Chasseral hat geschrieben:
Diesbezüglich habe ich sowieso meine ganz extreme und eigene Meinung: Wer Kindern (und Erwachsenen) das Skifahren beibringen will, der meide möglichst kommerzielle Skischulen. Etwas sarkastisch ausgedrückt könnte man meinen, die produzieren absichtlich so langsame Lernfortschritte, um sich ihr lernbedürftiges Kundenpotenzial zu erhalten (das war jetzt sicherlich ungerecht von mir, aber manchmal könnte man es meinen). Meine Tochter war in früheren Jahren teilweise im Skikurs, aber nur weil es ihr Herzenswunsch war. Dabei habe ich darauf geachtet, dass sie mindestens genauso oft und lange mit mir unterwegs war.
Das Kinderland in Tschappina kommt - soweit ich das im Augenwinkel gesehen habe - auch noch ohne die bunten Figuren aus. Da scheint man mit "altmodischen" Stangen zu arbeiten, die einfach in den Schnee gesteckt oder zu einem in die Knie zwingenden Bogen geformt sind. Sah recht vernünfitg aus, das Kinderland dort, war aber für uns nicht erforderlich.
Neben Buckeln, Wellen und Schanzen, sind für mich Ringe das Wundermittel, den Kindern (funktioniert auch bei Erwachsenen) das Skifahren beizubringen: Balancieren auf dem Helm, benutzen als Lenkrad, Zwischen den Beinen durchgeben während der Kurve; dann die Benutzung zu zweit: Zwei Skifahrer schwingen so, dass sie sich immer wieder tangieren oder kreuzen, dabei wird der Ring übergeben, oder - in der verschärften Variante - zugeworfen. Mit diesen Übungen und den Geländeasuflügen werden die korrekten Bewegungsabäufe subtil vermittelt. Weiterer Massnahmen, wie zum Beispiel völlig sinnloser Erläuterungen, bedarf es dann nicht mehr. Aber damit genug zu meiner Auffassung von Skipädagogik und Skischulen ...
Gegen den ersten Teil muss ich mal energisch widersprechen. Als Teilzeitskilehrer sehe ich das ganz anders. Der Kunde ist König. Der muss zufrieden sein - und der ist nur mit vernünftigen Fortschritten zufrieden. Zweitens macht Skilehrer sein viel mehr Spass, wenn man Erfolge hat. Und wenn aufs Business haben gute Fortschritte sicher keine negativen Folgen: Erfolg spricht sich rum. Insbesondere bei den örtlichen Ausseralpinen Skischulen. Ist also gut für's Geschäft. Da die alpinen Skischulen auch Stammgäste benötigen, gilt dort ungefähr das gleiche.
Wobei natürlich Zufriedenheit relativ ist: lachende Kinderaugen sind manchmal mehr wert, wie ein guter Carvingschwung.
Ich gebe Dir natürlich recht, dass ein guter Skifahrer mit Bezug zu den eigenen Kinder insbesondere zu Beginn es viel leichter hat und es schneller geht. Aber sobald Ablehnung des Lehrens durch die eigenen Kinder aufkommt bzw. die eigenen didaktischen Fähigkeiten beschränkt sind, sollte man davon Abstand nehmen. Die Mischung macht es meiner Meinung. Im Skikurs, insb. in einem Rennkurs lernt jedes Kind besser exaktes Fahren als durch den eigenen Papa. Aber die Mischung der gemeinsamen Einübung dann im Gelände ist natürlich perfekt. Die Gruppendynamik tut noch ihr übriges. Bei meinen eigenen Kindern handhabe ich es genauso: erste Schritte selbst, so mit 6/7 Jahren zwischendurch auch mal Skikurse. Wobei es ein guter Deal ist, wenn man in der Zeit selber Kurse gibt - man kommt letztendlich ungefähr +/-0 raus.
Was natürlich den Lernerfolg in einer Gruppe enorm erschwert ist das unterschiedliche Leistungsniveau. Es ist leider normal, dass 4-10 jährige Kinder skifahren anfangen. Und das führt natürlich zu Gruppenkonstellationen, welche körperliche Probleme schafft. Während es am ersten Tag bei Anfängern noch nicht so viel ausmacht, klaffen bald große Unterschiede auf. Aber auch die Teilung von 4-7 und 7-10 ist nicht wirklich gut, da auch da schon körperliche Unterschiede sind. Zusätzlich gibt es noch Talente und Legastheniker. Wenn diese Konstellation noch zusammenkommt, dann hast Du ein Problem als Skilehrer. Aber trotzdem packt man es irgendwie und es ist immer wieder ein gutes Gefühl, wenn man so die erste größere Abfahrt gemeistert hat...
Für den zweiten Teil mit den Ringen gebe ich Dir vollkommen recht. Ringe können zum Autofahren gut die Gewichtsverlagerung deutlich machen, während Du mit der Übung durch die Beine den Druck auf die Kante zusammenbringst. Ringe machen den Kindern Spass (wie auch Flieger, Fahnen, etc.).