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BeitragVerfasst: Mo, 16.03.2015, 19:49 
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Ronachkopf Thumersbach, 14.03.2015 -- Totgesagte leben länger

Am Ostufer des Zeller Sees, im Ortsteil Thumersbach (Zell am See) existierte im vergangenen Jahrhundert ein Skigebiet. Erschlossen durch einen Einersessellift und Schleppliften am Berg bot der Ronachkopf immerhin zwei Talabfahrten (rot) und leichte, sonnige Anfängerhänge am Berg. Umgeben von Skigebieten wie der Schmittenhöhe auf der anderen Seeseite und dem Kitzsteinhorn führte das Skigebiet eher ein Schattendasein. Anscheinend gab es hier sogar mal Verbindungspläne mit dem Skigebiet in Maria Alm (über den Hundstein), was jedoch keine wirklich interessanten Abfahrten ergeben hätte und auch nie verwirklicht wurde. Die Lage des Liftes im Thumersbacher Tal weit ab vom Schuss, die alten Anlagen, sowie die fehlende Beschneiungsanlage führte so im Jahr 1998 schlussendlich zur Stillegung des Skigebietes. Zu hoch währen die Erhaltungs- und Modernisierungskosten des Liftes gewesen, dessen Konzession ein Jahr später ausgelaufen wäre und zu wenige Menschen wählten noch den Weg zum Ronachkopflift, schließlich befand sich die größere, modernere Schmittenhöhe oder das Kitzsteinhorn nur einen Steinwurf entfernt.

Was folgt war die Demontage der Anlagen, sowie die Aufforstung des oberen Pistenabschnittes. Die Geschichte des Skibetriebs am Ronachkopf scheint hier zu enden.

Ca. 15 Jahre danach wurde jedoch in Thumersbach eine Bürgerinitiative gegründet, die sich für eine Wiedereröffnung der Abfahrt am Ronachkopf als markierte und präparierte Skiroute aussprach. Was diesem Vorhaben sicher zu Gute kam ist die gestiegene Anzahl an Pistengehern bzw. der allgemeine Boom im Tourenskisport derzeit. Im Sommer 2014 ist es dann endlich soweit: eine Schar von freiwilligen Helfern bringt nach erfolgreichen Verhandlungen die ehemalige Skiabfahrt wieder in Schuss, was die Rodung des Jungwaldes im oberen Abschnitt beinhaltete. Hier wurde ca. die Hälfte der ursprünglichen Pistenbreite wieder hergestellt, was für diese Zwecke ausreichend ist. Sogar eine Pistenraupe wurde von der Schmittenhöhebahn AG beigesteuert und die Enzianhütte am Berg wieder für den Winter geöffnet. Die Route wird jetzt je nach Bedarf von freiwilligen Helfern präpariert und ist Tag und Nacht geöffnet.

Derzeit ist noch eine Rodelbahn vom Ronachkopf in Planung.
Details zur Route, sowie zur Geschichte des Ronachkopfes sind auf der Website
http://www.thumersbach.at/
einzusehen.

An dieser Stelle sei noch allen freiwilligen Mitarbeitern gedankt, die sich für die Wiederbelebung des Ronachkopfes und für die Erhaltung der Abfahrt eingesetzt haben bzw. einsetzen!


Daten zur Skiroute:
Höhe Tal: 800m
Höhe Berg: 1350m
Länge: 2500m
Aufstieg: je nach Kondition 1h - 2h.

Bilder:

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Ehemaliger Talstationsbereich des Liftes und Beginn der Skiroute. Der Parkplatz ist stets gut gefüllt (Parken ist kostenlos möglich).

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Während dem Aufstieg im unteren Abschnitt. Es folgt der steilere Mittelteil, der jedoch hinter dem Strommast durch eine Waldvariante umfahren werden kann. Diese war aufgrund des Schmelzwassers von den Bäumen teilweise eisig.

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Blick zurück Richtung Zell am See, talauswärts.

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Oberer Streckenabschnitt mit ehemaligem Stationsgebäudes des ESL, das weiter landwirtschaftlich genutzt wird.

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Am Berg angekommen - Blick auf die Schwalbenwand (ein beliebtes Tourenziel).

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Blick Richtung Oberpinzgau und Kitzsteinhorn.

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Ehemaliges Liftheisl am Gipfel. Eine Bank lädt hier zum Verweilen ein.

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Blick zur anderen Seeseite und dem Gipfel der Schmittenhöhe mit Schmittenhöhebahn.

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Kitzsteinhorn.

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Eine Pause bei der Enzianhütte ist sehr zu empfehlen und auf der Terasse wird einem mit Liegestühlen auch jeder Komfort geboten und die Mahlzeiten sind auch nicht zu verachten :wink: .

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Zeit für die Talfahrt. In diesem Bereich musste der Jungwald gerodet werden.

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Weiterer Pistenverlauf.

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Pistenraupe, sogar mit Ronachkopf Aufdruck :) .

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Und ein letzter Blick zurück auf die leere Trasse des ESL.


Meiner Ansicht nach ein Super Angebot das hier auf die Beine gestellt wurde. Der stets gefüllte Parkplatz zeigt meiner Ansicht nach, dass man hier mit diesem Konzept ganz gut fährt. Man darf gespannt sein, was sich hier in Zukunft noch für Möglichkeiten ergeben.
Kleine Anmerkung: die Auffahrt zur Enzianhütte ist auch mit dem Auto möglich.

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"Arm ist nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht." -Peter Rosegger.


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BeitragVerfasst: Fr, 20.03.2015, 14:33 
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Danke für den Bericht!
Ich bin zwar kein aktiver Skitourengeher, hatte aber schon mal Tourenskier mit Fellen unter den Füssen. Bin mir auch der Problematik der auf "normalen" Skipisten aufsteigenden Tourengeher bewußt.
Daher ist diese Initiative am Ronachkopf ein Schritt in die absolut richtige Richtung, der hoffentlich Schule macht. LSAP Gebiete gibt es inzwischen ja einige. Ich hoffe es zahlt sich für den Hüttenbetreiber aus! Noch besser wäre es, wenn Aufstiegsroute und Piste (es ist ein Piste, wird ja mit Pistenraupe gepflegt) getrennt wären. Etwa Aufstieg über Wanderwege/Forstwege, runter die Piste.


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BeitragVerfasst: So, 22.03.2015, 17:39 
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Registriert: Mo, 23.11.2009, 21:36
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hook hat geschrieben:
Daher ist diese Initiative am Ronachkopf ein Schritt in die absolut richtige Richtung, der hoffentlich Schule macht. LSAP Gebiete gibt es inzwischen ja einige.

Das sehe ich auch so, die Nachfrage ist ja offenbar vorhanden.
Die Aufstiegsspur verläuft auf ca. der Hälfte der Streckenlänge auf einer seperaten Spur durch den Wald. Der Rest sind Flachstücke bzw. im oberen Abschnitt noch ein steileres Stück. Die Unfallgefahr ist jedoch als gering einzustufen, weil die Frequenz bei weitem hier nicht so hoch ist wie auf einer Skipiste, die mit einer 6KSB oder dergleichen erschlossen ist. Zudem unterscheidet sich das Abfahrverhalten von den "Pistengehern" nochmals etwas von dem eines 08-15 Carvingautobahn - Sturzbombers :mrgreen: .

Laut FB Posting ist die Abfahrt wegen Regenfällen jetzt gesperrt. Es war auch folgender Satz zu lesen:
Ronachkopf hat geschrieben:
Wir werden den Sommer nutzen, um diverse Verbesserungen an der Abfahrt durchzuführen und Ideen für die Zukunft durchzuplanen.

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BeitragVerfasst: Mo, 23.03.2015, 16:29 
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RetroRebel

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Eine sicherlich dem Zeitgeist entsprechende Initiative. Es gibt ja mittlerweile viele meist kleinere Schigebiete, bei denen gefühlt fast mehr Menschen mit Fellen unterwegs sind als mit dem Lift, manche von ihnen reagieren auch durch das Angebot einer eigenen Aufstiegsspur (z.B. Loser, Galsterbergalm). Und aufgelassene Schigebiete mit noch vorhandenen Abfahrtstrassen sind hier natürlich auch ideal, denn es gibt ja mittlerweile viele, die eher aus Freude am Aufstieg mit Fellen unterwegs sind und sowohl eine präparierte Piste alsauch eine Hütte am Gipfel sehr schätzen. Auch der Sattelberg bei Gries am Brenner ist ja auf diese Weise wiederbelebt worden.
Gerade im Einzugsbereich von Großgebieten wie Zell am See, die sich eher weniger zum Pistengehen eignen wegen des Massenbetriebs, kann eine Alternative wie in Thumersbach wahrscheinlich auch finanziell lohnend sein für den Hüttenwirt.

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Schweben im Powder - Die, die es erlebt haben, verstehen, den anderen kann man es nicht erklären!


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BeitragVerfasst: Di, 24.03.2015, 21:57 
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Registriert: Do, 31.03.2011, 20:44
Beiträge: 73
Wohnort: München
Interessante Bilder. Ich bin da im Sommer 2010 mal herumgewandert - außer der ESL-Schneise, der zum Stall umgebauten Bergstation und dem gezeigten Liftlerhäusl gab es noch vom Schlepper links der Sesselbahn die leere Waldtrasse zu sehen und von einem anderen Schlepper ganz rechts stand noch das Talstationshäusl.

Dass die Tourengeher nun ehemalige Skigebiete aufsuchen, gibt es ja lt. Medienberichten auch im Allgäu zu beobachten - am Gschwender Horn bei Immenstadt wurden der lange Schlepper vom Tal herauf und der Gipfellift 1994 abgebaut, um dem Berg der Natur zurückzugeben.


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