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BeitragVerfasst: So, 29.03.2009, 17:47 
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Tja, und ich kann auch nicht überall sein, um alles zu supporten, was ich supporten möchte - leider lag Andermatt heuer wieder nicht auf dem Weg. Ansonsten, wenn's keine Ausfluggäste unter der Woche gibt und auch kaum Skifahrer, muss man unter der Woche eben zusperren oder nur die 2 PB-Sektionen öffnen etc.

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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BeitragVerfasst: Di, 14.04.2009, 19:40 
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oweh, jetzt krieg ich Haue... :D

ich war genau einen Tag später, am Mo. 23.3., am Gemsstock, erstmalig für mich. Verhältnisse waren größtenteils wirklich top wie bei ATV, aber insgesamt hat Andermatt auf mich einen sehr zweigeteilten Eindruck hinterlassen.

Dass die 2. Sektion bis auf den Gipfel gebaut wurde und nicht f***ing 100Hm tiefer, ist wirklich genial - und die dadurch erschlossenen Routen allemal. Aber z.B. die rote Anna-Piste finde ich skifahrerisch langweilig. Trasse, naja: Querfahren - kurzer Steihang - Schussstrecke - wieder Querfahren - kurzer Steilhang - Schussstrecke usw. Da hatte ich mir aus den Erzählungen mehr erhofft. Die Hänge am Russi-Run haben mir sehr gut gefallen, stellen aber m.E. nichts außergewöhnliches dar. Davon gibt es in vielen Destinationen ähnliches. Wir waren am Tag zuvor an der Rosetta, wo's mehr "Orgasmuseffekt" hat.

Die Talabfahrt hat sich bei uns in wesentlich schlechterem Zustand dargestellt als auf ATV's Bildern. In den beiden unteren Steilabschnitten ganz schön abgeschrubbt, was natürlich am Sonntagsbetrieb tags zuvor gelegen haben kann. Aber irgendwie dachte ich mir, das ist nicht hü und nicht hott. Für eine Route zu sehr Piste und für eine Piste angesichts der Schneelage in zu schlechtem Zustand.

Der Ausschnitt in ATVs Bild vom Dorf ist gut gewählt. Das eigentliche Bergdorf Andermatt ist wirklich sehr urtümlich. Wir haben selbst in einer dieser kleinen Gassen gewohnt, wo man mit dem Auto kaum rum kommt. Aber zum Dorfbild gehören leider auch etliche häßliche Betonbauten außenrum. Nicht nur vom Militär, auch von der Eisenbahn und ein paar (ehem.?) Hotels in der Nähe der Gemsstock-Talstation. Hatte für mich keinen Flair, weil's irgendwie nicht homogen wirkt.

Wie gesagt, ein wirklich schönes Gebiet, bin aber offenbar mit zu hohen Erwartungen hingefahren. Dennoch ein cooler Skitag.

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BeitragVerfasst: Do, 16.04.2009, 19:04 
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RetroRebel
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Zitat:
Querfahren - kurzer Steihang - Schussstrecke - wieder Querfahren - kurzer Steilhang - Schussstrecke usw.


Interessant: genauso würde ich vermutlich eine perfekte Piste beschreiben - möglicherweise ist das der unterschiedliche Ansatz. :)

Ist wirklich interessant, Andermatt gehört definitiv auch vom Ortsbild her zu den Orten, die ich am liebsten mag in den Alpen, auch wegen der Millitärbauten, die für mich da eben auch hingehören. Für mich ist das eben ein sehr authentischer Ort: ein alter Dorfkern, aber auch Bauten jüngerer Jahrzehte, die aber nicht künstlich auf Touristyle gebracht wurden. Da habe ich zB mit den Orten im Grödnertal viel größere Probleme. Die Authentizität ist etwas, was ich an Andermatt sehr schätze.

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BeitragVerfasst: Do, 16.04.2009, 21:39 
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[trincerone] hat geschrieben:
Zitat:
Querfahren - kurzer Steihang - Schussstrecke - wieder Querfahren - kurzer Steilhang - Schussstrecke usw.


Interessant: genauso würde ich vermutlich eine perfekte Piste beschreiben - möglicherweise ist das der unterschiedliche Ansatz. :)

Ist wirklich interessant, Andermatt gehört definitiv auch vom Ortsbild her zu den Orten, die ich am liebsten mag in den Alpen, auch wegen der Millitärbauten, die für mich da eben auch hingehören. Für mich ist das eben ein sehr authentischer Ort: ein alter Dorfkern, aber auch Bauten jüngerer Jahrzehte, die aber nicht künstlich auf Touristyle gebracht wurden. Da habe ich zB mit den Orten im Grödnertal viel größere Probleme. Die Authentizität ist etwas, was ich an Andermatt sehr schätze.


ich hätte wahrscheinlich KURZ groß schreiben sollen. Abwechslungreich ist natürlich gut... aber der Schwerpunkt liegt bei dieser Abfahrt für mich zu sehr auf quer und schuss.

Und beim Ortsbild gehen die geschmäcker wirklich auseinander. Militärbauten ist gut und Bergdorf ist gut, aber beides gemischt war für mich irgendwie nicht so der Brüller.

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BeitragVerfasst: Do, 16.04.2009, 22:02 
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Zu den Militärbauten kann ich nicht viel sagen, aber:

Die Sache ist meines Erachtens allerdings die, dass alle Skiorte mehr oder weniger eine Mischung aus alt (oft klein) und neu (oft groß) sind.
Die großen Neubauten/Bunker werden dann mit konstruktiv falschen Holzapplikationen oder Bruchsteinimitationen beklebt und bekommen ein Spitzhütchen aufgesetzt, funktionieren aber ganz anders als das, was sie nach außen versuchen zu transportieren.

Da sind mir Orte, denen man ihre Entwicklung ablesen kann, sympathischer.
Lieber St. Moritz als geschichtsträchtige Stadt mit 30er Jahre Hotels und 70er Jahre Betonbauten als ein unauthentischer Chaletteppich, wie Verbier, das in Gänze versucht als Maiensäß oder Dorf daher zu kommen. Das funktioniert nach meinem Empfinden jedoch nicht, da es ungefähr 50 mal größer ist und überhaupt nicht wie ein Dorf funktioniert.
Wenn ich ein Bergdorf will, kann ich ja nach Juf oder Soglio fahren. Dort habe ich dann sehr schöne, weitgehend erhaltene Strukturen, die auch authentisch sind.

Soll heißen: Ich kann verschiedenen Charakteren von Siedlungen etwas abgewinnen, solange sie authentisch sind. Und das kann das urtümliche Bergdorf, die gewachsene "Bergstadt" oder die Skistation sein.

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BeitragVerfasst: Do, 16.04.2009, 22:10 
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jo, das seh ich ähnlich. Das Beispiel St. Moritz ist sehr gut. Das gehört so wie es ist - samt Publikum.

Es ist schon klar, dass die Militärbauten in Andermatt auch irgenwo dazugehören und dass man es von daher auch als authentisch bezeichnen könnte, aber die Kombination mit dem Bergdorf trifft einfach nicht mein ästethisches Empfinden sondern wirkte auf mich eher befremdlich und abstoßend.

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BeitragVerfasst: Do, 16.04.2009, 22:33 
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Andermatt ist halt kein richtiges Bergdorf sondern eher ein Kaff im Mittelland-Style ;) Dieser Eindruck wird durch die "freie" Lage im Talboden noch verstärkt. Dazu kommt, dass es nicht irgendwo hinten in einem Tal ab vom Schuss sondern an einer Hauptverkehrsachse liegt. Schon alleine die Einfahrt von der Schöllenen hat Grosstadtcharakter mit diesen Autobahn-Style Brücken. Und da scheiden sich halt die Geister. Ich geh lieber in einen pseudo heimeligen Ort wie Saas Fee oder Verbier in die Ferien als in einen authentischen Ort wie Andermatt. Wo steht denn das authentisch = schön, erlebnisreich und interessant ist? Oder wird hier ästhetisch mit authentisch verwechselt?


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BeitragVerfasst: Do, 16.04.2009, 23:17 
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RetroRebel
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Das ist eben sehr stark Ansichtssache. Was nicht authentisch ist, kann für mich niemals ästhetisch sein. Ein chinesischer Nachbau eines Designklassikers, egal wie täuschend echt der Alulack auf dem günstigeren Plastik aussieht, wird mich niemals reizen. Ich teile da genau 3303s Auffassung. Klar kann man das auch anders sehen, Ästhetikempfinden ist eben subjektiv, das liegt in der Natur der Sache. :)

Andersherum funktioniert das übrigens nicht: authentisch heißt nicht automatisch schön. Allerdings in einer selten noch authentischen Welt (dafür gibts zuviel PR überall ;) ) ist für mich heute authentisch meist interessant. Ein Grund, warum ich Napule so liebe (das in manchen Ecken auch sehr schön ist).

Ich gebe aber zu, dass ich der ganzen Fassaden in all ihren Variationen (von Architektur / Industriedesign bis hin in alle Lebensbereiche, etwa auch oft die Politik (einfach mal auf Phönix Bundestagsdebatten der 70er und 80er Jahre im Verlgeich anschaun!!)) sehr müde geworden bin. Zwischen all dem Plastik (ich liebe dieses Synonym!) einfach mal auf etwas Holz und Metall und Stein zu stoßen, ist da sehr erfrischend, trotz (oder gerade wegen?) des Rosts und des Mooses, das diese ansetzen...

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BeitragVerfasst: Do, 16.04.2009, 23:44 
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Hehe, noch ein anderer der auf Napoli steht :wink: Aber Neapel entdecken und da leben ist halt eben auch noch etwas anderes...

Eine Frage die ich aber noch aufwerfen möchte: Was definiert für euch Authentik? Also ich kann jetzt einem Grosstadt-Flachdach-Betonbunker in einem Bergdorf nicht mehr Authentik abgewinnen als einem möchtegern Chalet. Letzteres greift zumindest optisch die traditionelle Bauweise der Region wieder auf und lässt somit die Gebäude nicht als Fremdkörper erscheinen. Das Vebier das wir heute kennen ist ja auch über 60 Jahre zu dem geworden was es heute ist - in einem Prozess des natürlichen Wachstum, denn die Siedlung wurde nicht einfach in einem Wurf so hingestellt.

Das ein Chinesischer Nachbau nicht authentisch ist, ist mir auch klar. Aber dort werden oft Gebäude aus einer anderen Kultur und einem anderen Zeitalter aus dem Zusammenhang gerissen aufgestellt. Das ist natürlich etwas anderes.

Wenn man es überspitzt dann können Skiorte gar nicht authentisch sein, da man sie aus dem jahrhundertlangen Zustand der kargen Landwirtschaft in die Gegenwart katapultiert hat.


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BeitragVerfasst: Fr, 17.04.2009, 9:33 
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RetroRebel
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Im Prinzip hast Du da schon recht, das ist gar nicht so leicht im klar abzugrenzen, was nun authentisch ist oder nicht. Im Prinzip ist das für mich in der Architektur einer Frage dessen, was zeittypisch konzeptionell aus einer eigenen Motivation heraus umgesetzt wird. So ist für mich eine 70er Jahre Retortenskistation in ihrem urpsrünglichen Konzept authentisch (funktionalistische, "utopische", futuristische Architektur als Gesamtkonzept). Baut man dann eine Fake-Kirche dorthinein, um es als Bergdorf zu verkaufen und ein paar Chalets, deren Architektur keinen Selbstzweck mehr erfüllt, sondern dem Ort ein "Image" geben soll (so genau geschah es im Val Thorens der 90er Jahre), dann ist das nicht mehr authentisch für mich.

Umgekehrt haben die Militärbauten in Andermatt eine funktionale Architektur (schön im eigentlichen Sinne finde ich die auch nicht), die eben aus der Zeit ihrer Entstehung heraus an den Bedürfnissen für das Gebäude heraus entstanden ist (das macht die Architektur jetzt nicht hochwertiger, aber hier geht es mir gerade ja nur um mein subjektives Authentizitätsempfinden). Hätte man Balkons mit Blumen und geschnitzen Herzchen dran gebaut, wärs für mich wieder problematisch.

Die Architektur anderer Schiorte hingegen orientiert sich (gerade in jüngerer Zeit), häufig weder an localen Traditionen, noch erfüllt sie einen eigenen funktionalen Selbstzweck. Vielmehr wird ein (vermeintliches) virtuelles Bild des Durchschnittstoursiten aufgegriffen und verstärkt und umgesetzt. Hier mangelt es aber dann an einger gewissen Kpnsequenz: einerseits möchte man ein achtstöckiges Großhotel mit 115 Zimmern, andererseits "tarnt" man es als "niedliche kleine bäuerliche Baude". Das ist meines Erachtens das Problem der mangelnden Authentizität. Ob das Großhotel alternativ Flachdachbau der 60er Jahre ist oder im klassischen Stil der Grand Hotels, etwa wie in Gastein oder St. Moritz errichtet wird, ist für mich dann hinsichtlich der Authentizität weniger von Bedeutung. Bei beiden ist die Architektur Ergebnis der Dimension und Funktion des Gebäudes.

Die Authentizität eines Ortsbildes richtet sich mE demnach mehr nach der Authentizität der einzelnen Gebäude als solcher und weniger nach dem Wachstumsprozess. So sind in Andermatt die alten (Bauern-)häuser eben einfach Bauernhäuser und die Kasernen eben Kasernen - ob man sie mag oder nicht, zumindest versuchen sie nicht visuell etwas anderes zu sein als sie sind. Das macht den Ort für mich sehr authentisch.

Problematischer ist es für mich immer dann, wenn man versucht im Nachhinein Stahl-Beton-Glasbauten der 60er- und 70er Jahre durch Verkleidung mit Schiefer und Holz irgendwie "berglicher" zu machen. Andersherum finde ich es aber genauso schwierig, wenn hier in Hannover alte Gebäude (etwa aus dem Jugendstil) modernisiert werden und ihnen versucht wird, eine neue funktionale Komponente (architektonisch) zu geben, etwa in dem Gebäudeteile durch aufgeständerte Glasgänge verbunden werden, gläserne Fahrstühle außen angebracht werden oder Wintergärten davorgesetzt werden. Oder wenn hier in alten Industriesiedlungen mit oftmals sehr facettenreichen Backsteinaltbauten plötzliche neue Geböude derart eingefügt werden, dass zwar wieder rote Steine verwendet werden, dies aber keine Backsteine, sondern lediglich Klinker sind und die typischen Merkmale der alten Formgebung (komplexe Mauerung, etwa abgesetzte Fenstersimse, Simse und Vorsprünge in den Fassaden, rundgemauerte Fensteröffnungen etc) komplett ignoriert werden, weil hinter den Klinkern das Gebäude nämlich ein Stahlbetonbau ist, der sich nur als "Arbeiterhaus der Gründerzeit" verkleidet. Dasselbe gilt für Bauten des Rohbetonbaustils (Brutalisme) der 60er, die man plötzlich in den 90ern in allen möglichen Farben quietschbunt angestrichen hat: das hat sie nicht wohnlcher gemacht, sondern allenfalls albern.

Das ist wie gesagt mein subjektiver Ansatz zu Authentizität, es gibt sicher viele andere. Zu Verbier kann ich wenig sagen, den Ort kenne ich nicht gut genug. Ich meine aber, dass dort die gigantischen Fake-Chalet häufig kritisiert werden.

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BeitragVerfasst: Fr, 17.04.2009, 9:39 
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RetroRebel
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Hier mal ein Beispiel:

Bild

GildeCarré in Hannover, inmitten der alten Arbeitersiedlung "Linden". Man versucht, rot angestrichene Klinker zu verwenden, um dem alten Baustil nahezukommen, hat gleichzeitig aber eine Formsprache der Bungalows der späten 70er / frühen 80er Jahre gewählt und feuerverzinkten Stahl verwendet. Funktioniert mE nicht wirklich, wobei das fast schon eines der besseren Beispiele ist (weil die Siedlung in Sich wenigsten halbwegs funktioniert, auch wenn sie in der Umgebung fremdkörper bleibt).

http://grapf.de/grapfpix/2007/01/Linden-Fassade1.jpg
Quelle: grapf.de

Im Vergleich dazu das verlinkte Bild oben. Originaler Baustil des Vierteils, man beachte das hochkomplexe Mauerwerk mit all seinen Absetzen, Rundmauerungen, den versetzten Steinen: abgesehen davon, dass im Gilde-Carré nur farbiger Klinker verwendet wurden an stelle von Backsteinen, fehlt eben der schlichten Geometrie eben jenes maßgabliche Element der Formensprach der Architektur der Industralisierung.

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BeitragVerfasst: Fr, 17.04.2009, 9:57 
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Interessante Diskussion. Meine Meinung trifft sich da im wesentlich mit 3303 und trinc.

Daher nervt mich auch nahezu der gesamte Westen Österreichs. Gutes Beispiel (von jenseitigen Geschmacksverirrungen wie dem Paznauntal mal ganz abgesehen ...) ist da Alpbach: Dieses "Dorf" gewinnt regelmässig irgendwelche obskuren Preise zum Thema "schönstes Bergdorf", "Blumendorf" etc. Tatsächlich dominieren auch dort zu einem Gutteil 4-5 stöckige 3/4-Sternhotels, die verschämt auf Bauernhof (samt dem Holzstoss davor) getrimmt sind. Auf mich wirkt das einfach nur befremdlich ...

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BeitragVerfasst: Fr, 17.04.2009, 16:05 
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CV hat geschrieben:
[trincerone] hat geschrieben:
Zitat:
Querfahren - kurzer Steihang - Schussstrecke - wieder Querfahren - kurzer Steilhang - Schussstrecke usw.


Interessant: genauso würde ich vermutlich eine perfekte Piste beschreiben - möglicherweise ist das der unterschiedliche Ansatz. :)...


ich hätte wahrscheinlich KURZ groß schreiben sollen. Abwechslungreich ist natürlich gut... aber der Schwerpunkt liegt bei dieser Abfahrt für mich zu sehr auf quer und schuss. ...

Ich gebe sowohl CV als auch trinc Recht - trotz ihren konträren Beurteilungen. Grund: Einerseits teile ich CVs Meinung, dass der skisportliche Wert der St.-Anna-Piste sehr überschaubar ist. Andererseits bietet diese Piste in meinen Augen ein tolles Landschaftserlebnis. Und bei einer vorwiegenden "Landschaftspiste" stören mich Quer-, Flach- und Schusspassagen überhaupt nicht - im Gegenteil: Das entspannte Fahren, das diese Trassierung ermöglicht, erlaubt einen besonders guten Landschaftsgenuss. Was dies angeht, bin ich bei trincs Beurteilung.

Davon abgesehen: Der eigentliche Knüller der Gemsstock-Abfahrten sind weder die St.-Anna-Piste noch der Russi-Run. Der eigentliche Knüller ist die Gurschenstock-Abfahrt. Bist du die gefahren, @CV? Die ist extrem fordernd und geht oben spektakulär durch einen Gletscherbruch.

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BeitragVerfasst: Fr, 17.04.2009, 16:27 
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Beiträge: 1543
Chasseral hat geschrieben:
Davon abgesehen: Der eigentliche Knüller der Gemsstock-Abfahrten sind weder die St.-Anna-Piste noch der Russi-Run. Der eigentliche Knüller ist die Gurschenstock-Abfahrt. Bist du die gefahren, @CV? Die ist extrem fordernd und geht oben spektakulär durch einen Gletscherbruch.


Ist das die mit dem ausgesetzten Grat am Anfang - oder meinst Du eine andere Variante?

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BeitragVerfasst: Fr, 17.04.2009, 17:04 
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RetroRebel
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@Chasseral: ja, ich denke Du bringst das sehr gut auf den Punkt. Vermutlich ist genau das der Unterschied: ich kann generell wirklich sportlich fordernden Piste (Buckelpisten etc.) in eigentlichen Sinnen nicht so viel abgewinnen (wobei ich sie als Abwechlsung hier und da sehr begrüße).

Am liebsten fahre ich Pisten aber wie bei einem Abfahrtsrennen: also Ideallinie und runter, ein paar Schwünge in den kurzen Steilhängen. Wenn dann Landschaft und Ambiente passen: ein Traum für mich (als flöge man das Tal, die Landschaft hinab).

Aus diesem Grunde mochte ich die alten Piste vom Gornergrat nach Zermatt auch immer so gern, auch wenn sie weitestgehend alles andere als schwer ist, aber man schaut auf ein geniales Landschaftsbild, taucht von 3000m ins Tal hinab, über Almwiesen, durch Steilhänge, Tunnels, breite Schussstücke, enge Ziehwege, abseits der Liftanlagen zwischen den alten Hotels hindurch - nur die Zahnradbahn kreuzt hier und da... Oder so war es noch vor ein paar Jahren: heute sieht das schon alles wieder ein wenig anders aus...

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