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BeitragVerfasst: Di, 18.04.2017, 14:04 
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Arolla // 16. April 2017 // Abgeschiedene Ecke


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Osterzeit – Skifahrerzeit? Warum nicht…. Habe ich jedenfalls schon lange nicht mehr gemacht, über die Oster-Feiertage zum Skifahren zu gehen. Spontan fällte ich am Karfreitag den Entscheid – und entschied mich fürs Wallis (1 Tag Arolla, 1 Tag St. Luc/Chandolin). Ich sollte diesen Entschluss in keinster Weise bereuen, im Gegenteil! Während in vielen Teilen des nördlichen Alpenkamms Schlechtwetter prognostiziert war und an vielen Orten der Skibetrieb entweder schon eingestellt war, weil wenig bis gar kein Schnee mehr lag, lockte das Wallis mit gutem Wetter und Schnee in den höheren Lagen. Also nischt wie hin…

Meine Wahl fiel auf Arolla zuhinterst im Val d’Hérens, zu Deutsch auch Ehinger-Tal genannt. In Arolla war ich noch NIE, wie wohl ich noch ueberhaupt NIE in diesem ziemlich abgeschieden-schönen und touristisch wenig versauten Flecken war. Kleine Fussnote: Meine Grossmutter kam aus Evolène (in der Mitte des Val d’Hörens gelegen) - dort gibt’s ja auch ein Skigebiet. Mit einer langen Sesselbahn und einer kuriosen Talstation – die mitten im Nirgendwo im Wald in einer Schlucht auf einer Stahlbrückenkonstruktion steht... Das Val d’Hérens hat drei Skigebiete: 1.) Evolène, 2.) Les Haudères/La Forclaz und eben 3.) Arolla.

Die Fahrt rauf nach Arolla präsentierte sich als teilweise ziemlich abenteuerliche Reise. Von der Walliser Hauptstadt Sion schraubt sich die Strasse hoch, vorbei an den berühmten Pyramiden von Euseigne:

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Ab dem hübschen Ortchen Les Haudères geht es dann weiter: Auf einer engen und höchst kurvigen Strasse mit einigen Schlaglöchern fährt man bis zuhinterst nach Arolla. Zum Glück war die Strecke komplett schneefrei. Na, bei Neuschnee dürfte die Strasse ein echtes Gaudi sein...

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Jedenfalls kurz vor dem Ortseingang von Arolla führt die Strasse an einem alten Hotelkasten vorbei, der wohl schon seit längerem dicht ist. Und noch bevor man im Dörfchen Arolla auf 2000 Metern Meereshöhe landet, biegt man auf einen kleinen Parkplatz ab. Gegenüber steht ein kleines Kassahäuschen, daneben zwei Stangenschlepper (der älteren Sorte).

An meinem Besuchstag machte hier unten im Talstationsbereich alles ein wenig einen trostlosen Eindruck. Die Pisten waren - leider, leider - über Nacht überhaupt nicht präpariert worden. Obwohl es immerhin einen Flaum von 5 cm in der Nacht hingelegt hatte. Das war insbesondere bei der Talabfahrt schade, denn der Sulz vom Vortag war am Vormittag noch gefroren und dementsprechend schlecht zu fahren.

Parken ist gratis, Tageskarte für 40 Franken erstanden - und ab gings auf den "Fontanesses 3". Mit einem veritablen Katapultstart gings ab in die Höhe - vor allem der untere Stangenschlepper gebärdete sich manchmal reichlich ruppig;-)

Schnellfazit: Das Skigebiet hat mir gut gefallen, auch wenn ich hier anfügen muss, dass ich mehr erwartet habe. Das hat sicherlich damit zu zu, dass...

a.) nur gerade zwei Lifte (Fontanesses 1 + 3) offen waren. Allerdings sind das die mit Abstand wichtigsten Lifte im Gebiet.
b.) Schade war, dass keine einzige Piste präpariert war. Wenn man offiziell schon bis Ostermontag offen hat, sollte man zumindest ein Minimum an Service erwarten dürfen.
c.) Etliche Pisten waren schon zu. Einige (Hintenrumabfahrten von der Scharte La Forclaz) sind zwar auf dem Pistenplan eingezeichnet, werden aber offenbar seit längerem nicht mehr angeboten.
d.) Das Skigebiet selber ist zwar sehr nett, aber alles in allem nicht umwerfend. Ich bin mir aber bewusst, dass das bei guten Schneebedingungen völlig anders ist. Ebenso weiss ich, dass Arolla in erster Linie ein Freeride- und Tourenparadies ist.
e.) Spektakulär ist die Landschaft in diesem winterlichen Hochkessel, toll der Blick auf die beeindruckenden Gletschern und die markante Pigne d'Arolla. Gleichzeitig fehlt mir im Skigebiet von Arolla ein wenig der Weitblick.
f.) Die vielen Stangenschlepper sind reizvoll und einzigartig. Die Unaufgeregtheit hier gefällt.


Zum Bericht:
Wie immer – zuerst einmal ein paar Bilder, der Text wird dann aufend fortgeführt…

Stangenschlepper-Paradies: Von hier aus - etwas unterhalb des kleinen Dorfs Arolla gelegen - startet der etwas mehr als 2000 Meter lange Schlepper "Fontanesse 1" - rechts im Bild ist der Übungslift "Fontanesse 2" zu sehen. Letztgenannter lief nur ungefähr zwei Stunden (von 11 bis 13 Uhr). Bin ihn nicht gefahren, da sich dieser im unteren Teil auf nahezu identischem Gelände wie der grosse Bruder nebenan befindet.

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Alles ein wenig Retro hier:

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Steile Angelegenheit: der Stangenschlepper Fontanesse 1 überwindet vor allem im mittleren Teil einige wirklich happig-steile Abschnitte…

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Oben auf dem Zwischenplateau wird’s dann flach:

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Die 5 cm Deko-Schnee von der Nacht machen sich gut…

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Zugpferd des Skigebiets: Der Schlepper „Fontanesses 3“ – dieser Lift schraubt sich immer höher hinauf bis auf knapp 2900 Meter…

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Hochalpines und felsiges Gelände:

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Kurve des Schlepper „Fontanesses 3“ und die beeindruckende hochalpine Kulisse im Kessel von Arolla:

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Teil der Trasse vom "Fontanesses 3":

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Eindrückliche Hochgebirgslandschaft:

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Pisten im oberen Bereich waren, wenn auch nicht präpariert, pulvrig und gut zu fahren:

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In Italien stünde hier links und rechts der Trasse ein roter Zaun...

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Gletscherwelten...

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Talabfahrt zur Talstation. Bei perfekten Bedingungen sicherlich ein Traum-Hang und gut zum Carven... Bei meinem Besuch war diese Piste am Vormittag okay zu fahren, am Nachmittag dann weniger, da völlig durchnässt...

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BeitragVerfasst: Mi, 19.04.2017, 11:19 
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Zitat:
Die Pisten waren - leider, leider - über Nacht überhaupt nicht präpariert worden.
Das ist mir leider auch schon häufiger heuer bei kleineren (günstigeren) Skigebieten aufgefallen, das scheint in letzter Zeit doch mehr zu werden. Manchmal ist es ja kein Problem, aber manchmal ist der Schnee halt schon grauenhaft. Insb. kleinere Gebiete sollten sich doch um das Wohlbefinden des seltenen Gastes bemühen?!


Zitat:
Parken ist gratis, Tageskarte für 40 Franken erstanden - und ab gings auf den "Fontanesses 3". Mit einem veritablen Katapultstart gings ab in die Höhe - vor allem der untere Stangenschlepper gebärdete sich manchmal reichlich ruppig;-)
Und ich wollte in meinem CMA-Bericht schreiben, dass KSSL in der Schweiz anscheinend besser gewartet werden, weil da Katapultstarts (zumindest in Diablerets + CMA) quasi inexistent sind im Gegensatz zu den meisten KSSL in Frankreich .. Vielleicht ist aber auch weniger die Wartung, als eher die Lage der ersten Meter und die Geschwindigkeit entscheidend..

Zitat:
In Italien stünde hier links und rechts der Trasse ein roter Zaun...
Naja, in CH manchmal auch. Siehe der eine SL in Samnaun, da sind auch Fangzäune auf der Trasse aufgestellt, so eng, dass man aufpassen muss, nicht mit einem Stock hängen zu bleiben. Während am Greitzspitz-SL drüben in Ischgl (oder zählt der zu Samnaun?) gar nix ist. (In Italien sind die meisten steilen SL ja leider eh schon ersetzt..)


Tageskarte gilt übrigens auch in Evolene, und da die schon länger zu haben, war das auch der Grund für mich, dass ich Arolla in den letzten Wochen nicht mehr in die engere Auswahl nahm.

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
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BeitragVerfasst: Mi, 19.04.2017, 12:14 
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starli hat geschrieben:
Das ist mir leider auch schon häufiger heuer bei kleineren (günstigeren) Skigebieten aufgefallen, das scheint in letzter Zeit doch mehr zu werden. Manchmal ist es ja kein Problem, aber manchmal ist der Schnee halt schon grauenhaft. Insb. kleinere Gebiete sollten sich doch um das Wohlbefinden des seltenen Gastes bemühen?!


Dass kaum mehr präpariert wird an gewissen Orten: Schade, aber das scheint langsam aber sicher immer mehr praktiziert zu werden. Und ich befürchte, dass die CH davon (subsummiere das jetzt mal unter dem Stichwort Angebots- und Serviceabbau) ganz besonders betroffen sein wird - u.a. wegen der hohen Betriebs- und Personalkosten, die in der Schweiz anfallen. Zudem wird die Marketing-Aktion von Saas-Fee (222 CHF für ein Saison-Abo anstatt 1000 CHF) garantiert auch andere CH-Gebiete unter starken Zugzwang setzen. erstes Beispiel ist der Magic Pass (in dem 25 Westschweizer Gebiete eine Saisonkarte für 359 CHF anbeiten). Günstigere Preise: Was aus Kundensicht auf den ersten Blick ja erfreulich ist, könnte sich sehr schnell als Bumerang erweisen. Will jetzt nicht schwarzmalen, dennoch denke ich, dass wir in ein paar Jahren sehnsüchtig an den jetzigen Status Quo denken werden...


starli hat geschrieben:
Und ich wollte in meinem CMA-Bericht schreiben, dass KSSL in der Schweiz anscheinend besser gewartet werden, weil da Katapultstarts (zumindest in Diablerets + CMA) quasi inexistent sind im Gegensatz zu den meisten KSSL in Frankreich .. Vielleicht ist aber auch weniger die Wartung, als eher die Lage der ersten Meter und die Geschwindigkeit entscheidend...


Nun, in Arolla sind die Federn der KSSL wohl einfach uralt oder verbraucht - am Gelände auf den jeweils ersten Metern kanns definitiv nicht liegen (sowohl Fontanesses 1 + 3). In St. Luc wars diesbezüglich übrigens nicht anders... vor allem der Pas de Boeuf war stellenweise extremst unbequem. Ich altere eben mit den KSSL;-)


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BeitragVerfasst: Sa, 22.04.2017, 9:37 
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Am unteren Ortseingang steht dieser alte Hotelkasten, das Hotel Mont Collon. Habe jetzt nicht nachgeschaut, aber im Vorbeifahren machte die Herberge nicht den Eindruck, als empfange sie noch Gäste...

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Talstation KSSL Fontanesses 1. Ein ruppiger Poma-Schlepper der ersten Generation...

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Die Trasse hat es in sich...

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Hier kommt sogleich ein toughes Steilstück:

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Im Hintergrund der charismatische Mont Dolin, im Vordergrund der Skilift "Le Remointze":

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Der Mont Dolin, den man mit den Schleppern regelrecht umkurvt:

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Einziger gastronomischer Betrieb im ganzen Skigebiet: Die Buvette gleich unterhalb der Bergstation des KSSL "Fontanesses 3":

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Arolla ist ja vor allem auch ein Paradies für Tourengänger:

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Packende Ausblicke:

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Mont Blanc de Cheilon - mit und ohne Haube:

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Lawinenverbauungen auf der Rückseite des Mont Dolon. Die Dinger oben, die heissen im Fachjargon "Kolktafeln". Sie sind laut dem Instititut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos die einfachste und billigste Art, das Risiko für Schneebretter zu senken und durchgehende grosse Schneeansammlungen zu verhindern:

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Von der Scharte La Forclaz oben an der höchsten Stelle des Skigebiets starten im Normalfall die Hintenrumabfahrten. Bei meinem Besuch war nichts präpariert. Ich habe die Abfahrt gewagt, etwas fahrlässig...ging aber einigermassen gut...

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Hier müsste im Normalfall die schwarze Piste durchführen:

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Ungefähr in der Mitte des Hanges erreicht man unten einen künstlich angelegten Lawinendamm:

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Zuletzt geändert von intermezzo am Di, 25.04.2017, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So, 23.04.2017, 18:49 
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intermezzo hat geschrieben:
erstes Beispiel ist der Magic Pass (in dem 25 Westschweizer Gebiete eine Saisonkarte für 359 CHF anbeiten).
Wow, das ist ja wirklich ein guter Preis - erst recht für die Schweiz. Der Preis gilt aber wohl nur noch bis das Erstkontingent erschöpft ist (und das ist es bald) - danach ist der Preis 1.299,- CHF. Und man muss natürlich bedenken, wenn man berechnen will, ob er sich lohnt, dass man auf ski.ticketcorner.ch ja auch hin und wieder 50% oder 20% Nachlässe auf manch Tageskarten bekommt..

https://www.magicpass.ch/stations/

Für mich fehlen da leider einige wichtige Gebiete im Wallis/Waadt (kein Rochers-de-Naye z.B.), sonst hätte ich zugegriffen, ab 5 WE bzw. 10 Skitage käme man da ja schon recht günstig weg.

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BeitragVerfasst: So, 07.05.2017, 19:59 
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Arolla ist im Magic Pass nicht mit dabei. Die wurden gar nicht erst angefragt...

Bin gespannt, wie sich dieser Preiskampf auswirken wird. Mag der Preis verlockend sein, am Schluss wird es auch Verlierer geben.


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