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 Betreff des Beitrags: Adelboden-Lenk am 20.12.07
BeitragVerfasst: Fr, 21.12.2007, 22:27 
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Registriert: Mi, 14.02.2007, 22:19
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Adelboden-Lenk am 20.12.07
Ein Skitag am Maximum!!!


Pistenplan

Nachdem ich kurzfristig am Donnerstag frei hatte, war mir natürlich klar, was bei derartigen Wetter- und Schneebedingungen anstand. Irgendwie wollte ich wieder einmal ins Berner Oberland, wo ich im Winter bisher nur in Kandersteg (jaja die VR101) war. Und so fiel die Wahl schliesslich auf Adelboden. An dieser Stelle sei Chasseral gedankt, aufgrund seiner ausführlichen Beschreibung konnte ich den Tag etwas planen.
Und so ging es dann los, bereits nach Frutigen im doch ziemlich vollen Bus war die Nebelsuppe weg. Um 9Uhr erhielt ich an der Kasse in Windeseile meine Tageskarte – wer ein Snow&Rail-Billet hat, braucht bloss den Gutschein und die 5 Franken Depot zu geben und erhält sofort die Tageskarte. So ging es mit der ziemlich flachen und langen Gondelbahn über Bergläger in Richtung Sillerenbühl.

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Talstation in Adelboden

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Mittelstation Rehärti

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Letzte Sektion der 6EUB

Als ich oben um etwa halb 10 Uhr ankam, lag fast das ganze Skigebiet noch im Schatten, auch nicht verwunderlich Mitte Dezember. Also fuhr ich die breite und schön gewalzte Piste runter zum 6-Bubble Aebi-Sillerenbühl, wo ich erstmals den 180°-Einstieg erlebte. Bei der zweiten Fahrt wählte ich die rote 65. Da nun der kurze Skilift bei Aebi auch lief, fuhr ich ihn einmal, um nachher wieder hinauf zu Sillerenbühl zu fahren.

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6-Bubble Aebi mit frisch gewalzter Piste

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erste Sonnenstrahlen

Nun zeigte sich die neue Bahn auf den Laveygrat bereits in der Sonne, also war es Zeit, dort hinüber zu wechseln. Nach einer Fahrt auf dem etwas speziellen Tanzboden-Tellerlift fuhr ich zum Schlepper Sandige Boden-Stand, dessen Bergstation mittlerweile auch die Sonne erreichte. Nach einem kurzen Schiebestück erreichte ich den unteren Teil der schwarzen 51, die mich zur Talstation der besagten Bahn zum Laveygrat brachte.

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Tanzboden-Lift

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Bergstation Standlift, im Hintergrund die neue Laveybahn

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Talstation Laveybahn in Geils

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Strecke

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kurz vor Bergstation, darunter schwarze Piste

Als erstes wählte ich die direkte Abfahrt auf der schwarzen 51, die sehr gut zu fahren war und dank ständigen kleineren Geländewechseln auch abwechslungsreich war. Danach versuchte ich es mit einer Fahrt an den Hängen rechts davon. Im Gegensatz zum vergangen Samstag in Hoch-Ybrig war der Schnee sehr hart, so machte das Fahren abseits der Pisten keinen Spass und ich liess es für den Rest des Tages auch bleiben.
Nach einer weiteren Fahrt am Lavey wechselte ich zur 4-KSB Luegli, an der ich die beiden schwarzen Varianten testete. Die linke führt nach einem längeren Ziehweg über interessante Kamelbuckel.

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4-KSB Luegli

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ohne Worte

Über die Hahnenmoosbahn ging es nochmals für 3 Fahrten zur Laveybahn bevor ich auf die Lenker Seite der Skischaukel wechselte, die nun schön an der Sonne war.
Zuerst war die Bühlberg-Bahn an der Reihe. Die Piste ist so flach, dass sie schon fast wieder bergauf geht. Der Reihe nach waren dann der Brenggen-Lift, die Metschberg-Bahn, der 6-Bubble Metschstand und schliesslich der Guetfläck-Skilift an der Reihe, um die verschiedenen Pistenvarianten zu fahren. Dabei ass ich auch zu Mittag (Landjäger und Schoggi mit Brot aus dem Rucksack). Die meisten Pisten an diesen Hängen sind breite Carving-Autobahnen, das hat man halt ziemlich schnell gesehen.

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Blick zum Glacier de la Plaine Morte

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am Bühlberg, flach ist hier nur der Vorname

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Talstation mit 180°-Einstieg

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auf der 4KSB Metschberg

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Blick nach Lenk hinunter

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Carvingpiste am Metschberg

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oben auf dem Metschstand

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Bergstation Metschstand, von der Seite

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Skilift Guetfläck

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Panorama mit Adelboden

Also fuhr ich mit der roten 45 wieder zum Luegli. Wie es häufig ist bei Pisten, die nicht direkt erschlossen sind, führt auch diese spannend durch das Gelände. Nachdem ich nochmals die gleichen beiden Pisten beim Luegli fuhr, ging ich nochmals an die Sonne zur Laveybahn, dessen Pisten erstaunlicherweise immer noch super zu fahren waren. Grundsätzlich waren die Pisten eigentlich immer hart, aber trotzdem griffig zu fahren.

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obere Hälfte der Laveybahn

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Talstationen Hahnenmoos und Luegli in Geils

Um Viertel nach Drei verliess ich die Sonnenhänge und fuhr ich dann von der Lavey-Bergstation über die Pisten 55, 59 und 63 zum Standlift, nach Aebi und weiter nach Rehärti, eine schöne Talabfahrt, auch wenn ab und zu geschoben werden muss.

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Aebi mit 6-Bubble und Skilift, bereits alles im Schatten

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ohne Worte

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schöne Talabfahrt

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megakurze Sesselbahn

Richtig, etwas fehlte noch im Skitag, also traversierte ich mit der kurzen 2SB und dem Verbindungs-Seillift in Richtung Kunoisbärgli mit seiner ziemlich neuen Sesselbahn. Der Weltcup-Hang war bereits abgesperrt, da man die Piste für den weltweit schwersten Riesenslalom schon präparierte. Oben dann eine freudige Überraschung, die Piste am kleinen Skilift Höchsthorn lag noch zu einem grössten Teil in der schon bedrohlich flach stehenden Sonne.

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Sillerenbahn in der Abendsonne

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Chuonisbärgli-Bahn, wie die Laveybahn von Orange zugepflastert

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Präparation mit dem Eisbalken

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sonnige Überraschung am Höchsthorn

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kurzer aber toller Hang am Höchsthorn

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Abendstimmung

Da mein Bus erst um Zehn vor Fünf fuhr, konnte ich hier noch die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Die Piste gefiel mir ebenso gut, es ist eine jener Pisten, die man ohne zu überlegen einfach nochmals fährt und die wegen ihren Geländewechseln immer interessant bleiben. Als die Sonne endgültig unterging fuhr ich dann den verwinkelten Chunoisbärgli-Hang hinunter zur Talstation Boden, von wo es nach Hause ging. Nicht selbstverständlich ist, dass trotz der kleinen Gästezahl fast alle Anlagen bis 16 Uhr 30 liefen.
Es war dies für mich das erste Mal, dass ich ein grösseres Skigebiet derart erkundete. Da man weder an den Liften nie warten musste und auf leeren Pisten automatisch schneller als auf vollen fährt, bin ich, ohne es zu wollen, auf eine stattliche Anzahl Liftfahrten gekommen, d.h. insgesamt 40 Liftfahrten oder 53 gefahrene Liftkilometer. Mein Eindruck des Skigebiets ist, dass es eigentlich sehr abwechslungsreich im Gelände liegt, fast jeder Lift liegt auf einem anderen Hang. Leider hat unsereins die Carving-Autobahnen halt wirklich schon ziemlich schnell satt.
Irgendwie habe ich aber trotzdem gespürt, dass mir kleinere Gebiete eher mehr behagen. Ich war fast immer am Überlegen, wohin es als nächstes gehen soll, man trägt den Gedanken mit sich, etwas zu verpassen. Etwas, was in kleineren Gebieten nicht so schnell passiert. Vielleicht ist es geradezu ironisch, dass ich am letzten Lift, der unspektakulär aussieht, endlich eine Piste genau nach meinem Gusto fand, eben eine, die man immer wieder fahren kann, ohne dass es einem langweilig wird.
Natürlich wusste ich schon zuvor über das perfekte Wetter und die ideale Schneesituation, auch vom Skigebiet hatte ich wegen diversen Berichten eine doch recht genaue Vorstellung. Vielleicht ist es gerade das, was einen an sich so schönen Skitag, wo eigentlich alles so gut wie nur möglich war, trotzdem nicht so stark jubeln lässt.
Als Kontrast dazu denke ich an den Skitag letztes Jahr in Splügen: Wenn man die Anreise nicht genau kennt, nicht weiss wie das Skigebiet ist und ebenso über Wetter- und Schneesituation im Unklaren ist – und dann in allen Belangen positiv überrascht wird, wiegt das vom emotionalen her viel stärker, als wenn man schon zuvor weiss, dass eh alles perfekt ist und man dann eigentlich bloss die Bestätigung dafür findet.
Trotzdem, viel besser hätte der Tag wirklich nicht mehr sein können. Ich habe ein schönes und grosses Gebiet befahren dürfen, dies nicht zu knapp bei besten Bedingungen.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi, 26.12.2007, 12:29 
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RetroRebel
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Beiträge: 2254
Vielen Dank für diesen engagierten bericht mit tollen Bildern!

Es dürfte ja bekannt sein, dass ich zu diesem Gebiet eine besondere Verbundenheit habe, darum an dieser Stelle auch einige Kommentare.

Viele der seitens piano ins Feld geführten Stärken und Schwächen kann ich bestätigen. Der Wertung des Merkmals "zu groß" kann ich mich weniger anschliessen. Hier nochmal aus meiner Sicht zusammengefasst:

Wie piano halte ich es für ein herausragendes Merkmal des Gebiets, dass sich dieses abwechslungsreich über 5 verschiedene Skigipfel erstreckt und dabei Pisten in allen Himmelsrichtungen bietet. Weiters finden sich an den meisten viele Pistenvarianten und dabei auch solche, die nicht an der Bergstation beginnen und an der Talstation enden, sondern Gebietsverbindungen durch abwechslungsreiches Skigelände darstellen und dabei nicht in unmittelbarer Nähe der Aufstiegsanlagen verlaufen. Weiters gibt es zwei Vorteile, die jetzt für piano anwegnungsfallgemäss weniger ersichtlich waren: Das SKigebiet kommt aufgrund des guten Gras-Untergrundes mit sehr wenig Schnee aus, und man kann auch mit Anfängern einen sehr abwechslungsreichen Skitag verbringen, das sich ein Großteil des Gebiets zusammenhängend über leichte Pisten erreichen lässt. (Das ist auch der Grund, warum ich jetzt wieder mit meiner Familie hin fahre.) Trotz des weitläufigen und insgesamt wenig steilen Geländes finden sich ungewöhnlich viele schwarze Pisten (9 Stück). Diese verdienen diese Kennzeichnung auch, die Steilstücke sind jedoch nicht allzu lang. Toll ist aber, dass praktisch kein Pistenbau stattgefunden hat und die Pisten einfach klasse in das abwechslungsreiche Gelände hineingewalzt sind.

So viel zum Lob, jetzt fairerweise auch zu den Schwächen: Piano hat die Carvingpisten als eher langweilig bezeichnet. Schon aufgrund der Geländeverhältnisse gibt es sehr viele (und glücklicherweise natürliche) Carvingpisten. Das halte ich eher für eine Stärke. Es gibt aber auch viele "Kamlebuckelpisten", die zwar gut gewalzt aber keine klassische Carvinpisten sind, sonern eher abwechslungsreich. Hier kann man also geteilter Meinung sein. Eine klare Schwäche - sofern man mit einer entsprechender Erwartungshaltung anreist - ist die Tatsache, dass es keine Pisten gibt, die lang und steil über grosse Höhendifferenzen führen. Auch dies liegt am natürlcihen Gelände. Weiters fehlt es an Freeride-Möglichkeiten, die dauerhaft mit guten und sicheren Bedingungen zur Verfügung stehen. Aus diesen Gründen wird das Gebiet für "Freak-Tripps" dieses Forums weniger infrage kommen.

Noch ein paar "Soft-Kriterien": Das Gebiet ist grundsätzlich sehr gemütlich und gesellig mit sehr vielen Hütten und Schneebars. Tendenziell hat die Gemütlichkeit von ihrem äußeren Anschein her allerdings etwas zurückgedrängt, da das Gebiet in den letzen Jahren in jeder Hinsicht viel moderner geworden ist (moderne Schneebars, KSB an allen wesentlichen Hängen, recht viel Werbung). Eindeutig positiv hervorzuheben ist die auffalllende Freundlichkeit der Bediensteten, Gastronomen, etc.

Insgesamt hat sich das Skigebiet in den letzten Jahren zu meinem Stammskigebiet entwickelt, das allerdings durch irgendwelche "abgefahrenen" Gebiete ergänzt wird. :wink:

_________________
Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr, 28.12.2007, 22:57 
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Registriert: Mi, 14.02.2007, 22:19
Beiträge: 179
Chasseral hat geschrieben:
Das SKigebiet kommt aufgrund des guten Gras-Untergrundes mit sehr wenig Schnee aus, und man kann auch mit Anfängern einen sehr abwechslungsreichen Skitag verbringen, das sich ein Großteil des Gebiets zusammenhängend über leichte Pisten erreichen lässt. (Das ist auch der Grund, warum ich jetzt wieder mit meiner Familie hin fahre.)

Kann ich insofern bestätigen, als ich einmal mit einer Familie mit kleineren Kindern auf dem Sessel war und eine angeregte Diskussion stattfand, wohin die Kinder als nächstes fahren wollen und man sich offenbar an den vielen Möglichkeiten, auch für Familien, erfreute.

Chasseral hat geschrieben:
Trotz des weitläufigen und insgesamt wenig steilen Geländes finden sich ungewöhnlich viele schwarze Pisten (9 Stück). Diese verdienen diese Kennzeichnung auch, die Steilstücke sind jedoch nicht allzu lang. Toll ist aber, dass praktisch kein Pistenbau stattgefunden hat und die Pisten einfach klasse in das abwechslungsreiche Gelände hineingewalzt sind.

Da ist man sich hier wohl einig. Im Besonderen am Luegli ist mir dies positiv aufgefallen. Auf der Lenker Seite, also dort mit den weniger abwechslungsreichen Pisten, ist es natürlich so, dass das Gelände von sich aus ziemlich regelmässig ist. (Etwa Bühlberg oder untere Metschbahn.)

Ich hatte natürlich mit der Schneesituation Glück. Hätte es nur ein bisschen weniger Schnee gehabt, wären die Hänge an der Lavey-Bahn viel weniger attraktiv gewesen. Man sieht ja, wie Schnee auf die Pisten geschoben werden musste.
Dass das Gebiet "zu gross" ist, das ist natürlich einzig und allein mein persönlicher Geschmack. Ich stelle allerdings fest, dass das in die Breite gezogene und verwinkelte Gebiet nahezu optimal erschlossen ist.

Edit:
Chasseral hat geschrieben:
Insgesamt hat sich das Skigebiet in den letzten Jahren zu meinem Stammskigebiet entwickelt, das allerdings durch irgendwelche "abgefahrenen" Gebiete ergänzt wird.

Bei mir scheint dies genau umgekehrt zu sein. Für Wochenaufenthalte war ich fast immer in kleineren Skigebieten im Wallis, vorwiegend Zinal, auch noch mehrmals Saas Grund. Für die Tagesausflüge geht es dann in die grösseren und bekannteren Gebiete.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Fr, 28.12.2007, 23:04 
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RetroRebel
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Registriert: Di, 27.09.2005, 10:47
Beiträge: 2254
piano hat geschrieben:
... fast immer in kleineren Skigebieten im Wallis, vorwiegend Zinal ...

Da sind wir uns auch wieder einig. :wink: Zinal-Grimentz ist für mich eines der sträksten Gebiete überhaupt - in jeder Hinsicht. Die Grösse selbst ist für mich weniger entscheidend (aber selbst in der Ausdehnung ist Zinal-Grimnetz ziemlich gross).

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"


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