Zitat:
wo jeweils durch Steuerungsversagen der Energieträger außer Kontrolle geraten ist
MMn. ist genau das falsch, auch wenn es oft so kommuniziert wird. Der Reaktor ist nicht aufgrund eines Steuerungsversagens explodiert, sondern aufgrund der Nichtweiterleitung von Konstruktionsdetails vom Konstrukteur an das Bedienpersonal und einer Xenonvergiftung (Xenon ist ein Neutronengift), die sich im Zuge des Betriebes des Reaktors im unzulässigen Bereich gebildet hat und eigentlich zwingend zu eines kompletten Niederfahrens des Reaktors führen hätte müssen und nicht im allseite bekannten Test. Diese Xenonvergiftung wurde jedoch nicht als solche erkannt. Beim kompletten Herausziehen der Steuerstäbe wurde die Xenonvergiftung schnell abgebaut, eine nukleare Leistungsexplosion setzte ein, die durch das Einfahren der mit Graphit (Moderator) besetzten Steuerstäbe noch beschleunigt wurde... Die Folgen sind uns allen bekannt. Interessanterweise gab es damals beim Bedienpersonal des Reaktors Uneinigkeiten und Warnungen, diese wurden aber vom Chefingenieur, der für den Test verantwortlich war, ignoriert.
Vajont wurden ebenso Warnungen ausgesprochen, aber auch nicht ernst genommen. Und als dann die Katastrophe schon abzeichnete, wurde durch die Sofortmaßnahme des Wasserablassens der Hang letztendlich komplett instabil und rutschte ab.
Natürlich sind beide Fälle her verschieden, aber doch vergleichbar.
MFG Dachstein