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L'Éteygeon
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Autor:  Chasseral [ Sa, 06.03.2010, 14:06 ]
Betreff des Beitrags:  L'Éteygeon

Das Skigebiet polarisiert. Es wird geliebt oder gehasst. Dazwischen gibt es nicht viel. Die Einen lieben es wegen seiner gewaltigen Dimensionen, seines Abwechslungsreichtums oder seiner kompromisslos anspruchsvollen Routen. Die Anderen hassen es wegen komplizierter Verbindungen, organisatorischer Schwächen, in Teilen veralteter Anlagen oder teilweise recht langweiliger Pisten.

Daneben gibt es aber noch etwas anderes, völlig losgelöst von diesen konträren Diskussionen und dem ganzen Rummel rund um das Gebiet: Eine Perle von Abfahrt - die Éteygeon. Landschaftlich bezaubernd, abseits von jeglicher Hektik, voller geländetechnischer Abwechslung, stellt sie das wahre Highlight des Gebiets dar.

Das Ganze beginnt mit einem kleinen Aufstieg ab der Greppon-Blanc-Bergstation. Dieser Aufstieg hat den enormen Vorteil, dass er ein perfektes Umschalten auf den abgelegeneren Skigebietsteil ermöglicht und eine grössere Anzahl an Skifahrern vom Benutzen der Abfahrt abhalten dürfte, so dass man dort definitiv seine Ruhe hat.

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Auf dem kleinen Pass angekommen, blickt man bereits in das einsame Tal, durch das die Abfahrt hinunter führt ins ebenfalls ruhige Val d'Hérémence.

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Der Aufstieg ist hier aber noch nicht zu Ende. Man steigt, dem Grat in südliche Richtung folgend, weitere 15 Höhenmeter auf, wo dann die Abfahrtsmarkierungen beginnen. Dort ist der Grat etwa einen Meter breit, was ausreicht, um die Skis anzuziehen. Diese stehen allerdings folglich vorn und hinten ein Stück über.

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Man blickt zurück zum Pass, wo ein paar vereinzelte Skifahrer folgen.

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Die Abfahrt führt herrlich kupiert in dem wunderschönen Tal nach unten ...

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... bevor ein flacher Bereich folgt, eine mit Findlingen "verzierte" Hochalm

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Blick zurück:

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Dann wird es wieder etwas steiler und man fährt in sehr abwechslungsreichem Gelände in die Vegetationszone ein.

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Im Wald angekommen hat man die Wahl, dem Serpentinenweg zu folgen, der in den ausgefahrenen Kurven richtige Bobbahnkurven erlaubt, oder zwischen den Serpentinen in Lichtungen auf Buckelhängen abzufahren. Man kann auch jederzeit zwischen beiden Möglichkeiten wechseln.

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Nach vielen Kilometern Länge und 1.300 Höhenmetern verkürzt ein als Kiosk fungierender Wohnanhänger die Wartezeit auf den Bus.

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Fazit: Absolut empfehlenswert !

Autor:  ::: trincerone [ Sa, 06.03.2010, 16:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

Danke Dir!! Das ist ein fazinierender Einblick, die Idee, einfach nur eine Abfahrt zu beschreiben, finde ich GENIAL!!

Und übrigens sehr "Pausiesk". ;)

Autor:  piano [ Sa, 06.03.2010, 18:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

In letzter Zeit bin ich immer mehr auf den Geschmack gekommen von solchen Abfahrten oder Routen, die vom Skigebiet wegführen und eine Rückfahrt per Bus benötigen. Interessanterweise trifft man da v.a. ausländische Gäste (kürzlich in St. Jean: Finnen und Holländer) an, die solche Sachen geniessen, während viele Schweizer sowas kompliziert, mühsam und unnötig finden.
Mit der Eteygeon hast du wieder mal ein unbekanntes Zückerchen ausgegraben. :wink:

Autor:  Chasseral [ Sa, 06.03.2010, 21:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

Ich mag das total: Diese relativ wenig befahrenen Abfahrten, die nicht zu einem Lift, sondern zu einer Bushaltestelle führen. Deshalb mag ich auch am Hasliberg die Abfahrt Balisalp-Hohfluh. Ich hoffe, dass dort nie ein Lift hin kommt. Auch am Heinzenberg (Tschappina-Urmein) kann man schön zum Bus abfahren - nach Flerden oder Masein. Das ist dann einfach ein wenig was besonderes. Abfahrten zu Liften gibt es tausende. Abfahrten zu Bushaltestellen dürfte es es wenige Zehn geben in der Schweiz. Und die sind für mich alle etwas Besonderes.

Aber die Étheygeon ist eine wunderschöne Abfahrt, unabhängig von der Tatsache, dass sie nicht zu einem Lift führt. Die ist einfach genial. Der Zusammenhang mit dem Bustransfer ist dann halt noch das Tüpchelchen auf dem "i". Vor allem sorgt es für eine Leere Abfahrt und ein besonderes Gefühl der Abgeschiedenheit.

Autor:  ::: trincerone [ Sa, 06.03.2010, 21:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

Das war auch ein Welschenofen cool, die Talabfahrt. Ich weiß gar nicht, ob der Laurin I wieder fährt, aber 2005 war das jedenfalls nicht der Fall, so dass der Rückweg zum Karerpass mit dem Bus erfolgte, das war ziemlich cool.

Auch sehr geil ist es, wenn man nur zu einem Taxi abfährt. :) Das geht in Länder gut, wo das Taxi nur wenige Cent pro km kostet, zB in Rumänien kostet der Kilometer 25 Cent. Wenn man mit mehreren unterwegs ist kann man sogar Rückwege von 50km in Kauf nehmen, die 12,50 € kann man dann durch zwei oder drei Teilen und das ist dann weniger als eine Einzelfahrt am Lift hierzulande kostet. Das ist total genial!

Autor:  TPD [ Sa, 06.03.2010, 22:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

He he.
Bis jetzt ist es mir gar nicht aufgefallen dass diese Skipiste existiert.

Autor:  3303 [ Mo, 15.03.2010, 10:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

Und ich ärgere mich immer mehr, dass wir letztes Jahr von Le Chable hochgefahren sind, und so die Abfahrt nicht mehr bis zur Schließung um 11:00 Uhr (wegen Wärme) erreicht haben.
Als ich um kurz nach 11 am Grat stand und wusste, dass der letzte Bus in weniger als 30 Minuten fährt, sind wir zähneknirschnd umgekehrt.
Hinsichtlich Aufstieg stimme ich dir zu 100% zu. 50m laufen und das Skigebiet ist mental nicht mehr existent. Vor einem liegt eine grandiose Geländeabfahrt, die dankenswerter Weise gegen alpine Gefahren gesichert ist und so sorglosen Genuss verspricht, wenn man nicht zu spät dran ist :(
Allein für eine solche Abfahrt würde ich gerne auf einen ganzen Tag Fahren auf den überfüllten Normalpisten der 4V verzichten.

Autor:  Chasseral [ Mo, 15.03.2010, 15:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

3303 hat geschrieben:
... Allein für eine solche Abfahrt würde ich gerne auf einen ganzen Tag Fahren auf den überfüllten Normalpisten der 4V verzichten.

Wir haben in den 2 Tagen die Normalabfahrten auch nur benutzt, um uns von Route zu Route zu hangeln, von zwei Ausnahmen abgesehen: Wir sind hinter Plan du Fou auf Normalpisten bis zum Tracouet und zurück. Weiters haben wir nach der Vallon d'Arby-Abfahrt ein paar Wiederholungsfahrten auf Savoleyres gemacht. Letzteres war aber definitiv ziemlich cool. Savoleyres ist im oberen Bereich von der Atmosphäre her ein prositiv-gemütlicher Kontrast zu den Hauptsektoren in den 4-Vallées. Ausserdem sind die Pisten recht abwechslungsreich trassiert und leerer als in den Rest-4-Vallées. Und letztlich sind wir auch auf Savoleyres teilweise ins Gelände neben den Pisten ausgewichen; das war nix dolles aber trotzdem sehr nett. Interessanterweise war aber die Zufahrt zur Savoleyres-Bahn in Tzoumaz unten grauenhaft überfüllt und glatt.

Nochwas zu den überfüllten Hauptpisten: Die beschneite Piste Novelli-Combatzeline war die Krönung in negativer Hinsicht. Die war spiegelglatt, überfüllt und mit etlichen Rasern versehen. Dort konnte einem Angst und Bange werden.

Autor:  gerrit [ Mi, 17.03.2010, 13:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: L'Éteygeon

Diese Abfahrt ist definitiv ein Grund, dort wieder einmal hinzufahren. (Was ich schon wieder alles auf meiner Liste hab..... :roll: )

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