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27.10.2019 Larioexpress ./reportagen-f8/27-10-2019-larioexpress-t4224.html |
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Autor: | ATV [ Do, 26.03.2020, 9:43 ] |
Betreff des Beitrags: | 27.10.2019 Larioexpress |
27.10.2019 Larioexpress Der Bericht ist als Prequel zu folgendem Bericht zu verstehen: reportagen-f8/06-01-2020-piani-di-bobbio-wie-es-der-name-schon-s-t4216.html Zitat: Im Oktober fuhr ich das erste mal mit dem Larioexpress. Damals fiel mir auf, das Barzio, bzw das Skigebiet gar nicht so weit entfern ist von Como. Wenn es im Eisenbahnen geht ist Italien wohl nicht das beste Beispiel für ein modernes Nahverkehrssystem. Mal abgesehen von den Paradestrecken zwischen den grossen Metropolen ist der Stand der Eisenbahnwelt von Italien eher so zwischen Nordafrika und Kaukasus anzusiedeln. Heruntergewirtschaftet, ausgedünnt, eingestellt, störungsanfällig, schlechter Service sind hier die Stichworte. Dennoch gibt es eine für diese Verhältniss grosse Fangemeinschaft und ein Streckennetz das nicht an der Kapazitätsgrenze arbeitet und es somit noch möglich ist gemütlich ein paar Bummelbahnen fahren zu lassen. Dazu siehe: http://www.fondazionefs.it/ So eine ist auch der Larioexpress welcher im Sommer einmal im Monat Como mit Lecco verbindet. Preislich extrem günstig Online gebucht für irgendwas um die 8Euro rum bekommt man eine 3 Stündige Zugfahrt mit Dampftraktion durch eine wunderschöne Landschaft. Aber alles der Reihe nach. Der Zug startet eigentlich in Mailand. Da die Dampflok aber nur 65km/h auf die Achsen bringt wird der Zug zwischen Milano Centrale und Como von einer Elektrolok geschleppt. Am Hacken die FS E.646-158 aus dem Jahre 1964. Die 6 Achsige Maschine bringt es auf 140km/h spitze und war lange Jahre das Rückgrat im italienischen Personenverkehr und zum Schluss noch zur Wendezugmaschine umgebaut als Navetta (Nahverrkehrszug) unterwegs. Zoom auf die Standseilbahn von Brunate Vor dem Zug steht ab Como eine Dampflok. Es handelt sich um eine FS Gruppo 740 gebaut 1922 von OM in Reggio Emilia Der Führerstand der Maschine. Verhätnismässig einfach und aufgeräumt. Angehängt sind 3 alte Personenwagen in grauer Lackierung, davon zwei Carrozze Centoporte aus den 30er Jahren. Die gefährlichen Aussentüren sind blombiert. Dann geht es los. Mit kräftigen Auspuffschlägen setzt sich der Zug in Bewegung. Auf dem ersten Abschnitt folgt der Zur der Hauptstrecke Como Mailand. Hier muss vollgas gegeben werden da die Strecke sehr stark befahren wird und die Lok mit ihren 65km/h nicht zum Hinderniss wird. In Albate zweigt die Nebenstrecke Albate-Lecco ab. Auch als Baccarinibahn bekannt. Die Nebenbahnstrecke ist nicht elektrifiziert. Sie wurde 1888 als nördlichste Ost-West Verbindung im sonst praktisch nur Nord-Süd Eisenbahnnetz von Italien. Die Strecke schlängelt sich von Albate über Cantù, Anzano, Merone via Molteno und Valmadrera nach Lecco Der Bahnhof von Alzate. Wird unter der Woche sporadisch bedient. Gefahren wird von der Trenord auf dem Netz der FS mit Dieseltriebwagen Aln668 Die Strecke macht immer wieder weiter Bögen durch die Landschaft. Genügsam stampft die 740er vor sich hin. Da es in Lecco und Como keine Drehscheibe oder Gleisdreiecke mehr gibt im Rückwärtsgang. Da die Maschine nur mit 65km/h fährt auch im Rückwärtsgang nicht weiter schlimm. In Merone kommt wieder Hektik auf. Der Larioexpress kreuzt hier die Linie Asso-Milano welche als Nord-Süd Achse elektrifiziert ist und der FNM gehört welche von Trenord mit EB 760 Doppelstockzügen befahren wird. Nach Merone zweigt die Larionbahn wieder vom elektrifizierten Netz ab und fährt vorbei an einem Stahlwerk. Dort stehen mehrere Dieselloks Made in Germay. Allgemein steht sehr viel Occasion Lokmaterial aus Deutschland vor den Hilft und Werkzügen. Hier eine aus der ehem. V100 Familie. Etwas ungewöhnlich in der heutigen Zeit, die Bahnsteige sind nicht geteert sondern mit Gras bewachsen. Alles Grün, Schranken geschlossen, weiter gehts. Station Casletto am Lago di Pusiano Nochmals ein Zugkreuzung in Molteno. Hier vereinigen sich die Bahnstrecken Como-Lecco der FS mit der von Monza her kommenden Strecke der exMMO heute FS. Befahren wird diese Strecke von der Trenord (FNM) mit Dieseltriebwagen ATR-125 von Stadler (GTW4/12) Wobei ich mich frage ob der Name ATR für diese Strecke überhaupt angebracht ist. Ausfahrt aus Molteno. Danach gehts wieder etwas abwärts Entlang des Lago di Annone Landschaftlich sicher der schönste Teil der Strecke Apropos weise Schienen, wie hat sich doch die ÖBB letzten Sommer abgefeiert für diese Innovation. In Italien schon seit Jahrzehnten Standart. Das Highligt der Strecke ist sicher die Überfahrt über die Stahlbrücke der Adda in Lecco. Hier fliesst der Fluss Adda aus dem Laco di Como. Überspannt wird der breite Fluss mit einer Stahlbrücke Auch im Bahnhof von Lecco gammeln ein paar deutsche Dieselloks, hier von Henschel vor sich hin. Lecco, Ziel erreicht. Hier fährt auch die Veltlinerbahn von Lecco nach Sondrio und Chiavenna vorbei. Hier ein ALe 582 der Trenord auf der Strecke Lecco-Colico-Sondrio. Währentdessen wird die Lok umgesetzt. Letzte Sonnenstrahlen beuchten die Gr 740-278 Ich weis nicht, irgendwie hatten es die Italiener mit dem Design drauf. Die Maschine macht trotzt ihrem Alter einen Schnittigen modernen Eindruck. Diese Baureihe war die wohl am Besten ausgereifte Mehrzweckdampflok Italiens. Das Ganze zurück Die Maschine bringt es auf eine Dienstmasse von lediglich 116,60 t, das war auch gefordert da das Eisenbahnnetz in Italien schon immer einen relativ schwachen Unterbau hatte. Viele der nach dem 1WK von Deutschland als Reparation gelieferte Dampfloks konnten auf dem Italienischen Netz gar nicht korrekt genutzt werden da sie schlichtweg zu schwer waren. Daneben stehen nun zwei Wendezüge mit E646 Der Larioexpress steht wieder zur Abfahrt bereit. Es wird aber noch Wasser gefasst. Da der Wasserkran entweder nicht mehr vorhanden ist oder wenn dann sicher nicht mehr funktionsfähig muss mit einem Gartenschlauch nachgeholfen werden. Und das dauert. Kurz vor Sonnenuntergang war Wasser gebunkert und es ging wieder los. Abzweigung von Lecco nach Molteno Auf der Brücke über die Adda In Valmadrera musste ein Gegenzug abgewartet werden. Die als S7 bezeichnete Linie Verbindet Milano Garibaldi mit Lecco, ist aber mehr eine Nebenbahn als eine Stadtbahn, zudem nur mit Dieselbetrieb. Während Lecco im Sonntäglichen Verkehrschaos versinkt dampft der Larioexpress mit zwischen 40 und 60km am Stau vorbei. Nun direkt hinter der Lok war mehr Action angesagt. Gemütlich Tuckert der Zug am Lago di Annone entlang wo die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet. Die Gr740 hat aber noch eine lange Fahrt vor sich. Immer der Sonne hinterher. Bei Merone, links die Elektrifizierte Strecke Milano-Asso Grüne Welle. Die Strecke ist am Sonntag Verkehrsfrei. Im Innern des Centoporte. Mittlerweile ist es fast Dunkel. Das öffnen der Feuerbüchse gibt einen schönen Lichteffekt im Rauch. Die Verzweigung in die Hauptstrecke Como Mailand ist erreicht. Ankunft in Como. Daneben steht noch ein Wendezug der Trenord von Chiasso nach Mailand mit einer 464 als Vorspann und modernisierten Niederflurwagen aus den 60er Jahren. Die Lok hat Stalldrang. Schnell wird die E646-158 herangefahren. Nun steht der Nostalgiezug wieder eingezäumt an der Elektrolok Die Laternen der Lok werden auf Rot als Schlusslicht umgestellt. Der Rest der Fahrt kann die Dampflok sich Sprichwörtlich abschleppen lassen. Zurück gehts nach Como mit dem Navetta. Das teuerste and er Fahrt war die zugstrecke Lugano-Chiasso. 14.- ![]() Jedenfalls eine tolle Sache. |
Autor: | starli [ Do, 26.03.2020, 19:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 27.10.2019 Larioexpress |
Ist das Holz auf der Lok eine Notration, wenn die Kohle ausgeht, oder wird da tatsächlich mit Holz geheizt? |
Autor: | ATV [ Fr, 27.03.2020, 10:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 27.10.2019 Larioexpress |
Ich denke eher das ist zum Anheizen der Lok am Morgen. Wahrscheindlich einfacher das Holz dazu auf dem Tender gleich mitzuführen als irgendwo in Milano Centrale nach Brennholz zu suchen. ![]() |
Autor: | ATV [ Mi, 01.04.2020, 8:11 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 27.10.2019 Larioexpress |
Bei der Rückfahrt hatte ich den Platz direkt hinter der Lok. War danach zwar Pechschwarz aber hat sich doch gelohnt. ![]() |
Autor: | cyper [ Mi, 01.04.2020, 9:04 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 27.10.2019 Larioexpress |
Hach, da schlägt das Eisenbahnerherz höher. Verbesserung zu Bild 19: Das zeigt kein Ausfahrsignal sondern ein Signal zur Deckung von Eisenbahnkreuzungen. Hier mit dem Zusatz "2 PL" für zwei technisch gesicherte Eisenbahnkreuzungen gültig. Siehe dazu auch: https://www.segnalifs.it/sfi/it/sa/N_pl.htm Hauptsignale, somit auch Ausfahrsignale, stehen grundsätzlich links und haben ein rundes Signalschild, stehen sie ausnahmsweise rechts haben sie ein eckiges Signalschild. Pro Signalschild aber immer nur einen mehrfarbenfähigen Lichtpunkt mit bis zu drei Lichtpunkten übereinander. |
Autor: | ATV [ Mi, 01.04.2020, 9:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 27.10.2019 Larioexpress |
Merci für die Korrektur. Passe es an. Irgendwo habe ich noch ein Foto vom Innenleben des Hauptsignals mit der Verschiebbaren Farblinse. Ich habe mich immer gefragt wie man sicherstellt, dass die Linse auch wirklich auf der richtigen Position ist. Bei Lichtsignalen in unseren breiten ist es so, das jede Leuchte nur eine Farbe und Position hat die Funktion der Leuchten wird überwacht. Bei den Italienischen muss die Position der Farblinse ja theoretisch zurückgemeldet werden. |
Autor: | cyper [ Mi, 01.04.2020, 9:57 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 27.10.2019 Larioexpress |
Stimmt, die Stellung der Farbscheibe oder der Spiegel (bei mehreren Lichtquellen) müßte zurückgemeldet werden. Wie genau kann ich aber auch nicht sagen. https://www.segnalifs.it/sfi/it/in/N_Zenato_2.htm |
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