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Entgegen dem Trend
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Seite 1 von 3

Autor:  ATV [ Mo, 24.11.2008, 19:36 ]
Betreff des Beitrags:  Entgegen dem Trend

Bis vor etwa 2 Jahren musste ich im November immer sofort auf die Ski wenns ein bissche Schnee hat. Egal wie schlecht die Pistenverhältnisse waren und wie mager das Angebot war. Möglichst der Erste sein im Schnee.

Mittlerweile nerve ich mich aber daran, dass für solche Leute alle Hänge beschneit werden müssen und die Hänge planiert damit auch bei kleiner Schneeauflage gefahren werden kann. Das ganze Lanzenwälder das Landschaftsbild beeinträchstigen. Daher warte ich neuerdings lieber ein paar Wochen bis genug Schnee liegt und alles offen ist dafür fahr ich dann auch bis in den April hinein und unterstütze damit Skigebiete die nicht dem allgemeinen Trend zum Frühöffnen und Konzentration auf Saisonale Schwankungen und bedürfnisse legen.

Mal eine Frage, wem ist das auch aufgefallen bzw handhabt das auch so?

Meine Forderung: Einmalig Weihnachten um einen Monat später machen und einen zwischenmonat einschieben. Juli2 oder so. :lol: Dann bäuchte man gar keine Schneekanonen, alle Kassen währen immer voll und die Landschaft würde nicht verschandelt. :wink:

Autor:  pancugolo [ Mo, 24.11.2008, 19:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

ATV hat geschrieben:
...
Mittlerweile nerve ich mich aber daran, dass für solche Leute alle Hänge beschneit werden müssen und die Hänge planiert damit auch bei kleiner Schneeauflage gefahren werden kann. Das ganze Lanzenwälder das Landschaftsbild beeinträchstigen. Daher warte ich neuerdings lieber ein paar Wochen bis genug Schnee liegt und alles offen ist dafür fahr ich dann auch bis in den April hinein und unterstütze damit Skigebiete die nicht dem allgemeinen Trend zum Frühöffnen und Konzentration auf Saisonale Schwankungen und bedürfnisse legen.

Mal eine Frage, wem ist das auch aufgefallen bzw handhabt das auch so?
...


Ich finde das eine gute Einstellung und handhabe das im Prinzip genauso.

Deswegen starte ich auch immer so spät in die Saison. Letztes Jahr Ende September am Stilfser Joch, dieses Jahr sogar erst Mitte November in Sulden. Mit viel Natur-Pulver bis zur Talstation selbstverständlich. :)

Autor:  3303 [ Mo, 24.11.2008, 20:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

ATV hat geschrieben:

Mal eine Frage, wem ist das auch aufgefallen bzw handhabt das auch so?
:


Exakt.
Erstens weil die paar knüppelharten Kunsteisautobahnen langewilig und gefährlich sind und zweitens weil man keinen Ausflug ins Gelände machen kann.
Einzige Ergänzung: Wenn im Frühwinter ungewöhnlich viel Schnee liegt hab ich dann auch schon richtig Lust auf Skifahren.
Bezüglich Frühjahr - war ich ja schon immer Fan von :-)

Im April, z.B. nach Ostern hat man dann oft die besten Verhältnisse. Leere Pisten. Super Firn.
In den hoch gelegenen Nordhängen super Pulverschnee, kann in dünne Klamotten fahren etc.
Abseits ist oft jeder Hang kindeleicht fahrbar, dank homogener 2m Firnschneedecke.
Und es herrscht gähnende Leere...
Dazu brauchts keinen Kunstschnee und keine Geländemodellierung.
Lediglich wenige, niedrig gelegene Südhänge gehen auf, was mich aber nicht stört.

Ich hab keine Ahnung, warum sich die Massenskisaison so in den Herbst und Frühwinter geschoben hat...

Autor:  ATV [ Mo, 24.11.2008, 20:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

3303 hat geschrieben:
Ich hab keine Ahnung, warum sich die Massenskisaison so in den Herbst und Frühwinter geschoben hat...


Was sind die Gründe? Vielleicht auch hier auflisten?

Autor:  k2k [ Mo, 24.11.2008, 20:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Schätze mal die Werbung ist schuld, die Konkurrenzsituation etc. und der Wettbewerb auch mit den Gletschern. Man will sich einen Vorteil schaffen, indem man einen frühen Saisonstart marketingmäßig ausschlachtet. Gleichzeitig züchtet man sich damit auch ein Publikum heran, das einen möglichst frühen Start erwartet. In Frankreich macht meines Wissens kaum jemand so früh auf, die großen Stationen öffnen alle erst Mitte Dezember - von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen (z.B. Tignes, Val Thorens). Trotzdem sind sie beim Planieren ganz weit vorne dabei und sind gerade in den letzten Jahren dick in die Beschneiung eingestiegen, weil wie anderswo auch das Weihnachtsgeschäft gesichert werden muss. Nach einer Öffnung im November scheint da aber niemand zu verlangen, in den Pyrenäen z.B. läuft derzeit nichts trotz bester Naturschneesituation. Auf Skipass gibts einige Berichte von Leuten die zu Fuss zwischen den stillstehenden Liften aufsteigen.

Ich persönlich starte ja gerne Mitte Oktober nach den ersten Schneefällen, das war auch immer ziemlich gut in den letzten Jahren. Weiter gehts dann aber meistens erst nach Weihnachten.

Autor:  piano [ Mo, 24.11.2008, 21:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Ich bin ja nicht so exzessiv auf den Pisten wie andere Leute hier. Aber ich sage mir einfach, dass ich im März oder April mehr fürs Geld bekomme als im November. Wenn es aber auch zu Hause schön weiss ist, dann wäre ich gerne in die Bergen, egal ob es Herbst, Winter oder Frühling ist. Diesen Winter hatte ich eh noch keine Zeit.
Andererseits ist an Saisoneröffnungstagen in den Skigebieten meistens eine spezielle Stimmung, man freut sich mehr als nach der Hauptsaison, wenn man sich quasi schon ans Schneevergnügen gewöhnt hat. Im Banne dieser Vorfreude zu Beginn der Saison sieht man dann grosszügig darüber hinweg, dass nur wenige (Kunstschnee-)Pisten geöffnet sind.

Autor:  baeckerbursch [ Mo, 24.11.2008, 21:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Ich bin die letzten Jahre eigentlich immer erst nach den ersten großen Schneefällen gefahren. Z.b. letztes Jahr am Spitzing (Bericht gibt es ja hier aus).

Zudem bin ich, wenn die Verhälnisse nicht passen, gar nicht mehr so scharf aufs Ski/ Boarden. Man pickt sich halt die Rosinen raus.

Zudem fahre ich am liebsten eh ab Ende Feb bis zum Saisonende (Nach 4 Klettertagen im Süden :D ). Da gibt es IMHO die schönsten Tage (toller Schnee, nicht mehr so kalt, wenig Leute, komplettes Angebot an Pisten)!

Autor:  3303 [ Mo, 24.11.2008, 22:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Früher war es ja auch ein Privileg, der geographisch ideal gelegenen Regionen, wirklich schneesicher zu sein.
Mit dem Aufkommen des Kunstschnees in großem Stil rüsteten dann viele schneeärmere Gebiete einfach auf und es entwickelte sich ein Konkurrenz- und Prestigekampf zwischen den Gebieten, den es früher nicht geben konnte, da die Schneesituation nicht künstlich beeinflussbar war.
Jetzt wird in den einst von Dezember bis Ende April schneesicheren Gebieten die Saison künstlich weiter ausgedehnt; im Zuge von Konkurrenzkampf und Verdrängungswettbewerb.
Die Werbemaschinerie will die Gästezahlen im Frühwinter zur allgemeinen Legitimation und wirtschaftlichen Rechtfertigung der enormen Maßnahmen in die Höhe treiben.
Gleichzeitig dreht sich dann die Spirale der teiweise auch sehr werbungsmanipulierten prestigebewussten Skifahrer, die als Erster im Schnee sein wollen, weiter nach oben.
Diese Faktoren werden sicher auch ein Grund für den Frühsaisonhype sein.
Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, warum die Massen in der Frühsaison trotz Schneemangels in so guter Stimmung auf langweiligen und überfüllten Pisten mit übelster Schneequalität sind. Gleichzeitig glauben diese Menschen dann, im Frühjahr sei die Schneequalität schlecht.
Hinzu kommt der nicht zu unterschätzende Gewohnheitseffekt. (der bei mir persönlich scheinbar nur sehr schwach ausgeprägt zu sein scheint) Letztes Jahr habe ich erstmalig die Aussage einer Bekannten vernommen, dass sie mittlerweile lieber die Kunstschneepisten führe, als die Naturschneepiste daneben. Das ist mehr als bemerkenswert. Jahrzehntelang war es das Bedürfnis des Skifahrers, weichen, staubenden, griffigen Pulverschnee unter den Brettern zu haben. Eis war Vielen eine Greul. Und jetzt ist die Gewohnheit schon dermaßen vorangeschritten? Das alles trotz der ganzen risiken, die Kunstschneepisten mit sich bringen. Viele sind so sicherheitsbewusst heutzutage, sammeln sich aber an Orten der besonders gefährlichen Verhältnisse.
Dabei sehen Viele auch oft noch sehr unglücklich und unbeholfen aus, wenn sie so die Pisten herunterschlitteln. Trotzdem zieht es Viele immer wieder an diese Orte bei diesen Verhältnissen.

Der Reiz der Frühsaison liegt für mich eigentlich nur dann vor, wenn "ausnahmsweise" mal gute Schneeverhältnisse sind. Dann kann ich das mit der Stimmung auch sehr gut nachvollziehen. Aber auch nur dann.

Es ist wohl auch Teil einer unabwendbaren Entwicklung großer Teile der Gesellschaft hin zu einem Lebensstil mit einem größer werdenden Anteil artifizieller Elemente.

Was mich manchmal wundert ist, warum die Nachsaison (zumindest in der Schweiz) so sehr vernachlässigt wird.
Das Angebot an Pisten wird z.B. im Engadin (bei gleichzeitiger Verlängerung der Saison aus Prestigegründen) ständig eingeschränkt. Dies wird mE trotzdem zu einem weiteren Rückgang der Gästezahlen zu diesen Zeiten führen.
Das Frühjahrsskifahren verschwindet auch immer mehr aus der alpinen Skifahrszene.
Bei den Tourengehern, die auf gute, natürliche Verhältnisse und natürlicher Weise angenehmes Klima angewiesen sind, sieht das natürlich ganz anders aus.

Ausnahmen gibt es meines Wissens z.B. in Livigno und eventuell Schnalstal, wo bis zum Schluss ein großes Angebot bereitgestellt wird.
Die Franzosen bieten teilweise glaub ich auch Ende April noch viel an, oder?

Autor:  Chasseral [ Di, 25.11.2008, 7:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Gibt es wirklich einen Trend zum Skifahren im Herbst und Frühwinter ??

Ich dachte immer, vor Weihnachten gehe kaum jemand zum Skifahren. Die meisten Gebiete machen doch auch erst am 13.12. auf !?

Autor:  missyd [ Di, 25.11.2008, 8:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Ich warte immer auf Neuschnee und einen sonnigen Tag um das 1. Mal in der Saison Snowboarden zu gehen .... früher ging ich jedes Wochenende sobald was offen war. Aber bei den Preisen und dem Kunstschnee mache ich das nicht mehr!

Autor:  pancugolo [ Di, 25.11.2008, 17:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Chasseral hat geschrieben:
Gibt es wirklich einen Trend zum Skifahren im Herbst und Frühwinter ??

Ich dachte immer, vor Weihnachten gehe kaum jemand zum Skifahren. Die meisten Gebiete machen doch auch erst am 13.12. auf !?


Ja. Den gab´s schon immer.
Und viele Gebiete machen schon vor dem 13.12. auf.

Autor:  Chasseral [ Di, 25.11.2008, 18:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

pancugolo hat geschrieben:
Chasseral hat geschrieben:
Gibt es wirklich einen Trend zum Skifahren im Herbst und Frühwinter ??


Ja. Den gab´s schon immer. ....

Dann wäre es wiederum kein Trend.

Ungeachtet dessen: Ich käme nie auf die Idee, bei zu wenig Naturschnee vor Weihnachten zum Skifahren zu gehen.

Autor:  starli [ Di, 25.11.2008, 21:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Ich fahr ja bekanntlich immer, wenn Schnee liegt, und auch wenn keiner liegt, insofern bin ich hier ein schlechter Benchmark für das Topic, einzig im September/Oktober kann ich gern darauf verzichten, wenn es kaum Schnee hat und die eisig-steinigen Gletscherpisten überfüllt sind.

Aber wenn Anfang November Schnee liegt erwarte ich schon, dass das eine oder andere Nicht-Gletschergebiet aufsperrt und nutze das auch gerne aus und halte nix von irgendwelchen Aussagen wie "Ist mir zu früh" oder "ist mir zu spät", wie ich letztens im AF wieder einige gelesen hab.

Wenn Schnee da ist, will (und tue) ich skifahren, egal was der Kalender sagt. Und irgendwo ist zwischen Mitte November und Mitte Mai immer Schnee :)

Autor:  Nordlicht [ Di, 25.11.2008, 23:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

ATV hat geschrieben:
Bis vor etwa 2 Jahren musste ich im November immer sofort auf die Ski wenns ein bissche Schnee hat. Egal wie schlecht die Pistenverhältnisse waren und wie mager das Angebot war. Möglichst der Erste sein im Schnee.

Mittlerweile nerve ich mich aber daran, dass für solche Leute alle Hänge beschneit werden müssen und die Hänge planiert damit auch bei kleiner Schneeauflage gefahren werden kann. Das ganze Lanzenwälder das Landschaftsbild beeinträchstigen.

Also dann warst du ja auch schuld an dieser Entwicklung, weil du ja immer gleich skifahren musstest und so den Nachfrage-Druck auf die Gebiete ausgelöst hast :wink: Ich bin schon öfter in der Vorsaison unterwegs- meine Erfahrung besagt, dass ich immer ziemlich leere Skigebiete angetroffen habe. Ausnahme sind natürlich die Gletscher.

Autor:  valdebagnes [ Mi, 26.11.2008, 12:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Entgegen dem Trend

Der "Trend" wird durch die Preisgestaltung zumindest aktuell noch stark von den Gebieten selbst gefördert und ist m.M.n. weniger natürlcihen Ursprungs.
Die Preise sind vor dem 23.12. of die günstigsten der ganzen Saison und auch bei einem Vorsaisonpreis wird vom Kunden ein Angebot wie in der Hauptsaison erwarten (zumindest begrüßt).
Und bei vielen ist bei mehrmonatiger Abstinez vom warmen Wetter im April/Mai der durch billige Flugpreise in letzter Zeit möglich gewordenen Urlaub im Süden jederzeit schnell, bequem und mitterleiweile auch günstiger als ein Skiurlaub erreichbar.
Vor 25 Jahren wären meine Eltern wohl kaum auf die Idee gekommen nach Spanien oder sonstwohin zu fliegen, da gings halt in die Berge. (in die ich auch heute im April/Mai noch gerne fahre was aber angesichts der geänderten Mehrheitsverhältnisse seit dem Nicht-Mehr-Single-Dasein immer schwerer durchsetzbar ist.) :-)

vdb

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