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BeitragVerfasst: So, 04.04.2010, 22:25 
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Zweimal Alpenhauptkamm: Drüber und drunter

Der Alpenhauptkamm hat was speziell Faszinierendes an sich. Seien es besondere Wetterphänomene (wie z.B. die berühmt-berüchtigte Föhnmauer), die spezifische Geschichte (z.B. jahrhunderte alte Säumerrouten über die vielen – oft hochalpinen - Übergänge) oder die Tatsache einer Wasserscheide von europäischer Bedeutung. Es gibt vieles zu entdecken am Alpenhauptkamm. Glücklicherweise hat Österreich gleich einige sehr unterschiedliche Skigebiete in der Nähe oder teilweise sogar direkt am Alpenhauptkamm. Kaunertaler Gletscher, Obergurgl, Gletscherwelt Weisssee und Sportgastein fallen z.B. sofort ein. Auf der Südseite sind v.a. der Mölltaler Gletscher (Wurtenkees-Schareck) bzw. das Ankogelskigebiet bei Mallnitz zu nennen. Letzteres soll im nachfolgenden Trip Report eine (Neben-)Rolle spielen.

Ganz besonders spannend sind natürlich Skiüberquerungen des Alpenhauptkamms. Dank erwähnter Skigebiete sind manche fast gänzlich ohne anstrengende Aufstiegsmühen möglich. In Mallnitz bietet die Ankogelbahn (ursprünglich eine Pendelbahn, heute eine Gruppenbahn von Wagner-Biro) einen bequemen Zugang.

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Von der Bergstation (2626m) sind es – nach kurzer Abfahrt – lediglich 300 Höhenmeter oder ca. eine Stunde Aufstieg zur Radeckschafte (2874m), die dann den Übergang nach Norden ins Gastein (via Anlauftal) ermöglicht.

Die Radeckschartenabfahrt hatte ich schon seit Jahren auf dem „Radar“. Aber nie erschienen mir die Bedingungen gut und sicher genug oder ich hatte überhaupt andere Pläne. Diese Osterfeiertage nun wollte ich zu einem kurzen Ausflug nach Mallnitz nutzen und falls sich die Bedingungen diesmal als günstig erweisen endlich die ersehnte Abfahrt anprobieren.

Bei meiner Ankunft am Gründonnerstag begrüßte mich ein veritabler Schneesturm am Bahnhof in Mallnitz. Für Karfreitag war Wetterbesserung und Sonnenschein angesagt. Also erstmal den frischen Schnee am Mölltaler Gletscher (Wurtenkees-Schareck) schnuppern und auf eine Besserung der Lawinensituation warten. Kurzfristig wurde also ein Treffen mit ein paar Freeride-Kollegen aus Klagenfurt bzw. Villach organisiert und wir verbrachten den sonnigen Vormittag mit dem Zerpuren des Wurtenkeeshangs ehe uns eine Knieverletzung sowie Nebel- und Bewölkungsaufzug vertrieb …


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Nächsten Morgen war das Wetter wieder tadellos und die Lawinensituation hatte sich verbessert. Also auf in Richtung Ankogelskigebiet. Im Bus traf ich dann zufällig zwei Freerider aus Linz, die das gleiche Ziel wie ich hatten: die Abfahrt über den Alpenhauptkamm von der Radeckscharte (2874m) nach Böckstein im Gastein bzw. zum Nordportal des Tauernbahntunnels (1172m).

Hier sieht man schon die Aufstiegsspur von der Bergstation aus …

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Der Aufstieg hält sich mit ca. 300m (man verliert von der Bergstation wieder knapp 100 Höhenmetern) in Grenzen.

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Etwas nervös machten mich nur zwei Tourengruppen, die vor uns losgegangen waren. Zwar war mir bekannt, dass die Radeck-Abfahrt durch freie, breite Hänge gekennzeichnet ist, doch wer will schon Pulverschnee teilen?

Oben angekommen, stellte sich dann heraus, dass die Tourengeher alpinistischer motiviert sind (der nahe Ankogel, 3250m, lenkt viele vom Wesentlichen ab) und den Riesenhang für uns allein übrig liessen.

Blick nach Norden ins hintere Anlauftal …
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… nach Nordwesten das Anlauftal hinaus …

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… und nach Südwesten …

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Im Westen zeigt sich der Grossglockner …
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Wir verloren aber keine Zeit und machten uns daran einen günstigen Einstieg in den Hang zu finden …
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Die ersten paar Meter waren steinig und dann gab's noch für wenige Meter Schneedünen. Darunter war dann allerdings alles erste Sahne. Blick zurück auf den Starthang …

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Roland's Grinser nach dem ersten Abfahrtsstück spricht Bände …
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Es folgte eine Abfolge von Hängen in tollen Hochgebirgspulverschnee …

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Die Hänge sind riesig breit und offen. Anfangs steiler, werden sie nach unten zunehmend flacher.

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Ungefähr vor dem letzten Hangdrittel ...

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Und schließlich der Rückblick vom Talgrund …

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Unsere drei einsamen Skispuren im unteren Teil des Hanges …

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Dann geht’s flach – aber meist ohne Anschieben – weiter das Anlauftal hinaus …

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Nach einem längeren Ziehwegstück erreichen wir die Strasse kurz vor dem Bahnhof zum Nordportal des Tauerntunnels …

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Mit dem Autoverlad ging es dann durch den Tauerntunnel zurück unter dem Alpenhauptkamm nach Mallnitz womit einer meiner absoluten Höhepunkte dieser Saison zu Ende war. Den Nachmittag verbrachte ich dann (leider bei deutlich schlechterem Wetter) noch im Skigebiet Ankogel, wo ich im leicht verspurten noch gemütlich herumkurvte.

Das Skigebiet selbst ist zwar vom vordergründigen Liftangebot relativ bescheiden, besticht allerdings durch die Weite und das hochalpine Ambiente.

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Natürlich musste ich auch ganz zum Schluss den Köfelelift an der Talstation der Ankogelbahn austesten …

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BeitragVerfasst: Mo, 05.04.2010, 6:58 
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RetroRebel

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Endlich einmal ein Bericht von einer Überquerung, die auch auf meinem Radar schon einige Zeit blinkt! Diese Ostertage haben ja - entgegen dem ursprünglichen Wetterbericht - durchaus einige Wolkenlöcher für höchst lohnende Unternehmungen bereit gehalten. In den Führern wird ja vor allem der Einstieg in diese Route immer als ein wenig haarig beschrieben (steil), wie habt Ihr das empfunden?

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Schweben im Powder - Die, die es erlebt haben, verstehen, den anderen kann man es nicht erklären!


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BeitragVerfasst: Mo, 05.04.2010, 10:06 
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gerrit hat geschrieben:
Endlich einmal ein Bericht von einer Überquerung, die auch auf meinem Radar schon einige Zeit blinkt! Diese Ostertage haben ja - entgegen dem ursprünglichen Wetterbericht - durchaus einige Wolkenlöcher für höchst lohnende Unternehmungen bereit gehalten. In den Führern wird ja vor allem der Einstieg in diese Route immer als ein wenig haarig beschrieben (steil), wie habt Ihr das empfunden?


Ja, das war wieder einmal ein Ostern, wo man noch drei/vier Tage vorher vom Wetterbericht nicht so tolle Verhältnisse erwartet hätte. Die deutliche Kälte (am Freitag morgen -15 Grad am Sonnblick) hat zudem den Pulverschnee gut - trotz der Sonne am Freitagvormittag - konserviert.

Dein Alpenhauptkamminteresse kennend, musste ich natürlich öfters an Dich denken. Schade, dass du keine Zeit hattest.

In den Führern wird offenbar meist der Einstieg vom Bereich des Kleinen Ankogels beschrieben. Dazu muss man noch starke hundert Höhenmeter von der Radeckscharte weiter aufsteigen.

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Der Einstieg von dort dürfte in der Tat auf den ersten 200 Höhenmetern etwas steiler sein, sieht auch so aus, als ob man ein paar Felscliffs umfahren müsste.

Wir sind direkt von der Radeckscharte runter, da waren noch keine Spuren vom Vortag drin (in der Abfahrt vom Kleinen Ankogel dürfte am Vortag eine Gruppe runtergefahren sein). Der Einstieg von dort ist leicht, allerdings war bei uns (dürfte dort auch üblich sein) oben sehr viel abgeweht und die Steine/Felsen waren ganz oben ziemlich frei.

Einstiegspunkt ...

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Von der Scharte waren es etwa zehn Höhenmeter zwischen Steinen runterrutschen. Dann eine Querung zwischen Haifischflossen (Felsen). Dann kamen noch ein wenig die (weichen) Dünen und dann war es nur noch Genussskifahren.

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Ungefähre Linie im obersten Hangteil ...

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BeitragVerfasst: Mo, 05.04.2010, 18:42 
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Ui, die österreichische Version der "Piste Italienne"? Schade, dass es da keinen Lift raufgeht oder einen Tunnel durch, und als offizielle Skiroute vermarktet wird. Glaub das könnte einige Leute anziehen (nicht nur mich). Da könnte man ja glatt auf die dumme Idee kommen, ein Topic zu eröffnen, wo man genau solche Abfahrten mal auflistet - Auffahrt mit der Seilbahn, Abfahrt auf der Rückseite und Zurück via Bus oder Bahn durch einen Tunnel....

Wieviel Höhenmeter hatte denn die Abfahrt? Schaut von den Bildern her nach wenig "echten" Abfahrtshöhenmeter und viel, viel flachem Weg aus?

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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BeitragVerfasst: Mo, 05.04.2010, 19:07 
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starli hat geschrieben:
Ui, die österreichische Version der "Piste Italienne"? Schade, dass es da keinen Lift raufgeht oder einen Tunnel durch, und als offizielle Skiroute vermarktet wird. Glaub das könnte einige Leute anziehen (nicht nur mich). Da könnte man ja glatt auf die dumme Idee kommen, ein Topic zu eröffnen, wo man genau solche Abfahrten mal auflistet - Auffahrt mit der Seilbahn, Abfahrt auf der Rückseite und Zurück via Bus oder Bahn durch einen Tunnel....

Wieviel Höhenmeter hatte denn die Abfahrt? Schaut von den Bildern her nach wenig "echten" Abfahrtshöhenmeter und viel, viel flachem Weg aus?


Bis zum Standpunkt im nachfolgenden Foto waren es ungefähr 1000 Höhenmeter. Der Hang selbst hat bevor er flach ausläuft zwischen 800-900 (je nachdem wo man die Grenze zu "flach auslaufen" ansetzt).

Ich denke, dass solche Riesenhänge zumindest in den Ostalpen relativ selten sind (ist ja im Prinzip nur ein Hang, wenn auch leicht gegliedert, wahrscheinlich verkürzt er sich dadurch auf den Fotos etwas).

Die flache Ziehwegabfahrt geht dann noch über weitere 600 Höhenmeter. Verteilt auf vielleicht 5 km (müsste das mal ausmessen). War zum Glück nicht allzuviel schieben dabei. Allerdings paar ganz kurze Stücke zum rauftreteln.

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BeitragVerfasst: Mo, 05.04.2010, 21:39 
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Vielen Dank für den tollen Bericht und Glückwunsch zu eurer gelungenen Tour bei wohl perfekten Verhältnissen!
Habt ihr euch in etwa bei Beginn des Flachstücks gleich rechts vom Bach gehalten oder habe ihr ihn weiter unten irgendwo gequert? Und wie ist derzeit die Schneelage im unteren Bereich?

Wir hatten letztes Jahr unten recht wenig Schnee und mussten etwas wandern. Leider waren meine Begleiter bei der Tour in Eile, was dem Genuss etwas abträglich war... Trotzdem war es natürlich eine klasse Tour. Hier der Blick vom kleinen Ankogel:
Dateianhang:
P1020141-k.JPG
P1020141-k.JPG [ 145.08 KiB | 3018-mal betrachtet ]
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Der Einstieg war recht unproblematisch.


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BeitragVerfasst: Mo, 05.04.2010, 22:20 
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@powdertiger: Wir sind - einer Abfahrtsspur vom Vortag folgend - bei der verfallenen Oberen Radeckalm (1709) fälschlicherweise (orographisch) links vom Bach geblieben (obwohl eh eine klare Aufstiegsspur - kurz zuvor kamen uns zwei Tourengeher entgegen, die von Böckstein losgegangen waren - zur Brücke über den Bach und dann weiter zum Ziehweg geleitet hatte).

Später sind wir - noch bevor sich das Tal ganz verengt - an geeigneter Stelle mit den Ski durch den Bach durch. Dank der tiefen Temperaturen führte der Bach zum Glück kein Schmelzwasser (gleichzeitig wussten wir von einem einschlägigen trip report aus dem Vorjahr, dass die Bachüberquerung weiter unten nur unangenehmer werden würde). Dadurch mussten wir dann an der rechten Bachseite wieder 20 Höhenmeter rauf zum Ziehweg steigen.

Die Ski habe ich wenige hundert Meter vor dem Erreichen der öffentlichen Strasse ("Parkplatz" bei der Wildbachverbauung unterhalb der Eisarena Anlauftal) abgeschnallt. Da unten lag zwar noch Schnee (tw. auch noch der Neuschnee vom Gründonnerstag), aber die Strasse wurde dann zunehmend steinig (auch vorher musste man ab und an etwas auf Steine achtgeben).

Oberhalb von 1300-1400 schien der Wald und die Strasse noch einigermassen gut eingeschneit zu sein. Schade nur, dass die Ankogelbahn heute den letzten Betriebstag hatte.

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BeitragVerfasst: Fr, 09.04.2010, 14:42 
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starli hat geschrieben:
Da könnte man ja glatt auf die dumme Idee kommen, ein Topic zu eröffnen, wo man genau solche Abfahrten mal auflistet - Auffahrt mit der Seilbahn, Abfahrt auf der Rückseite und Zurück via Bus oder Bahn durch einen Tunnel....

Das würde mich auch interessieren, welche solcher Varianten kennt Ihr noch?

(mir würde jetzt z.B. Mer du Glace von der Punta Helbronner aus einfallen. Im Arlberg-Offpiste Buch sind Touren beschrieben, bei der man am Rendl soweit ins Tal und hinten hochstapft, dass man hinten dann nach Ischgl runterfährt)


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BeitragVerfasst: Fr, 09.04.2010, 17:59 
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starli hat geschrieben:
Da könnte man ja glatt auf die dumme Idee kommen, ein Topic zu eröffnen, wo man genau solche Abfahrten mal auflistet


da gibts aber einiges... vom Jungfraujoch ins Loetschental ist wohl der Klassiker schlechthin, cristallo backside (so der sessel mal hochfaehrt) vermutlich eine der interessantesten..


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BeitragVerfasst: Sa, 10.04.2010, 19:02 
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Arlberg-Irrer hat geschrieben:
bei der man am Rendl soweit ins Tal und hinten hochstapft, dass man hinten dann nach Ischgl runterfährt)
Das zählt aber m.E. nicht, da man da ja außenrum fahren kann und nicht durch den Tunnel direkt wieder retour fährt. Die Tunnel-Retour-Variante find ich deshalb so faszinierend, weil man einerseits recht schnell wieder am Ausgangspunkt ist, und andererseits einen elendig langen Umweg ersparen würde, der Tunnel sozusagen die Alternative zum "Retour-Lift" darstellt: Statt mit der Seilbahn zurück hinauf auf den Berg, eben unter dem Berg hindurch. Bestenfalls als offiziell ausgesteckte / überwachte Route ...

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BeitragVerfasst: Fr, 16.04.2010, 22:43 
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Ich hab mir jetzt das Buch von Altmeister Hans Schwanda selig "Skiglück in den Tauern" (Salzburg/Stuttgart, 1967) besorgt. Natürlich finden sich etliche Einträge in und rund um Mallnitz (war ja seiernzeit eines der führenden Skigebiete in Österreich).

Hier ein paar Ausschnitte zum Eintrag "Mallnitz und die Ankogelseilbahn":

Zitat:
Man braucht nicht mehr in die Schweiz zu fahren, um eine Großabfahrt von 1350 Höhenmetern zu erleben. Eine Abfahrt, die Vergleiche mit anderen "Berühmtheiten" ohne weiteres aushält, ja in vieler Hinsicht sogar überflügelt.
...
Die Abfahrt zurück zur Talstation ist ein einziger Wonnerausch, man kann drüber nur in Superlativen berichten. Durch alle Regionen des Hochgebirges bringt uns die Abfahrt wieder zum Ausgangspunkt unserer Auffahrt ...


Und über die Abfahrt durch das Anlauftal findet sich ...

Zitat:
... Radeckscharte ... Jetzt beginnt der Jubel, jetzt beginnt die Freude, jetzt beginnt die Abfahrt! Wohl schauen wir zuerst misstrauisch in dne weissen Abgrund hinunter, denn die Einfahrt hat es in sich. Ein Riesenhang ... zieht sich bis zur Oberen Radackalm in einer einzigen Flucht hinunter ... Der Hang ist so groß und so weit, dass man sich wie ein Pünktchen darauf ausnimmt. Die tausend Höhenmeter bis zur Oberen Alm kann man in direkter Schlangenlinie oder in weiten Kehren meistern. In allen Künsten, die man erlernt hat, kann man sich hier austoben. Der Hang wird zahmer, sanfert - man läßt die Skier laufen. Eine unsichtbare Kraft bewegt uns vorwärts, die Alm kommt auf uns zu, immer näher, immer schneller, noch ein letzter Schwung und die Obere Radeckalm, 1701m ist erreicht.


Als Nachtrag noch ein paar Fotos von Roland.

Rolands Frau beim Einstieg
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Noch eine kurze Diskussion über die Sammelpunkte ...
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... und dann gehts los ...
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Rolands Frau ...
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Ich hab mir auch einige Gedanken über ähnliche alpenhauptkammquerende Abfahrten bzw. von Skigebieten am Alpenhauptkamm gemacht, von einigen gibt's ja hier auch schon einschlägige Dokus (Piste italienne, Alp Rösa, Schareck etc.). Wär vielleicht einen eigenen Thread mal wert (oder hatten wir da nicht schonmal einen eigenen thread?).

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