Kampenwand - Februar 2009 - Per Zug zum GlückDie Kampenwand ist Kult! Basta!
Berichte, die einen guten Überblick über das Skigebiet, die Pisten und Liftanlagen geben, finden sich hier im Forum sowie im Alpinforum. Der folgende Bildbericht hat nicht diese Absicht, sondern soll vielmehr einen Eindruck von einem besonderen Tag geben. Wer das Skigebiet nicht kennt, dem sei der Pistenplan unter folgendem Link zur Orientierung empfohlen:
http://www.kampenwandbahn.de/index.php4?id=hw502Jetzt aber auf zur Kampenwand!
Bereits beim ersten Blick aus dem Fenster ist klar, dass heute mein Tag ist. Über Nacht haben sich die Wolken verzogen und die Schneefälle der vergangenen Tage haben sogar in der Stadt eine schöne Winterlandschaft geschaffen. Doch wohin? Die Lawinengefahr ist groß, manche Gebiete sind noch geschlossen. Ein Auto habe ich an diesem Tag nicht zur Verfügung, also muss mein Ziel mit dem Zug erreichbar sein. Da am Wendelstein der Skibetrieb noch nicht aufgenommen werden kann, muss eine Alternative her. Zunächst kommt der Mittag in Immenstadt in die engere Wahl, doch als ich sehe, dass die Kampenwand Vollbetrieb anbietet, hält mich nichts mehr. Auch wenn das Skigebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur aufwändig erreichbar ist, muss es heute einfach sein.
Entgegen meiner Gewohnheit geht es wegen der extrem glatten Straßen nicht mit dem Radl sondern per Bus zum Bahnhof.
Die Witterung fordert ihren Tribut. Fast jeder Zug hat mindestens 30 Minuten Verspätung, doch mit etwas Glück schaffe ich es von München-Pasing nach Prien am Chiemsee, wo ich trotz einer Verspätung noch den Anschlusszug nach Aschau erreiche.
Die Fahrt mit der Chiemgaubahn durch eine herrliche Winterlandschaft ist eine gemütliche Angelegenheit, für die 9 Kilometer lange Strecke benötigt der Triebwagen angesichts der geringen Geschwindigkeit etwa eine Viertelstunde.
Die Kampenwand kommt ins Blickfeld.
Am Bahnhof in Aschau ist Endstation, weiter geht es mangels günstiger Busverbindung nur zu Fuss.
24 Minuten sind es laut Fahrplanauskunft nach Hohenaschau zur Seilbahn und diese Angabe ist durchaus nicht ganz unrealistisch.
Am Ziel angekommen bin ich baff. Obwohl Mittwoch ist der Parkplatz gut belegt, an der Kasse muss ich sogar kurz warten.
Im Skigebiet angekommen die erste Ernüchterung. Wolken sind wieder aufgezogen und das Gelände ist verspurter, als ich es erhofft hatte.
Der Blick zum Chiemsee ist trotzdem schön.
Nach den ersten Fahrten am Schlepplift Steinlingalm kommt die Begeisterung zurück. Die Auslastung ist zwar unerwartet hoch, aber der Schnee ist herrlich und das Gelände bietet doch noch Platz für eigene Spuren.
Am Schlepplift.
Nach einigen Fahrten wechsle ich zum Einersessellift der schön steiles Gelände erschließt. Hier passt einfach alles:
Der dritten Anlage im Skigebiet, dem Doppelsessellift, statte ich nur einmal einen Besuch ab. Die Waldpiste ist zwar ganz nett, aber angesichts des lockeren Neuschnees weiter oben nicht der Rede wert.
Einmal muss die Talabfahrt trotzdem sein, die ich ebenfalls als ansprechend, aber - bei diesem Neuschnee - nicht als herausragend empfinde.
Nette Passage an der Talabfahrt.
Ein paar Eindrücke vom Ende der Talabfahrt und der anschließenden Bergfahrt mit der Seilbahn.
Ausgang aus der Bergstation. Sagte ich bereits, dass Kampenwand Kult ist?
Am späten Nachmittag kommt sogar die Sonne durch und so zeigt sich das landschaftlich sehr interessante Gebiet nochmals von seiner besten Seite.
An der Bergstation der Seilbahn.
Felstürme auf dem Weg ins Skigebiet.
Am Verbindungsweg ins Skigebiet
Himmel der Bayern - oder so ähnlich
Noch ein paar Eindrücke aus dem Gelände am Steinlinglift:
Letzte Fahrt mit dem Roßleitenlift.
Für die Talabfahrt folge ich den Spuren der alten Hauptabfahrt (jedenfalls glaube ich, dass es sich darum handelt), um möglichst nahe bei Aschau (und dem Bahnhof) im Tal anzukommen.
Anfangs geht es auf einem schönen Weg durch den Winterwald.
Weiter unten öffnen sich sanfte Waldschneisen, die noch fast unverspurt sind, teilweise aber auch etwas zugewachsen oder flach.
Nur kurzzeitig wird es etwas steiler und enger, aber dafür auch deutlich interessanter, bevor ein verwachsener Weg hinaus führt zu den Talwiesen.
Nach links wäre es ein weiter Weg zurück zur Seilbahn, nach rechts ist es noch immer recht weit zum Bahnhof.
Ende der Abfahrt auf den flachen Wiesen am Ortsrand von Aschau.
Gerade noch rechtzeitig erreiche ich nach einem flotten Fußmarsch wieder den Bahnhof und kann es mir nun im Zug gemütlich machen.
Gemütlich zuckelt der Triebwagen zurück nach Prien, von wo mich nach längerer Wartezeit die Regionalbahn zurück nach München bringt. Auch wenn ich für Hin- und Rückfahrt jeweils etwa drei Stunden Zeit investieren musste, bereue ich keine Minute.
Sanft gleitet der Zug dem Sonnenuntergang entgegen, hinter mir liegt ein perfekter Skitag mit lockerem Pulverschnee in einem genialen Skigebiet. Es kann wenig besseres geben, als so einen Tag, auch wenn An- und Rückreise doch etwas langwieriger waren als üblich