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BeitragVerfasst: Mi, 27.05.2009, 15:57 
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RetroRebel
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Zitat:
Meiner Meinung nach ist diese Linienführung total undynamisch und enstpricht in keinster Weise der natürlichen Formgebung des Geländes. Bei weitem schneller und besser mit der Natur verschmolzen wäre m.E. eine neue Bahn auf der Linie Zermatt-Furi-Furgg-Trockener Steg mit Beibehaltung der Gruppenumlaufbahn "Furgg - Schwarzsee". Die Variante die jetzt realisiert wird kommt mir so planlos vor, ohne Ziel.


Kann das jetzt nur nach Deiner Beschreibung beurteilen, aber danach teile ich Auffassung völlig! Auch weil eine solche Anlage ja im Prinzip überhaupt keine zweichte Achse mehr darstellt aufgrund der ganzen Umwege, die sie macht ist sie ja eigentlich für eine Auffahrt zum Trockenen Steg quasi uninteressant! Sprich: es wird wohl künftig nicht gerade leerer werden an der Pendelbahn... (oder wird die jetzt noch durch einen Funitel ersetzt?? ;) ).

Hm... ich bin ja kein Freund der neuen Bahn ins Riffelberggebiet - aber das hat im wesentlichen optische Gründe und den Hintergrund, dass die Trennung beider Gebiete etwas für sich hatte. Sehr vermisse ich den unteren Schlepplift an der roten Nase, die Wiedererschließung des Stockhorns - wenn auch per Schlepplift - ist sicher sehr zu begrüßen.

Zitat:
Wesentlich schlimmer empfinde ich jedoch die Entwicklung auf Cervinia-Seite: hier wurden allesamt einigermassen interessanten Anlagen und Pistenvarianten zunichte gemacht.


Ja... das ist einfach nur unglaublich!

Insgesamt kann ich nur sagen, dass es in meinen Augen bedauerlich ist, wie durchschnittlich und in mancherlei Hinsicht ordinär das Schigebiet geworden ist. Es ist ohne Zweifel aus diversen Gründen eines der Highlights der Alpen und wird dies wohl auch bleiben, und es hat auch viele Neuerungen geshen, die sehr sehr zu begrüßen sind (etwa die Furggsattel KSB). Insgesamt finde ich aber auch, dass viel von der speziellen Klasse dieses Schigebiets, die für mich immer zB auch die hohen Preise rechtfertigen konnte, verloren gegangen ist. Lässt man mal den Matterhornbonus raus, ist zusehends ein gutes, aber durchschnittliches Schigebiet geworden, so dass ich mich heute weit schwerer tue als noch vor zehn Jahren, konkurrenzlos einfach im Zweifelsfall immer nach Zermatt zu fahren statt irgendwo anders in der Gegend. Es gibt kaum ein Schigebiet, dass ich sooft angesteuert habe (wohl nur Alagna und Val Thorens), aber es ist tatsächlich so, dass ich mittlerweile gerne mal wieder hinfahren würde, aber ob das in zwei oder drei Saisons ist, ist mir dann egal. Das war früher aufgrund der ganz großen Klasse einfach anders...

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 1:24 
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sorry, bei aller verständlicher Kritik, aber hier muss man schon aufpassen:

[trincerone] hat geschrieben:
Zitat:
Wesentlich schlimmer empfinde ich jedoch die Entwicklung auf Cervinia-Seite: hier wurden allesamt einigermassen interessanten Anlagen und Pistenvarianten zunichte gemacht.


Ja... das ist einfach nur unglaublich!


Einpsruch Euer Ehren! Um das mal klar zu stellen: In Cervinia wurde keine einzige Piste aufgegeben mit Ausnahme der Furggen! Wiederholungsfahrten interessanter Abschnitte wurden durch den Abriss von Pancheron natürlich umständlicher.ABER: Cretaz 3, Gran Roc und Pancheron wurden auch erst Ende 80er / Anfang 90er gebaut. Soll heißen, die interessanten Pistenabschnitte am Pancheron waren zuvor 10-15 Jahre in gleicher Weise erreichbar wie heuer. Man kann also auch argumentieren, Cervinia sei durch den Abriss der Cretaz-Pancheron Linie "back to the roots" (= 1970ies) gegangen! Es herrschte in den letzten beiden Jahren der gleiche Stand wie 1976 bis ca. 1987, also richtig old-school!


und auch hier scheint mir die Einschätzung falsch zu sein:

Zitat:
Zitat:
Damit soll die "Seilbahnlücke" zwischen der Schweiz und Italien geschlossen werden. Dadurch würde die Querung von Zermatt nach Cervinia per Seilbahn für Sandalentouristen Relität werden. Das könnte Zermatt als Zwischenstation in "Europa in 14 Tagen" - Rundreisen sehr attraktiv machen. Für Cervinia gäbe das ebenfalls eine grosse Attraktivitätssteigerung, denn dort hat man bis jetzt ausser schönem Skigelände noch nicht so viel zu bieten.


Was zu Zeiten der Furggen Bahn noch anders gewesen sein dürfte....


Richtig, für Italientouristen würde das Kl. M. damit im Sommer erreichbar, aber früher war's NICHT besser: Furggen war zumindest ab 1980 (so weit reich mein Kenntnisstand zurück) im Sommer immer geschlossen! Hat sich als reine Aussichtsbahn nicht rentiert.

Also bitte - wie schon mal an anderer Stelle geäußert - nicht die guten alten Zeiten zu sehr durch die rosarote Brille sehen!

Das soll nicht bedeuten, dass ich nicht auch Liften wie Cretaz 5 oder Pancheron nachtrauere! Ich will's nur etwas relativieren... aber was hat sich sonst schon in Cervinia banalisiert? Gegenüber den 70ern bis Mitte 80er jedenfalls rein gar nichts! Es sind die gleichen Pisten und die gleichen Liftketten, wenn man mal von der leicht veränderten Trasse der neuen 6KSB gegenüber Cretat 1 + Cretaz 5 absieht.

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 7:49 
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Zitat:
@CV:
Ich will's nur etwas relativieren... aber was hat sich sonst schon in Cervinia banalisiert?


Grundsätzlich interessante - und wie Du richtig schreibst - korrekte Einwände. Cervinia ist meines Erachtens landschaftlich ein Eyecatcher, vom wintersportlichen Schwierigkeitsgrad her aber seit eh und je relativ bescheiden.

Dennoch: Was ist mit Furggen, vor allem Pancheron, Cretaz 5 oder Carossello? Diese Anlagen gibts allesamt nicht mehr - und das Weglassen all' dieser Anlagen empfinde ich als herben Verlust!


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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 8:44 
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wie oben gesagt, ich finde es auch schade um die Anlagen. Mir ging's im statement jedoch um die Pisten, weil es halt leider nicht vermeidbar ist, dass alte Anlagen mit der Zeit ersetzt werden - so bedauerlich das ist.
Und bzgl. Pisten ist Furggen wahrlich der einzige Verlust, denn die Lago Bleu Autobahn war jetzt verglichen mit den anderen Abfahrten im Carosello, die ja alle noch erschlossen sind, nicht gerade der Knaller.

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 9:14 
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@CV: Ich kenne Cervinia nicht in den 70er und 80er Jahren, wohl aber seit den späten 90er Jahren. Und seither hat sich für mich dort quasi alles verändert, obwohl es auch schon Sachen gab, die ich damals schon nicht gut fand (wie die ganzen Plastik-EUBs). Es stimmt, dass alte Anlagen mit der Zeit irgendwann mal ersetzt werden, aber diese hier wurden ja eben nicht ersetzt und wirklich alt waren sie auch nicht...

Ich persönlich finde mal grundsätzlich Cervinia schifahrerisch reizvoller als Zermatt, was daran liegt, dass es sonnig ist, ich die sehr langen Pisten mag und ich zudem auch ein großer Freund von Pisten im blauen bis roten Bereich bin, die dafür aber gerne fast in der Ideallinie fahre. Sowas geht auf der Ventina & CO sehr gut.

Was ich Cervinia nach wir vor sehr gut finde ist die KSB Kette zum Theodulpass, die andere Achse benutze ich nie, weil mir das zu lang ist. Was mir heute fehlt ist der Sektor in Valtournenche mit seinem ruhigen alten Stil, die diversen coole Sessellifte Richtung Furggen (von denen steht ja nur noch der Rocche Bianche und der wird jetzt auch abgerissen) und die alte Cretaz-Schleppliftkette. Der SB mochte ich von ihrer Lage und Aussicht und wegen der Pisten, die sie (direkt erschlossen; und am Pancheron werden die teils auch nicht mehr präpariert und man müsste ewig laufen). Die Cretaz-Schlepper mochte ich auch wegen ihrer Ruhe und Abgeschiedenheit. Wiederholungsfahrten sind dort heute viel umständlicher und die KSBs bringens für mich in dem Sektor nicht. So cool ich die auf den Hauptachsen und exponierten Hängen oben finde, so wenig brauche ich sie in den fast schon lieblichen Anfängerhügeln.

Also ich hab das schon mal anhand einer Skizze gezeigt, dass das tatsächlich einige Pisten nicht oder kaum noch zu erreichen sind. Mir gehts aber vor allem um die Lifte. Das war schon letztes mal in Valtournenche so, da ist quasi gar nichts abfahrtsmäßig verloren gegangen, aber mit dem ständig stoppenden fixen 4er Sessellift und der KSB war es einfach nicht mehr das gleiche wie früher...

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 9:26 
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Vielleicht zur leichteren Orientierung sei hier nochmals ein alter Pistenplan aus den Jahren 1979/80 von Cervinia anghängt:

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 9:43 
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Merci für die Interessanten Infos. Pancheron wird ja wieder erschlossen, die neue 6-KSB soll (wohl aus Platzgründen) da hin und nicht zur heutigen Bergstation vom Rocce Bianche. Was aber wirklich eine Katastrophe ist, ist dass man die Talstation in Plan Torrete bauen will. Das gibt wiedermal so eine schöne Querbahn, ohne irgendwelche Landschaftsdynamik. :(

@ CV: Was waren eigentlich die Cretaz 3-4 für Lifte und wann wurden sie abgebaut?

Das in Cervinia keine Pisten mit verloren gegangen sind stimmt aber nicht. Einige kurze Stücke vielen am Pancheron weg, die Abfahrt von Cime Bianche nach Plan Maison und dann das ganze Massaker im "Dorfskigebiet" gegen Valtournenche.


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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 9:44 
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merci, genau auf diesen Stand bezog sich meine Argumentation. Der linke Sektor ist jetzt wieder im "alten Stil".

trinc, was den Rückbau "junger" Lifte angeht, so trifft das aber lediglich auf Gran Roc und Pancheron zu. Die anderen (Cretaz 1-5, Rocce Nere, Cristallo, Lago Bleu) hatten mindestens ihre 20-30 Jahre auf dem Buckel.

nur, damit wir nicht aneinander vorbei reden. Ich habe mich hieran gestoßen:

Zitat:
Wesentlich schlimmer empfinde ich jedoch die Entwicklung auf Cervinia-Seite: hier wurden allesamt einigermassen interessanten Anlagen und Pistenvarianten zunichte gemacht.


Das trifft m.E. einfach nicht zu. Welche Piste außer Furggen soll's in Cervinia sein?

In Valtournenche ist das ganz was anderes! Hier stimme ich völlig zu, dass v.a. der Abriss der oberen DSB und die damit verbundene Aufgabe der Piste (ist doch so, oder?) ein erheblicher Rückschritt ist.

und natürlich: Cervinia ist allein vom Gelände und der Exposition wesentlich cooler als Zermatt. :)

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 9:50 
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Zitat:
In Valtournenche ist das ganz was anderes! Hier stimme ich völlig zu, dass v.a. der Abriss der oberen DSB und die damit verbundene Aufgabe der Piste (ist doch so, oder?) ein erheblicher Rückschritt ist.


Naja, der Verlust ist verkraftbar. Mehr als die Einfahrt in die noch bestehende Piste ist nicht weggefallen.


Dateianhänge:
valtournenche.jpg
valtournenche.jpg [ 96.29 KiB | 678-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 9:56 
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Dani hat geschrieben:

@ CV: Was waren eigentlich die Cretaz 3-4 für Lifte und wann wurden sie abgebaut?


Cretaz 4 war nur ein kleiner Baby etwa dort, wo jetzt m.W. ein Zauberteppich ist.

Cretaz 3 war ursrünglich auch in Dorfnähe im flachen Auslauf der blauen Talabfahrt und wurde später, als auch Gran Roc gebaut wurde, nach oben versetzt. Talstation etwa dort wo, die Furggen-Variante auf die Talabfahrt trifft, Bergstation = Talstation Gran Roc

Edit: abgebaut: Cretaz 3 wurde mit dem anderen Kahlschlag dieser Seite erledigt, Cretaz 4 weiß ich nicht genau, vermutlich aber auch. Beides Leitner.

Dani hat geschrieben:
Das in Cervinia keine Pisten mit verloren gegangen sind stimmt aber nicht. Einige kurze Stücke vielen am Pancheron weg, die Abfahrt von Cime Bianche nach Plan Maison und dann das ganze Massaker im "Dorfskigebiet" gegen Valtournenche.


Am Pancheron fehlen doch nur ungefähr 50m Piste rüber zu Rocce Bianche, oder? Links von Pancheron war nur Freeride Gelände, auch wenn in manchem alten Plan dort eine optimistische Piste eingezeichnet war/ist. Und die Piste Cime Bianche - Plan Maison hat faktisch nie existiert. Ich habe sie ein einziges Mal präpariert erlebt und da war auch klar warum sie aufgelassen wurde: Man war mehr am Schieben als am Fahren. Kann man getrost vergessen...

@Valtournenche: Wird die Piste tatsächlich präpariert? Ich war bei meinen beiden letzten Besuchen nicht jenseits von DuCol

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 10:02 
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Bezueglich Pistenvarianten, die in Cervinia weggefallen sind, habe ich vor allem die Pisten beim Pancheron-Lift und natuerlich die Furggen-Abfahrt gemeint. Hier spreche ich von den 90-er-Jahren bis circa 2006! Die Pancheron-Pisten gibts zwar noch, aber wie bereits trincerone geschrieben hat, sind diese heute wesentlich umständlicher zu erreichen.

Valtournenche: hier existiert die Piste 1 (wie von Dani erwähnt) nach wie vor. Sehr schade ist in der Tat die Weglassung der extrem langen oberen DSB. Das ist für immer noch unbegreiflich, wobei mir natuerlich schon klar ist, dass die Bergbahnen aus betriebswirtschaftlicher Sicht sowie aus gebietsstragischen Gründen ganz bewusst voll auf die linksseitige Liftkette gesetzt haben.

Die Piste 1 vom Du Col nach Salette wird präpariert, war sowohl 2008 als auch in diesem Jahr der Fall. Beim Pancheron gabs - zumindest zwischen 2003 und 2006 - ganz sicher zwei Pisten, die präpariert wurden.


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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 10:26 
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intermezzo hat geschrieben:
Die Piste 1 vom Du Col nach Salette wird präpariert, war sowohl 2008 als auch in diesem Jahr der Fall.


Das ist ja mal eine gute nachricht! :)


intermezzo hat geschrieben:
Beim Pancheron gabs - zumindest zwischen 2003 und 2006 - ganz sicher zwei Pisten, die präpariert wurden.

[/quote]


so erinnere ich mich auch. Aber nicht direkt links der Trasse wie in machen Plänen eingezeichnet, sondern erst Ausstieg nach rechts Richtung Rocce B., und dann wieder in die Gegenrichtung.

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 10:47 
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Hier mal etwas, was ich im Rahmen der Casino Royal Tour mal rausgearbeitet hatte:

I. Valtournenche


Inwiefern tatsächlich eine eigene markierte Piste von der Bergstation der ehemaligen oberen fixen SB in Valtournenche, die jetzt stillgelegt wurde, existierte, konnte ich nicht mehr völlig klären, weil ich keine Bilder von meinen Besuchen damals habe. Es finden sich gewisse Spuren, die darauf hindeuten, diese können aber auch natürlicher Art sein.

Ohne Zweifel konnte man da aber fahren, ob es nun eine offizielle Piste war oder nicht und ich gehe davon aus, dass - da auch in älteren Plänen dort keine Piste eingezeichnet ist - der Hang einfach immer so verspurt war, dass ich davon ausgegangen bin, dass es eine Piste war, auch wenn diese nicht offiziell markiert war. Der Hang ist jedenfalls gut zugänglich und nicht sehr schwer, so dass er ziemlich schnell Pistenähnliche Verhältnisse gehabt haben dürfte, falls er nicht ohnehin planiert wurde. Ich habe wie gesagt dort eine Piste in Erinnerung, bin mir aber nicht mehr völlig sicher und konnte es auch nicht mehr klären. Der Hang ist nun nicht mehr erschlossen, man kommt mittels Querung (und da muss man erstmal rüber) nur in den unteren Teil, und bei meinem letzten Besuch war der nicht gewaltzt. Meines Erachtens hätte eine einzige KSB auf der Trasse der beiden bestehenden Sessellifte deutlich mehr Sinn gemacht, als die flachen Hänge mit zwei verschiedenen Sesselliften zu erschließen, was auch die Fahrzeit deutlich erhöht und die Möglichkeiten der Wiederholung beschränkt.

II. Cervinianische Verluste

Bei meinem Besuch im Jahr 1999/2000 habe ich seinerzeit den Sektor links außen (Cretazlifte, Pancheron) für mich entdeckt und lieben gelernt. Die vielen abgelegenen Pisten, die gemütlichen Leitnerschlepper und die Abwechslung zu den Hauptrouten hat mir damals sehr gefallen. Vor allem mochte ich die Vielzahl an Pisten mit ihrem abgeschiedenen Charakter, der mich sehr an die französischen Schigebiete erinnerte, die sich dank der meines Erachtens geschickten Staffelung der Lifte sehr interessant in ihren jeweiligen Teilabschnitten wiederholen ließen bzw. wo man sehr schön die viele Variationen ausprobieren konnte.

Dies hat sich jetzt geändert! Seit 2006 / 2007 ist die gesamte Cretazkette weggefallen, die oberste SB - Pancheron - und ganz rechts die SB Rocce Nere. Durch den Wegfall der SB Pancheron (ganz außen links im Westen) sind diese Hänge nun nur noch nach einer längeren Querung von der SB Rocce Bianche (die zentrale SB Richtung Furggen, die noch steht) zu erreichen und damit teils doch umständlicher. Ebenfalls ersatzlos weggefallen sind die Pisten an der SB Rocce Nere (SB ganz rechts im Osten), die heute gar nicht mehr zu erreichen sind. Es handelte sich hier um leichte, landschaftlich sehr rezivolle Pisten mit Dolomitencharakter (zwischen den großen Findlingen durch).

Die Pisten im Bereich der alten Cretazlifte sind heute teilweise noch zu erreichen, wurden aber wie gesagt schon 2004 z.T. nicht mehr gewalzt. Zwar sind sie auch heute noch im Pistenplan eingezeichnet, ich habe aber meine Zweifel, was die Präparation dieser Abfahrten angeht. Schon 2004 konnte man teils noch deutlich das Trassé der Pisten sehen, die aber nicht mehr präpariert wurden. Dies kann man jetzt von zwei Seiten betrachten: einerseits bleiben natürlich diese Hänge jetzt als Freeridehänge, was im Prinzip zu begrüßen ist. Auf der anderen Seite sind sie aber ohne die SB Pancheron schlechter zu erreichen, zum anderen gibt es unten Flachstücke, die man eigentlich präparieren müsste, damit sie zu befahren sind. Es bleibt abzuwarten, ob hier noch in Zukunft gewalzt wird, ich zweifle etwas daran... Gerade die Steilhänge an der Pancheron sind unabhängig davon - wie gesagt - aber völlig verschwunden, was in jedem Fall ein Verlust ist, zumal die Furggenbahn ja bekanntlich schon lang nicht mehr fährt, worauf ich aber hier nicht weiter eingehe, weil ich sie selbst auch nicht mehr in Betrieb erlebt habe (trotzdem muss das eine der geilsten Pisten der Alpen gewesen sein... ).

Was sich in jedem Fall auch geändert hat ist die Tatsache, dass der Variantenreichtum von einst heute deutlich darunter leidet, dass selbst die noch erreichbahren Hänge nicht mehr wiederholt werden können, ohne dass man jedes mal bis ganz runter muss und dann ewig die drei Sesselbahnen wieder hinauf. Insbesondere fällt der Faktor weg, dass man bestimmte Hänge mit verschiedenen reizvollen Variationen jetzt nicht mehr dadurch genießen kann, dass man kurz zwischenliftet und die jeweils andere oder dritte Variante probiert. Insgesamt in meinen Augen sehr zu bedauern.

Schlussendlich sei erwähnt, dass das gesamte Gebiet mit seinen teils sehr interessant trassierten Anlagen und seinem gemütlichen italienischen Leitner-SL-Charme einen wundervollen Kontrast zum - ebenfalls reizvollen, aber modern-trubligen - Rest-Cervinia darstelle. Die perfekte Vielfalt fand sich früher durch lange rassige rote Pisten Plateau Rosa -> Cervinia PLUS sonnige, gut erschlosene Hänge an den KSBs zwischen Theodulpass und Plan Mains PLUS das gemütliche, abgelegene Schigebiet um die Cretazlifte. Letzeres ist nun als "Schigbiet" gänzlich von der Landkarte verschwunden. Zwar mag die ein oder andere Piste noch erreichbar sein und ein nicht unerheblicher Teil der Hänge zumindest "Freeride" zu befahren, den Charakter als Schigebiet im klassischen Sinne aber jedenfalls hat der Sektor verloren. Ich zumindest würde vermutlich nur ein oder zweimal die SB Kette rauffahren, um dort schizufahren. So wie früher - mal hier zwischenliften mal dort, mal links um die Kuppe, mal rechts der Felsen entlang - das ist jedenfalls passé.

Ich habe hier mal einen "Früher"-"Heute"-Vergleich gebaut und mit Bildern versehen, wobei einige der Bilder auch noch mit Zeichnungen versehen wurden. Daraus lässt sich die Veränderung hoffentlich ganz gut erkennen. Teilweise wirkt es wegen der Perspektive etwas seltsam, dazu kommt, dass manche Dinge nicht ganz eindeutig sind.

Viel Spaß damit! :)

http://www.trincerone.com/archive/2007/ ... inia2.html

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 10:49 
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Zugegebenermaßen ist es 10 Jahre her als das ich das letzte mal in Cervinia war...

Ich glaube daß es hier nicht nur um die weggelassenen (oder auch nicht) Pisten geht.

Die Pisten sind ja nur die eine Seite - die Lifte sind die andere Seite. Und wenn jetzt mehrere Lifte durch einen neuen ersetzt werden können zwar faktisch schon alle Pisten wieder erreichbar sein - aber ab und an halt nur mit Schiebestücken oder Schrägfarten. - das ist schon mal nervig.

Zudem treffen sich dann an den neuen geschaffenen Nadelöhren ne Menge Leute - wiederum sehr nervig.

Wenn ich jetzt als "Individualitätsliebender" Skifahrer (so wie wir wohl sind) diese beiden Faktoren habe macht es für mich ein Gebiegt sehr schnell uninteressant.


Zugegebenermaßen ein etwas anmaßeder Vergleich: Wenn ich nach Saalbach fahre starte ich immer in Leogang. Da hatten sie bis vor ca. 5 Jahren im oberen Teil 3 Schlepplifte. Am ganz linken gab es eine wunderschöne Piste- wenig befahren und man konnte sogar noch etwas weiter im Tiefschnee fahren. Als dann die 3 Schlepper durch 3 KSB´s ersetzt wurden fiel keine Piste weg. Aber meine schöne Piste ist jetzt nur noch mit Schrägfahrt zu erreichen. Oben wie unten. Ins Geländer kann man gar nicht mehr weil man sonst nur och Quert. Zu allem überfluss treffen sich an der Talstation die Benutzer von 2 6er KSBs. Nicht schön! Das Gebiet hat durch diesen Umbau für mich sehr viel an Wert verloren - obwohl keine Piste weggefallen ist. Vielleicht ist es beu euch in Cervinia das gleiche...

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BeitragVerfasst: Do, 28.05.2009, 10:50 
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http://www.trincerone.com/archive/2007/ ... inia2.html

Anschauen loht sich, hoffe ich!!

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