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Mölltaler Gletscher - Wurtenkees 7. Aug. 08
./reportagen-f8/moelltaler-gletscher-wurtenkees-7-aug-08-t1303.html
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Autor:  firngleiter [ Fr, 15.08.2008, 13:46 ]
Betreff des Beitrags: 

also bleibt zu hoffen, dass die mölltaler den gletscher dort am leben erhalten.
vielleicht können wir hier vergleichsbilder von der geltscherausdehnung (mächtigkeit) einstellen.
hat noch jemand historische aufnahmen? oder aktuelle? oder beides?

Autor:  helmut [ Sa, 16.08.2008, 1:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Das Wurtenkees gehört zu den gut erforschten Gletschern in Österreich, da es im Bearbeitungsgebiet der ZAMG liegt. Aufgrund des nahe gelegenen Sonnblick-Observatoriums werden für etliche Gletscher der Sonnblickgruppe die Massenbilanzen errechnet.

Die Ergebnisse für 2005/2006 finden sich in pdf-Form unter folgenden Link:

http://www.zamg.ac.at/docs/forschung/klimatologie/Bericht_mb_05-06_Goldberggruppe_fine.pdf

Im Anhang sind die Massenbilanzen der gemessenen Gletscher in Form von Karten dargestellt. Das Wurtenkees ist da besonders interessant. Es findet sich nämlich der breite Streifen der Piste (wo ja die Mölltaler ordentlich beschneien) als eine Zone mit positiver Jahresmassenbilanz.

In Summe ist die Massenbilanz des Wurtenkees allerdings in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten fast durchgängig negativ. Das Wurtenkees gehört zu jenen Gletschern Österreichs, die auch die Vorstossperiode der 1970er bis frühen 1980er Jahrne nicht mitgemacht haben.

Autor:  firngleiter [ Sa, 06.09.2008, 22:32 ]
Betreff des Beitrags: 

echt interessant das ganze.

der wurtenkees lebt von und "überlebt" mit der beschneiung.

und irgendwie können wir uns einreden:
wenn wir oft hinfahren, nehmen die viel geld ein im mölltal und können viel schneien und wir halten den gletscher am leben ...

Autor:  CruisingT [ So, 07.09.2008, 0:16 ]
Betreff des Beitrags: 

da hast du schon irgendwie recht.

Man braucht diesbezüglich ja nur die verschiedenen Bilder der diversen Schneedepots in den Gebieten zu betrachten. Hierdurch wird deutlich aufgezeigt, dass zumindest kleinflächig eingiges für die Gletscher gemacht werden kann.

Es mutet aber dennoch seltsam und, sorry, pervers an, wenn man Anfang Februar bei ausreichender Schneelage am Kees oben ist und auf einmal mittags um zwölf die komplette Batterie der Gletscher-Kanonen anfängt zu arbeiten.
Dieses Erlebnis hatte ich Anfang Februar 2008 bei meinem ersten und bisher einzigem Besuch im Mölltal. Skuril ist das schwächste Wort was mir in dem Moment in den Sinn gekommen ist.

Ich muss sagen, dass ich mit solchen Aktionen nicht wirklich ein Problem habe. Es würde mich aber interessieren, wie es um die Energiebilanz bestellt ist. Ist das ganze denn eigentlich wirklich wirtschaftlich?

Autor:  Mannerl [ So, 07.09.2008, 22:32 ]
Betreff des Beitrags: 

wenn es nicht "wirtschaftlich" wäre, also wenn es sich nicht rechnen würde dann würdens es auch nicht machen! (einfach ausgedrückt!)

oder anders gesagt es fragt doch auch keiner ob das Hallenbad unbedingt beheizt werden muss, oder ob die Eishalle schon im September startbereit sein soll, etc. etc.

Und "normale" Skigebiete beschneien doch auch... :wink:

Autor:  firngleiter [ Do, 11.09.2008, 18:45 ]
Betreff des Beitrags: 

@ mannerl
bin da grundsätzlich bei dir.

einerseits darf nicht alles was technisch machbar ist auch gemacht werden, andererseits ist die gletschererhaltung (oder sogar der mögliche zuwachs an substanz) eine wunderbare sache ...

Autor:  firngleiter [ Sa, 13.09.2008, 19:22 ]
Betreff des Beitrags: 

zum thema gletscherzuwachs?

also, haltet euch fest:

donnerlittchen noch mal, am wurtenkees ist innerhalb von 30 tagen eine völlig andere situation entstanden.

das bild (aufgenommen von miki aus dem alpinforum) haut mich um.

Dateianhänge:
wurtenkees, 6. september 2008.jpg
wurtenkees, 6. september 2008.jpg [ 33.2 KiB | 1359-mal betrachtet ]
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Autor:  3303 [ Sa, 13.09.2008, 20:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Also, das dürfte wirklich eher eine Art Gletscherrest sein, als ein Gletscher im eigentlichen Sinne. Wird wohl rapide abschmelzen, wenn nichts getan wird. Da kommt ja Nichts mehr nach...

Autor:  firngleiter [ Sa, 13.09.2008, 21:46 ]
Betreff des Beitrags: 

habe mal in gerrrits archiv geborgt:

so sah das ganze im sommer 1972 oder 1973 aus ...

Dateianhänge:
Wurtenkees.JPG
Wurtenkees.JPG [ 22.43 KiB | 1351-mal betrachtet ]
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Autor:  firngleiter [ Do, 18.09.2008, 21:37 ]
Betreff des Beitrags: 

ein interessantes bild von miki aus dem af:

durch die (massive) beschneiung könnten der obere und untere teil vom wurtenkeesgletscher wieder "zusammenwachsen".

und das, obwohl letzte saison die beschneiung weniger als semiprofessionell lief (teich war undicht) und der gletscher heuer im spätsommer enorm litt.

Dateianhänge:
mölltaler beschneiung.jpg
mölltaler beschneiung.jpg [ 24.08 KiB | 1349-mal betrachtet ]
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Autor:  firngleiter [ Di, 21.10.2008, 9:20 ]
Betreff des Beitrags: 

neue situation - huch!

ende september (bild von miki)

Dateianhänge:
dsc03310yw9.jpg
dsc03310yw9.jpg [ 141.62 KiB | 1321-mal betrachtet ]
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Autor:  firngleiter [ Do, 08.01.2009, 17:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Mölltaler Gletscher - Wurtenkees 7. Aug. 08

firngleiter (ich) schrieb weiter oben:
- die bautätigkeiten wurden sowohl im mölltal als auch in sportgastein durch die kraftwerksbauten der e-wirtschaft begonnen und somit auch das skifahren angeregt
- beide gebiet konnten ja letztendlich "erst" durch die kraftwerksstraßen erschlossen werden


nun (wirtschafts- und energiekrise) brodelt in österreich wieder die gerüchteküche bezüglich weiterer kraftwerksprojekte (angeblich insbesondere tirol und salzburg)

http://oe1.orf.at/inforadio/100850.html?filter=
http://www.tt.com/tt/home/story.csp?cid ... =57&fid=21
http://www.krone.at/krone/S25/object_id ... index.html
und viele weiter meldungen mehr ...

stell ich mal die frage, ob da die einen oder anderen schi-projekte wieder aus der schublade geholt werden?

Autor:  lanschi [ Do, 08.01.2009, 20:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Mölltaler Gletscher - Wurtenkees 7. Aug. 08

Man sollte dabei schon auch realistisch bleiben. Der Artikel aus der Krone mit den geplanten 1000 neuen Kraftwerken ist ja lustig... :wink: Ja zählen die etwa jedes Windrad als eigenes Kraftwerk (gut, stimmen würd´s ja - aber jeder wird mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass da wieder einmal die Tatsachen verdreht werden)? :wink:

Im Artikel der TT wird´s ja konkret angesprochen - der Kraftwerkssektor ist einer der wenigen, wo momentan auch aus den Unternehmen große Mengen an Geld investiert werden könnten. Die (380 kV-) Salzburgleitung, Limberg III - nur zwei Projekte, die - wenn die Genehmigungen da wären - in spätestens 2 Jahren starten könnten, und alleine 600-800 Mio. Euro an Investitionen bedeuten würden.

Ein Ausbau der Wasserkraft ist zu begrüßen - Großprojekte a la Obersulzbachtal, Ausbau Kaunertal, Matrei... sind aber mit Sicherheit nur mehr mit politischen Weisungen durchzusetzen.

Aber neue Kraftwerksbauten bedeuten heute mit Sicherheit keine neuen Skigebiete mehr - die Zeiten, als beides miteinander korrelierte (Kaunertal, Sportgastein, Mölltaler Gletscher, tlw. auch Kitzsteinhorn, Rudolfshütte-Weißsee), sind wohl vorbei.

Aber @firngleiter: Es würde mich interssieren, welche (bisher unerreichbaren) Regionen dir da vorschweben würden, die erst durch den Bau eines Kraftwerks zugänglich werden würden?

Autor:  firngleiter [ Do, 08.01.2009, 21:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Mölltaler Gletscher - Wurtenkees 7. Aug. 08

@ lanschi
nachdem ich auch da wohne, wo andere urlaub machen (guter spruch von dir), habe ich mir da keine konkreten gedanken über die gebiete gemacht (weil ich ja eh jederzeit schifahren kann ... :D ). zudem bewertete ich die artikel nicht nach ihrem inhalt (sollte ich aber), sondern nach ihrer häufigkeit sowie generelll nach der wichtigkeit, welches das thema derzeit in den medien erfährt.
nachdem ja die fossilen brennstoffe dem ende zugehen (oder nur mehr partiell geliefert werden), wird österreich die wasserkraft sicher(!) verstärkt forcieren.
ich denke schon, dass damit aus "wirtschaftlicher versorgungsnotwendigkeit" ein politischer nährboden für neue projekte oder dem ausbau bestehender anlagen entstehen kann - nicht zwangsläufig natürlich.
kaum werden 1.000 projekte mit schiaktivitäten in verbindung zu bringen sein (zum glück), aber vielleicht werden im zeitalter von energie/klimawandel dann "höhere" schigebiete auch forciert und ermöglicht werden ... who knows?

zum beispiel: eine region erhält ("widerwillig") ein fluss-oder speicherkraftwerk (auf forderung der energiewirtschaft), die tourismusbranche fordert im gegenzug (als ausgleich) neue liftanlagen/pisten ... (politik bringt ja immer alles auf den kleinsten/größten gemeinsamen nenner)

Autor:  lanschi [ Do, 08.01.2009, 21:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Mölltaler Gletscher - Wurtenkees 7. Aug. 08

firngleiter hat geschrieben:
aber vielleicht werden im zeitalter von energie/klimawandel dann "höhere" schigebiete auch forciert und ermöglicht werden ... who knows?

zum beispiel: eine region erhält ("widerwillig") ein fluss-oder speicherkraftwerk (auf forderung der energiewirtschaft), die tourismusbranche fordert im gegenzug (als ausgleich) neue liftanlagen/pisten ... (politik bringt ja immer alles auf den kleinsten/größten gemeinsamen nenner)


Betreffend Zitat 1: Auf diesen Zeitpunkt warte ich schon länger. Aber solange Österreichs Tourismuswirtschaft Jahr für Jahr neue Rekordumsätze erzielt, sind wir noch nicht an jenem Punkt angelangt, wo es ohne Höhenskigebiete nicht mehr geht. Im Moment erfolgt ja an den meisten Orten (sofern überhaupt was passiert) eher ein Ausbau nach unten, als nach oben...

Aber wer weiß, vielleicht fahren wir in 30 Jahren selbst im Nationalpark Hohe Tauern Ski, weil´s nicht mehr anders geht? Ich denke, dass man eher die Heilige Kuh Nationalpark schlachten wird, als den Wintertourismus den Bach runtergehen lässt.

Kurz zusammengefasst also nochmals meine (durchaus etwas gewagte) Einschätzung: Die Zeit für das Gasteiner Megaskigebiet war noch nicht reif, und für die Erschließung des Scharecks, der Weißseespitze oder den Ausbau des Skigebiets rund um die Rudolfshütte ist sie NOCH nicht reif.

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