@trinc: Diese Foto-Sequenzen aus den Ski-Lehrbüchern sind echt klasse!
Was ich bei den von dir gezeigten etwas vermisse, ist der Hüftknick. Möglicherweise hatte ich dessen Bedeutung in der vernebelten Erinnerung überschätzt
. Ich habe daraufhin mal meine persönlichen Foto-Archive gewälzt. Aus den 70er Jahren habe ich nichts gescheites; da gibts höchstens ein paar Dias, wo ich stolz mit meinen Skiern irgendwo dumm rumstehe und ins Objektiv lächele oder die letzten Meter aufm Ziehweg zum Basislager rutsche
. Fündig geworden bin ich erst im Jahre 1991 (@baeckerbursch: Von da müssen auch die von dir präsentierten Style-Verirrungen stammen
). Dazwischen gab es aber keine nennswerten "Störfaktoren"; Carving kannte ich nicht und hätte das allenfalls für einen neumodischen Wassersport gehalten und Kontakt zu Skischulen oder dem Skilehrwesen gab es in keinster Weise.
Ich habe mal 3 typische Bilder abfotografiert und lade die jetzt gleich hoch:
Bild 11 zeigt meinen Cousin mit deutlichem Gegendrehen, Parallelaufkanten, vorbildlich geschlossener Skistellung
und ausgeprägtem Hüftknick, der leider mangels Jet-Hose von der Kleidung etwas kompnsiert wird. Dass kurz nach Durchfahren der Falllinie der nächste Stockeinsatz vorbereitet wird, deutet auf eine recht hohe Schwungfrequenz hin.
Bild 21 zeigt meinen Cousin mit extremem Hüftknick aber recht offener Skistellung. Letzteres liegt aber nicht an stylishen Irrwegen, sondern allein an der Tatsache, dass er sich hier in extrem steilem Off-Piste-Gelände befindet. Auch damals galt schon der Grundsatz, dass sich Fahrstabilität nicht modischen Aspekten unterzuordnen hat - wenn es denn erforderlich ist
. Zu diesem Bild müsste ich eine kleine Fotoserie haben - die suche ich heute Abend. Da sieht man dann schön die extreme Entlastung im Steilhang.
Bild 31 zeigt mich (links) mit sichtbarem Hüftknick. Dieser war bei mir seit jeher nicht so extrem ausgeprägt aber immer wahrnehmbar. Auch die Stockführung war immer recht nah am Körper. Mein Cousin (rechts) befindet sich exakt in der Umkantphase (von links nach rechts) des Parallelschwungs. Der hochentlastete und durch die Gegendrehung vorgespannte Körper hat in diesem Moment keinen Hüftknick. Dieser wird erst nach dem neuen Kanteneinsatz aufgebaut, um genau diesen Kanteneinsatz zu verstärken und die Steuerphase zu kontrollieren.
An den neoenfarbenen Strinbändern und Skistöcken kann man das Jahr 1991 förmlich ablesen. Ich habe damals darauf geachtet, diesen fragwürdigen "Style" immer nur andeutungsweise und in speziellen Details umzusetzen. Diese Skistöcke besitze ich auch noch und benutze sie gelegentlich.
p.s.: @helmut: Du hast ja gar nicht die fehlenden Helme moniert!! Ich kanns aber gut verstehen, dass dir dieser Ausrüstungsgegenstand besonders am Herzen liegt. Wo du doch den Helm sogar in deinem Namen trägst ...