Das war schon klar - ich hatte gehofft, dass meine Süffisanz mittels der Smileys rüber kommt - und du hast mit deiner Feststellung auch absolut recht.
Auch fand ich selber das Fahren in Jeans und Pulli immer sehr lässig - bis ich dann mit dem Boarden angefangen habe und erstmal alle Klischees erfüllte:
Permanent (unfreiwillig) im Schnee liegen und komplett durchnässt sein. Da ist mir dann irgendwann der Vorteil der Funktionsklamotten deutlich geworden. Denn auch heute kugel ich immer noch häufig genug durch den Schnee ...
Ne, im ernst:
Es ist wirklich ein Makel unserer Zeit, dass man sich nicht mehr mit Gegebenheiten abfinden kann und das "sich anpassen" offensichtlich komplett verlernt wurde. Seis auf dem Berg, auf der Straße oder im Alltag - irgendwie hat unsere Gesellschaft den Bezug zur Realität verloren. Zumindest im urbanen Bereich.
Ich bin beruflich relativ häufig im Frankenwald unterwegs, der immer noch richtige Winter bereit hält und sehr ländlich strukturiert ist. Die Leute dort mosern wesentlich weniger als die ganzen "Städter" in meinem sonstigen Umfeld.
Auf'm Berg denke ich, dass gute, sinnvoll gewählte und zusammengestellte Funktionsklamotten einen Sinn haben und dem, der weiß damit umzugehen durchaus weiter helfen. Zumindest für mich stellt das Wetter kein Entscheidungskriterium mehr da - es ist halt wie es ist, ich kann nichts daran ändern, es kann herrlich sein diese Naturgewalten zu erleben, welche unser Mensch-sein in ein wunderbares, gestutztes licht rücken und ich bin weder nass noch ist mir kalt. So gesehen geben mir diese Klamotten sogar eine größere Freiheit.
Und bewegt man sich bei wirklich widrigen Umständen auf dem Berg, bei Kälte, Schneefall und Sturm, erlebt man eine Einsamkeit, eine "Nicht-Präparation", eine Ursprünglichkeit, die an obige Aufnahmen aus alten Zeiten erinnert.