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Alagna und Val Formazza / Rif. 3A, 28. & 29.8.08 ./reportagen-f8/alagna-und-val-formazza-rif-3a-28-29-8-08-t1425.html |
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Autor: | Chasseral [ Do, 02.10.2008, 15:58 ] |
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Bilder vom Rif. 3A folgen? Ich sitze hier derzeit in eienem gottverlassenem Kaff nahe Le Mans, wo der Hund begraben ist. Ein wenig Lesestoff käme mir sehr recht. |
Autor: | firngleiter [ Do, 02.10.2008, 22:22 ] |
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schöner bericht - danke! alles richtig gemacht bis auf eines: so ein mädel mit tourenski (respekt!) muss umgehend mit einem forumsaufkleber in der hand angesprochen werden ... |
Autor: | CV [ Sa, 04.10.2008, 16:40 ] | |||||||||||||||||||||||
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Chasseral hat geschrieben: Bilder vom Rif. 3A folgen? Ich sitze hier derzeit in eienem gottverlassenem Kaff nahe Le Mans, wo der Hund begraben ist. Ein wenig Lesestoff käme mir sehr recht.
bitte sehr! Teil 2: Val Formazza / Rifugio 3A am Siedel-Gletscher, Fr. 29.8.08 Es war bereits finster als ich von Alagna kommend im hinteren Val Formazza ankam. Da ich nicht genau wusste, wo der Weg zum Siedel-Gletscher begann und nachts auch nicht lang suchen wollte, suchte ich mir einen Stellplatz einige Kilometer vor dem letzten Ort des Valformazza, Riale. Die kurze Erkundungsfahrt am nächsten Morgen verunsicherte mich, da die Enel-Straße bis zu den Kraftwerksbahnen am nördlichen Ende des Lago Morasco gesperrt war – wie sich später rausstellte, kümmerte sich aber niemand darum… Um die Stellplatzgebühr an der Staumauer des Lago Morasco zu umgehen, stellte ich das Auto wieder in Riale ab und lief lieber die 20min zum Lago. Die Morgenstimmung suchte ihresgleichen. Der Talboden von Riale war noch in kalten Schatten getaucht, während die umgebenden Berge in der klaren Morgenluft hell leuchteten. Eine herrliche Ruhe lag im Tal. Erst als ich den Fahrweg am Lago Morasco entlang lief, kamen die ersten Touristen aus dem Val Formazza zum Parkplatz an den Kraftwerksbahnen hochgefahren. Die meisten wählten dann jedoch ihre Route in Richtung Griespass, während mein Weg zum Lago Sabbioni schon nach wenigen Minuten links abzweigte. Schon bei der ersten Steilstufe unter den fast parallel laufenden Kraftwerksbahnen wurde klar, dass das heute eine anstrengende Angelegenheit wird. Nicht nur, dass der gestrige Tag noch in den Wadeln steckt, auch die Sonne brannte ordentlich auf die Südflanken, an denen sich der Weg emporwindet. Der (neue und nicht steinschlaggefährdete) Weg führt zunächst zwischen den beiden Kraftwerksbahnen. Nach der ersten Steilstufe tritt überraschend das erste Mal der Siedel-Gletscher als winziger weißer Fleck ins Blickfeld. Ein kurzer Zwischenabstieg zum Bachlauf ist nötig, um auf der anderen Talseite einem alten Moränenrücken zu erreichen. Auf dem Rücken gewinnt der Weg kontinuierlich an Höhe, bis man schließlich – nach insgesamt 900 Hm – zur Bergstation der 2.Sektion der Kraftwerksbahnen am südlichen Ende der Staumauer des Lago Sabbioni gelangt. Das Panorama am Lago Sabbioni steht im starken Kontrast zum Anstieg bis hierher. Während unten Almwiesen, Bachläufe und Felskare unter schroffen Spitzen die Umgebung prägten, blickt man nun schlagartig auf eine weitläufige Gletscherwelt. Die Ausläufer der Gletscher reichen fast bis zum Ufer des Lago Sabbioni unterhalb 2500m. Eine gewaltige und gleichsam doch lieblich geformte Welt. Zeit für die erste Rast, denn weitere 600Hm stehen noch bis zum Siedel-Gletscher bevor… ---- gleich geht’s weiter ---
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Autor: | CV [ Sa, 04.10.2008, 17:23 ] | ||||||||||||||||||||||||||
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Der Weg quert zunächst die Staumauer des Lago Sabbioni und verläuft dem Ufer entlang leicht steigend in Richtung Rifugio Claudio & Bruno – immer im Blick die herrliche Gletscherlandschaft am Talschluss. Auf einer breiten Almwiese zweigt man dann rechts in Richtung 3A ab. Ab hier gleicht der weitere Anstieg bis zum Rif. 3A einer Sissiphos-Aufgabe. Reichlich steil angelegt schlängelt sich der Pfad einen sonnenausgesetzten Wiesen- und Schrofenrücken erbarmunglos empor. Man gewinnt zwar zügig an Höhe, aber da man vom Talboden kommend zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 1000Hm in den Beinen hat, kostete es mich schon einiges an Überwindung (…und Wasser) diesen Anstieg noch zu nehmen. Die Aussicht am Rif. 3A entschädigt dann aber für die Strapaze nach mehr als 1500Hm. Und schließlich gibt es dort für den Liftfan noch so ein paar Sachen zu besichtigen… Der Siedelgletscher hatte zu diesem Zeitpunkt wohl seine größte Ausaperung dieses Sommers. Es ist schon etwas erschreckend, wie stark die mittlere Felsrippe im Vergleich zu älteren Bildern ausgeapert ist. Die Liftspur wurde bisher nicht in die Rippe eingefräst, wie das meines Wissens geplant ist. Trotzdem war heuer der Lift wohl ohne Unterbrechung an dieser Steilstelle in Betrieb. Der grüne Fangzaun lässt darauf schließen. Zunächst dachte ich, ich könne über den Gletscher absteigen und auf den Zustieg von der Mittelstation der Kraftwerksbahnen gelangen. Doch schon einige Schritte auf dem Gletscher ließen mich diesen Gedanken verwerfen. Das Eis war so aper und glatt, dass mir diese Unternehmung ohne Steigeisen zu gewagt erschien. So konnte ich leider nicht feststellen, ob der Gletscher überhaupt noch durchgängig ist oder ob einige der unteren Stützen des Liftes auf Toteis stehen. Ich nahm also zunächst den gleichen Weg im Abstieg wie im Aufstieg. Im unteren Teil stieg ich dann jedoch über den alten, steinschlaggefährdeten Weg im Val Morasco ab. Bei der herrschenden Trockenheit schien mir dies ohne Gefährdung möglich. Imposant wie sich der Pfad hoch über der Schlucht auf terrassenartigen, abschüssigen Wiesenflecken einen Weg durch die Felsabstürze bahnt! Dadurch gab ich der warmen Nachmittagssonne auch noch die Chance, im windstillen Tal mir den Nacken ordentlich zu versengen. Aber immerhin… schön war’s trotzdem!
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Autor: | Dani [ Sa, 04.10.2008, 23:46 ] |
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Merci für die Bilder. Hat man sich eigentlich nie überlegt, oben irgend eine Trasse hinzukriegen? Weil so wies jetzt ist, ist der Lift ja zweigeteilt, nicht? |
Autor: | CV [ So, 05.10.2008, 9:44 ] |
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ja, es gibt Überlegungen, die Trasse über die Felsrippe zu vereinfachen. Der Lift ist aber nicht grundsätzlich zweigeteilt. Es braucht ca. 2m Schnee, um über die Rippe hinwegzukommen - also etliches mehr als beim Besuch der RetroRebels. |
Autor: | gerrit [ So, 05.10.2008, 10:17 ] |
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Ja, ja, da kommen Erinnerungen hoch.... War der "alte" Weg, den Du ins Tal gegangen bist, eigentlich offiziell geöffnet oder auch abgesperrt so wie voriges Jahr? Wir sind ja damals zu einer Absperrung gekommen, aber aus "Angst" vor einem möglichen Zwischenaufstieg zum neuen Weg einfach weitergegangen. Hat der neue Weg einen Zwischenaufstieg (beim Runtergehen)? Meine Hochachtung übrigens: an einem Tag rauf und runter und das auch noch von Riale! |
Autor: | CV [ So, 05.10.2008, 11:07 ] |
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gerrit hat geschrieben: War der "alte" Weg, den Du ins Tal gegangen bist, eigentlich offiziell geöffnet oder auch abgesperrt so wie voriges Jahr? Wir sind ja damals zu einer Absperrung gekommen, aber aus "Angst" vor einem möglichen Zwischenaufstieg zum neuen Weg einfach weitergegangen. Hat der neue Weg einen Zwischenaufstieg (beim Runtergehen)? Der Weg war typisch italienisch abgesperrt An der Abzweigung neben dem Bachlauf stand ein Schild "Steinschlaggefahr", aber nicht gesperrt. Nach gut 10min Abstieg kommt dann ein Zaun als Absperrung, der aber schon halb weggerissen war.... wer geht da nochmal zurück??? ja, man hat auf dem neuen Weg im Anstieg einen Zwischenabstieg von ca. 70Hm. Etwa auf der Höhe, wo die alte Kraftwerksbahn über die Kuppe läuft (und "horizontal" wird) muss man zum Bach absteigen. gerrit hat geschrieben: Meine Hochachtung übrigens: an einem Tag rauf und runter und das auch noch von Riale!
danke für die Blumen ... nach dem Abstieg fühlte ich mich um einige cm kürzer. |
Autor: | ::: trincerone [ So, 05.10.2008, 15:21 ] |
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Danke erstmal! Ist schon ein genialer Lift!! Wenn ich das richtig sehe, wurde die Felsstufe in der Mitte aber schon entschärft: soweit ich erkennen kann wurde dort eine Trasse hineingebaggert, man sieht mE auch frischen Fels dort. Aber alles eben sehr dezent. Ich glaube übrigens, dass mit einem kleinen Schneedepot dort sehr viel mehr ginge. Oder eine Holzbrücke à la Grödnerpass (allerderings wäre die dort wohl kaum zu verankern und extremst steil). Die Felsstufe war bei unserem Besuch (der ja wahrlich nicht schneereich war) zwar ein Hindernis, schien mir aber nicht gerade unüberwindbar bei entsprechender Vorbereitung. Ich glaube nur, dass die Jungs mit dem generellen überhaupt zum Laufen bringen des Liftes gut genug eingespannt waren. Wer weiß, wie es die nächsten Jahre ist. |
Autor: | starli [ So, 05.10.2008, 17:44 ] |
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Zitat: Panorama am Talschluss des Lago Sabbioni Der Gletscher da hinten schaut ja auch im Sommer recht spaltenarm aus - dürfte also im Frühsommer recht unproblematisch sein bzw. schade, dass dort kein Lift steht. Zitat: Roter und grüner Fangzaun über die Felsrippe.
Hilfe, ist man jetzt von den Fangzäunen nicht mal an diesem Lift sicher?? Na wenigstens nicht 5m hoch.. |
Autor: | Chasseral [ Mo, 06.10.2008, 15:45 ] |
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Vielen Dank für die Bilder! Ja, da kommen die Erinnerungen hoch! Zum in anderen Threads diskutierten Thema künstlicher Modellation: Trotz relativ wenig Schnee konnten wir letztes Jahr in diesem felsigen gelände recht viel fahren - und das völlig ohne künstliche Modellation. Aber klar: Die Kapazität der durch Schnemangel dann teilweise recht schmalen Hänge war natürlich nicht massentauglich. |
Autor: | 3303 [ Di, 07.10.2008, 23:04 ] |
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starli hat geschrieben: Zitat: Roter und grüner Fangzaun über die Felsrippe. Hilfe, ist man jetzt von den Fangzäunen nicht mal an diesem Lift sicher?? Na wenigstens nicht 5m hoch.. Ich hätte das jetzt auch als (etwas seltsame) Schneefangzäune interpretiert. |
Autor: | starli [ Do, 09.10.2008, 16:53 ] |
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Schneefang hört sich schon besser an, aber eigentlich fast zu niedrig dafür? Normalerweise müssten da im Winter doch weit über 2m liegen und die Zäune unter Schnee sein? Ich kann auch nur schlecht erkennen, wo der rote Zaun tatsächlich entlang geht, macht für mich eher den Anschein eines Anstehbereich-Zauns? Mit einer kleinen Mulde im Fels sollte aber die Trasse wirklich leicht haltbar sein, wenn man anschaut, dass etwas dahinter auch noch ein bissl Restschnee in einer Mulde vorhanden ist.. |
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