montgenevre, mit 1854m auf der Col de Montgenevre Passhöhe gelegen, ist der westlichste und einzige französische Ort der Via Lattea. Das Skigebiet unterteilt sich im Wesentlichen in den nördlichen Chalvet Bereich, der sehr sonnige vor allem südseitige aber auch einige westseitige und ostseitige ausgerichtete Pisten bietet, und den sehr vielseitigen südlichen Le Chenaillet Bereich. Sowohl über den nördlichen als auch den südlichen Montgenevre Sektor gibt es Verbindungen nach Claviere. Montgenevre bietet die vielfältigsten und von der Umgebung her interessantesten Off-Piste Möglichkeiten den ganzen Via Lattea.

Nachdem ich Claviere zunächst mit dem Auto links liegen lasse (bzw. im Umgehungstunnel unten durch fahre) erreich ich Montgenevre kurz hinter der französischen Grenze. Dort starte ich um 13:45 Uhr an der Chalvet EUB meinen Skinachmittag.

In die Schotterhalde trassierte Passrampe von Cesana rauf nach Claviere.
Bild

Übersicht westlicher Teil der Via Lattea. Links Claviere noch in Italien, rechts Montgenevre in Frankreich.
Bild

Detailplan Montgenevre:
Bild

Meine Runde am Nachmittag sieht in etwa wie ein Acht aus.
Los geht’s in Montgenevre im Chalvet Sektor um dann über den Col de L`Alpet nach Claviere zu fahren. Von dort geht es mit der Montquitaine Sesselbahn wieder zurück nach Montgenevre um dort auf die andere Talseite Richtung Chalmettes zu wechseln. Von dort geht es weiter via Rocher d L`Aigle…
Bild
…und via Col de Saurel in die Monti della Luna. Von werde ich dann am Abend nach Claviere abfahren und, wenn die Zeit noch reicht, wieder per Lift zu meinem Ausgangspunkt Montgenevre zurück.

Offizeller Pistenplan Montgenevre:
http://www.montgenevre.com/fileadmin/HIVER/img/Montgenevre-225.09-PPhteDef.jpg

Offizieller Pistenplan Via Lattea:
http://www.vialattea.it/get/16/117/cartina%20EDITUR%20al%2028_09_09.pdf


Nachdem ich mein Auto in Montegenevre an der Passstraße abgestellt habe, starte ich mit der Chalvet EUB meinen Skinachmittag. Die Bahn ist eine meiner Lieblings Agudio 6EUB, die ich deshalb gleich als erstes fahren wollte. Sie wurde 1981 gebaut und ist damit, mit der Agudio Bahn am Etna, die älteste noch existierende Agudio/Pinifarina 6EUB.
Bild
Die Bahn ist relativ untypisch für eine Agudio Bahn. Anstelle der sonst üblichen Wellblechstationen wurden die Stationen der Vorgängerbahn verwendet. Weiterhin fehlt die obligatorische Portalniederhalterstütze auf der Strecke vor einem Geländewechsel. Trotzdem gefällt mir die Bahn sehr gut. Ich hoffe, dass sie noch ein paar Jahre stehen bleibt.

In der Talstation: Agudio typische Riesenräder.
Bild

Talstation und Portalstütze an der Ausfahrt (auf der Strecke gibt es untypischerweise keine weiteren Portalniederhalterstützen)
Bild

Strecke im unteren Bereich mit abgeblätterten weißen Stützen
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Bergstation der 6EUB in Winkelbauweise. Früher gab es wohl eine 2. Sektion (mit Durchlaufbetrieb?). Heute bedient eine alte 2SB die 2. Sektion.
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Im Inneren der Bergstation. Der Platz nach dem Knick in der Station, der früher für die 2. Sektion benötigt wurde, wird heute zur Garage für die Gondeln benutzt.
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Als zweite Sektion dient heute eine alte Montaz 2SB von 1985. Die Bahn ist knapp 1500m lang und besitzt in der Mitte ein extrem langes Spannfeld mit gewaltigem Bodenabstand.
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Bergstation der 2SB. Im Hintergrund die Monti della Luna oberhalb von Claviere.
Bild

Bergstation der alten stillgelegten EUB die vor der 2SB auf den Chalvet führte.
Bild

Als erstes fahre ich die geniale mit leichten Buckeln versehene schwarze Piste die vom Monte Chalvet hinten runter geht. Die Piste ist perfekt… leer mit ansprechender Neigung und voll in der Sonne… was will man mehr?
Bild

Unten angekommen nehme ich den rechts der Piste verlaufenden KSSL um wieder auf den Mont Chalvet zurückzukommen.
Talstation des KSSL.
Bild

Nach der Kurve wird es steil.
Bild
Erst jetzt, als ich zum zweiten Mal auf dem Mont Chalvet angekommen bin, nehme ich das großartige Panorama, das einem hier in alle Richtungen geboten wird, wahr.

Gipfelpanorama am KSSL und an der 2SB Richtung Serre Chevalier/La Meije im Westen und Nordwesten. Das Bild zeigt einen Teil des Serre Chevalier Skigebietes in der Mitte. Der Höhenzug im Vordergrund liegt noch zwischen den Serre Chevalier und dem Mont Chalvet.
Bild

Briancon, der Hauptort der Serre Chavalier. Dahinter das Skigebiete von Puy-St. Vincent. Wenn die Verbindung von den Serre Chevalier und der Via Lattea tatsächlich realisiert würde, müsste die Verbindung an dem linken bewaldeten Hang im Vordergrund verlaufen.
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Links unten auf dem Bild an den Absperrungen lag übrigens die Bergstation eines zur letzten Saison stillgelegten KSSL der allerdings im Wesentlichen die gleiche Piste die 2SB Chalvet erschlossen hat. Der Lift verlief auf einem reinen Südhang und dürfte wohl aufgrund geringer Frequentierung stillgelegt worden sein.

Panorama nach Süden in den südlichen Teil des Montgenevre Gebietes. Praktisch alles, was auf dem ersten Bergzug als Gegenhang zu sehen ist kann befahren werden. In dem Kessel in der Mitte verlaufen übrigens auch Lifte, auch wenn man sie nicht sieht. In der Bildmitte über den Grat nach hinten verläuft die Hintenrum-Verbindung nach Claviere. Die Pisten verlaufen dort völlig unmodelliert hinter dem Bergrücken links durch das Tal. Landschaftlich ist dies für mich der genialste Teil der Via Lattea.
Bild
Leider habe ich hier nicht noch mehr Panoramabilder gemacht. Vor allem der 3126m hohe Mont Chaberton im Osten wäre noch beeindruckend gewesen.

Nachdem ich das Panorama ausgiebig genossen habe, geht es die Piste an der 2SB zur Bergstation der EUB wieder runter. Die Piste war, wie die meisten Pisten am Chalvet aufgrund der südseitigen Ausrichtung und der Kraft der Sonne im März schon sehr weich zu fahren.
Neben der Piste die DSB mit dem extrem langen Spannfeld und dem enormen Bodenabstand - vermutlich war ein weiter Stütze wegen der potentiellen Lawinengengefahr an diesem Südhang nicht möglich.
Bild

Weiter ging es nun mit einem KSSL auf den Col de L`Alpet. Bis zur letzten Saison war dieser lange KSSL noch durch einen weiteren KSSL gedoppelt. Da der Col de L`Alpet aber mittlerweile auch durch den neuen Telemix Serre Thibaud erschlossen ist, braucht man die doppelte Kapazität am KSSL nicht mehr.
Bild

Auch dieser KSSL hat eine Kurve
Bild

Bergstation KSSL Alpet. Links dahinter ist die Bergstation des neuen Telemix Serre Thibaud zu sehen, der übrigens auch 3 neue Pisten erschließt. Die eine ist der Vebindungsziehweg zur KSSL Bergstation, die anderen sind jeweils eine steile Piste rechts und links von der Bergstation runter.
Bild
Am Col de L`Alpet gäbe es vor allem Richtung Nordosten noch viel Platz zur Erweiterung des Skigebietes.

Auf der Rückseite des Col de L`Alpet führt die sehr abgelegen 2SB Rocher Rouge wieder auf den Col zurück. Die Sesselbahn erschließt zwei schöne ostseitig ausgerichtete schwarze und eine blaue völlig leere Abfahrten.
Bild

Aus Zeitgründen lasse ich die 2SB aus und fahre auf einer abgelegen Hintenrum-Abfahrt durch das Tal zwischen Serre Thibaud und dem mächtigen Mont Chaberton Richtung Claviere.
Bild

Talstation der POMA 2SB in Claviere mit der ich wieder nach Montgenevre zurückfahre
Bild

Nach ca. 200m Metern auf der Strecke der DSB gibt es eine sehr niedere Portalstütze die früher als Zwischenstation für die Häusersiedlung nebenan verwendet wurde. Vermutlich hat man gegen Ende der Saison den unteren Teil der Piste früher nicht mehr befahren können, als diese noch nicht beschneit war. Der Schnee in diesem Bereich war heute schon grenzwertig weich.
Auf dem Bild ist rechts neben der 2SB die dazugehörige schwarze Waldpiste zu sehen. Die Hintenrum-Abfahrt vom Col de L`Alpet kommt rechts aus dem Wald.
Bild

Oben angekommen fahre ich dann wieder Richtung Montgenevre weiter. Dabei kreuze ich den im Sommer zuvor als Neuerschließung gebauten Serre Thibaud Telemix.
Bild

Blick nach rechts Richtung Montgenevre. Rechts vor dem Ort führt die Agudio Bahn in den Chalvet Sektor, links die vielen Lifte die den unteren Bereich des Chenaillet Sektor erschließen. Hinter der Ortschaft ist wieder ein Teil der Serre Chevalier zu erkennen.
Bild

Die linke Passseite im Zoom. Im Hintergrund sind zwei Lifte aus dem Les Gondrans Sektor, dem westlichsten Bereich der Via Lattea zu sehen. Die Ausdehnung des gesamten Skigebiets ist wirklich enorm.
Bild

Talstation der neuen Telemix Anlage.
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Strecke Telemix Serre Thibaud von Montgenevere aus gesehen. Die Bahn verläuft sehr windexponiert am Grat entlang. Bild

Ich verlasse den nordseitigen Chalvet Bereich und wechsle in den südseitigen Chenaillet Sektor. War der Schnee im ganzen Chalvet Bereich durch die südseitige Exposition recht nass und sulzig, so gibt es hier nun wieder besten Pulverschnee.

Direkt neben dem Telemix, startet die Tremplin 4SB, allerdings in die andere Richtung. Rechts ist noch deutlich die Schneise des noch steileren Vorgänger-Schlepplifts zu sehen.
Bild

Links neben der Sesselbahn ist die 4SB Le Rousset am Fuße des Rocher de L`Aigle zu sehen die eine schwarze und eine blaue Piste erschließt.
Bild

Blick in den genialen Rocher de L`Aigle Bereich mit einer schönen inoffiziellen Piste die an diesem Tag recht eingefahren aussah.
Bild

Die gleiche „Piste“ von etwas weiter oben und etwas mehr gezoomt. Deutlich zu sehen die weiten Hänge im oberen und das enge Canalone im unteren Bereich. Zu gern wäre ich diese Abfahrt heute gefahren aber dann hätte ich die Runde über die Monti della Luna nach Claviere nicht mehr geschafft. Dieses Gelände ist aber definitiv ein Grund hier mal wieder her zu kommen.
Bild

Immer noch in der 4SB Tremplin: Blick nach Westen in den Gondrans Sektor. Links oben ist noch eine Stütze des zweiten neuen Telemix Chalmettes zu sehen
Bild

Rechter Bereich am Rocher de L`Aigle mit einer weiteren genialen Piste.
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Bergstation 4SB Tremplin mit Mont Chaberton im Hintergrund. Der linke Berg ist der Serre Thibaud auf dem man ganz klein die neue Telemix-Bahn erkenne kann. Zwischen den beiden Bergen führt die Hintenrum-Abfahrt entlang, die ich zuvor gefahren bin.
Bild

Blick etwas weiter nach links genau Richtung Norden: Zu sehen ist der Chalvet Bereich mit seinen südseitigen Hängen und der Bergstation der Aguido Bahn in Bildmitte. Von dort startet die 2SB nach links oben auf den Mont Chalvet. Davor in der Schneise an dem bewaldeten Grat verlief der stillgelegte KSSL. Weiterhin ist der lange KSSL auf den Col de L`Alpet in der Mulde rechts der Bildmitte und rechts am Bildrand der neue Telemix auf den Serre Thibaud zu sehen.
Bild

Auf der Talabfahrt nach Montgenevre komme ich dann an diesem seltsamen Konstrukt vorbei. Ein KSSL mit Portalstützen die teils in Fachwerkbauweise, teils aber auch mit herkömmlichen KSSL -Stützen ausgerüstet sind. Bis vor einer Saison dienten die Stützen noch einem gedoppelten KSSL auf ganzer Länge. Nach dem Ersatz der alten EUB Chalmettes durch einen Telemix wurde die doppelte Kapazität nicht mehr benötigt und der zweite KSSL stark verkürzt.
Bild

Der KSSL in die andere Richtung. Dahinter der Ort ist Montgenevre.
Bild

Talstation der neuen Telemix-Bahn Chalmettes. Dahinter steht noch die stillgelegte Talstation der alten POMA 6EUB.
Bild

Strecke des Telemix
Bild

KSSL Barral der sich durch lichten Kieferwald am Fuße des rechten Berges entlang schlängelt. Der Lift wurde leider im Sommer 2009 stillgelegt. Dabei ist auch eine Piste verloren gegangen. Schade um den schön trassierten Lift.
Bild

Blick aus dem Telemix nach rechts in den Gondrans Sektor, dem westlichsten Teil des Skigebietes der mit einer 4KSB, einer 4SB und 3 KSSL erschlossen ist.
Bild

Direkt oberhalb der Bergstation des Telenmix steht noch die Bergstation der alten 6EUB die noch ein paar Hm weiter rauf ging.
Bild

Nochmal ein Überblick in den Gondrans Sektor. In der Mitte links die 4KSB Gondrans die im oberen Bereich vom KSSL Alp begeleitet wird. Rechts der Mitte die 4SB Observatoire und der KSSL Querelay. Der mittlerweile stillgelegte KSSL wäre rechts außerhalb des Bildes. Links ausserhalb des Bildes gibt es noch einen extrem steilen KSSL der den Anschluss in Richtung Rocher de L`Aigle über einen Grat herstellt.
Bild
Das ganze Gondrons Gebiet musste ich leider mangels Zeit auslassen, es sieht aber nach schönem nicht allzu schwerem Carvinggelände aus, das teilweise sehr ansprechend von Baumgruppen durchzogen ist.
Nach einer kurzen Abfahrt zur Talstation der 4SB Rocher de l`Aigle geht es mit dieser Bahn auf den gleichnamigen Berg wo sich die Grenze zu Italien befindet. Neben der Bahn gibt es eine genial trassierte Piste in einer Geländekammer die aber auch abseits der Piste fast überall befahren werden kann.
Bild

Etwas weiter oben in der langen 4SB die 1998 gebaut wurde und über 1,8 km lang ist. Aufgrund der Länge hätte man hier aber besser eine KSB bauen sollen. Immerhin enzschädigt die tolle Landschaft neben der Strecke für die lange Fahrt.
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Blick zur einzigen offiziellen Abfahrt an der 4SB Richtung Montgenevre. Vor dem Bau der 4SB verlief hier ein KSSL der sich mit mehreren Kurven neben der Piste den Hang hoch schlängelte
Oben an der Bergstation führt noch eine weitere tolle Abfahrt hinter dem Berg runter nach Italien/Claviere. Diese war von dem Bau der 4SB zwar schon im Pistenplan eingezeichnet aber nur durch manuellen Aufstieg zu erreichen, da der KSSL einen ganzes Stück weit unter der Bergstation der 4SB endete.
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Oberhalb der Strecke der Piste rechts der SB Rocher de l`Aigle steht die Bergstation des extrem steilen Kurven-KSSL Crete. Dieser stellt die direkte Verbindung vom Gondrans Sektor her. Leider konnte ich aufgrund Zeitmangels weder den extrem steilen KSSL noch die schöne Piste neben der 4SB fahren.
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4SB weiter oben mit der linken oben angesprochenen Freeride Piste die allerdings gut ausgefahren ist. Unten wird die Piste sehr eng und geht durch einem Canalone
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Felsdurchfahrt im oberen Teil der 4SB
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Start der einzigen offiziellen Piste die zurück zur Talstation der 4SB führt mit grandiosem Panorama. In der Bildmitte der Gondrans Sektor, rechts eine Militäranlage, links dahinter die Serre Chevalier und die La Meije. Sollte die Verbindung der Serre Chevalier mit der Via Lattea eines Tages kommen, so müsste sie über den Grat hinter dem Gondrans Sektor verlaufen. Die Piste nach Briancon könnte über die Forststrasse die zur Militärfestung hoch führt verlaufen.
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Militäranlage mit der mächtigen La Meije im Hintergrund
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Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschließe ich mich hinter dem Rocher de L`Aigle Richtung Monti della Luna/Claviere abzufahren. Die Piste hier erinnert ein wenig an den Col de Gentianes in Verbier nur ist sie nicht so eng sondern viel weitläufiger. Die Piste ist komplett unmodelliert, ungewalzt unbeschneit und nur in losen Abständen ausgesteckt…
Im Hintergrund der Berg in zweiter Reihe ist der Monte Fraiteve, rechts davon liegt Sestriere.
Da es hier keinen Lift zurück auf den Berg gibt ist man fast alleine unterwegs.

Im oberen steilen Teil der Piste, an dem auch die Grenze von Frankreich und Italien verläuft
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Weiter unten kreuze ich den oberen Streckenteil der 4KSB Cime Saurel
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Entlang der Strecke geht es bis zu deren Talstation, die für mich auf den ersten Blick den Eindruck einer alten Station mit erneuerter Technik macht…
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…doch der Eindruck täuscht. Die Bahn wurde erst vor zehn Jahren im Jahr 2000 als Neuerschließung erbaut und erhält von mir den Titel „Beste Neuerschließung der letzten zehn Jahre“ in der Kategorie KSB ;). Hier stimmt einfach alles: Perfekt in die Landschaft eingefügte Stationen, unauffällige Trassierung, und die abgeschiedenen Lage in Verbindung mit den tollen Pisten. Das Bild zeigt die Bahn mit ihrer ganzen Strecke.
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Bevor ich die 4KSB Cime Saurel fahre, mache ich noch einen Abstecher Richtung Colle Bercia, der Verbindung Richtung Cesana, Sansicario und Sestriere. Zu sehen ist die neue Doppelmayr 4SB Gimont die erst vor wenigen Jahren einen gedoppelten SL ersetzt hat. Hinter der Bahn steht ein Schutzwall der die Talstation vor Lawinen schützen soll.
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Oberer Teil der Strecke. Links kommt aus Richtung Claviere die 4KSB Serra Granet.
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Oben dann am Colle Becia der Blick nach Süden: Die Monti della Luna, einen passenderen Namen hätte man nicht finden können. Im Hintergrund ein markanter Berg, vermutlich der Bric Froid, den ich zunächst fälschlicherweise für den Monte Visio gehalten habe.
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Monti della Luna. Einfach nur schön anzuschauen…
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Blick nach Osten vom Colle Bercia auf Sestriere. Hinter der Passhöhe hinter Sestriere sieht man das Skigebiet von Pragelato, rechts von Sestriere ist der Monte Motta, und rechts am Bildrand der Monte Sises zu sehen. Rechts im Bild sieht man die Schneise eines stillgelegten Schleppliftes der früher Grange Sises mit dem Skigebiet verbunden hat.
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CCM 4SB Bercia die dritte und letzte Sektion der Verbindung von Cesana auf den Colle Berchia (früher gab es mal 4 Sektionen, 3 SBs und oben ein SL)
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Blick zurück auf die andere Seite, wo ich gerade hergekommen bin. Oben bei der Antenne endet die 4SB Rocher de L`Aigle noch auf französichen Boden, darunter die scharze Piste. Rechts davon erkennt man, dass es noch eine etwas einfachere rote Umfahrungsvariante gibt. In dieser Richtung gibt es keinen Lift zurück, so dass die Piste immer schön leer ist. Für Wiederholungsfahrten muss man wieder von hinten via Claviere und Montgenevre auf den Berg rauf.
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4KSB Serra Granet mit Kurvenmittelstation
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Nach einer kurzen Abfahrt an der Gimont 4SB entschließe ich mich, noch eine Fahrt mit der 4KSB Cime Saurel zu machen.
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Bergstation der im Jahr 2000 gebauten Neuerschließung
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Noch ein letzter Blick auf den Bric Froid und die Monti della Luna mit ihrem weitläufigem Freeride Gelände
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Mittlerweile ist es schon 16:20 Uhr und ich muss noch vor Liftschluss von der hintersten Ecke in Claviere nach Montgenevre zu meinem Auto zurück. Dazu sind noch mindestens 3 Abfahrten und zwei Lifte nötig und ich kenne die Strecke nicht, da ich zum ersten Mal hier bin. Die einzige Info die ich habe ist, dass der letzte Lift den ich noch brauche um wieder zu meinem Auto zurückzukommen, um 16:45 schließt. Also geht es erst mal die 650 Höhenmeter ohne Pause runter nach Claviere.

Um 16:32 sitze ich im 4SB Col Boeuf und kann erst mal ein wenig ausruhen und den Blick auf Claviere genießen. Die Bahn startet in Italien und überfährt nach ca. 1/3 der Strecke die Grenze nach Frankreich.
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Claviere mit der 2SB Montquitaine im Hintergrund die ich vor ca. 2 Stunden gefahren bin
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Um 16:37 erreiche ich die Bergstation der Col Boeuf 4SB und fahre zügig weiter um noch den letzten Lift zu erreichen. Doch schon nach 100 Metern muss ich anhalten als ich diese Ruine am Hang entdecke.
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Die Ruine ist die Bergstation einer PB, die früher das Pian del Sole oberhalb von Claviere erschlossen hat. Neben der PB gab es noch einen Schlepplift mit Holzstützen, der sogar noch ein wenig weiter rauf ging als die PB. Der Bereich oberhalb meines Standortes ist nun leider stillgelegt und die Pisten zumindest per Lift unerreichbar. Bis vor ein paar Jahren ging noch ein Schlepplift von der anderen Seite von La Coche hinauf zum Pian del Sole so dass man die Pisten noch nutzen konnte. Nun sind die letzten 150 Höhenmeter in diesem Bereich des Schigebietes aber leider komplett verwaist .

Zur Ergänzung noch mal der Plan von Claviere auf dem man den stillgelegten Pian del Sole Bereich gut erkennen kann.
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PB Ruine im Zoom. Rechts daneben eine Holzstütze des alten Schlepplifts, links hinter der PB Station die Bergstation des Schleppliftes.
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Auch auf der Strecke des Lifts stehen noch sämtliche Holzstützen
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Der Berg hinter den Holzstützen ist übrigens der Serre Thibaud, die Hintenrum-Abfahrt zur Montquitaine 2SB führt durch das einsame Tal rechts davon.

Holzstützen und Robas im Zoom
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Um 16:44 erreiche ich als letzter Fahrgast gerade rechtzeitig die 4SB Tremplin die mich wieder Richtung Montgenevre zurück bringt.
Als ich um 17:00 Uhr wieder an meinen Ausgangspunkt zurück bin, geht sich sogar noch eine letzte Fahrt mit dem KSSL Col noch aus. Mit der letzten kurzen Abfahrt beende ich meinen ereignisreichen Tag in der Via Lattea.
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Was bleibt als Fazit dieses Tages zu sagen?
Heute war einer dieser raren perfekten Tage, an denen man denkt, es geht eigentlich kaum besser.
Ein interessantes, sehr abwechslungsreiches und riesiges Skigebiet mit vielen modernen aber auch noch einigen alten raren Liften, grandiosen Panoramen bei viel Schnee und den ganzen Tag Sonnenschein. Dazu trotz Sonntag so gut wie keine Wartezeiten und teils menschenleere Pisten, alte Liftruinen, einen perfekten Leihski, Skifahren von 9:00 bis 17:00Uhr und das ganze in Italien und Frankreich. Was will man mehr???

Claviere und Montgenevre haben mir landschaftlich in Bezug auf die Umgebung und das Panorama noch ein Stück besser gefallen als Sestriere & Co an morgen. Vor allem die Monti della Luna, der Bereich Rocher de L`Aigle, der Mont Chalvet und der Col de L`Alpet glänzen durch ihre Abgeschiedenheit und geben einem das Gefühl mitten in den Bergen weit abseits der Zivilisation zu sein. Dazu bieten sich grandiose Panoramen nach Frankreich im Westen die Monti della Luna im Südosten und den Mont Chaberton im Nordosten.
In Sestirere und Sauze D`oulx hat man dieses Gefühl der Abgeschiedenheit eher weniger, dafür hat man auf den kompromisslos erschlossenen steilen Gipfeln des Monte Motta und Monte Sises, aber auch vom Monte Fraiteve das Gefühl, direkt über Sestriere zu thronen. Nicht weit weg vom Ort aber weit darüber.
In Bezug auf die Lifte ist Sestriere wiederum im Vorteil gegenüber Montegenevre, das zwar mit der Agudio 6EUB, vielen KSSLs und einigen alten 2SBs glänzen kann, sonst aber neben einigen neuen Anlagen meist eher durchschnittliche POMA Kost zu bieten hat. Sestriere hingegen bietet nach wie vor (wenn auch von Jahr zu Jahr immer mehr Lifte verschwinden) einige alte (vor allem Marchisio) Anlagen, die meist die steilen ausgesetzten Gipfel erschließen.
Alles in allem sind aus meiner Sicht aber sowohl der östliche Teil (Sestriere, Sauze D`Oulx, Sansicario, Cesana) als auch der westliche Teil (Claviere, Montgenevre) der Via Lattea vorbehaltlos zu empfehlen. Erst beide Teile zusammen machen die Milchstrasse zu einer fast grenzenlosen Galaxie.


Zuletzt geändert von Mt. Cervino am Do, 18.03.2010, 5:20, insgesamt 1-mal geändert.

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