Madesimo Teil 3: Die Gastronomie (15.-20.03.2008)Um nicht immer so einseitig über das Ski fahren zu reden, hat sich der verwöhnte Pancugolo überlegt, ab und zu ein paar Details zu Hotellerie und Restauration in seine Berichte zu inkludieren, falls es sich mal anbietet, d.h. Außergewöhnliches zu berichten gibt.
Nun, in und um Madesimo bietet es sich an.
Weiter oben habe ich bereits etwas zur neuen Berggastronomie "Larici" gesagt, vergaß aber zu erwähnen, dass das Restaurant dort oben neuerdings jeden Freitag die Pforten für dinierende Gäste öffnet. Berg- und Talfahrt mit der neuen EUB wird zu diesem Anlässen gratis gestattet.

^ Hier pflegt der Herr Pancugolo bei den meisten seiner Madesimo-Aufenthalte abzusteigen. Ein alterwürdiges Hotel im Italo-Alpin-Stil.
Netter Nebeneffekt: Es steht direkt neben der Talstation der EUB und der Talabfahrt, d.h. die unästhetische Bewegungsform des Gehens auf zwei Beinen wird auf ein absolutes Minimum beschränkt.

^ Zweiter Nebeneffekt: Nach einem harten Arbeitstag in den Rinnen und Flanken des Pizzo Groppera stellt man das Arbeitsgerät in den Skikeller und streckt die müden Glieder auf der Sonnenterasse aus. Dabei lässt sich bei einem italienischen Apertif dann mit Freunden und Bekannten in angenehmer Weise über die Erlebnisse des Tages palavern (sogenanntes "Freerider-Latein"


^ Innendrin geht es gediegen zu. Alt-englische Salon-Atmosphäre. Der Herr Pancugolo mag sowas.
Nur nebenbei bemerkt: Es gibt auch andere vorzügliche Hotels in Madesimo (und auch weniger vorzügliche).

^ Bei Essen & Trinken hat man abends die Qual der Wahl. Z.B. hier, im Ortszentrum, die "Osteria Vecchia". Bodenständige, typische, deftige Küche, allerdings nur Einheitsmenüs. Etwa Stinco di Maiale (ital. Form der Schweinshaxe) mit den im Veltlin unvermeidlichen Pizzocheri und Polenta. Das Ambiente ist sehr rustikal, das Lokal fast immer voll, was spontane Besuche erschwert.

^ Oder hier: Das "Cantinone" am nördlichen Ortsende zwischen den Hotels Alpina und Andossi (zwei übrigens vorzügliche Hoteladressen)

^ Das "Cantinone" bietet Gourmet-Küche auf hohem Niveau und hat Auszeichnugen von Guide Michelin, Guida Espresso und Gambero Rosso erhalten. Es soll sogar Gäste geben, die nicht zum Ski fahren nach Madesimo anreisen, sondern zum Essen

^ Nicht ganz billig, aber durch eine einzigartige, kitschige Atmosphäre überzeugend: Das "Dogana Vecchia" im gleichnamigen Ortsteil ca. 1,5 km oberhalb Madesimo. Sehr romantisch!

^ Etwas ganz Spezielles ist eine abendliche Fahrt hoch nach Montespluga. Immer tief verschneit und knapp unterhalb des Splügenpasses gelegen.

^ Hier endet die winterliche Strassenräumung in Montespluga. Der Übergang in die Schweiz bleibt im Winter versperrt, zumindest den Autos.

^ Die Stimmung hier oben hat etwas einzigartiges, beinahe arktisches.

^ Und dann gibt´s da noch das Hotel Ristorante Posta. Wie eingangs erwähnt, die höchstgelegene Enothek Italiens.

^ Die Bar des "Posta". Darüber hängt ein Bild der "Kaiser Wilhelm der Große" vom Norddeutschen Lloyd Bremen. Yea, maritime Retro-Gefühle auf knapp 2.000 Meter Höhe!

^ Der Speisesaal. Wie aus einer anderen Zeit.
Leider öffnet das Restaurant seit einigen Jahren erst kurz vor Ostern. Dank spezieller Beziehungen öffnete der Wirt trotzdem für uns und wir hatten das exklusive Vergnügen, dort oben höchst einsam zu tafeln.
Die Weinkarte (Weinbuch?) kann sich sehen lassen: Gefühlte 2.000 verschiedene Weine italienischer Provinienz. Wir entschieden uns für Brunello di Montalcino von einem der kleineren, unbekannten Weingüter, denn der vergangene Tag war doch wieder sehr hart. Der excellente Jahrgang 1997 des von uns gewählten Brunellos war vor unserer Ankunft übrigens noch nicht ausgetrunken!
Fortsetzung folgt (mit ewtas mehr Ski fahren dann wieder
