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 Betreff des Beitrags: Vercorin (CH) / 9.2.2006
BeitragVerfasst: Sa, 13.05.2006, 23:05 
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RetroRebel
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Vercorin 9.2.2006

Als Skigebiet für den Nachmittag dieses Tage habe ich Vercorin auserkoren. Von dem Skigebiet hatte ich bislang überhaupt keine Vorstellung. Lediglich die Talabfahrt war mir vom Rhonetal aus aufgefallen.


Der Ort

Vercorin liegt in etwa 1300 Meter Höhe auf einer Terrasse an den schattigen Nordhängen des Rhônetals nahe Sierre. Von Chalais (westlich von Sierre) führen ein Pendelbahn und eine schmale Strasse nach Vercorin hinauf. Eine weitere und noch schmalere Strasse führt aus dem Val d'Anniviers nach Vercorin. Obwohl das Dorf am Schattenhang des Rhônetals liegt, ist es ein sehr sonniger Ort. Das liegt daran, dass diese Terrasse am Berghang nicht wie sonst üblich zum Tal hin abfällt, sondern es gibt dort eine "Gegensteigung". Der talseitige Rand der Terrasse liegt höher als der bergseitige Rand. Daher ist Vercorin ein Südhang an einem Nordhang. Vielleicht weiss Marius, ob es für dieses topographische Gebilde einen speziellen Namen gibt. Die Talabfahrt des Skigebiets liegt freilich an einem reinen Nordhang, was auf sehr gute Schneeverhältnisse hoffen liess. Von der Bergstation der Pendelbahn ist es übrigens ein recht weiter Weg bis zur Talstation der Giovanola-Gondelbahn, der einen 10-15 minütigen Fussmarsch oder eine Busfahrt erfordert.


Das Skigebiet

Das Skigebiet ist schnell vorgestellt. Die beiden Pendelbahnsektionen führen über gut 1000 Höhenmeter und knapp 3 km Länge von Vercorin auf den 2330 Meter hohen Gifpel des Crêt du Midi, auf dem auch das Bergrestaurant beheimatet ist. Der durch die Gondelbahn erschlossene Nordhang bietet 2-3 Talabfahrtsvarianten. Die Hauptabfahrt ist auf den unteren 75% der Strecke beschneit und bietet schöne Hänge mit Kurven und wechselndem Gefälle. Am gleichen Hang befindet sich auch der ellenlange Schlepplift Sigeroulaz, der unterhalb der Mittelstation beginnt und über 2 Kurven sowie 27 Stützen bis auf den Crêt du Midi führt. Zu seiner Talstation führt auch ein kurzes Stück schwarze Piste. Gleichzeitig bedient eine blaue Piste diesen Schlepplift und die obere Gondelbahnsektion. Die Hänge dieses vorderen Skigebietes führen oben durch lockeren Baumbestand, unten sind es reine Waldschneisen.

Das Höhenskigebiet erstreckt sich über eine ostseitige Mulde zwischen den Gipfeln Crêt du Midi und Mt. Major (2370 m) und wird von 5 Schleppliften bedient. Vorne (am Crêt du Midi) sind die Pisten blau, hinten (am Mot. Major) rot und die Piste runter zum Tracuit-Lift ist schwarz. Letztere ist allerdings für eine schwarze Piste relativ einfach. Sie führt teilweise durch Wald, während die Pisten an den 4 höhergelegenen Liften alle durch offenes Gelände führen. Beschneiung gibt es im Höhenskigebiet überhaupt nicht. Das Restaurant ist hässlich und hat mich vom Essen her enttäuscht. Der kürzeste Schlepplift hier oben ist nicht kuppelbar, sondern fixgeklemmt.

Die Talabfahrt ist eine recht schöne und abwechslungsreiche 1000-Höhenmeter-Piste. Alle anderen Pisten sind nicht allzulang und unspektakulär. Erwähnenswert ist noch der eindrucksvolle Tiefblick ins Rhônetal, besonders auf Salgesch. Insgesamt ist es ein deutlich unterdurchschnittliches Skigebiet. Das gilt für die Topographie und für die Anlagen. Die Anlagen sind relativ alt, es wurden offenbar noch nie Anlagen kompletterneuert. Erkennbare Neuerungen sind kuppelbare Ausstiege an vielen Schleppliften und neue Gondeln, die aber auch schon wieder mehr als 20 Jahre alt sein dürften.

An Ski-Gästen habe ich eigentlich nur Kinderskikurse wahrgenommen. Auf der Talabfahrt und dem vorderen Lift des Höhenskigebietes habe ich überwiegend solche gesehen. Im hinteren Teil des Skigebietes gab es ausser mir überhaupt keine Gäste. Kein Witz! Drei Lifte liefen für mich alleine! Das Skigebiet scheint sehr kinderfreundlich zu sein und ist offenbar beliebtes Ziel für Jugendgruppen, Skiclubs und Schulen.


Mein Skitag

An der Gondel unten waren kaum Leute, es gab keine Wartezeiten. Die Talabfahrt sah im unteren Teil dank Beschneiung top aus - und das war sie auch. In der Mittelstation sind regelmässig Kinder zugestiegen. Bereits bei der ersten Bergfahrt haben diese mich vor Eisplatten gewarnt. Die sind mir später gar nicht so aufgefallen, dafür oben umso mehr braune Stellen. Im oberen Teil hatte die Talabfahrt einige deftige braune Stellen, denen man kaum ausweichen konnte. Insbesonder war das in dem Bereich der Fall wo man den Crêt-du-Midi-Lift kreuzt und wo man zum ersten Mal die Gondelbahn kreuzt. Ab der Hälfte der oberen Sektion war die Abfahrt super. Neben der beschneiten roten Piste waren auch die unbeschneite blaue und die unbeschneite schwarze Piste super. Dies hat folgende Grüne: Die blauen ist so flach, dass sich nichts abfährt und die schwarze fährt kein Mensch! :D

Im Höhenskigebiet hatte es wenig Schnee, schlechte Präparierung und viele braune Stellen. Das Skifahren war ein Gegurke. Recht gut hat mir die Abfahrt zum Tracuit-Lift (5) in den Wald hineien gefallen. An diesem Lift sowie an den Liften Mont Major (4) und Cabanon (8') war ich wie bereits erwähnt ganz alleine. Dies war natürlich ganz neckig.

Das Wetter war ein Wechsel aus Sonne, dunklen Wolken und leichtem Schneefall. Teilweise mutete es wie ein imposantes Naturschauspiel an. Ich denke, in den Bildern sollte das deutlich werden.

Ein paar Daten:

Schneehöhe: 20-50 cm (geschätzt)

Schneeart: Oben Pulver, unten Maschinenschnee, Zustand oben fahrbar, unten sehr gut.

Geöffnete Lifte: Alle (alle auch gefahren)

Geöffnete Pisten: Alle (ziemlich alle gefahren)

Fazit: Es gibt keinen besonderen Grund, da hin zu fahren. Ich werde vermutlich nicht wieder kommen. Immerhin habe ich's mal gesehen.



Pistenplan:

Bild
^^ Pistenplan


Hier die Bilder:

Bild
^^ Giovanola-EUB-4 Crêt du Midi (1/2) ab Talstation abgelichtet


Bild
^^ Blick aus der Gondel auf Vercorin. Man sieht hier die Gegensteigung der Bergterrasse. An diesem sonnigen Südhang ist alles aper, während am Haupthang im Vordergrund alles schattig und weiss ist.


Bild
^^ Nochmal Blick zurück auf die "Terrasse" Vercorin. Die Gondeln sind interessant abgeschrägt.


Bild
^^ Blick aus der Gondel wie aus dem Flugzeug: Im Vordergrung Vercorin, im Hintergrund Salgesch am Südhang des Rhônetals in erstklassiger Weinlage. Auch wenn über die Wallis-Weine gestritten wird - der Wein aus Salgesch ist bei allen Schweizern als erstklassig anerkannt. Rechts sieht man tief eingeschnitten das Val d'Anniviers.


Bild
^^ Die beschneite Talabfahrt.


Bild
^^ Blick aus der Gondel auf das Höhenskigebiet. Wie an der Perspektive zu erahnen ist, fährt die Gondel hier mit extrem hohem Bodenabstand. Man sieht 3 Lifte - von vorn nach hinten: Crêt du Midi (3), Les Chardons (6), Mont Major (4). Man erkennt auch die oben erwähnte schlechte Stelle wo die Talabfahrt den Cret-du-Midi-Lift kreuzt. Im Hintergrund ist das Val d'Anniviers zu sehen.


Bild
^^ Bergstation Crêt du Midi (3) mit kuppelbarem Ausstieg. Links im Hintergrund Bergstation Les Chardons (6)


Bild
^^ Nochmal die Lifte 3, 6 und 4 am Haupthang des Höhenskigebiets. Rechts oberhalb der Bildmitte ist der Mont Major mit der Bergstation des gleichnamigen Liftes zu erkennen. Dies ist mit 2374 Meter der höchste Punkt des Skigebietes.


Bild
^^ Blick zurück zum Crêt du Midi mit Bergrestaurant, Gondelbahn (hoher Bodenabstand) sowie den Schleppliften Les Chardons (6) und Crêt du Midi (3).


Bild
^^ Nochmal das gleiche aus etwas grösserer Entfernung - vom Mont Major aus.


Bild
^^ Talstationspartner: Die Lifte Crêt du Midi (3) und Mont Major (4). Im Hintergrund ist Chandolin mit vielen Liftanlagen zu sehen - links das Illhorn.


Bild
^^ Fahrt zum Gipfel des Mont Majors. Wie man sieht, bin ich der Einzige, der sich dies bei stürmischem Wetter antut. Die Liftfahrt bei diesen Wetterkapriolen ist ein schöneres Erlebnis als die anschliessende Skiabhart über braune Stellen und um solche herum.


Bild
^^ Bergstation Mont Major mit Schneeverblasungen. Das Bild gefällt mir irgendwie. Die Kontraste der Lichtspiele bringen den kuppelbaren Ausstieg besonders gut zur Geltung.


Bild
^^ Auch der Cabanon-Lift (8') führt zum Mont Major. Doch aufgepasst. An diesem tag heisst es hinter der nächsten zu sehenden Stütze aussteigen. Die geringe Schneelage gesattet es nicht, mit diesem Lift bis zum Mont Major hinaufzufahren. Vor lauter Knipsen hätte ich das beinahe verpasst und wäre in den Triebschnee gefahren. Wie man sieht, sieht man keinen Menschen hier - ausser mir. Bei den kuppelbaren Stangenschlepper muss man sich erst mal davon überzeugen, dass der Lift läuft, wenn man keinen Menschen sieht. Denn dann gibt es ja auch keine Bügel auf der Strecke, an denen man erkennen kann ob der Lift läuft. Aber für mich haben die hier alle Lifte laufen lassen. :D


Bild
^^ Jetzt bin ich über die schwarze Waldabfahrt hinunter zum Tracuit auf 1850 Meter höhe gefahren - ganz alleine versteht sich. Der tracuit-Lift (5) ist mit 1350 Metern länge der zweitlängste Schlepplift hier. Seine Besonderheit, die man auf diesem Bild sieht: Der Antrieb ist unüblicherweise an der Bergstation und hier an der Talstation fliegt die Seilscheibe fliegend hinter der Gehängekulisse am Einstieg. Gibts IMHO ganz selten, dass der Antrieb oden ist. Vermutlich gibts hier in der gegend keinen Strom.


Bild
^^ Im Tracuit-Lift: Uiii! Da kommt ja ein Schleppteller entgegen! Da wird sich doch keiner runterverirrt haben?


Bild
^^ Zoom vom Mont Major: Das Bergrestaurant auf dem Crêt du Midi mit Bergstationen Gondelbahn (rechts) und Sigeroulaz-Lift (7 - links). Was interessant ist: Die beiden Anlagen laufen in grossen Winkel auf den Gipfel zu obwohl sich der Startpunkt des Sigeroulaz-Liftes ganz in der Näher der Gondelbahn-Trasse befindet. Der Schlepplift macht aber 2 Kurven und entfern sich zwischenzeitlich sehr weit von der Gondelbahn-Trasse.


Bild
^^ Im fixgeklemmten Schlepplift Les Chardons (6), mit 330 Metern Länge die mit Abstand kürzeste Anlage hier.


Bild
^^ Hier kreuzt die talabfahrt die Gondelbahn.


Bild
^^ Interessantes Bild: Blick aus dem Sigeroulaz-Lift (7) im Bereich der ersten Kurve auf die Talabfahrt. Man bedenke: Ich habe im rechten Winkel nach links aus der Lifttrasse fotografiert, fahre also nach rechts; am höchsten Punkt des Bildhorizontes sieht man den Crêt du Midi mit der Gondlebahn - genau dort werde ich mit diesem Schlepplift ankommen. Das erscheint an dieser Stelle nahezu unglaublich. Der Lift ist nach offiziellen Angaben "nur" 1770 Meter lang ud hat 27 Stützen. Mir kam er irgendwie länger vor.


Bild
^^ Frühere Gondel der Giovanola-Bahn - heute beherbergt sie Zeitmesstechnik.


Jetzt kommen noch ein paar Stimmungsbilder für Schleppliftexperten:

Bild
^^ Mont-Major-Lift mit Vrêt du Midi im Hintergrund.


Bild
^^ Talstation Cabanon-Lift


Bild
^^ Stütze 2 des Crêt-du-Midi-Liftes


Bild
^^ Die gleiche Stütze aus andere Perspektive

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BeitragVerfasst: Mo, 15.05.2006, 15:08 
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RetroRebel

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Interessanter Bericht aus einem Gebiet, von dem ich ehrlicherweise bis dato noch nichts gehört habe. Etwas unsicher bin ich bei dem Begriff "Kuppelbarer Ausstieg" bei den Stangenschleppern. Zugegebenermaßen sind meine Erfahrungen mit diesen Dingern ziemlich minimal, ich weiß zwar, daß die Bügel unten beim Wegfahren einkuppeln, aber was tun sie dann oben bzw. kuppeln sie bei manchen Modellen aus und bei manchen nicht?

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BeitragVerfasst: Mo, 15.05.2006, 19:47 
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gerrit hat geschrieben:
..., aber was tun sie dann oben bzw. kuppeln sie bei manchen Modellen aus und bei manchen nicht?

Genau so ist es! Beim kuppelbaren Ausstieg kuppeln die oben für ca. 3 Sekunden aus und du kannst richtig bequem aussteigen.

Wenn ich über dieses Gebiet schreibe, dass es nicht so besonders gut ist, dann könnte ich mir trotzdem folgenden netten Tag dort vorstellen:
Man muss mit folgender Einstellung rangehen: Mal wieder Skifahren wie vor 30 Jahren und weitab der modernen SKitourismus-Industrie sein. Dann bei guter Schneelage ein paar Tiefschnee-Schmankerl einlegen. Verpflegung auf einem Felen aus dem eigenen Rucksack und sich einfach mal freuen dass es nicht so überlaufen ist. Dann kann man auch hier einen spassigen Tag verbringen.

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BeitragVerfasst: Mo, 15.05.2006, 19:56 
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@chasseral: so seh´ich das auch, oft hat man in einem kleinen und unbekannten Schigebiet bei optimalen Bedingungen viel mehr Spaß als in einem Riesengebiet mit vielen Leuten. Hab ich schon oft erlebt in meinen kleinen Gebieten in Oberösterreich oder der Steiermark, natürlich reichen die oft nur für einen Tag, der hat es aber dann in sich.

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BeitragVerfasst: Mi, 17.05.2006, 13:53 
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Registriert: Sa, 15.04.2006, 13:35
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So schlecht sieht es dort doch gar nicht aus.
Vier Tatsachen, die mich reizen würden, dorthin für zumindest 1-2 Tage zu fahren:
1. die exponierte Lage über dem Rhone-Tal mit einer Super-Aussicht
2. die vielen kultigen Poma-Stangenschlepper (von denen es leider immer weniger gibt),
3. wenig los (man hat seine Ruhe vor johlenden, herumprolenden und pöbelnden Gästen à la Ischgl oder Sölden),
4. die Nähe zu den anderen Skigebieten im Wallis (allem voran das restliche Val d' Anniviers, das ich brennend gerne einmal erleben würde).

Ach ja, bevor ich es vergesse: Vielen Dank für diesen sehr schönen Bericht und die wie immer von Dir aussagekräftigen Bilder!

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Ich fahre ELANvoll Ski.


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BeitragVerfasst: Mi, 17.05.2006, 14:16 
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taunussi hat geschrieben:
So schlecht sieht es dort doch gar nicht aus. ... 4. die Nähe zu den anderen Skigebieten im Wallis (allem voran das restliche Val d' Anniviers, das ich brennend gerne einmal erleben würde).

Damit hast du 100% den Nagel auf den Kopf getroffen!

1. Gerade die Nähe zu den anderen Skigebieten im Wallis hat zu der Aussage geführt, dass ich von diesem Skigebiet nicht so begeistert war. Durch die hohe Qualität der anderen Gebieten in dieser dichtgedrängten Form liegt die Messlatte für Skigebiete im Wallis unglaublich hoch. Darunter hat meine Bewertung zweifelsohne gelitten.

2. Das restliche Val d'Anniviers ist absolut grandios - sowohl von der Landschaft her als auch von den erschlossenen Geländekammern. Und damit ist auch der Skipass dort, der Vercorin einschliesst, auf jeden Fall eine gute Investition. Einzige Voraussetzung: Wer ins VdA fährt oder nach Vercorin sollte keine Aversion gegen Schlepplifte haben. Aber die hast du ja nicht @Taunussi - schon gar nicht gegen die zahlreichen Stangenschlepper.

Noch ein Wort zum Val d'Anniviers: Inzwischen sind die Hauplifte in Zinal und Grimentz bereits Sesselbahnen. Doch in näherer Zukunft bleiben die derzeitigen Schlepplifte wohl bestehen - genau wie in St. Luc/Chandolin. Als "Gegenleistung" erhält man aber ein ein Top-Skigebiet mit einer unglaublich geringen Frequentierung. Das ist schon ein gewaltiges Argument.

Noch eine Ergänzung: Wenn ich oben von dem hohen Qualitätsniveau der Walliser Skigebiete spreche, dann meine ich nicht die Aufstiegsanlagen. Jemand, der ein Skigebiet nach den Anlagen beurteilt, würde das nicht als hochqualitativ bezeichnen. Ich meine vielmehr die einzigartige Abwechslung an Pisten und Geländekammern, die grandiose Lanschaft, die ungewöhnlich anspruchsvollen Pisten und Routen und die vergleichsweise geringe Frequentierung. Ich war jedenfalls begeistert.

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BeitragVerfasst: Do, 18.05.2006, 16:53 
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Schaut interessant aus, sollt ich mir für nächsten Winter vormerken - schließlich brauch ich bei meiner Frankreich-Tour dann auch ein paar Museumsgebietchen, und vielleicht gehen sich ja ein paar Skigebiete im Wallis auch noch aus (im Zweiellsfall unter dem Motto "auf dem Weg") ;)

Weiß zufällig einer, wieviel man für 'ne Nacht mit ÜF bzw. Halbpension im Gasthaus/Hotel abseits der "Mainstream-Gebiete" in CH und F so rechnen muß?


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BeitragVerfasst: Do, 18.05.2006, 17:37 
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Also im Wallis solltest mit ca. 50-70 Franken auskommen (mit ÜF).

In Frankreich kann ich es nur vom Chamonix-Tal abschätzen. Eine Nächtigung in einem (gar nicht mal so schlechten) Hotel (in dem Hotel war ich dann morgens immer Kaffee-Trinken, und einmal Abendessen) im Zentrum von Argentiere wär auf ca. 40-50 Euro gekommen (allerdings ohne Frühstück, glaub ich). In Gites kannst du aber natürlich auch noch wesentlich günstiger schlafen (ca. 13-15 Euro/Nacht). Ist halt nicht jedermanns Sache.

Auf alle Fälle fand ich die Nächtigungspreise ziemlich günstig, wenn man sich vorab die Mühe macht ein wenig im Internet herumzusuchen.

Für dich ist's ja noch einfacher, da du dank Auto flexibler bist in der Auswahl. Ich hab meine Suche nach Quartieren ja vor allem auch auf Quartiere, die einigermassen fussläufig zum nächsten Bahnhof sind beschränkt.


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BeitragVerfasst: Do, 18.05.2006, 17:47 
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RetroRebel
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So jetzt komme ich auch endlich dazu, den Bericht richtig zu lesen! Vielen Dank dafür, gewohnt hohes Niveau, insbesondere was Hintergrundinfos und persönliche Eindrücke angeht.

Zitat:
Bei den kuppelbaren Stangenschlepper muss man sich erst mal davon überzeugen, dass der Lift läuft, wenn man keinen Menschen sieht. Denn dann gibt es ja auch keine Bügel auf der Strecke, an denen man erkennen kann ob der Lift läuft


Ja, ein interessantes Phänomen, das für mich auch ein bisschen den Reiz an Frankreich früher ausmachte. Ohne jetzt wieder der guten alten Zeit nachzuheulen, aber irgendwie war das schon cool, so eine ganze riesige Geländekammer wie z.B. das vordere Vallée de Belleville fast ausschließlich mit diesen langen, meist verlassenen Schleppliften erschlossen zu haben. Nicht nur dass die diversen, in meinen Augen sehr schönen Pisten, dadurch einzigartig menschenleer waren, was einem Fahrgeschwindigkeiten risikolos beinahe auf Rennniveau erlaubte, auch die gesamte Stimmung hatte etwas sehr besonderes. Diese abgelegene Weite war trotz Schigebiet kaum gestört und kam sehr intensiv zur Geltung. Das hat mich schon sehr fasziniert. Mit kuppelbaren Sesselliften - mögen sie zweifelsohne auch andere Vorteile haben - ist das leider etwas anderes, stimmungsmäßig wie auch in Sachen Pistenfrequentierung.


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BeitragVerfasst: Do, 18.05.2006, 20:38 
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RetroRebel
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starli hat geschrieben:
Weiß zufällig einer, wieviel man für 'ne Nacht mit ÜF bzw. Halbpension im Gasthaus/Hotel abseits der "Mainstream-Gebiete" in CH und F so rechnen muß?

Ich habe in Salquenen direkt am Bahnhof in einem angenehmen 3-Sterne-Hotel gewohnt und pro ÜF 55 CHF/36 EUR gelöhnt. Ich komme auch mit einfacheren Übernachtungsmöglichkeiten aus, aber diesen Preis fand ich für ein 3-Sterne-Hotel ausserordentlich günstig und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Salquenen/Salgesch ist ein sehr zentral gelegener Ort bei Sierre und hat den Vorteil, dass es fahrzeitmässig exakt zwischen Saas Fee/Zermatt und Champery liegt - also so zentral wie es nur irgendwie geht. Alle anderen Skigebiete dazwischen liegen naturgemäss näher bei Salquenen/Salgesch als die genannten "Extrempunkte". Salquenen/Salgesch selbst ist kein Skiort, sondern ein Weinort (der annerkannt best im Wallis) und hat daher im Winter Nebensaison. Hauptsaison ist dort im Herbst zur Weinlese und wir Skifahrer können im Winter von den Nebensaisonpreisen profitieren.

p.s.: Ich werde im Laufe des Sommers noch einen Rahmenbericht über die Wallis-Tour schreiben. Da geht es dann schwerpunktmässig um die Organisation des Ganzen und um die gewonnenen Erkenntnisse.

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