Geschichte des Skigebiets Girlen bei Ebnat-Kappel:
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Der Zauberberg von Ebnat-Kappel im mittleren Toggenburg heisst Girlen. Am 2. Januar 1977 erhielt er noch den verheissungsvollen Übernamen „Weltcup-Berg“. Damals wurde an der Girlen der erste Weltcup-Riesenslalom ausgetragen. 30000 Zuschauer waren gekommen und sahen die Schweizer Brüder Heini und Christian Hemmi gewinnen – der schönste Tag für den 1948 im Restaurant „Eisenbahn“ gegründeten Skiclub Speer, die treibende Kraft hinter den internationalen Skirennen von Ebnat-Kappel. Sein berühmtestes Mitglied heisst übrigens Peter Lüscher, 1979 erster Weltcup-Gesamtsieger aus der Schweiz. Den ersten Girlen-Riesenslalom gewann am Neujahrstag 1968 Edi Bruggmann (vier Jahre später holte er sich an der Olympiade von Sapporo in der gleichen Disziplin die Silbermedaille), den letzten Slalom Vreni Schneider im März 1993; mit auf dem Podest stand Sonja Nef. Dann blieb der Schnee im nur auf gut 600 Metern gelegenen Ebnat-Kappel aus.
1998, ausgerechnet im Jubiläumsjahr des SC Speer, standen die im Winter 1965/66 in Betrieb genommenen Girlen-Lifte endgültig still. Alle Rettungsversuche scheiterten, der Sessellift und die beiden Skilifte – der obere führte fast auf den Regelstein (1315 m) hinauf – wurden demontiert. Nur die Häuschen blieben stehen; die Talstation des Sesselliftes dient als Scheune. Auf dem Weltcuphang müssen die Bauern in der Wintersaison die Zäune nicht mehr entfernen; nur jeweils ein Tor lassen sie offen, damit die Tourenskiläufer wie Hemmi & Co. gegen die Thur hinunterkurven können. Vom Bahnhof Ebnat-Kappel aus, wo in den 1930er Sportzüge mit direkten Personenwagen von Zürich, Winterthur und Rapperswil hielten, bewundern die Sportler ihre Spuren. Und kaufen im Kiosk nebenan die letzten Postkarten.
Quelle: unbekannt