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BeitragVerfasst: Fr, 27.11.2009, 21:57 
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RetroRebel
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Sehr sehr cooler Bericht von der Stimmung her, man denkt sofort 40 Jahre zurück. Ich erinnere mich an Geschichten meines Vater, der 1973 auf dem Pordoi eingeschneit ist. Auch da hat es drei Tage gedauert, bis geräumt war, aber weniger wegen der Lawinengefahr, als aufgrund der (damals) üblichen Querelen mit Zuständigkeiten zwischen den Provinzen, deren Grenze über den Pass verläuft und die sich wohl nicht wirklich mochten / mögen (Problem gabs ja auch an der Marmolda immer mal wieder). Jedenfalls wird es so erzählt.

So langsam komme ich ja wirklich in Winterlaune... :)

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BeitragVerfasst: So, 29.11.2009, 10:30 
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Schön dass es da mal wieder weiter geht, die Schneemassen sind schon enorm da oben. Brauchen die da spezielle Fenster in den unteren Geschossen, oder ist der locker gefallene Schnee nicht so schwer? Könnte immerhin ein guter Wärmeisolator sein und so Heizkosten sparen :-)

Schade, dass ihr so viel Schlechtwettertage hattet....

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Da ich hier wie im Alpinforum von den Anhängern der Corona-Sekte verfolgt werde, werde ich hier nichts mehr schreiben oder lesen.
Meine Berichte sind ab sofort nur noch auf meinem Blog: http://blog.inmontanis.info
Überblick Ski-Saison 1.10.2020-30.9.2021 (102 Tage, 52 Gebiete) & Meinung zu Corona


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BeitragVerfasst: So, 29.11.2009, 13:36 
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Das mit dem Schnee war wirklich ein schönes Erlebnis. Solche Schneemassen sind - zumal in dieser Gegend - dann doch eher selten anzutreffen. Die Schneewände neben der Strasse waren tw. sehr eindrücklich. Hochinteressant auch die kleinräumigen Unterschiede. Während es oben am Pass auch in den Tagen zuvor immer so an die 10-20 cm Neuschnee gab, war unten im Tal rund um St. Moritz - wenige Kilometer weiter nördlich - der Neuschneezuwachs lediglich in Spuren messbar.

Von Fensterglas versteh ich nicht viel. Aber Neuschnee ist ja zum Grossteil aus Luft (ca. 90 % bei kaltem Neuschneefall). Auch wenn der ein wenig windgepackt ist, bleibt er immer noch relativ leicht (pro Raumeinheit). War aber lustig als wir nach der starken Schneefallnacht zum Frühstück kamen und die Lichtverhältnisse an unserem Tisch irgendwie "anders" waren.

Cool waren auch die Mitarbeiter der Strassenmeisterei. Wir haben uns bei denen ja erkundigt wegen der Dauer der Strassensperre (bzw. der Dauer der Räumung/Lawinensprengung). Die haben sofort gefragt ob wir nicht Tourenski mit hätten und dann die Tour im Umfeld des ehemaligen Kleinskigebiets am Pass vorgeschlagen, wo es auch bei der herrschenden Lawinenwarnstufe 4 vertretbar war.

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BeitragVerfasst: Di, 01.12.2009, 14:07 
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gerrit hat geschrieben:
helmut hat geschrieben:
@gerrit: lol, deine Filmbeschreibung von Shining II ist zum weglachen ... kein Wunder, dass es "ewig" dauert bis man auf solche Assoziationen kommt :)
[/img]


Vielleicht hatte ich die Assoziation ja schon im März und musste eben genau deshalb so lange mit der Fortsetzung warten..... :wink:

Meinst Du damit "The Shining", Teil I?
Stimmt, ich war ungefähr in der Zeit auch da in der Gegend, bin aber bei Einbruch der von euch dokumentierten massiven Schneefälle nach Chamonix abgebogen. Dort wollten wir ein paar steile Sachen machen, was aber aufgrund der Verhältnisse dann leider nicht so empfehlenswert war. So haben wir uns halt "nur" auf das normale Freeriden in Chamonix und Argentiere beschränkt.
Evtl. stelle ich mal ein paar Bilder rein.

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BeitragVerfasst: Di, 01.12.2009, 14:50 
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RetroRebel

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Intermezzo in Paradise

Helmuth St.John, Maler und Lebenskünstler.......................Woody Allen
Sabby Peterson, Schriftstellerin.....................................Scarlet Johansson
Gary McIvory, Tierarzt................................................Michael Caine

Irgendwo in einer nicht nächer definierten Stadt in einem kalten nördlichen Land lernen sich der Maler Helmuth und der Tierarzt Gary kennen, völlig unterschiedliche Charaktere, die jedoch irgendwie von der Lebensart des anderen fasziniert sind. Helmuth erzählt vom Albergo Paradiso, einem Hotel in einer unbekannten Meeresbucht, von wo aus man zu den Presena-Inseln gelangen kann. Auch Gary hat vor langer Zeit von dieser sagenumwobenen Inselgruppe gehört, vor allem die Insel Alveo hat es ihm angetan, doch hat er nie jemand kennengelernt, der diese Insel wirklich je betreten hätte. Spontan entschließen sich die beiden, der im Schneesturm erstickenden Stadt den Rücken zu kehren und in die Paradiso-Bucht zu reisen. Am Flughafen lernen sie Sabby Peterson kennen, die sich ihnen ohne viel Überlegen anschließt. Doch ihre Pläne gehen nicht auf, zwar erreichen sie das Albergo Paradiso, doch alle ihre Bemühungen, den Presena-Archipel zu erreichen, schlagen fehl, einmal sagt der Fischer, der sie mit seinem Boot hinausbringen soll, im letzten Moment ab, ein anderes Mal ist es dichter Nebel, der die Bootsfahrt verhindert. So vergehen Tage und Wochen mit Gesprächen über Gott und die Welt, doch es bleibt offen, ob die Drei das Ziel ihrer Träume je erreichen werden.

Etwas langatmiger und farbarmer Film mit bekannten Woody-Allen – Elementen


Freitag, 6. März 2009 - Polvere Paradiso

In der ersten Hälfte der 70-er Jahre existierten in meinem Kopf 3 Kategorien von Schigebieten: diejenigen, die sich im Rahmen eines Tagesausflugs von meinem Wohnort aus erreichen ließen, so etwa Lilienfeld, Annaberg oder Türnitz, nicht zu vergessen Wastl am Wald, diejenigen, die man zum Zwecke eines einwöchigen Schiurlaubs aufsuchte, das waren in meinem Fall Lackenhof, Hochkar, Tauplitz, Filzmoos und Hofgastein und diejenigen, die man aus dem Fernsehen kannte, weil dort Weltcuprennen stattfanden, die ich gemeinsam mit meinem Vater, ausgerüstet mit den in den Tageszeitungen abgedruckten Startlisten zum Mitschreiben der Zwischen- und Endzeiten, voll Spannung verfolgte. So kam es, dass zu diesem Zeitpunkt Gebiete wie Ebnat-Kappl und Marburg (welches ich wegen des irreführenden Namens in Deutschland vermutete) in meinem Bewusstsein gleichwertig mit Kitzbühel, St. Moritz oder Val d´Isere rangierten.
Andere Destinationen waren für mich nicht existent, woher auch, mit meinem ersten Schiatlas wurde ich etwa 1980 konfrontiert, Schulschikurse, die mich immerhin bis nach Tirol (Gries am Brenner, Wildschönau) führen sollten, begannen für mich erst 1977 und auch die Schiurlaube der Klassenkollegen führten, so sie überhaupt stattfanden, bestenfalls in die Steiermark oder ins Salzburger Land.
Ich mag etwa 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein, als ich – wie auch immer – in den Besitz eines Winter-Reiseprospektes mit Hotels und Ferienwohnungen, dankenswerter Weise auch mit Panoramakarten kam, in dem sich plötzlich ganz andere Wintersportorte fanden als die mir bekannten, Orte, deren Namen ich noch nie zuvor gehört hatte, deren genaue Lage ich – abgesehen von der Zuordnung zum entsprechenden Land – überhaupt nicht abschätzen konnte. Und in diesem Prospekt – daran kann ich mich noch genau erinnern – waren dem höchst exotisch anmutenden Gebiet des Passo Tonale zwei Seiten gewidmet. Für mich völlig untypisch für Hotels in Wintersportorten aussehende Gebäude und ein Panorama mit unzähligen parallelen Liften auf einer Seite des lang gezogenen Ortes an der Passstrasse sowie einer bis in die Gletscherregionen vorstoßende Liftkette auf den gegenüber liegenden Hängen faszinierten mich extrem, da dieses Ambiente so völlig anders war als ich es bis dahin kennengelernt hatte.
Dann begann meine „Karriere“ als Sammler von Prospekten, Schiatlanten und später auch vieler historischer Schibücher, ebenso erweiterte ich meinen Erfahrungshorizont (im Sinne des Wortes) durch Besuche vieler Schigebiet zunächst in Österreich, in den letzten Jahren auch der übrigen Alpenländer, doch der Passo Tonale, der mich in den 70-er Jahren so interessiert hatte, war bis dato nicht dabei gewesen, wie wohl mich die einschlägigen Berichte auch in diesem Forum trotz ihrer heftig geäußerten Kritik an den aktuellen Veränderungen der dortigen Infrastruktur keineswegs abgeschreckt hatten.
Doch heute sollte der Zeitpunkt gekommen sein, an dem ich diesen früheren Sehnsuchtsort endlich kennenlernen sollte.
Eingeschlossen im Schneesturm im Bernina-Hospiz haben wir natürlich aufmerksam den Wetterbericht verfolgt und dieser verspricht für die nächsten Tage halbwegs stabiles Wetter in der Presanella- und Brentagruppe, wobei auch dort zuletzt einiges an Neuschnee dazugekommen sein müsste. Auch die Straße ist nach dem Frühstück endlich offen und so verlassen wir diesen gastlichen Ort wieder, allerdings mit dem festen Vorsatz, sicher nicht das letzte Mal hier gewesen zu sein.
Die Südrampe des Berninapasses führt uns in eine andere Welt, unten, im Puschlav war überhaupt kein Schnee gefallen, dafür können wir bahntechnische Einzigartigkeiten wie etwa die Kreiskehre der Berninabahn bei Brusio betrachten. Auch wenn die Entfernung vom Berninapass zum Passo Tonale nicht eigentlich weit ist, so zieht sich die Fahrt auf nur mäßig ausgebauten und sehr kurvenreichen Straßen doch ziemlich, auf dem Weg passieren wir auch den typisch italienischen Schiort Aprica mit seinen überwiegend in sogar vom Piz Lagalb sichtbaren Waldschneisen gelegenen Pisten und seinen zahlreichen Hotels und Appartmenthäusern. Irgendwie handelt es sich hier um einen der Orte, an die es mich absolut nicht zieht und in dem ich wohl auch nie zum Schifahren stehen bleiben werde. Auch ist hier augenscheinlich in den letzten Tagen kein Neuschnee gefallen und wir werden schon etwas nervös bezüglich der Wahl unseres Ziels. Doch je näher wir Ponte di Legno kommen, desto höher werden die Schneemauern neben der Straße und während der Auffahrt zum Pass sind wir uns wieder sicher, dass die kommenden Tage als positiv in der Schihistorie des heurigen Jahres eingetragen werden können. Zwar herrscht bei einer geschlossenen Hochnebeldecke etwas diesiges Licht, doch die weitgehend unverspurte Schneedecke wirkt höchst verheißungsvoll.
Zwar hat mir trinc den Tipp gegeben, wegen der knappen Parkplatzsituation am Pass am besten gleich bei der ersten Poma-Sesselbahn zu parken, doch die gähnenden Leere dieses Parkplatzes verleitet uns zum weiteren Hochfahren in Richtung Passhöhe. Und richtig, der Parkplatz an der EUB zum Passo Paradiso ist nahezu leer, auch sehen wir, dass die Gondeln gerade erst ausgaragiert wurden und noch keine Schifahrer bergwärts unterwegs sind.
Die Dame an der Kasse erklärt uns dann auch, dass der Publikumsbetrieb an der Bahn wohl erst in etwa 20 Minuten beginnen würde, auch würden die Lifte oben heute wohl nicht mehr in Betrieb gehen.
Doch alleine die steile Abfahrt vom Passo Paradiso am heutigen Tag zu entjungfern stellt eine hervorragende Aussicht dar und so warten wir geduldig auf die Öffnung der Drehkreuze.
Und knapp vor 11 Uhr ist es dann endlich soweit. Zwar weniger stilvoll als früher mit der Pendelbahn aber durchaus nicht unkomfortabel schweben wir über die steile, in ihrem obersten Bereich durch eine in den Hang planierte Querfahrt brutal entschärfte Paradisoabfahrt nach oben.
Die DSB zum Presena-Gletscher wist noch ziemlich eingeschneit, aber die Sichtverhältnisse weiter oben hätten heute ohnehin nichts getaugt.

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Und die Bergstation der sagenumwobenen DSB Alveo Presena versinkt überhaupt in den Schneemassen.

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Unterhalb des Passes jedoch ist das Licht zwar etwas diffus, die Gesamtbedingungen jedoch in Verbindung mit dem reichlich gefallenen Pulver absolut ausreichend.
Lokalaugenschein mit Stationseinfahrt der EUB, alter Pendelbahn-Bergstation und besagter Abfahrtstrassierung im obersten Bereich.

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Nach der oberen S-Kurve der Abfahrt verlassen wir die Piste nach links und ziehen vorsichtig die ersten Schwünge in dem noch völlig unverspurten Hang. Ganz sicher sind wir nicht bezüglich einer eventuellen Lawinengefahr, doch der Neuschnee scheint gut verbunden mit der Unterlage und bald zeigen sich breite Grinser in unseren Gesichtern. Die Verhältnisse sind hervorragend und angesichts der geringfügigen Menge an humanen Störfaktoren auf diesem Hang wird der Platz wohl bis zum Abend reichen. So verspuren wir im Lauf des Tages alle Sektoren und Varianten des Hanges, im oberen Bereich links der offiziellen Pisten, nach der zweiten S-Kurve dann auf der rechten Seite in einem sanften Graben. Hier schaffe ich es aber auf einer Abfahrt insgesamt dreimal, bei wegen des Lichtes zu spät bemerkten Buckeln bzw. Bodenwellen bei voller Fahrt aus beiden Bindungen herauszuspringen und kopfüber in den Tiefschnee zu hechten. Sabine und Helmut finden dies zweifellos doch etwas lustiger als ich.
Einige Impressionen

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Das waren halt noch bessere Zeiten....
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Am frühen Nachmittag machen wir einen kurzen Abstecher auf die gegenüber liegenden Südhänge. Hier sieht man, noch von der Paradiso-Seite die Sesselbahnen Nigritella und Bleis.

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Doch der Schnee unter der Nigritella-Sesslbahn ist viel schwerer, sodaß wir bald wieder auf unseren Paradiso-Hang zurückkehrten.
Hier lockt uns eine Variante noch weiter nach links, nicht zurück zur Talstation der Paradiso-EUB sondern weitab von der normalen Abfahrt hinunter in Richtung Ponte di Legno zur Mittelstation „Colonia Vigli“ der neuen Verbindungsbahn vom Ort herauf zum Tonale-Paß.
Hier sieht man unten die zweite Sektion der Verbindungsbahn (Cononia Vigli – Tonale), wir wollen nach links in die Mulde hinunter.

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Auch meine Wenigkeit wird zur Abwechslung photographiert.

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Auf der Variante hinunter zur Verbindungsbahn sind wir die ersten, die in kleinen Rinnen zwischen über die Schneedecke ragendem Buschwerk den auch hier noch optimalen Neuschnee verspuren.

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Blick zurück auf den Hang.
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Die Abfahrt endet in einer großen Senke, wie man hier sehen kann.

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Wir müssen da irgendwie wieder heraus zur Normalpiste, die im Bereich der Seilbahntrasse verläuft. Nach einigen anstrengenden Passagen im Tiefschnee stoßen wir auf eine planierte Spur, die an einem Gebäude vorbei offensichtlich zur Mittelstation füht, auf der anderen Seite der Spur sind zahlreiche Hütten mit Schlittenhunden, doch kaum kommen wir in die Nähe des Gebäudes werden wir von einem Italiener wild beschimpft. Ich verstehe ihn zwar im Detail nicht, aber offensichtlich ist er nicht damit einverstanden, dass wir zwischen seinem Haus und seinen Hunden durchmarschieren wollen. So machen wir kehrt und folgen der Spur in die andere Richtung, leider ziemlich bergauf und gelangen so zur leichten Abfahrt „Tonalina“ zur Mittelstation.

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Mit der Bahn kommen wir wieder auf die Passhöhe, wo wir die Paradiso-Abfahrt in voller Länge bewundern können.

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Eher skurril mutet der Liftverhau auf den Südhängen an.

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Zufrieden mit dem Erlebten packen wir die Schi in die Dachbox und fahren mit dem Auto langsam durch den langgezogenen Ort, bis wir eine Schischule entdecken. Wir parken und marschieren ins Büro, denn wir wollen die Möglichkeiten für den morgigen Tag abklären. Es ist doch ziemlich viel Schnee gefallen und keiner von uns ist ortskundig, deshalb überlegen wir das Engagements eines Führers für den morgigen Samstag. Das Wetter dürfte besser werden, also wollen wir auf jeden Fall die Variante von der Presena Bergstation zur Talstation der DSB Alveo Presena bzw. zum Tunnel (Sgualdrina Cantiere) machen, spekulieren aber auch mit der Tour über den Pisgana-Gletscher hinunter nach Ponte di Legno.
Doch das Feedback in der Schischule ist eher mickrig. Die anwesenden Damen können zu diesem Thema überhaupt nichts sagen, rufen aber jemanden an und nach einigen Minuten kommt ein Schilehrer, der jedoch nicht sonderlich interessiert sei. Naja, morgen wolle er eigentlich noch nicht, da könnte die Lawinengefahr noch zu groß sein, eventuell übermorgen, dann aber auch nicht über den Pisgana-Gletscher sondern nur die Route ins Val Presena.
Wir einigen uns darauf, eventuell morgen abend wieder vorbeizukommen und setzen uns wieder ins Auto, denn das gestern Abend gefundene und reservierte Hotel befindet sich in Ossana, westlich des Tonale-Passes etwa im Bereich der Abzweigung ins Val di Pejo.
Das Albergo "Il Maniero" erwies sich als Glücksgriff, frisch renoviert, nette Zimmer und ein absolut empfehlenswertes Ristorante. Für alle, die mal in der Gegend eine Unterkunft suche, der Link: Albergo "Il Maniero"

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BeitragVerfasst: Di, 01.12.2009, 18:00 
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RetroRebel
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Interessant das zu lesen. Tonale ist sicher immer noch ein sehr interessantes Gebiet, die alte Bahn war halt neben der Stilistik vor allem mal deutlich schneller und hat dafür gesorgt, dass man auf der Piste Weltcup-mäßig abfahren konnte, was nämlich sehr viel Spaß macht, wenn nur ca. 50 Leute statt mehreren hundert, die völlig überfordert sind, da sind.

Ansonsten hoffe ich, dass ihr noch mehr von dem Gebiet gesehen habt, die Südhänge mit dem Liftverhau sind nämlich auch ziemlich cool und es sind ja schon viel wengier Lifte als früher, was ich schade finde, denn das hat was. Leider gehen sie bei Weitem nicht mehr soweit auf die Kanten oben, was wirklich ägerlich ist, denn das wären die interssante Passagen.

Vor allem ab Bleis außen rum ist genial - auch wegen der Sicht, und das rückwärtige Tal - Passo Contrabandieri und Co. Allerdings ist es schade um die DSB dort, aber gut. Mit das schönste sind übrigens bei klarem Wetter abends die Pisten am Gletscher, die Sicht in bei Nationalparks ist einfach unbescheiblich...

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Aus:

viewtopic.php?f=8&t=208

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BeitragVerfasst: Di, 01.12.2009, 18:14 
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Wir haben noch mehr gesehen von dem Gebiet, aber davon später. Der Vorteil dieses Tages war zweifellos, dass extrem wenig Leute an der Paradisoscharte unterwegs waren und wir damit wirklich den ganzen Tag frische Spuren ziehen konnten. Das ganze sieht auf den Bildern ja nicht so besonders toll aus, weil es bedeckt war, aber der Tag hat wirklich viel Spaß gemacht. (Auch wenn er eigentlich absolut harmlos war gegen den nächsten..... :wink: )

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BeitragVerfasst: Di, 01.12.2009, 18:15 
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Schöne Fotos.

Auf diesem sieht man die Pisganina- und den oberen Teil der Pisgana-Route, die ich im Mai gemacht habe, selten gut:
::: trincerone hat geschrieben:
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BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2009, 14:17 
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Abgesehen vom Wetter war der Tag tatsächlich eines der Höhepunkte. Wir hatten einfach Glück, dass die Paradisobahn erst zum Zeitpunkt unserer Ankunft (am späten Vormittag) geöffnet wurde und wir dadurch in eine der allerersten Gondeln hochfahren konnten. Dadurch dass die Anlagen oben nicht geöffnet wurden, blieb auch der Grossteil der anderen Skifahrer auf der Südseite. So konnten wir bei jeder unserer Abfahrt praktisch einen "neuen" Hang frisch anspuren. 500-600 Höhenmeter Tiefschneeabfahrt ohne jegliche Aufstiegsmühe sind schon was tolles. Lediglich der alleroberste Hang gleich neben der Piste war dann am Nachmittag bereits verspurt.

Mit meinen Fotos verschone ich euch lieber. Die Sichtverhältnisse waren für meine Kamera (und meinen Fotograpierfähigkeiten) eindeutig zu schlecht.

Lediglich als Überblick ein Foto, das die letzte Route, wo wir eine Linie direkt zur Mittelstation der Bahn rauf von Ponte di Legno gewählt haben:

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Das Örtchen Ossana ist übrigens recht nett - ein klassisches italienisches Bergdorf wie man es sich so vorstellt (eng gedrängte Steinhäuser und so). Und das Albergo hat sich als sehr gute Wahl herausgestellt. Gerrit hat diesbezüglich offenbar ein "glückliches Händchen".

Angesichts der wiederholt zum Schmunzeln anregenden Geritt'schen Filmkritiken bin ich nun umso neugieriger auf die "Auflösung" der Indiana-Jones-Folge im nächsten Teil :).

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BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2009, 16:01 
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Ach übrigens: mit Aprica gings mir genauso, weder hatte ich je Lust dort generell anzuhalten - das ist auch mal wirklich ein liebloser, hässlicher Schiort, noch hat mich das Schigebiet je wirklich gereizt. Mal schauen, vielleicht hole ich das dieses Jahr einmal nach...

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BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2009, 16:11 
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Ja, mit Ossana als Übernachtungsort habt ihr's richtig gemacht (auch die Nachbardörfer im oberen Val di Sole, z.B. Vermiglio sind sehr nett). Am Passo Tonale oder Ponte di Legno halte ich es auch nicht aus :wink:

Aprica ist Freeride-technisch gar nicht so übel, vor allem Tree-Skiing mäßig. Bei Südstaulagen bekommt Aprica oft ne Menge Schnee ab. Zum Übernachten gilt aber gleiches wie beim Tonale, besser in nem netten Ort in der Nähe, z.B. Edolo.

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BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2009, 17:03 
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Interessant... die oberen Dörfer im Val di Sole mag ich auch, wenn sie auch teilweise zu einer gewissen Künstlichkeit tendieren, aber Ponte di Legno ist definitiv einer der nettesten Wintersportorte, in denen ich bisher war und mein präferiertes Domizil dort. Die Orte unterhalb lassen dann schnell sehr nach, Temú und Co sollte man lieber ignorieren.

Den Passo wiederum mag ich wegen seiner Coolness, aber das Thema hatten wir ja schon... ;) Dann wäre da auch noch Péjo als durchaus netter Standort zu erwähnen.

Lustig, ich suche ja gerade nach einem Hotel in der Ecke für die Sylvesterwoche, mein Lieblingshotel ist natürlich ausgebucht...

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BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2009, 22:27 
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Indiana Jones und die ewige Finsternis

Indiana Jones alias Helmy Gletscherfloh.........................Harrison Ford
Gerrit L., forumuser...............................................Sean Connery
Sabine, seine Frau..................................................Cate Blanchett

Robert Heinrich I, von Gottes Gnaden Kaiser von Österreich, pflegt nahezu wöchentlich Audienzen zu geben, in denen er Menschen aus dem Volk, meist aus den Bereich von Politik, Kunst, Wissenschaft oder Sport empfängt. Diese Audienzen sind öffentlich, es gibt geladenes Publikum im Audienz-Saal und es erfolgt auch die Übertragung im staatlichen Fernsehen, Donnerstags um 21 Uhr 50 in ORF 1. Indiana Jones ist auf einem Archäologenkongress in Attnang-Puchheim und sieht zufällig die Ausstrahlung einer dieser Audienzen im Fernsehen, ein Detail springt ihm ins Auge. Jeder der empfangenen überreicht dem Kaiser als Geschenk eine Glaskugel mit Pinguinen darin. Irgenwie erinnert ihn dieser Brauch an eine Stelle in einem alten Buch, das er einmal gelesen hat, und er beginnt zu recherchieren. Seine Suche führt ihn nach Wien, er tarnt sich als Geograph, tauscht seine Peitsche gegen einen Freeride-Helm, nennt sich fortan Helmy Gletscherfloh und arbeitet in einer wissenschaftlichen Einrichtung. Bei seinen Forschungen in Schönbrunn, in der Kapuzinergruft und im Wurstelprater findet er die Wahrheit heraus: Etwa 1870 hat ein österreichischer Forscher auf einem Abstellgleis eines böhmischen Bahnhofs in einem Jahrhunderte alten Waggon den heiligen Gral gefunden. Um dieses unersetzliche Stück für die Nachwelt zu erhalten und zu tarnen beschloss die zu diesem Zweck eingerichtete k.u.k. Gralsgesellschaft, den Glasbecher einzuschmelzen und als Glaskugel mit eingeschlossenen Pinguinen neu zu gießen. Das geschah, doch irgendwie gelangte die Reliquie in den Wirrnissen des ersten Weltkriegs an die österreichisch-italienische Front in den Alpen und ging verloren, ebenso das Wissen über dieses tragische Ereignis. Lediglich im kollektiven Unterbewußtsein der Österreicher blieb ein Rest dieser Erinnerung erhalten und so erhält Kaiser Robert Heinrich von jedem Audienzgast eine Nachbildung dieser Reliquie.
Indy (Helmy) macht sich nun auf die Suche nach dem Pinguin-Gral, zu diesem Zweck wird er Mitglied in einem Schi-Forum und lernt dort den harmlosen user Gerrit und seine Frau kennen. Nach mehreren – nur zur Tarnung durchgeführten – Reisen in diverse Gegenden der Alpen ist es endlich soweit, in diesem Jahr soll der Gral gefunden werden. Doch was Indy noch nicht weiß ist die Tatsache, dass auch Silvio Berlusconi mittlerweile von dem Schatz in den italienischen Bergen erfahren hat. Er hat seine Alpingendarmen auf Indy und seine Freunde angesetzt, sie sollen vereiteln, dass der Gral zurück nach Österreich geht, denn Silvio erwartet sich von der Pinguinkugel Unsterblichkeit und unerschöpfliche Potenz.
Unterdessen habenIndy und seine Freunde nach längerer Irrfahrt den abgelegenen Teil der Alpen erreicht, in dem der Gral irgendwo verborgen ist.
Genaue Karten gibt es nicht, so verläßt sich Indy auf seinen Instinkt, auf wenige Hinweise, die er den Quellen entnehmen konnte, und so fahren die drei in ein einsames Bergtal ein.
Jedoch wurden sie von Silvios Schergen auf eine falsche Fährte gelockt, an einer ausweglosen Wand stranden sie, können nicht vor und nicht zurück, eine Lawine droht, sie zu verschütten.

Ende Teil 1



Samstag, 7. März 2009, Teil 1 - Vom Gletscher in die Sackgasse?

Auch das Frühstück im Hotel Il Cantiero befriedigt unsere Ansprüche durchaus, viel begeisterter sind wir jedoch von dem blauen Himmel, der sich über unserem Hotel zeigt.

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Voller Enthusiasmus kurven wir die Tonale-Ostrampe wieder hinauf, doch beim Parkplatz der Seilbahn schieben sich wieder hochliegende Wolken vor die Sonne, wenn auch dünner als gestern und deutlich über den Bergspitzen.
Mit der EUB geht es hinauf, dann weiter mit der langsamen DSB Paradiso Presena und dann erblicken wir die zwei verbliebenen der früher zahlreicheren Lifte am Ghiacciaio Presena.

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Immerhin scheinen wir die ersten, die heute diesen Lift benützen, doch werden wir augenscheinlich nicht die ersten sein, die oben ankommen werden.

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Schon aus der Paradiso-Bahn haben wir beobachtet, dass heute wohl irgendein Schitouren-Wettkampf stattfindet, unzählige mehr oder weniger (die meisten mehr) konditionsstarke Schibergsteiger sind auf der Piste bergwärts marschiert und die Spitzengruppe ist offenbar schon fast an der Bergstation der Presena-Gletscherlifte angekommen. Auch sind wir bei weitem nicht die einzigen, die von der Sesselbahn zur Talstation der Schlepper unterwegs sind, daher halten wir uns nicht mit Beobachtungen auf sondern beeilen uns – so weit das bei der Benützung eines Liftes überhaupt möglich ist – um möglichst bei den ersten zu sein, die den hübschen Hang links (von oben gesehen) der Lifte zu verspuren.
Aus der ersten Abfahrt lernen wir zwei Dinge:
Erstens: die Bedingungen sind gut, es ist noch kalt und der Neuschnee scheint mit der Unterlage ausreichend verbunden zu sein.
Zweitens: der stetige Andrang an offensichtlichen Freeridern wird den Tiefschneemöglichkeiten im Bereich des Gletscherlifts bald den Garaus machen.
Nach der zweiten Liftfahrt wenden wir uns also nach rechts (wieder von oben gesehen) und geraten plötzlich in eine immer stärker werdende Sogwirkung der Sgualdrina Cantiere Variante, die hier vom Liftgelände ins Val Presena in Richtung der Talstation der stillgelegten Sesselbahn Alveo Presena abzweigt.
Nur mal Reinschauen lautet die Devise, doch die Sogwirkung betrifft nicht nur uns drei, nein, nahezu alle Freerider, die zu diesem Zeitpunkt in diesem Bereich unterwegs sind, zieht es unvermittelt zu jenem kleinen Grat, an dem man sich entscheiden muss: zurück zu den Liften oder hinunter ins Val Presena.

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Ich weiß nicht, wer der erste ist, der kapituliert und der Verlockung nachgibt, jedenfalls sind plötzlich eine Handvoll Schifahrer unter uns und ziehen ihre Spuren in höchst verlockendem Gelände. Und von der Bergstation rücken weitere Pulver-Hungrige nach.
Ein letzter Blick zurück.

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Es muss eine Entscheidung getroffen werden. Die Schneeverhältnisse sind gut, es ist noch kalt, gefährlich wird es wohl erst zu Mittag werden, wenn die angekündigte Wärme zu Rutschungen führen könnte. Diese Wärme wird dann wohl auch den Pulver zerstören, abgesehen von den schon in die Variante eingefahrenen bzw. dieses in Bälde vorhabenden Kollegen, das bedeutet, morgen macht es wohl nicht mehr viel Sinn, da hinunter zu fahren.
Auch sind die anderen gut ausgerüstet (wie wir auch) und augenscheinlich ortskundig (zumindestens hoffen wir das intensiv), daher ist nach einigen Worten die Entscheidung gefallen, nichts wie nach, solange noch Platz im Pulver ist.
Sabine ist schon in den ersten Hang eingefahren.

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Und weiter geht es hinunter in traumhaftem Pulver.

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Blick zurück.

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Einfach traumhaft, trotz der nicht ganz optimalen Lichtverhältnisse.

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Von oben kommt eine Gruppe auf extrem breiten Schiern in einem Affentempo daher und überholt uns, ich zweifle ja nach wie vor daran, dass die Tempoerhöhung die verkürzte Dauer der Abfahrt im Genuss wett macht.

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Helmut und Sabine können nur staunen. (Sabine mehr, Helmut weniger).

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Aber auch wir haben unseren Spaß.


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Langsam nähern wir uns der Hochebene, auf der auch die Talstation der stillgelegten DSB zu finden ist.

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Blick zurück.

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Immer mehr Freerider, wahrscheinlich alle, die am Gletscherlift unterwegs waren, kommen nach.

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Im Talboden zeigt sich bereits eine Karawane.

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Und auch für uns heißt es bald Anschieben bzw. Stapfen.

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Noch ein Blick zurück zu den prachtvollen Hängen.

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Vor allem die Snowboarder fluchen recht heftig in dem tiefen Schnee.

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Noch ein Blick zurück.

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Was ist den das?

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Handelt sich wohl um eine Materialseilbahn.

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In der Ferne zeigt sich bereits die stillgelegte Doppelsesselbahn.

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Und weiter geht es.

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Schnee ist heute wirklich keine Mangelware hier.

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Weiter geht es.

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Rechts hinunter führen nun extrem steile Hänge weiter hinunter ins Val Presena, die bei der aktuellen Schneelage wohl nicht zu empfehlen sind.

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Unser Weg führt weiter nach links, eben oder sanft abfallend in Richtung des Tunnels, der durch die Bergflanke den Weg zurück zum Passo Tonale ermöglicht.

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Nett, dass andere das Spuren übernommen haben.

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So geht es gemächlich weiter, wir haben Zeit, die Landschaft zu genießen.

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Doch was ist jetzt los! Stau?

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Es geht nicht weiter, alle warten, aber auch was? Bald erfahren wir in einem Gemisch aus Italienisch, Englisch und auch Deutsch, was los ist. Der Tunnel ist weg! Nein, nicht der Tunnel, sondern „nur“ der Eingang! Durch den hier meterhohen Neuschnee gut versteckt. Aber angeblich wird bereits gegraben, ganz vorne sind ortskundige Italiener, die kennen sich offenbar aus und wissen, wo sie die Schaufeln ansetzen müssen. Soll man helfen? Nein, von vorne kommt die Meldung, dass nicht genug Platz ist, es würde nur etwas dauern.

Warten ist angesagt.
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Zehn Minuten, zwanzig, eine halbe Stunde. Nichts passiert, nur von hinten kommen noch einige Nachzügler, es werden wahrscheinlich etwa 40 Freerider sein, die hier warten, möglicherweise alle, die heute in diesem Sektor unterwegs waren.
Viel mehr als Landschaft anschauen geht nun nicht.

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Plötzlich ein Raunen von vorne. Was ist passiert? Ist der Weg endlich frei?
Die Antwort – in Form einer „stillen Post“ ist eher ernüchtert. Die erste Grabung war zu hoch, und dann kam noch ein Schneerutsch von oben und hat auch dieses Loch wieder verschüttet.
Hm. Schneerutsch. Mittlerweile warten wir hier bereits fast 40 Minuten und irgendwie ist der Tunnel noch immer nicht zu sehen.
An den anderen Wartenden vorbei marschiere ich ein Stück nach vorne und dokumentiere die Grabungsarbeiten.

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Mangelnden Einsatz kann man den Italienern ja nicht vorwerfen.
Was uns aber zunehmend nervöser macht ist die Temperatur. Immer wärmer ist es geworden und durch die dünner werdende Wolkendecke knallt langsam die Sonne an die Seite des Berges, an dessen Flanke wir – aufgefädelt wie die Perlen an einer Schnur – auf die Auffindung und Freischauflung des Tunnels warten. Und wirklich, immer wieder rutschen von den nicht einsehbaren Hängen oberhalb einer Kante etwa 20 Höhenmeter über der Warteschlange kleine und größere Mengen zunehmend feuchten Schnees herab. Irgendwie wird die Stimmung der Wartenden ernster. Besonders exponierte Stellen des Wartebereichs werden nun ausgespart, Grüppchen scharen sich unter mehr Sicherheit versprechenden Felsaufbauten an der Geländekante über uns. Man diskutiert alternative Möglichkeiten. Neben uns wartet ein italienischer Bergführer mit Snowboard, er redet immer wieder davon, die steilen Hänge ins Val Presena hinunter abzufahren, man käme dann zwar erst nach längerem Marsch weit unterhalb der Passhöhe zur Straße zurück, aber man müsste hier nicht länger warten. Eine andere Schifahrerin verliert die Geduld und tritt den Weg zurück an. Auch wir hätten diese Möglichkeit, die Felle sind dabei, aber ein Aufstieg durch die Schneemassen im bereich der stillgelegten DSB ist angesichts der steigenden Temperaturen auch nicht verlockend. Ich studiere den Verlauf des Tales und überlege mir die ungefährlichste Route für eine Abfahrt weiter hinunter, doch irgendwie können wir uns zu keiner Entscheidung aufraffen.
Mittlerweile stehen wir schon mehr als eine Stunde am Hang, und wieder kommt eine Ladung Schnee, diesmal weiter vorne, bei den Schauflern, aufgeregtes Gemurmel, offenbar ist der Stolleneingang betroffen. Wie wird diese Sache wohl weitergehen?

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Schweben im Powder - Die, die es erlebt haben, verstehen, den anderen kann man es nicht erklären!


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BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2009, 23:48 
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RetroRebel
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Das nennt man glaube ich einen Cliffhanger... ;)

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BeitragVerfasst: Mi, 02.12.2009, 23:51 
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RetroRebel
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Registriert: Mo, 07.11.2005, 8:22
Beiträge: 2583
Hmm, ein Cliffhanger...


Zitat:
die Übertragung im staatlichen Fernsehen, Donnerstags um 21 Uhr 50 in ORF 1.

Gelegentlich übrigens auch auf 3sat, wie ich letztens festgestellt habe. Wohl jeweils eine Woche nach der Erstsendung.

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