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Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? ./wintersport-infrastruktur-f9/zelten-im-winterlichen-hochgebirge-erfahrungen--t1789.html |
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Autor: | ::: trincerone [ Mo, 20.04.2009, 9:11 ] |
Betreff des Beitrags: | Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Ich habe ja die letzten Male beim Schifahren schon öfter nicht mehr im Tal unten gewohnt, sondern oben auf Rifugi, für mich ist es genial, die Nacht über am Berg zu bleiben. Worüber ich schon länger nachdenke, ist das mal mit einem Zelt zu machen, weil es erstens ein wenig einsamer noch ist, aber vor allem unabhängiger von der infrastruktur der Umgebung... Mich würd einfach mal interessieren, ob das schon mal jemand gemacht hat, was da so für Erfahrungen, auch und insbesondere Ausrüstungstechnisch gibt. |
Autor: | pancugolo [ Mo, 20.04.2009, 18:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Wenn Du alleine bist, reicht ein 2-Personen Kuppelzelt aus. Wichtig: Isoliermatte gegen die Bodenkälte mitnehmen! Bei der Auswahl des Zeltplatzes darauf achten, dass der Untergrund nicht aus durchgefrorenen Erdboden oder weichem Schnee besteht, da es sonst Probleme gibt, die Heringe zu fixieren. Problem ist, dass das Mitschleppen von Zelt, Schlafsack, etc. einen Recht großen Rucksack erfordert, der dann auch noch Einiges wiegt und somit den Ski-Spaß etwas einschränkt. Die Abende können zudem ganz schön lang werden, besonders bei Schlechtwetter. Also evtl. Buch mitnehmen. |
Autor: | Dachstein [ Di, 21.04.2009, 10:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Da kannst noch mehr schleppen - Gaskocher mitsamt der Kartuschen (was Warmes zum Essen ist bei sowas nie schlecht) und eine Gaslampe. Batterien bewähren sich aus meiner Sicht bei tiefen Temperaturen nicht. Ach ja: Streichhölzer nicht vergessen, sonst hat das Zeug umsonst geschleppt und die Nahrung wird auch nicht warm und dunkel bleibt es auch. ![]() MFG Dachstein |
Autor: | pancugolo [ Di, 21.04.2009, 10:11 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Batteriegetriebene Lampen bewähren sich im Zelt durchaus, denn drinnen ist es kuschlig warm, auch wenn´s draußen zapfig ist. Zudem verbrauchen moderne LED-Stirnlampen kaum Strom. Diese Stirnlampen sind übrigens für den Einsatz am Berg konzipiert worden. Gaskocher ist allerdings überlebenswichtig, wenn man sich mehrere Tage hoch oben weitab der Zivilisation aufhält. Nicht nur für was Warmes zum essen zu machen, sondern vor allem um den Flüsigkeitsbedarf zu decken. Getränke für mehrere Tage mitzuschleppen macht wenig Sinn, deswegen nutzt man den Gaskocher, um Schnee zu schmelzen. Trinc, wenn Du mir sagst, was Du konkretes vorhast, schick ich DIr ne Liste mit Items, die man auf keinen Fall vergessen sollte. |
Autor: | 3303 [ Di, 21.04.2009, 10:19 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Wenn man in erster Linie Wasser aus geschmolzenem Schnee consumiert (also nicht nur mal zwischendurch), sollte man wegen der Mineralienarmut des Schnees unbedingt entsprechende Tabletten verwenden. |
Autor: | ::: trincerone [ Di, 21.04.2009, 13:58 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
@3303: guter Punkt. @all: Danke schon mal. @Pancugolo: Im Moment habe ich noch gar nicht konkret irgendetwas vor, das ist nur so ein Traum von mir, aber ich denke schon, dass ich das bald mal umsetzen werde, dann freue ich mich über Euren Rat. ![]() Eine Idee ist, eine Schireise durch die Alpen zu machen, in dem man Schigebiete verbindet, die eigentlich nicht verbunden sind, ggf. mit kleineren Tourenaufstiegen. So wie damals Sella Nevea - Kanin, nur im größeren Ausmaß. Wie ist das eigentlich mit Schlafsäcken? Vermutlich braucht man da schon was spezielleres , also Standard-Komfortbereich bis -4°C ist vermutlich etwas kalt... ![]() |
Autor: | pancugolo [ Di, 21.04.2009, 14:14 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
3303 hat geschrieben: Wenn man in erster Linie Wasser aus geschmolzenem Schnee consumiert (also nicht nur mal zwischendurch), sollte man wegen der Mineralienarmut des Schnees unbedingt entsprechende Tabletten verwenden. Tee kochen! Und ne Zitrone mitnehmen (da schmeckt der Tee besser, und Vitamin C erhöht die Abwehrkräfte) [trincerone] hat geschrieben: Wie ist das eigentlich mit Schlafsäcken? Vermutlich braucht man da schon was spezielleres , also Standard-Komfortbereich bis -4°C ist vermutlich etwas kalt... ![]() Auf jeden Fall ein Daunenschlafsack (Mumienform hat sich bewährt). Wärmt erstens sehr gut und passt zweitens gut in den Rucksack, da sich Daunen gut komprimieren lassen. |
Autor: | firngleiter [ Di, 21.04.2009, 19:06 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
lückenhafte ergänzung: - hast du ein gutes (expeditions)zelt? (ich schon). wenn du etwas mittelmäßiges hast, dann nimm dir eine plastikplane in zeltbodengröße mit und lege die unter dein zelt. - 2 isomatten (selbstaufblasbare): tipp von einem bekannten von mir (himalayabergsteiger und vielcamper im schnee). du liegts wärmer und weicher und im endeffekt schläfst du um häuser besser. - trinkwasser (trincwasser ![]() - kocher: ich siede am abend tee und fülle dann gleich noch die thermoskanne voll und habe somit morgens was warmes (ohne aufwand) - bei tiefen/weichen schnee verwendest du am besten schi und stöcke an den eckpunkten als heringsersatz (heringsunterstützung) - lawinenschaufel zum platz einebnen, am besten wäre es, wenn du die zeltfläche etwa einen 1/2 meter vertiefen könntest. - eingang auf windabgewandter seite - led-stirnlampe! - wc-papier - ... - plastiktüten für die schalen der schischuhe - insbesondere aufmerksam sein und keinen schnee an schuhen, kleidungstücken, rucksack, ... mit ins zelt schleppen - innenschuhe in den schlafsack mitnehmen - generell: lieber je ein vernünftiges ausrüstungsstück (z.b. fleecejacke, pulli, unterwäsche, transtex, ...) als eine anhäufung von unzureichenden mitteln. mein lieblingssatz dazu: ein unzureichendes mittel wird nicht besser, wenn man es verdoppelt. viel spass! |
Autor: | helmut [ Di, 21.04.2009, 19:21 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
firngleiter hat geschrieben: lückenhafte ergänzung: - hast du ein gutes (expeditions)zelt? (ich schon). wenn du etwas mittelmäßiges hast, dann nimm dir eine plastikplane in zeltbodengröße mit und lege die unter dein zelt. viel spass! Ich hab bei meinen alpinen (allerdings sommerlichen) Zeltwanderungen immer den Biwaksack drunter gelegt. Den hat man sowieso mit und von der Größe her passt der gut zu einem 2-Personen-Zelt als Unterlage. Mich reizt ja ebenfalls schon lange die Idee vom winterlichen Zelten. Allerdings schreckt mich (neben der Kälte ... bin ein wärmeliebendes Weichei) der schwere, skigenussabträgliche Rucksack ab. Damals bei unser 2-wöchigen Tour durch die Cottischen Alpen hatten unsere Rucksäcke jeweils an die 20 kg. Natürlich hatten wir damals (Ende der 1980er Jahre) noch nicht modernstes Gerät (das Zelt war allerdings mit 2,4 kg für damalige Verhältnisse aus der Weltraumtechnologie ![]() Übrigens: Die Idee mit dem Skigebietsverbinden mittels Tourenski ist interessant bzw. gibt's da den Trend der Ski-plus-Überschreitungen (z.B. in der Schweiz: von Davos nach Andermatt etc.). Für Österreich hab ich mal gecheckt, inwieweit es lohnend wäre vom Stubai zum Arlberg (über Ötztal, Pitztal, Kaunertal, Langtaufer, Samnaun, Paznaun, Verwall ...) von Skigebiet zu Skigebiet jeweils über Freeride-Abfahrten/Touren. Da wären sogar richtige Ski-Leckerbissen dabei ... Auf alle Fälle ein tolles Projekt, das viel Phantasie freisetzen kann ... |
Autor: | Dachstein [ Di, 21.04.2009, 21:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
firngleiter hat geschrieben: tipp von einem bekannten von mir (himalayabergsteiger und vielcamper im schnee). Sag, ist der zufälligerweise aus dem Oberösterreichischen Ansfelden und mir auch bekannt? ![]() firngleiter hat geschrieben: mein lieblingssatz dazu: ein unzureichendes mittel wird nicht besser, wenn man es verdoppelt. Gefällt mir, muss ich mir merken. Mein Lieblingsspruch in der Beziehung lautet übrigens: man ist zu arm, dass man sich was schlechtes leisten kann. Den hab ich von der Person, die ich auch oben meine. ![]() MFG Dachstein |
Autor: | pancugolo [ Di, 21.04.2009, 22:39 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
helmut hat geschrieben: Übrigens: Die Idee mit dem Skigebietsverbinden mittels Tourenski ist interessant bzw. gibt's da den Trend der Ski-plus-Überschreitungen (z.B. in der Schweiz: von Davos nach Andermatt etc.). Für Österreich hab ich mal gecheckt, inwieweit es lohnend wäre vom Stubai zum Arlberg (über Ötztal, Pitztal, Kaunertal, Langtaufer, Samnaun, Paznaun, Verwall ...) von Skigebiet zu Skigebiet jeweils über Freeride-Abfahrten/Touren. Da wären sogar richtige Ski-Leckerbissen dabei ... Auf alle Fälle ein tolles Projekt, das viel Phantasie freisetzen kann ... Stimmt, das Projekt klingt interessant. @helmut: Die Haute-Route darf als Ski-Plus-Klassiker nicht vergessen werden. Allerdings sind für die typischen Ski-Plus-Sachen Zelte nicht zwingend erforderlich, da man immer entweder auf einer Hütte oder im Tal übernachten kann. Ich bin mal alleine 4 Tage in der Adamello-Gruppe mit Zelt unterwegs gewesen. In der Gegend gibt es im Winter - abgesehen von ein paar Biwakschachteln - überhaupt keine Übernachtungsmöglichkeiten. Und im Tal ist man auch nicht so schnell. Die Tour war zwar hart, aber das Erlebnis werde ich nie vergessen. U.a. ein Wintergewitter auf über 3.000 Meter erlebt. |
Autor: | ::: trincerone [ Di, 21.04.2009, 23:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Hey, vielen Dank für die Hinweise!! @Projekt: oh, das war letztes Jahr schon mal ziemlich ausgereift bei mir, da gibt es geniale Sachen. Ich mach mal einen Thread dazu auf. viewtopic.php?f=11&t=1794 |
Autor: | Thun [ Sa, 09.05.2009, 15:21 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Bei viel Schnee (so wie dieses Jahr) wäre es doch auch eine Alternative eine Schneehöhle (z. B. unter eine sichere Wechte, etc.) zu graben. Dann brauchst Du statt des Zeltes nur eine Lawinenschaufel, außerdem müsste es durch die Isolierung auch wärmer sein. Nachteil ist halt, dass Du erst graben musst. Ansonsten: Guter Plan, ist bestimmt mal einen abenteuerlichen Versuch wert. |
Autor: | starli [ Mo, 11.05.2009, 19:34 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Thun hat geschrieben: Bei viel Schnee (so wie dieses Jahr) wäre es doch auch eine Alternative eine Schneehöhle (z. B. unter eine sichere Wechte, etc.) zu graben. Dann brauchst Du statt des Zeltes nur eine Lawinenschaufel, außerdem müsste es durch die Isolierung auch wärmer sein. Nachteil ist halt, dass Du erst graben musst. Hat m.E. was von wegen "sein eigenes Grab schaufeln". Wie schützt du dich dann davor, dass dein Zugang nicht verschüttet wird? oder verweht wird? Wie sicherst du Lüftungsöffnungen, dass du da nicht erstickst? |
Autor: | pancugolo [ Mo, 11.05.2009, 21:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Zelten im winterlichen Hochgebirge - Erfahrungen? |
Thun hat geschrieben: ... eine Schneehöhle (z. B. unter eine sichere Wechte, etc.) ... Sowas wie "sichere Wechte" ist ein Widerspruch in sich selbst. Aber es gibt andere Orte, die unsicher erscheinen, aber trotzdem rechst sichere Biwak-Möglichkeiten bieten: Z.B. Gletscherspalten im Falle eines Schneesturms. |
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