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schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten
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Autor:  firngleiter [ Mi, 01.04.2009, 10:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

starli hat geschrieben:
.. und trotzdem werden in wenigen Wochen kaum mehr Skigebiete offen haben. Was nützt einem dann der schöne viele Schnee ....


stimmt: meldung von soeben
schigebiet schließt trotz rekordschneelage
http://noe.orf.at/stories/352438/

Autor:  k2k [ Mi, 01.04.2009, 13:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Ein ziemlich lustiger Artikel, der sich ebenfalls mit den derzeitigen Schneehöhen auseinandersetzt: http://pistehors.com/news/ski/comments/ ... w-records/
Man glaubt es kaum, aber der derzeit schneereichste Ort in Frankreich liegt tatsächlich auf Korsika. Zumindest wenn man die automatischen Messstationen von Meteo France hernimmt. Und das dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Aprilscherz sein.

Autor:  Fab [ Mi, 01.04.2009, 14:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Da in Europa die höchsten Jahresniederschläge (man mag es kaum glauben) an der Ostküste der Adria, nämlich im Dinarischen Gebirge binnen eines Vierteljahres fallen (im Winter), dürfte es auch bei Sarajewo und südlich davon die größten Schneemengen haben.
Auf die Gegend kommt man bei Rekordschneehöhen auch nicht auf Anhieb.

Autor:  SeSa [ Do, 20.08.2009, 23:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Nachträglich:

Folgefonna in Westnorwegen hatte Ende April 2009 zwischen 5m und 12m Schnee zu bieten (letzteres im oberen Bereich wo dann auch die Schleppliftstützen verschwunden waren). Hier ein Photo (nicht von mir).

Genau diesen Unmengen an Schnee ist es aber auch zu verdanken dass man da auf grad mal 1400m überhaupt im Sommer Skifahren kann!

Autor:  SeSa [ Do, 20.08.2009, 23:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Fab hat geschrieben:
Da in Europa die höchsten Jahresniederschläge (man mag es kaum glauben) an der Ostküste der Adria...


Bist du dir da sicher dass das die Bergregionen von Westnorwegen übertrifft?

Autor:  extremecarver [ Fr, 21.08.2009, 6:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

SeSa hat geschrieben:
Fab hat geschrieben:
Da in Europa die höchsten Jahresniederschläge (man mag es kaum glauben) an der Ostküste der Adria...


Bist du dir da sicher dass das die Bergregionen von Westnorwegen übertrifft?


Puh, kann die Quelle grad nicht mehr finden......
aber die Quelle sagte dass der groeßte Jahresniederschlag in Europa auf einen Berg etwa 10km suedlich vom Kanin niedergeht. Bei gurem Wetter sieht man von dort schon das Mittelmeer/Adria

Autor:  CV [ So, 23.08.2009, 22:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

... heute auf der Durchfahrt kurz in Sella Nevea...

Das Gebiet unterm neuen Funifor ist bis auf zwei kürzere Teilstücke, wo größere Bautätigkeiten für die neue Piste stattfinden, nach wie vor schneebedeckt. Die Mächtigkeit der Schneedecke sieht man ja bestens anhand der ausgegrabenen Baustraße. Sie beträgt geschätzt durchschnittlich 2-5m und reicht bis runter kurz vor die 2SB. Etwa an der Stelle der Talstation des ehem. Sommschi-Seilliftes nicht übertriebene 8-12m.

War ohne Kamera dort, aber Bilder gibt's ja genug auf funivie.org.

Autor:  SeSa [ Mo, 24.08.2009, 12:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

CV hat geschrieben:
... heute auf der Durchfahrt kurz in Sella Nevea...

Das Gebiet unterm neuen Funifor ist bis auf zwei kürzere Teilstücke, wo größere Bautätigkeiten für die neue Piste stattfinden, nach wie vor schneebedeckt. Die Mächtigkeit der Schneedecke sieht man ja bestens anhand der ausgegrabenen Baustraße. Sie beträgt geschätzt durchschnittlich 2-5m und reicht bis runter kurz vor die 2SB. Etwa an der Stelle der Talstation des ehem. Sommschi-Seilliftes nicht übertriebene 8-12m.

War ohne Kamera dort, aber Bilder gibt's ja genug auf funivie.org.


Wow, das ist echt extrem! http://www.sellanevea.net/Images/Extra/UnPoDiNeve2.jpg

...und das ist auf grad mal 1200m Seehöhe!?

Autor:  CV [ Mo, 24.08.2009, 18:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

auf ca. 1800m Seehöhe.

Autor:  SeSa [ Di, 25.08.2009, 10:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Irre jedenfalls!

Auf der Homepage steht was von Mikroklima, das dafür verantwortlich sei. Weiß jemand was genau dort am Werken ist und betrifft das auch andere Skigebiete in der Nähe?

Autor:  CV [ Di, 25.08.2009, 11:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Was meteorologisch genau verantwortlich ist, weiß ich nicht.
Aber "populärwissenschaftlich": In der dortigen Gegend herrscht oft eine Südost-Strömung -- verursacht letztendlich durch atlantische Tiefs, die im Rhone-Tal den Nord->Süd Mistral anwerfen, der wiederum die bekannten Mittelmeertiefs initiiert. Weniger bekannt ist, dass dies nicht nur "Genua-Tiefs" sein müssen, sondern eben auch Adria-balkan Tiefs sein können, die gerne über den Ostrand der Alpen nach Norden ziehen und bei uns für die oftmals kritischen "5b-Wetterlagen" (Elbe-Hochwasser etc.) verantwortlich sind. Der Kanin ist eben die erste natürliche Mauer für diese Tiefs. Ergibt viel Niederschlag...

Kann aber natürlich gut sein, dass dieser Effekt durch die interne Gebirgsformation nochmals irgendwie verstärkt wird. Weiß ich aber nicht...

Ergänzung: eine Zahl ist mir in Erinnerung: bei der 5b-Wetterlage 2002, kamen im Erzgebirge und Umgebung m.W. um die 200mm runter. In südostalpinen Lagen wie dem Kanin (konkret jetzt nicht Kanin sondern die Messstation in Arabba) waren es im gleichen Zeitraum um die 350mm... zum Glück war die Schneefallgrenze bei 2800m, sonst wäre dort mehr abgesoffen.

Autor:  3303 [ Di, 25.08.2009, 12:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Ich habe letztens noch gelesen, dass Schnee- bzw. Eisflächen (vermutlich ab einer bestimmten Größe) durch ihre Temperatur ein gewisses Microklima verursachen können.
Ich kenne mich da nicht so genau aus, gedacht habe ich es mir folgendermaßen:
Vielleicht ein durch die niedrigere Temperatur verursachtes, verringertes Aufteigen der Luftmassen über den Schneeflächen welches wiederrum das Einströmen der stärker erwärmten Luftmassen aus der Umgebung vermindert. Quasi eine kleine "Hochdruckzone" über den kühlen, mächtigen, ausgedehnten Firnfeldern.
[ Umgekehrt zu dem Effekt, der dieses Jahr angeblich den in sehr schwülen und gewittrigen Frühsommer mitverursacht haben könnte.
Durch das heiße Frühjahr hat sich der Kontinent ungewöhnlich schnell im Gegensatz zu den Ozeanen erwärmt.
Das sorgte im Vergleich zu den temperaturträgen Ozeanen für ein überproportional starkes Aufsteigen der Luftmassen über dem Kontinent und hat angeblich häufig für Tiefdruckwetterkagen gesorgt, die die feuchten Meeresluftmassen angezogen haben. ]

Das ist jetzt aber nur so ein Gedanke und nicht aus Hintergrundwissen entstanden.
Aber vielleicht weiß hier jemand genauer Bescheid.

Autor:  starli [ Di, 25.08.2009, 12:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Zum Thema Mikroklima: Auf der Rosetta gibt's auch so ein Mikroklima, aufgrund der vielen Dolinen - da kommt's schon mal vor, dass es im Winter unter -40° hat! Sind einige Infos an der Bergstation der Rosetta-PB und Temperaturverlauf. Weiß jetzt nur nicht, wo genau diese Temperaturen gemessen werden und ich glaub das ist so mikro dass das hinsichtlich Schneefall und Schneehöhen keine Auswirkungen mehr haben wird...

Autor:  3303 [ Di, 25.08.2009, 12:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Oder der Funtensee.
1601m - -45,9°
http://de.wikipedia.org/wiki/Funtensee

Autor:  helmut [ Di, 25.08.2009, 16:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: schneehöhen/frühling 2009 - fokus sommerschiaktivitäten

Ja, das mit den Kaltluftseen in Dolinen ist tatsächlich krass. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde die kälteste, jemals gemessene Temperatur in Österreich nicht am Sonnblick (3105m) sondern im Dolinengelände südlich von Lunz am See (Dürrenstein, Niederösterreich) mit irgendwas an die -40 oder -50 grad gemessen (müsst ich dann zu Hause nachschauen).

Das mit den Vb Wetterlagen ist in der Tat für den extremen Niederschlagsreichtum in der Kanin-Gegend verantwortlich. Dazu kommt, dass die Gegend um den Kanin ja wie erwähnt das erste Hindernis für die anströmenden feuchten Luftmassen ist und es daher zu massiven Staueffekten kommmt. Meines Wissens zählt die Gegend (plus Teile des Balkans in Kroatien etc.) zu den niederschlagsreichsten Regionen Europas. Irgendwo in Italien gibts übrigens den gleichen Effekt (könnte das bei Piancavella sein?), wo direkt aus der Ebene des Tagliamento die Alpen aufragen. Dort kommt es dann bei einem Adriatief ebenfalls zu diesen extremen Stauniederschlägen.

Dass sich die Schneemassen auf so niedriger Höhe dann aber tatsächlich so lange halten ist schon beeindruckend. Aber offensichtlich verschwinden an die 10m Schnee dann doch nicht so rasch. Man müsste natürlich konkret die Beschattungsverhältnisse vor Ort kennen. Dank der hohen, steilen Felswände ringsherum kann es da schon krasse Abschattungen geben, mit tendenziell besserer Abschirmung gegen die Sonnenstrahlen (und die machen den Hauptanteil des engergieaufwändigen Tauens aus ... fühlbare Wärme ist dagegen deutlich weniger wichtig) als z.B. in den "flacheren" vergletscherten Zentralalpen (wo viele - auch felsige - Hänge ja maximal so um die 50-60 Grad steil sind).

Wahrscheinlich gibt es durchaus die erwähnten mikroklimatischen Effekte, d.h. verdunstungsbedingtes Abkühlen aufgrund der grossflächigen Schneefläche (und da die Schneefläche so grossflächig ist wird es wohl öfters auch mal zu abstrahlungsbedingten Nachtfrost trotz an sich gemessener Plusgrade kommen ... die Temperatur wird ja in den Stationen standardisiert auf 2,2 m gemessen).

Ich hab da in den vergangenen Jahren schon öfters Überraschungen erlebt. Einmal an der Westflanke des Hochtor (Gesäuse, Steiermark, der Gipfel ist 2369m hoch) als wir beim Abstieg im September (!) grossflächige Altschneereste (südwestseitig!) im 2000m Bereich antrafen. War wohl damals auch nach einem schneereichen Winter. Unter Felswänden sammelt sich auch immer der ganze Lawinenschnee aus den diversen Couloris, kleineren Schneerutschen über Felsen etc. an. So gibt's z.B. im Wilden Kaiser auf ca. 1900m (unterhalb der Nordwand des Scheffauer) "Minigletscher", die glaub ich auch mal den ganzen Sommer über durchhalten (zumindest früher).

Interessant wärs halt mal, was passieren würde, wenn diese Schneemassen auch mal in den zentralen, trockenen Alpenteilen (Ötztaler etc.) fallen würden.

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