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Weißseespitze, 4.-6.08.2005
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Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 12:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Zoom zur Bernina-Gruppe, 4049 m

Je näher der Gipfel rückt, desto größer wird auch wieder die Spaltengefahr – eigentlich klar bei den abrupt wechselnden Neigungen. Das Gipfelkreuz der Weißseespitze steht etwas nach Süden auf einem kleineren Felsriegel, der eigentliche höchste Punkt, etwa 3.510 m ist auf der weiten flachen Eiskalotte gar nicht leicht auszumachen.

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Angekommen, auf dem Dach der Alpen

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 12:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Hier geht’s noch zum höchsten Firn-/Eisbuckel des Berges

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Weißseespitze, 3510 m, Gipfelkreuz

Nach fast sechs Stunden Aufstieg (inkl. Pausen, tech. Verrichtungen und Verhauer) sind wir gegen 13.45 Uhr dann endlich am Ziel.
Das Panorama lässt keine Wünsche offen: das 18 km²-Eisfeld des Gepatschferners, die Weißkugel, 3738 m, der schönste Berg der Ötztaler Alpen und dritthöchste Gipfel in Österreich, die Wildspitze und Südwesten, den Kaunergrat, den Glockturmkamm mit seinem markanten Hauptgipfel, im Westen die Silvretta mit Piz Linard und Fluchthorn, im Tal die grünen Hänge von Langtaufers und der blaue Reschensee, im Südwesten die Bernina-Gruppe mit dem einzigen 4000er der Ostalpen, eher südlich die Ortler-Gruppe mit dem Dreigestirn Ortler, Zebru, Königsspitze, links davon der Cevedale, rechts davon die Gletscher um das Stilfser Joch. Von Wetter, Aussicht und Route her sicherlich eine der schönsten Bergtouren, die ich bisher unternehmen durfte. Den anderen erging es sicherlich nicht anders, zudem stellten alle drei neue persönliche Höhenrekorde auf, auch wenn es bei k2k sich „nur“ um ca. drei Meter gehandelt haben dürfte.

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Auf Augenhöhe mit der Weißkugel

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 12:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Leider nur Kompakt-Kamera, trotzdem, von links: Cevedale, Forno-Kessel-Umrahmung mit Punta San Matteo, Königsspitze, Zebru, Ortler, Thurwieser, Trafoier Eiswand, Geisterspitze mit den Eisfeldern des Stilfser Joch-Skigebietes

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Tiefblick in Zivilisation und Idylle: Reschensee, Langtauferer Tal, ehem. Skigebiet Melag unten links?

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Glockturm, 3355 m, am Folgetag noch bestiegen

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 12:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Hintere Schwärze und Similaun im Ötztaler Hauptkamm, davor das Eismeer des Gepatsch

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Tiefblick ins Kaunertal auf Gepatsch-Stausee, Gletscherstraße und die zentrale Schaltstelle des Skigebietes

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Zoom zu Gletscherrestaurant und Parkplatz. Man sieht die 2. Sektion der Ochsenalmbahn, die Schlepplifte, Vermattungen

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 12:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Blick nach Osten, hinten die Wildspitze. Vorne rechts Felszacken als mögliche Bergstation von Schleppliften, links außen der Hohe Zahn, früher projektierte Bergstation einer Pendelbahn vom Parkplatz hier hinauf

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Blick nach Südosten, was für eine riesige Gletscherhochfläche!

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 20:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

Da der Abstieg zum Gepatschhaus noch sehr sehr lang vor uns lag, hielten wir uns nicht ewig am Gipfel auf – obschon dies eine sicherlich verlockende Perspektive wäre – schauten kurz den Westgrat von oben an (sieht machbar aus) und stiegen dann in Richtung Nordosten der Spur zur Rauen-Kopf-Hütte nach.

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Los geht es mit dem Abstieg, immer der Spur nach und relativ nahe an den Abstürzen der Nordwand (links). In Bildmitte der gar nicht hoch aussehende Zahn

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Unterhalb der „potentiellen Schlepplift-Felsen“, nochmals der Blick aufs große Gletscherbecken

Dabei boten sich interessante Einblicke auf mögliche PB- oder SL-Bergstationen oder Stützenstandorte bzw. atemberaubende Tiefblicke in die Nordwand und hinunter ins Skigebiet.

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Einblick in die Nordwand der Weißseespitze. Mir reicht der Normalweg. Rechts der Bildmitte die SLte Weißseeferner I+II sowie Falgin

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 20:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Tiefblick ins Skigebiet: Trassen der SLte Nörderjoch I und II sowie Weißseeferner

Auch dem berühmten Hohen Zahn statteten wir einen Besuch ab – er sieht recht fragil und wacklig aus.

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Der Hohe Zahn aus der Nähe

Unterhalb des Zahns hatten wir nun die Wahl über die immer flacheren Hänge des „Sumpf“ zur Rauen-Kopf-Hütte und danach noch ewig weit hinunter zur Hütte zu laufen oder einer Spur hinunter zum Nörderjoch zu folgen, die das dorthin führende Eisfeld zunächst am oberen Rand traversiert, dann aber auf dem Felsgrat des Hohen Zahns direkt zur Liftstation (Nörderjoch II) führt, da das Eisfeld fast blank und viel zu steil zum Abstieg wäre. Wie hier ein Ziehweg zur Notentleerung des Gepatsch-Skigebietes entstehen soll, ist uns schleierhaft. Auch eine Abfahrt vom Gletscherdach in Richtung Nörder III und ins bestehende Gebiet sieht nur unter schwersten Eingriffen machbar aus (Felssprengungen, ganze Eisbrüche plattmachen…).

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Kurz vor dem Verlassen des Gepatschferners der Blick nach Norden zum Stausee …

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 20:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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… und ein Blick zurück auf den Riesen-Gletscher

Wir seilten uns also aus und stiegen den Steigspuren folgend den Grat ab (keine Kletterei, Gehgelände aber teilweise verschneit, brüchig und Absturzgelände zu beiden Seiten, also Vorsicht!) und legten auf gemessenen 3030 m am Nörderjoch eine längere Pause ein.

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Wieder im Fels: Abstieg zum Nörderjoch. Links die Trassen der SLte Nörderjoch II und I. Im Vordergrund links verlief mal Nörderjoch III für sehr kurze Zeit

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Seitenblick in die Nordwand der Weißseespitze, zum Weißseeferner, dem Falginjoch. Auf der weißen Firnfläche im Vordergrund verlief schräg die Trasse von SL Nörderjoch III

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 20:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Historisches Bild: SL Karlesspitze mit Rest-Eisfeldern. Vorne Weißseeferner und gleichnamige SLte

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Seitenblick zur Zunge des Gepatschferners. Die Moränen geben Aufschluss über einstige Größe

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Blick auf unsere Abstiegsroute zum Nörderjoch. Unsortierter Bruchhaufen

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 20:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Da ist die Weißseespitze schon ästhetisch ansprechender. Auf dem Eisfeld schräg links verlief der SL Nörderjoch III

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Blick zum Falginjoch mit den SLten Weißseeferner I und II unterhalb deren wir gestern Nachmittag im dichten Nebel aufgestiegen sind

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Letzte Felsstufe, dann ist das Nörderjoch erreicht. Von hier sieht der Hohe Zahn dann doch wieder imposanter aus

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 20:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

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Eingehauste Bergstation SL Nörderjoch II

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Trasse SL Nörderjoch II von oben

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Trasse SL Nörderjoch III in Bildmitte, leicht schräg

Autor:  Emilius3557 [ Mi, 05.08.2020, 20:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

Danach hieß es wieder Steigeisen an und Anseilen, denn der Abstieg zum Parkplatz war der spaltigste der gesamten Tour. Alle 10 Meter hieß es großer Schritt, Sprung oder vorsichtiges Tasten über Spaltenbrücken. Dass hier Schlepplifte und Pisten verlaufen nimmt einen jetzt im August echt Wunder.

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Talstation SL Nörderjoch II

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Trasse SL Nörderjoch II von unten

Wir querten von der Talstation Nörder 2 dann hinüber zur Weißseeabfahrt und auf die Piste, drehten zum Spaß noch eine Eisschraube in die Piste und stiegen nun endlich entspannt zum Auto, nach 10 ½ Stunden Tour waren wir doch gut geschafft.

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Gletscherrestaurant und Start der SLte Weißseeferner mit vermatteten Schneedepots

Im Gepatschhaus ergatterten wir noch ein 4er-Zimmer, genehmigten uns die leckere Halbpension (31 €) und besprachen bei ein-zwei Bier noch vielerlei Dinge.

Autor:  Emilius3557 [ Do, 06.08.2020, 12:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

3. Tag: Samstag, 6. August 2005: Ausklang am Glockturm

Schon in der Nacht hatte es zugezogen, am Morgen dann Regen! Etwas indigniert frühstückten wir gemütlich, packten zusammen, bis dahin war aber die Sonne wieder heraußen trotz vieler Wolkenschwaden. Mein Bergsteiger-Ego setzte sich durch und um den Tag mit Anstand herumzubringen, wie wir dachten, fuhren wir wieder hinauf in Richtung Gletscher, diesmal aber nur bis zum Parkplatz Riffltal auf 2350 m.

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Unteres Riffltal mit nebulöser Stimmung. Sehr schön grün hier

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Hier waren wir gestern oben, man kann es gar nicht glauben. Weißseespitze durch Nebelschwaden

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Weißseespitze im Zoom aus dem Riffltal

Autor:  Emilius3557 [ Do, 06.08.2020, 12:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

Dort schmissen wir alles Überflüssige aus den Rucksäcken – und das war ganz schön viel! – und stiegen mit leichten Gepäck bei erst leichtem Regen, dann immer schöneren und stabileren Wetter in Richtung Riffljoch hinauf, ein völlig einsames, unten schön grünes, oben hübsch ödes, von zwei blauen Seen und einem Gletscher geschmücktes Urgesteinstal.

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Unterer See im Riffltal

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Sehr grobes Blockgelände im oberen Riffltal

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Blick zum Glockturm und den Resten des Rifflferners. Das Riffljoch ist rechts außerhalb des Bildrandes. Den Gipfel bestiegen wir über den Grat/Kamm von rechts kommend (Nordosten)

Autor:  Emilius3557 [ Do, 06.08.2020, 12:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Weißseespitze, 4.-6.08.2005

Waren zunächst einige Teilnehmer gar nicht in Form so steigerten sie sich im Laufe der zwei Steilstufen mächtig und forcierten im steilen Schlussanstieg durch die Geröllwüste hinauf zum 3149 m hohen Joch gewaltig, so dass wir nach 2 ¾ Stunden dort oben standen, dem Übergang zum Hohenzollernhaus und nach Pfunds im Oberinntal und am Ansatzpunkt des Nordostgrates des 3355 m hohen Glockturm, den wir gestern von der Weißseespitze aus bewundern durften. Heute war die Sicht durch Wolken getrübt aber nicht weniger eindrucksvoll, die gewaltigen Ausmaße des Gepatschferners lassen sich aus der Entfernung viel besser begreifen und erfahren.

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Oberer See. Hinten die Weißseespitze

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Zunge des Gepatschferners

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Blick vom Joch zum Glockturm-Gipfel. Sieht schwieriger aus, als es zu begehen ist, zumindest aus damaliger Perspektive

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