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BeitragVerfasst: Sa, 02.12.2006, 2:24 
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Südwestalpentour 2006, die Links:

Intro
Mi. 29.3. Valdidentro
Do. 30.3. Madesimo
Fr. 31.3. Macugnaga
Sa. 1.4. Gressoney - Alagna (hier sind wir gerade)
So. 2.4. Gressoney/Weismatten & Champorcher
Mo. 3.4. Cervinia/Zermatt
Di. 4.4. Sestriere
Mi. 5.4. Limone
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Tag 4: Ein Meer voller Hoffnung am Passo Salati

Nach einer ruhigen Nacht am Stellplatz in Gressoney La Trinite wecken mich in der Früh die ersten, mit ?leicht? überhöhter Geschwindigkeit in Richtung PB-Talstation vorbeibrausenden PKW. Ach ja, es ist Samstag! Saluti da Torino! Was für ein ungewohntes Gefühl nach den vergangenen, menschenleeren Tagen? An der für großen Andrang ausgelegten Kassenpassage stapeln sich die Frühaufsteher aus Turin. Noch etwas missmutig stelle ich mich auch dazu, aber bereits kurz nach 8.15 Uhr sind die Mädels hinter dem Panzerglas in Hochform. Alle eingedufteten Mamas, Papas und Halbwüchsigen bekommen flott ihre Skipässe und ? wenn man nicht ein entschiedenes NO der Bestellung hinterher wirft ? auch noch eine Versicherung dazu.

Das Wetter ist wiederum sonnig, aber trotz klarer Nacht relativ mild. Der auffrischende Südwind kündigt ein kleines Genuatief an. Wegen der vorhergesagten raschen Eintrübung beschließe ich, vormittags das Skigebiet Richtung Alagna zu erkunden, um dann nachmittags ins Val d?Ayas zu wechseln.

Mit der klappernden Agudio-EUB und der anschließenden (war?s Leitner?) EUB sind wir schnell am Passo Salati. Just in dem Moment, als auch die ersten Skifahrer aus dem Funifor aus Alagna steigen. Gedankenlos in der frühen Betriebsamkeit versunken schnalle ich die Ski an und starte zur Piste durchs Olen-Tal. Erst nach ein paar Metern bemerke ich, was sich vor mir abspielt: Das Genuatief schickt eine unglaubliche Front an Wolken von Süden heran; keine tiefliegende Nebelsuppe, ein richtiges Meer an Wolken liegt über der Poebene und schiebt sich langsam das Valsesia und die benachbarten Täler herauf. Was für ein Schauspiel!


Dateianhänge:
Dateikommentar: Funifor vor "brodelndem" Hintergrund
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Dateikommentar: Die ersten SKifahrer aus Alagna. Im Hintergrund die alte Baubahn zur Cresta Rossa und die Bergstation der Funifor
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Dateikommentar: Blick Richtung Funifor und Mittelstation Cimalegna
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Dateikommentar: Im Passo Salati, Blick Richtung Südosten. Was für ein Schauspiel!
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Zuletzt geändert von CV am Do, 20.03.2008, 20:33, insgesamt 2-mal geändert.
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BeitragVerfasst: Sa, 02.12.2006, 2:31 
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Überrascht stelle ich bei der ersten Abfahrt fest, dass die beiden blauen Pisten zur Mittelstation Cimalegna gesperrt sind, obwohl sie frisch präpariert sind. Auch wenn die skifahrerisch nicht übermäßig interessant sind, wäre ich sie gerne gefahren, da sie relativ abgeschieden vom Massenbetrieb liegen.

Mit großer Spannung im Bauch fahre ich also die Olen-Piste weiter. 9 Jahre sind vergangen, als ich das letzte Mal in dieser Gegend war. Weder kenne ich den Funifor noch die Piste. Nur die Ex-Tour durch das Olen-Tal bis zur ehemaligen Mittelstation Zar Oltu ist mir noch in guter ? und schweißtreibender ? Erinnerung. Während ich mich über die griffige Piste in großen Schwüngen treiben lasse, kann ich mich nicht wirklich entscheiden? die Piste ist toll, sie ist besonders im oberen Teil in schönen Kurven angelegt und läuft im unteren Teil des Tales weit aus, herrlich! Dennoch: der Verlust der ehemaligen Route durch dieses wunderbare Tal schmerzt sehr. Nachdem ich die Piste ein zweites Mal gefahren bin, überwiegt die Sehnsucht nach der Route, und sie ist bis heute geblieben.

Der Betrieb an der Seilbahn ist ? gemessen an den vergangenen Tagen ? beträchtlich. Man muss mindestens eine komplette Seilbahnfahrt warten. Damit wird mir auch die Sperrung der Mittelstation Cimalegna klar. Die Kapazität wird für die Skifahrer von unten benötigt. Selbst wenn nur wenige Skifahrer in Cimalegna einsteigen würden, der Zeitverlust für die Seilbahnfahrt ist durch den Zwischenstopp einfach zu groß.


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Dateikommentar: Untere Teilstrecke im Zoom
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Dateikommentar: Das Olen-Tal in seiner ganzen Länge von Pianalunga aus gesehen
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Dateikommentar: Unteres Teilstück der Funifor im Zoom, am Pfeiler erkennt man die Zustiegsnöglichkeit Cimalegna
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Dateikommentar: Das neue Zentrum Pianalunga: DSB Bocchetta delle Pisse (im Vordergrund), Talstation Funifor und Bergstation EUB (dahinter), im Hintergrund das weiße Olen-Tal
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BeitragVerfasst: Sa, 02.12.2006, 2:38 
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Eine weitere Neuerung für mich ist die DSB zur Bocchetta delle Pisse. Hier ist?s wieder gewohnt menschenleer. Kein Wunder! Die südseitig exponierte, kunstschneelose Piste hat den Präparatoren einiges abverlangt, um die aperen Stellen zuzuschütten. Habe ich vorhin noch über den Wochenendbetrieb geschimpft, so kommt er mir jetzt entgegen. Die DSB ist in der Nebensaison offensichtlich nur am Wochenende geöffnet! Der Zustieg musste von den Liftjungs mit Schaufeln erst wieder in Stand gesetzt werden.

Die Fahrt in der DSB ist ein Genuss, die Seele kann baumeln. Die Geräusche der Mittelstation Pianalunga verstummen; beinahe lautlos gleitet die neue DSB den Berg hinauf; kaum ein Skifahrer ist unterwegs; links die verrotteten Stützen des alten Mulero und alles übertrumpfend baut sich langsam die Gebirgswelt des Monterosa vor einem auf. Stimmung und Ausblick, die ihresgleichen suchen.

Natürlich galt der erste Weg nach dem Ausstieg aus der DSB der Bahn zur Punta Indren. Wie erwartet, war sie geschlossen. Beim anschließenden panino mit cafe in der Hütte kam ich mit der Wirtin etwas ins Gespräch. Die Bahn sei bisher erst einen Tag in dieser Saison gelaufen. In der Hochsaison war zu wenig Schnee. Als dann der Schnee kam, fehlte offensichtlich die Lust (oder das Geld?) für wenige Skifahrer zu öffnen ? noch dazu, weil die Balma nicht mehr laufen dürfe, etc. insgesamt ein grande disastro! Sie hoffe, dass ? egal wie die Streitigkeiten zwischen Vercelli und Aosta ausgehen ? überhaupt etwas gebaut werde. Naja, der Sommer hat ja gezeigt, dass wenigstens Fortschritte gemacht werden, auch wenn natürlich die Cresta Rossa zunächst unerreicht bleibt.


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Dateikommentar: Die Bergstation der alten ESB Mullero an der Bocchetta delle Pisse. Dort hätte ich mir 1985 frierend beinahe einen Bandscheibenvorfall geholt, so hat der geholpert. Um früher zur Seilbahn zu gelangen, musste man die Ski schultern und den Hügel hochlaufen
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Dateikommentar: An der Bocchetta delle Pisse: links die erste Stütze der PB zur Punta Indren, rechts die Bergstation der Balma ... seufz!
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Dateikommentar: Blick von der Bocchetta delle Pisse zur Gletscherwelt des Monte Rosa
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Zuletzt geändert von CV am Sa, 02.12.2006, 2:49, insgesamt 2-mal geändert.
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BeitragVerfasst: Sa, 02.12.2006, 2:46 
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Die inzwischen auffirnenden Verhältnisse veranlassen mich, die Talabfahrt nach Alagna zu nehmen. WOW, was für eine Piste, nicht mehr wieder zu erkennen! Die Betonung liegt auf Piste. Von der früheren, versteckten Waldabfahrt ist außer der grundlegenden Trassenführung nicht mehr viel übrig geblieben. Dafür hat es hier einen hervorragend präparierten, leicht auffirnenden Teppich unter den Skiern. Wie bei der Olen-Piste bin ich auch hier zwischen Wehmut und Begeisterung hin und her gerissen, so dass ich sie ein zweites Mal für ein besseres Stimmungsbild fahren muss. Und hier schlägt meine Meinung genau ins Gegenteil um: Die neue Piste halte ich inzwischen für eine Steigerung! So schön die frühere, enge, kupierte und kurvige Piste durch den Wald war. Sie war nur bei äußerst günstigen Verhältnissen zu befahren. Erst durch die Kunstschneeanlage und die einhergehende Re-Modellierung wurde es möglich, dass sie praktisch die ganze Saison befahrbar ist. Sicher, der alte Charme ist auf immer weg, aber die neue Piste hat eben moderne Klasse!

Am späten Vormittag wechsle ich wieder hinüber nach Gressoney zur Punta Jolanda und zum Seehorn. Der Himmel trübt sich nun zunehmend ein, doch die Pisten an der Punta Jolanda sind dank der Waldzone zunächst noch gut ?ausgeleuchtet?.

Nachmittags mache ich schließlich noch die Standard-Runde durch das gegenüberliegende Skigebiet: Hoch zur Bettaforca, rüber zur Alpe Mandria ins Val d?Ayas, die schwarze Talabfahrt an der Crest, zurück über den hochgelegenen Einschnitt am Colle Sarezza und schließlich wieder über die Alpe Mandria und Bettaforca nach Gressoney. Es wurde nun schlagartig kälter und begann stark zu schneien. Nach zwei kalten Fahrten am Colle Sarezza merkte ich, dass ich für ein derartiges Wetter völlig falsch gekleidet war. Die Nässe kam durch und ich begann stark zu frieren. Ich bekam die Befürchtung, dass ich durch diese Unachtsamkeit meine Südwestalpenwoche aufs Spiel setze. Nach vier Tagen auf Hochtouren nahm der Körper dies offensichtlich zum Anlass, eine Warnmeldung an das Gehirn durchzugeben? also nichts wie zurück in die warme ?Stube?! Daher blieb auch die Kamera stecken.

Um die Gesundheit nicht aufs Spiel zu setzen, beschloss ich entgegen meiner ursprünglichen Planung, meine Zelte in Gressoney stehen zu lassen und eine weitere Nacht auf dem Stellplatz zu verbringen. Der morgige Sonntag sollte sicher ein hochfrequentierter Tag werden, so dass ich ihn zumindest teilweise zur Erholung nutzen könnte.


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Dateikommentar: Die sehr steile Leitner DSB an der Punta Jolanda
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Dateikommentar: kurz unterhalb des Passo Salati auf Gressoneyer Seite. Im Vordergrund die EUB Salati. In der Blickrichtung müsste etwa die neue Funifor zur Roccette verlaufen.
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Dateikommentar: ursprünglich anmutende Siedlung oberhalb von Alagna
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Dateikommentar: Aus der Talstation in Alagna
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Dateikommentar: Die neue Autobahn als Talabfahrt nach Alagna. Oben die EUB aus dem Tal nach Pianalunga. Das Wetter trübt sich ein...
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Zuletzt geändert von CV am Sa, 02.12.2006, 3:03, insgesamt 1-mal geändert.
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BeitragVerfasst: Sa, 02.12.2006, 2:51 
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Zum Abschluss möchte ich noch mein derzeitiges Meinungsbild und meine Hoffnungen für die Zukunft des so geliebten und viel diskutierten Alagna in aller Kürze zum Besten geben:

1)
Dass der Plan zur Cresta Rossa nicht verwirklicht wird, ist natürlich äußerst bedauerlich. Der Slogan ?Freeride Paradise? war zumindest im Winter 05/06 eine glatte Themaverfehlung.

2)
Dass man sich mit Gressoney pistenmäßig zusammentun wollte und dazu die Verbindung über den Passo Salati wählte, kann man auch als eingefleischter Freerider (aber vernünftig denkender Mensch) eigentlich niemandem verdenken. Dennoch ist es natürlich schade, dass dadurch zwangsläufig eine Piste durchs Olen-Tal gezimmert wurde.

3)
Das Argument, dass Alagna als pures Freeride Paradis ähnlich wie Le Grave gut hätte überleben können, halte ich für kaum tragfähig. Die Italienische Skifahrermentalität ist keineswegs mit der französischen (oder der anderer Alpenländer) zu vergleichen. Man braucht sich nur mal den Zeitraum nach einem Neuschneefall bis zur kompletten Verspurung von Tiefschneehängen anzuschauen. An der Zugspitze dauert?s keine Stunde, in Canazei fahr ich noch nach 2 Tagen an vielen off-Piste Hängen im Tiefschnee. Und die Zahl an diehard Freeride Pilgern aus anderen Ländern ist einfach nicht groß genug für Alagna, bzw. es ist zu schwer erreichbar.

4)
Aus meiner Sicht besteht trotzdem Grund zur Hoffnung, wenn auch Geduld nötig ist. Nachdem nun die Pistenverbindung über den Passo Salati fertig ist, steht dem Freeride Gebiet an der Indren nichts mehr im Wege. Balma könnte eine nicht nur in der Anschaffung sondern auch im Betrieb billige DSB werden. Der Indren SL könnte wieder reaktiviert werden und eine leichtere Verbindung von Roccette zur Bors-Piste herstellen. Unter den gültigen Sicherheitsbestimmungen müssten wahrscheinlich etliche Baumaßnahmen und Absperrungen an der Bors-Piste angebracht werden. Hier könnte man ja Geld sparen und die Piste nur als überwachte Route ausschildern. Gleiches mit der Balma Abfahrt. Wiederholungsfahrten der Bors-Route sind natürlich umständlich, wenn die PB nicht mehr in Betrieb geht. Trotzdem noch besser als bis runter ins Tal zu einem Taxi fahren zu müssen.

5)
Und zu guter Letzt wird dann doch noch die zweite Sektion der Roccette Funifor bis zum Dente Bors gebaut. Wir können die Routen dann zwar aus Altersgründen nicht mehr fahren, aber sind glücklich! :D

Trotz oder gerade wegen all dieser Widersprüche und inneren Zerissenheit war es ein ganz besonderes Erlebnis in diesem Gebiet skizufahren!


Nachtrag: der Pistenplan


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Dateikommentar: Pistenplan Gressoney und Val d'Ayas
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Dateikommentar: Pistenplan Gressoney und Alagna
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BeitragVerfasst: Sa, 02.12.2006, 21:01 
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Die neue Piste halte ich inzwischen für eine Steigerung! So schön die frühere, enge, kupierte und kurvige Piste durch den Wald war. Sie war nur bei äußerst günstigen Verhältnissen zu befahren. Erst durch die Kunstschneeanlage und die einhergehende Re-Modellierung wurde es möglich, dass sie praktisch die ganze Saison befahrbar ist. Sicher, der alte Charme ist auf immer weg, aber die neue Piste hat eben moderne Klasse!


Für eine enge kurvige unbeschneite Waldabfahrt nehm ich gerne Steine, apere Stellen und Kratzer im Ski in Kauf. Schließlich findet man das heutzutage nur noch sehr selten.

Hach, was freu ich mich heuer wieder auf die Talskiroute in Hippach/Mayrhofen ;)


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BeitragVerfasst: So, 03.12.2006, 0:29 
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logisch, Geschmacksache! ;-) dachte mir das schon beim Schreiben, dass ich mit dieser Einschätzung nicht auf überwältigende Zustimmung stoße - gerade wenn's um Alagna geht ;-)

Klassisch enge Talabfahrten sind natürlich unbestritten sehr reizvoll! Ich gründe meine Meinung zu der Alagna-Talabfahrt eher auf das Gesamtbild des Skigebiets, dessen Zukunft bzgl. Freeride ich nicht so pessimistisch sehe wie vielleicht einige andere.

Grundsätzlich finde ich, dass man auf beiden Seiten der Punta Indren - angenommen Funifor Roccette wird fertig gebaut - wahrlich genug Variantenmöglichkeiten hat (wenn auch nicht als Piste ausgewiesen). Da ist meiner Meinung nach die remodellierte Talabfahrt richtig komplementär dazu, so dass das Skigebiet insgesamt davon profitiert. Noch dazu mit dem Vorteil, dass man nicht auf 1,5m Schnee auf einem Südosthang in Talnähe hoffen muss, um überhaupt runter zu kommen.

Aber wie gesagt, de gustibus usw...

Stefan


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BeitragVerfasst: So, 03.12.2006, 10:56 
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RetroRebel
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Warum bist nicht mal die Olenroute gefahren? Die gibt es doch noch und die fährt sich doch schön neben der Piste, wenn sie jetzt naturlich auch nciht mehr einsam durch das weiße Tal führt. Aber die Hänge sind schön!

Vielen Dank erstmal für deinen Bericht. Das mit den Wolken ist toll da oben, das habe ich auch schon oft fort erlebt, irgendwie schein die Poebene prädestinier dafür zu sein.

Die Piste im Olental finde ich übrigens als Piste auch gut, auch landschaftlich. Sie ist auch interessant trassiert und hat eine gelungene Breite. Ist Blöd, dass es ausgerechnet das Olental ist... :(

Die Bauweise des FUnifors mit Mittelstationen auf Stützen find ich an sich geil. Aber das ganze ist schon etwas kurzsichtig gewesen, was sich ja in deinem Bericht auch wieder bestätigt.

Mullero ist übrigens meines Wissens jetzt abgerissen worden. ICh seh gerade, der Verbindungstunnel von der Mullerobergstation zur Punta Indrenbergstation ist endgültig eingestürzt - bei meinem letzten Besuch stand er noch!

So jetzt mal zu der neuen Piste: die ist doch gar nicht verbreitert worden oder? Ich kenn die neue jetzt nur von Bildern, aber da sieht sie genau aus wie die alte! Und die alte bin ich ja paar mal gefahren, die war so wie die neue Olenpiste, teilweise sogar breiter. Nur ganz unten gibts vor dem Plateau einmal ein Stück Ziehweg - das sind so eta 300m glaube ich. Die alte Piste war übrigens auch mit Kanonen ausgestattet, allerdings haben sie die nicht mehr betrieben aus irgendeinem Grund und es waren auch nur wenige. Ich glaub übrigens, dass sie den Schnee pben dringender brauchen als unten. Bei den Malen mit Schneemangel, wo ich da war, gabs die größten Probleme immer zwischen Bocchetta und Pianalunga. Im Wald unten gings dann meist ziemlich weit runter ziemlich gut, ganz unten dann aber auch nicht mehr. Aber die Sonnenhänge der Bocchetta, die sind schnell hin.

Also zum Thema Talabfahrt schreib ich nochmal was, wenn ich daheim bin, und muss mal meine alten Filme von der Abfahrt anschauen. Ich hatte sie damals komplett gefilmt, aber die CF war dann voll und ich brauchte Platz für die Indrenbahn. Ich weiß nicht wie viele Filme überlebt haben. Mit denen kann ich mir aber fundierter äußern. Abgesehen von der Beschneiiung als solcher, die die notwendige Öffnung der Piste garantiert, und die ich auch begrüße, teile ich ansonsten in diesem Punkt Deine Meinung überhauot nicht, wie Du Dir denken kannst. :)

Also soweit ich weiß, war die Verbindung mit Gressoney unter den Alagnanern sehr zerstritten und hat auch einen Bürgermeister den Kopf gekostet (unbestätigtes Gerücht zumindest, allerdings Erzählung eines Einheimischen, der Deutsch konnte). Im Augenblick hat m.E. primär Gressoney von der Verbindung profitiert, weil es (auch gerade für Tagestouristen) viel leichter zu erreichen ist, die weite Fahrt war immer schon Alagnas großes Problem. Und: das Gelände von Alagna hat ja das viel viel größere Kapital, so wie es im Augenblick läuft, haben sich die Aostaner mit ihrem Grißeinkauf in Alagna gleichzeitig eine Konkurrenz ausgeäumt und deren Potential in ihr Gesamtkonzept integriert. Wenn sie jetzt auch ncoh die INdrenabhn stilllegen und ihren eigenen Funifor zum Monte Rosa bauen, haben sie quasi den Großteil des früheren Alagnaner Potential in ihr Gebiet herüber geholt - jetzt gibt es nämlich noch weniger Gründe den weiten Umweg nach Alagna zu fahren.


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BeitragVerfasst: So, 03.12.2006, 21:31 
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Es ist leider schon bald 10 Jahre her, als ich die "alte" Talabfahrt nach Alagna gefahre bin. Meines Erachtens wurde v.a. im unteren Teil, nachdem man an einem kleinen Gehöft (links liegend) vorbeifährt, einiges breiter geholzt und Kuppen abgesäbelt. Aber Dein Film wird das klären :D

Dass es auch auf der alten Abfahrt Kanonen gab, wusste ich gar nicht. Möglicherweise liefen die deshalb nicht besonders oft, weil es keine vernünftige Wasserversorgung (mit Speicher und allem drum und dran) gab. Das hat man ja früher öfter gebracht, dass man einfach mal eine Leitung und ein paar Kanonen hinstellt und sich dann wundert, wenn man im Januar kein Wasser mehr hat... :)

Olenroute: Ich bin mal kurz off-piste gefahren, aber die Verhältnisse waren nicht gerade einfach - Bruch-/Windharsch - und irgendwie hatte ich an jenem Tag auch weniger Lust auf skifahrerische Herausforderungen als auf das "Einsaugen" des Gebietes.

Wg. profitieren: Kein Zweifel, dass Gressoney mehr profitiert als umgekehrt. Wie ich vorhin angerissen hatte, spielt bei meiner Beurteiltung (rein aus touristischer Sicht!) aber mehr das gesamte Skigebiet eine Rolle als die beiden Teilgebiete separat gesehen - und dafür ist es mir egal, ob ich den Canalone unterm Roccette mit einer Bahn aus Alagna oder Gressoney erreiche. Hauptsache man erreicht ihn überhaupt noch/wieder...

Kommunal- und in diesem speziellen Fall ja auch regionenpolitisch schaut's da natürlich ganz anders aus.

Wie gesagt, lass uns vielleicht mal in gut 5 Jahren die Entwicklung nochmal beurteilen. Ich habe wirklich die Hoffnung, dass Bors uns wieder sehen wird... und nicht nur wenn man sich im Tal ein sündteures Taxi leisten will. :D


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