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Retro-Tour-II: 3. Barzio & Valtorta, 30.12.2005
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Seite 1 von 2

Autor:  ::: trincerone [ Do, 16.03.2006, 1:10 ]
Betreff des Beitrags:  Retro-Tour-II: 3. Barzio & Valtorta, 30.12.2005

Valtorta / Barzio; 30.12.2005

Zur Übersicht der 'Rückkehr der Retroritter'-Tour.
Zum vorigen Tag: 2. San Simone, 29.12.2005

Pistenplan Pian di Bobbio:

http://www.pianidibobbio.com/bobbio_pia ... ampare.jpg

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Ein weiterer strahlender Morgen... nach dem eher geruhsamen Tag gestern in San Simone folgt heute unser erster richtiger Skitag. Da wir nicht schon wieder soweit fahren wollten (zur Erinnerung unser Domizil, das durchaus zu empfehlende Albergo del Sole, liegt in Mezzoldo unterhalb des Passo San Marco) entscheiden wir uns heute für Barzio, das von uns aus recht nah über die Liftanbindung von Valtorta zu erreichen ist und heben uns Foppolo, das vis-à-vis von San Simone liegt, für den morgigen Tag auf. Auf der Karte oben sieht man außer Mezzoldo und Foppolo weiterhin Piazzatorre, wo ich letztes Jahr die Marchisio Eiergondelbahn besucht hab, sowie talabwärts im Val Brembana das berühmte San Pellegrino, wo auch das Mineralwassser herkommt. Rechts zweigt dort das Val Serina ab, das über den Pass bei Oltre il Colle mit dem Val Seriana (nicht verwechseln) verbunden ist. In Oltre il Colle finden sich die stillgelegten Schigebiete von Alpe Arera und Conca dell'Alben, die ich ebenfalls letztes Jahr besucht habe. Links sieht man Barzio im Val Sassina, über das wir vom Comer See aus angereist waren. Südlich davon, zwischen Barzio und Vedeseta liegt Moggio mit seinem stillgelegten Schigebiet Pian di Artavaggio, von dem ich am ersten Tag berichtet hab. Die Straße von Moggio nach Vedeseta ist im übrigen auch jenes abgelegene Gebirgssträßchen, wo sich ausgerechnet unser Keilriemen verabschieden musste.... ;)

Auf dem Weg nach Valtorta habe ich ein weiteres Mal Gelegenheit, die Bergmasker Alpen zu bewundern. Ihre Mischung aus steilen Bergen mit tiefen Tälern und ihrer gleichzeitigen lieblichen Ausstrahlung aufgrund ihrer für den südlichen Alpenrand so typischen Vegetation aus lichten Laubwäldern in den so schön nach Süden offenen Tälern, ist bestechend. Nimmt man ihre mittlerweile zumindest außerhalb der Südwest-Alpen rar gewordene Ursprünglichkeit hinzu, so lassen sich doch immer wieder schnell gute Gründe finden, diese Gegend zu lieben. Die in gesunden Maßen gewachsenen Dörfer, die sympathischen Bars und gemütlichen Alberghi - das alles hat schon irgendwo etwas, ein Stück weit eine Ruhe, die andernorts nur allzu oft der Hektik des modernen Schibetriebs weichen musste... und wenn es nur die Tatsache ist, dass es hier noch enge, beeindruckende Bergstraßen gibt, die nicht solange verbreitert und ausgebaut wurden, bis auch der letzte Touribus unbeschwert den Großparkplatz erreicht. So wird schon die Anfahrt zu einem schönen Erlebnis; es gibt wie immer viel zu sehen.

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Typische Bergmasker Alpenstraße; es macht Spaß dort hinaufzufahren, vor allem auch wegen der tollen Aussichten, die sich immer wieder bieten.

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Typische Bergamasker Alpenlandschaft, die Vegetation gibt den teilweise sehr steilen Bergen etwas liebliches, die authentisches Dörfer schaffen eine Athmosphäre der Ursprünglichkeit, die nach Süden offenen Täler sorgen oft für eine schöne Illumination...

Valtorta selbst besteht vor allem aus einem Parkplatz und einer kleinen Hütte / Bar, die jedoch nicht zu empfehlen ist! Erstens ist es ein ungemütliches SB-Restaurant was qualitativ nicht gerade überzeugen konnte (wir hatten noch etwas Zeit, bis der Halbtagespass galt) und zweitens lief da die ganze Zeit deutscher Jodeltechno - wie sich der ausgerechnet hierher verirrt hat ist mir ein Rätsel, aber ich fahr bestimmt nichts ans halbe Ende der Welt, um mir dann diesen Schrott anzuhören. :)

Von Valtorta führt eine DSB ins Schigebiet von Barzio. In der Hochsaison hat man dort schon mal um die Mittagszeit eine kleine Schlange, die zehn Minuten warten haben mich aber allenfalls deshalb gestört, weil es hier am Tal noch dazu im Schatten recht kalt war ( - 13°C). Die Pisten hierunter sind nett und gehören mit den anspruchvollsten des ansonsten ziemlich flachen Hochflächenschigebietes. Steile Pisten sind aber auch nicht der Grund, warum man nach Barzio färt. Der Grund, warum man nach Barzio fährt, ist die Tatsache, dass es eines der wenigen Winterurlaubs- (und nicht Schi-)gebiete ist, die den Zahn der Zeit überlebt haben. Sonnig, gemütlich, voller Menschen, die spazieren gehen, in der Sonne sitzen, rodeln, mit den Bambini flanieren, Langlauf machen oder sich an einem der diversen Stände tummeln, in den Bars auf den Sonnenterrassen sitzen - oder Abfahrtsschilauf betreiben. :D

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Durch lichte Laubwälder und über Almwiesen geht es hinauf zum Pian di Bobbio - der Hochfläche oberhalb Barzios.

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Italienische Lösung des Problems mit der europäischen Norm (max. Überfahrtshöhe). :)

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Schöne Waldabfahrten im teilweise fast toskanisch anmutenden Laubwald.

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Blick zurück in die Bergamasker Alpen. Rechts neben dem linken Seil erkennt man eine weiße Hochfläche, das Pian d'Avaro. Dort steht ein einsames Rifugio mit mehreren SL, wo ich eigentlich wohnen wollte. Leider ist alles dicht mittlerweile. In den hohen Bergen dahinter liegen die Schigebiete von Piazzatorre und dahinter Foppolo und San Simone.

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Blick auf das Pian di Bobbio. Rechts auf den Rücken außen führt der alte Marchisio ESL (CCM-restauriert), im Tal davor kommt die EUB aus Barzio an. Links an die (nicht sichtbaren) Felsen heran, führen diverse Schlepplifte und eine fixe Vierersesselbahn.

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Von dem Ziehweg, der hinüber ins Schigebiet von Barzio führt, hat man einen tollen Blick hinab ins nördlich Val Sassina (Barzio und Mggio liegen links außerhalb des Sichtfeldes hinter dem Bergrücken). Im Nornden mündet das Tal auf den Comer See.

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[i]Im Zentrum des Schigebiets, Blick nach Westen Richtung Barzio. Der Haupteil des Schigebietes liegt direkt hinter dem Betrachter. Rechts des Restaurants liegt außerhalb des Blickfeldes die Bergstation der EUB, links runter geht es zur Talstation des 4er Sesselliftes.


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Blick aus dem Sessellift in die Felsen von Barzio. Vorne nach rechts hoch verläuft der Marchisio ESL, geradezu in die Fels zwei Schlepplifte, wovon allerdings der linke, der bis ganz hinaufführt, stillgelegt ist.

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Sonnige Genusshänge auf dem Pian di Bobbio. Weltcuprennen wird man hier wohl eher nicht fahren, aber das ist wie gesagt auch nicht die Stärke des sonnengefluteten Hochplateaus.

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Blick aus dem Vierersessellift.

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Der Marchisio ESL erschließt den einzigen steileren Hang.

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An der Bergstation des 4er Sesselliftes. Typische Landschaft des Schigebietes von Barzio.Der Lift ist im oberen Abschnitt als „Oktopus“ ausgelegt, ob die Parallelanlage noch gebaut wird... ich bin mir nicht sicher.

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Blick hinüber zum Sessellift von Valtorta. Die weißen Höhenrücken im Hintergrund stellen eine typische Landschaft der südlichen italienischen Alpen dar, sie haben etwas ruhiges, einsames, wie ich finde, wofür ich diese Landschaft so liebe...

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Weite flache sonnige Autobahnen und mehr Restaurants als Lifte: das ist das Schigebiet von Barzio. Hat was... :)

Nach einem ersten Rundumblick werde ich doch etwas neugierig, was den vorderen Teil des Schigebietes angeht. Offiziell ist es bei der Bergstation der EUB zu Ende. Inoffiziell hat es aber früher eine Talabfahrt gegeben. Diese zu finden reizt mich ja irgendwo schon... spätestens nach meinem stillgelegte Pisten Topic hier, üben solche aufgegeben Talabfahrten einen besonderen Reiz auf mich aus. Und wer weiß, wann man mal wieder so viel Schnee hat wie jetzt. Andererseits ist es natürlich schon ein Abenteuer. Ich kenne das Gelände nicht und weiß nicht wo die Piste ankommt. Die Neugier siegt. Und trotzdem: der Einstieg in diese Piste will erstmal gefunden sein, es ist ja nichts ausgeschildert. Wir fahren zu EUB Bergstation und schauen uns um: nichts zu sehen. Unterhalb der Bergstation finden sich Unmengen Wanderwege, Rodelpisten, Spaziergänger. Aber ob einer dieser Wege zur Piste wird und wenn ja welcher? Ein paar Spuren einige Meter abwärts machen mich neugierig. Ich fahren hinab, um mir das mal näher anzusehen. An der Geländekante erwartet mich eine großartige, noch gut erhalten Waldschneise am Nordhang, die einen tollen Blick hinab ins Val Sassina verspricht. Dazu kommt, dass sich die Piste dank reichlicher Frequentierung in eine herrlich weiche Naturschneepiste verwandelt hat: skifahren wie vor 40 Jahren, aber ich liebe das ja. Keine Buckelpiste, aber auch keine platte Autobahn. Man muss schon ein bisschen fahren können, aber wenn man erstmal den richtigen Rhythmus gefunden hat, dann ist diese ständig wechselnde Kombination aus Kompression und Entlastung bis zur Schwerelosigkeit schon atemberaubend. Carving hin oder her: das hier ist mein Ding... ;)

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Bergstation, der eher so là-là hünschen EUB (noch dazu mit Stehgondeln!). Etwas unterhalb muss man die Bahn queren, um auf die alte Piste zu kommen.

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Der oberste Abschnitt der Bahn. Hier gibt es dutzende Wege, wo man sicher auch herrlich spazieren laufen kann.

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Einstieg in die Piste mit Blick ins Val Sassina.

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Eine herrliche Abfahrt, genau mein Style. Leicht verbuckelt, aber weich. Mal eng, mal weit, mal steil, mal flacher, wobei im großen und ganzen doch eher etwas steiler - mit Sicherheit, die mit Abstand anspruchsvollste Piste im Gebiet, nicht zuletzt aufgrund ihres Höhenunterschiedes von über 900m! Sie ist übrigens sogar als Skiroute auf dem Pistenplan angedeutet, aber das macht es ohne Schilder und Ortskenntnis auch nicht leichter, sie zu finden.

Im unteren Teil verwandelt sich die Piste dann in eine herrliche Genussabfahrt durch lichte Laubwälder, ein ständiges Spiel mit Licht und Schatten. Fernab des Skitrubels gleitet man sanft vorbei an alten Almweilern, kleinen Steinmauern und Weidezäunen. Wie eine kleine Reise durch eine urprüngliche Landschaft, ich liebe solche Abfahrten.

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Am Ende wird es dann aber doch etwas steinig, die letzten paar hundert Meter müssen wir tragen, was uns angesichts der herrlichen Landschaft und des schönen sonnigen Wetters aber nichts ausmacht. Außerdem ist es diese tolle Abfahrt allemal wert! Und wann fährt man schon mal bis auf 800m ab? Urplötzlich taucht dann auch die Seilbahn von Barzio mit ihrem Parkplatz vor uns auf. Unten erwartet uns noch eine kleine Überraschung: die Skipass, den man in Valtorta kauft, gilt nicht an der EUB, weil es die Abfahrt ja offiziell nicht gibt! Macht aber nichts, der freundlich Herr an der Bahn öffnet uns das Drehkreuz einfach trotzdem. Auch dafür mag ich Italien. :)

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Beindruckende Perspektiven bieten sich auf der Trasse der Bahn.Man sieht jedemenge Betonverbauungen, teilweise zum Lawinenschutz, teilweise alte Stützenfundamente der 2S Bahn aus dem Hause Badoni, die hier seit 1961 stand.

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[i]Im oberen Drittel der Anlage, nach der Felstufe. Rechts der Bergrücken mit dem Marchisio ESL.


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Die beiden SL, die in die Felsen gehen: rechts der noch betriebene, der auf halber Höhe endet, links der leider stillgelegte, der bis ganz hinauf in das Hochtal ging.

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Als nächste steht der Marchisio ESL auf der Liste. Die charakteristische Niederhalterstütze - ungefähr auf jeder zweiten der 50er und 60er Jahre Postkarten auf Giovanni Tosi's genialer Webseite zu sehen - weckt so manche Erinnerung, die ich eigentlich gar nicht haben kann, weil ich ja viel zu jung bin. ;)

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Die Anlage wurde von CCM restauriert und wird vermutlich noch länger hier zu sehen sein. Ihre Kapazität ist für die wenig genutzte steile Piste hier auch völlig ausreichend.

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An der Bergstation der Anlage. Oben wartet eine geniale Aussicht ins nördliche und südlche Val Sassina und zum Alpenrand.

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Das weite südliche Val Sassina. Links außerhalb des Bildrandes liegt Moggio, von wo wir aus über den einsamen Pass ins Val Brembana gefahren sind und wo die restaurierte PB zum Pian di Artavaggio steht. Durch das enge Tal in der Mitte hinab kommt man nach Lecco an den Comer See (von einem dessen Vorseen man eine Reflektion erkennen kann). In der Ferne unter dem Dunst liegt Mailand.

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Blick in das Hochtal, das der stillgelegte Schlepplift erschloss.

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Moggio, das Pian d'Artavaggio liegt links außerhalb des Bildrandes. In der Mitte des Bildes etwa liegt der Pass hinüber in Val Brembana.

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Nördliches Val Sassina mit Comer See am Ende (zu erahnen).

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Die beiden SL im Hochtal: blau: in Betrieb; rot: stillgelegt. Deutlich zu erkennen die alte Piste.

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Blick zurück zum ESL.

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Talstation des stillgelegten Schleppliftes...

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... und der noch betriebenen Anlage.

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Ist das ein uralter Leitner? Kapitaen?? ;)

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Bergstation des noch betriebenen Schleppers.. ein toller Ort, grandiose Stimmung.

Auf dem Rifugio etwas unterhalb des Sls gönnen wir uns eine späte Pause, während die Stimmung draußen aus Sonne und Wolken immer beeindruckender wird. Aber ein bisschen Grappa und Espresso muss schon sein in einem solchen Schigebiet. :) Anschließend machen wir uns auf den Weg zurück nach Valtorta.

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Die Stimmung ist gigantisch...

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Glühende Bergamasker Alpen - leider nicht richtig fokussiert... :(

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Leider ebenfalls unscharf. Das schattige Plateau in der Mitte ist das Pian d'Avaro mit seinen stillgelegten SL (nicht zu erkennen). Mittig links erkennt man das leider geschlossene Rifugio - dort hätte ich eigentlich wohnen wollen, vor allem über Sylvester...

Ein weiterer gigantischer Schitag geht vorbei... wie hätte ich noch vor fünf Jahren denken können, dass ich jemals einen Schitag wie diesen verbingen würde. In einem Schigebiet, das in keinem Schiatlas zu finden ist, wo es weniger als zehn Lifte gibt, fast alle Pisten quasi nur Schuss zu befahren sind und eine Talabfahrt, die niemals mehr geöffnet wird. Und dennoch: heute reise ich tausende Kilometer dafür und genau solche Schitage wie dieser machen mich glücklich...

Zum nächsten Tag: 4. Foppolo / Carona

Autor:  tipe [ Do, 16.03.2006, 13:58 ]
Betreff des Beitrags: 

Mal wieder ein genialer Bericht von dir, die Lage des Gebietes scheint wirklich traumhaft zu sein, auch die Pisten machen keinen schlechten Eindruck, mit Sicherheit interessant für 1-2 Tage. Schade das die alte Zubringerbahn nicht mehr steht, die sieht auch sehr stylisch aus, von Badoni habe ich aber glaube ich bisher noch nie etwas gehört, haben die noch andere Anlagen gebaut? (auch andere Anlagentypen)

Ich hab auf der Homepage von Piani di Bobbio noch einen Pistenplan gefunden, ich setze den mal als Link hier rein, ist ziemlich groß daher möchte ich ihn nicht direkt einfügen: Pistenplan

Die 4SB ist die F im Panorama, dann wären die "Oktopus-Stützen" im oberen Bereich wohl für einen Ersatz des Schleppliftes G gedacht. Wenn ich mir den Füllstand des Parkplatzes so ansehe, scheint mir aber ein Ersatz der Anlage nicht völlig unrealistisch zu sein, ein wenig Geld wird da doch bestimmt umgesetzt. Ob ein solcher Ersatz wünschenswert ist ist natürlich eine andere Frage ;-).
Der LSAP Lift stand parallel zu Lift G und führte dann ins Valle dei Mughi, oder? Schade das der abgebaut wurde, das Hochtal sind landschaftlich sehr schön aus und die Pisten die er erschlossen hat scheinen auch nicht uninteressant zu sein.

Neben der DSB von Valtorta ist auf dem Pistenplan noch ein SL eingezeichnet, gibt es den noch? Für einen Übungslift ist er doch relativ steil (rote und schwarze Piste), würde mich nicht wundern wenn der eingestellt worden wäre.
EDIT: Hab den List gerade auf der Webcam entdeckt, er steht also noch und sieht auf der Webcam doch wesentlich weniger steil aus als auf dem Pistenplan


Die "Italienische Lösung des Problems mit der europäischen Norm (max. Überfahrtshöhe)." ist übrigens nicht sooo italienisch, habe ich zumindest in Österreich auch schon öfters gesehen.

Autor:  ::: trincerone [ Do, 16.03.2006, 14:23 ]
Betreff des Beitrags: 

Danke erstmal für das Lob. :)

Badoni hat meines Wissens nur diesen 2S Typ gebaut, den es mehrfach, aber nicht gerade häufig gab. Mindestens eine weitere Anlage dieser Art existierte aber in Aprica.

Das Schigebiet liegt wirklich sehr schön, das ist aber auch sein größtes Plus. Die Pisten darf man nicht überschätzen. Die Talabfahrt ist toll, aber die wird nur sehr selten gehen. Ansonsten sind die Abfahrten nach Valtorta recht nett. Das Pian die Bobbio ist ansonsten - wie der Name auch sagt - ziemlich "Pian" sprich platt halt. Fast alle Pisten dort oben kann man quasi nur Schuss fahren oder der Freude halber in leichten weiten Bögen. Wir sind das gesamte Gebiet mit Halbtagespass abgefahren und haben dazu noch die Talabfahrt gemacht, was sonst nicht geht. Also ich finde das Gebiet toll, keine Frage, Landschaft, Ambiente... stimmt alles da oben. Ich wollte das mit den Pisten nur klarstellen, nicht dass der starli nachher wiederkommt und sagt er findets lanweilig wie San Simone... ;)

Die 4er SB ist die F richtig, der SL G ist allerdings recht neu, ich denke die Oktopusstützen sollen einer generellen Kapazitätserhöhung dienen. Was die Wahrscheinlichkeit einer solchen Realisierung angeht, so hast du insofern recht, dass das Gebiet nicht gerade ausgestorben ist und insofern sich vermutlich eine solche Investition grundsätzlich leisten könnte. So richtig toll gehts denen aber laut italienischem Forum wohl auch nicht und da ja noch der stillgelegte SL zu ersetzen ist, wird wohl vermutlich diesem Anliegen Priorität eingeräumt. Der stillgelegte SL führt übrigens parallel zum SL D ins Val dei Camosci. Die Pisten da oben machten auch auf mich einen technisch wie landschaftlich sehr interessanten Eindruck und ich hoffe, dass der Lift bald wie geplant ersetzt wird (es ist wohl eine 4SB geplant, vermutlich fix). Die Bereicherung für das Gebiet wäre in jeder Hinsicht großartig, zumal dann auch endlich wieder ein paar Höhenmeter und etwas Strecke zusammen käme. Auf dem Rifugio Lecco sind wir übrigens eingekehrt.

Der SL steht noch, das ganze Gelände dort ist nicht steil, auch die schwarzen Pisten sind meines Erachtens eher hellrot. In Frankreich ist sogar manche blaue steiler. Der Lift dient in der Tat als kurzer Anfängerlift, wir sind ihn aber nicht gefahren, weil wir es am Anfang eilig hatten und am Schluss der Lift schon zu war. Außerdem ist der Hang, den er erschließt, eher mäßig interessant.

Autor:  ::: trincerone [ Do, 16.03.2006, 14:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Hab deinen Plan mal oben in den Bericht eingefügt, der ist doch um einiges besser zu erkennen, als die kleine Version, die ich gefunden hatte.

Zu den Anlagen:

B:

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C:

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D & stillgelegter SL:

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F:

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G:

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H:

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Autor:  tipe [ Do, 16.03.2006, 15:47 ]
Betreff des Beitrags: 

ahh, danke! Das macht es etwas Einfacher sich das Gebiet vorzustellen.

Autor:  ::: trincerone [ Do, 16.03.2006, 17:30 ]
Betreff des Beitrags: 

So jetzt fall ich aber vom Glauben ab: die Talabfahrt, die wir runtergefahren sind, ist gar keine alte Talabfahrt!!! Es ist eine ganz neue Talabfahrt!! Die ist bloß nicht fertiggestellt worden im Sommer, deshalb sieht die auch aus wie eine Piste von vor vierzig Jahren. Während der obere Teil (der auch schon breit ist) voll ausgebaut wurde, ist der untere nicht fertig geworden, deshalb siehts da auch so aus wie auf den Bildern dargestellt.

Im Vollausbau wird die Piste quasi vollbeschneit sein, Sicherungsbauten kommen hinzu und die Beschilderung natürlich. Und gewalzt wird sie dann auch versteht sich. Hm... na ja, immerhin kann ich sagen, dass ich da jetzt wirklich was besonderes gemacht hab, weil die Piste so zu erleben - das ging nur diesen Winter. Aber krass wie man sich irren kann.... :shock:

Autor:  ::: trincerone [ Do, 16.03.2006, 17:35 ]
Betreff des Beitrags: 

So jetzt aber! Jetzt hab ich weiter gelesen auf funivie.org: es ist doch die alte Piste. Wusst ichs doch! Die haben sie nur jahrelang vergessen und bauen sie jetzt komplett aus, nachdem sie viele Jahre geschlossen war. Das verkaufen sie als NEUE Piste, weil wohl nicht mehr so viele Leute wissen, dass es da mal eine Piste gab. Die allte Piste wird verbreitert und wie gesagt vollbeschneit und gesichert.

Hätt mich jetzt auch sehr gewundert, wenn das nicht die alte Piste gewesen wär...

P.S. Einen neuen Sessellift wollen sie in diesem Sektor auch bauen... hm, sollten lieber mal den alten SL oben ersetzen und vor allem die schöne alte Piste nicht zu sehr verbiegen... :roll:

Autor:  tipe [ Do, 16.03.2006, 20:35 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich weiss nicht, irgentwie sehe ich es mit einem weinenden und einem lachenden Auge, einerseits erweitert die Talabfahrt glaube ich das skifahrerische Angebot ganz erheblich und mit Beschneiungsanlage sollte sie bei einer Talhöhe von 800m eigentlich auch relativ häufig zu öffnen sein. Andererseits hat eine Tourenabfahrt natürlich auch ihren Reiz, aber was nutzt das wenn der Schnee fehlt. Ich denke zum Charakter des Gebietes würde wahrscheinlich auch eine ausgebaute Abfahrt besser passen, ein Dorado für die Freeski Szene wird Barzio sowieso nicht werden, von daher ist der Ausbau denke ich Konsequent, da er auch die Auslastung der Zubringeranlage verbessern wird, die bisher ja ausschließlich als solche genutzt wurde und (vermutlich) Nachmittags ihre Runden recht einsam gezogen hat.
Bevor man allerdings in diesem Bereich einen neuen Sessellift baut, scheint es mir auch sinnvoller den alten SL oben zu ersetzen, die Talabfahrt verfügt mit der EUB schließlich schon über eine Kapazitätsstarke ANlage.

Autor:  gerrit [ Do, 16.03.2006, 20:55 ]
Betreff des Beitrags: 

Naja, das war ja wieder ein trincerone-day par excellence, und die Talabfahrt sozusagen im Übergangsstadium zwischen Vergessen und Neueröffnen zu befahren ist ja ein besondererer Glücksfall. Schön, daß es weitergeht mit der Retro-Tour!

Autor:  ::: trincerone [ Do, 16.03.2006, 21:16 ]
Betreff des Beitrags: 

Ja, das war wirklich ein Glücksfall - und der Tag war auch echt großartig.

Habe mittlerweile herausgefunden, dass der Lift oben auch ersetzt wird, allerdings nicht mehr bis ganz oben. Der alte Lift stand in Privateigentum und gehörte nicht der Liftgesellschaft. Aufgrund des Steinschlags zieht man es vor, nicht bis oben zu bauen (was wieder so eine Sache ist, weil das an sich kein Problem ist, nur die Schutzmaßnahmen müssen besser sein und das kostet halt).

Was die Talabfahrt angeht: in jedem Fall ist das Schigebiet mit Talabfahrt besser und die Beschneeiung sicherlich nötig, völlig richtig. Ich stelle wie meistens auch das ob gar nicht in Frage, sondern allenfalls das wie. Ich würde mir wünschen, dass diese Piste ihren abgelegenen Charakter etwas behält dadurch, dass sie nur in Maßen ausgebaut wird. So wie ich das sehe, wird das auch der Fall sein, auch der obere Teil ist jetzt nicht auf Reiteralmverhältnisse verbreitert worden, sondern bewegt sich noch durchaus im Rahmen. Allerdings werde mich die diversen Fangzäune und orangen Puffer schon nerven. So eine Piste mal ohne tausend Schilder, Netze und Puffer hat schon was - ist viel mehr Natur. :)

Autor:  gerrit [ Do, 16.03.2006, 21:19 ]
Betreff des Beitrags: 

Wäre höchst interessant gewesen, die italienische Kanin-Abfahrt ganz am Anfang nach dem Seilbahnbau zu befahren, weil jetzt ist sie ja bis auf das kurze Stück oben neben der Felswand durchgehend eingezäunt und es haben auch deutliche Erdbewegungen stattgefunden.

Autor:  ::: trincerone [ Do, 16.03.2006, 21:23 ]
Betreff des Beitrags: 

Allerdings! Entweder, die haben das damals schon alles umgewalzt (was sich bei so nem Gelände dann ja auch z.T. schon vor 40 Jahren gemacht haben) oder das war so wie z.T. in Dolomiten: finde deinen Weg durch die Felsen - hat ja auch was. :)

Autor:  tipe [ Do, 16.03.2006, 22:54 ]
Betreff des Beitrags: 

ist zwar ein wenig OT, aber egal... Eine sehr schöne nicht eingezeunte, nicht beschneite, naturbelassene Talabfahrt gibt es sogar in Österreich (man mag es kaum glauben), nämlich im Montafon, das kleine "Skigebiet" Grabs mit einem ESL und einem kurzem SL erschlossen. Schöne Abfahrt, wenn auch nicht die längste, Schöner alter Steurer ESL der sehr nah am Boden und ganz gemächlich den Berg raufzieht. Wenn man mal vorbeikommt sicherlich einen Besuch wert, zum freeriden ist im Montafon Gargellen übrigens auch sehr interessant, gibt einige schöne Touren dort.
Bericht von mir aus dem letzten Jahr im Alpinforum: http://www.alpinforum.com/forum/viewtopic.php?t=10527&highlight=grabs

Homepage der Sesselbahn Grabs: http://www.grabs.at

Autor:  ::: trincerone [ Sa, 18.03.2006, 17:28 ]
Betreff des Beitrags: 

Neue Infos: der stillgelegte Schlepplift heißt Casari 2000 und wurde geschlossen, wegen Überschreitung seiner Lebensdauer und aufgrund von Lawinenprobleme im oberen Bereich - so sagte man mir jedenfalls auf funivie.org. Der Ersattzlift für den unteren SL, soll angeblich tiefer starten und etwas weiter raufgehen, aber nicht bis ganz oben. Mal schaun, was sich noch so ergibt.

Autor:  Alpenkoenig [ Sa, 18.03.2006, 19:01 ]
Betreff des Beitrags: 

Danke für diese tolle Fortsetzung! :D
Von diesem Gebiet kannte ich bisher nur den Talstationsbereich der EUB, die mich damals schon aufgrund ihrer steilen Trasse beeindruckt hat. Auf die eingezeichnete Schiroute hätte ich allerdings keinen Pfifferling mehr gesetzt, aber so kann man sich irren. Überhaupt wirkt das Gelände von der Talstation in Barzio aus so unwegsam, und ohne es zu wissen, würde man dort oben nie so ein gutmütiges Gelände vermuten. Zudem bietet das Plateau eine interessante Mixtur aus alten und neuen Anlagen. Die Chiavello DSB hätte ich mir aufgrund der Panoramakarte wesentlich länger vorgestellt, aber die Perspektive täuscht. Außerdem eine recht gewöhnliche Bahn, also nichts für Retro- und Schnäppchenjäger. :wink:

Wo endet die Schiroute? Deinen Photos nach zu urteilen, müsste es dieser von links kommende Weg sein, der in den Parkplatz mündet, oder?

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