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 Betreff des Beitrags: Freeride-Unfall Vogesen
BeitragVerfasst: Di, 29.08.2006, 19:12 
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RetroRebel
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Hat zwar nichts mit Alagna zu tun, aber sehr wohl mit Freeriding.

Ich weiss nicht, ob ihr auf Skipass mitlest. Ich will aber sicherheitshalber hier mal auf Romblancs Unfallbericht von skipass-com hinweisen, den er vor wenigen Tagen verfasst hat. Der Bericht ist sehr ausführlich und eindrucksvoll geschrieben. Das Lesen "nimmt einen wiklich mit".

Zur Vorgeschichte: Die Couloirs an der Ostseite und der Nordseite des Hohnecks sind bei den elsässichen Freeridern berühmt und berüchtigt. Diese Routen sind hochalpin und deren Schwierigkeit kann selbst unter Alpen-Massstäben als brutal eingestuft werden. Dazu kommen durch die Windverfrachtungen Schneemengen, die sonst in Mittelgebirgen nicht zu finden sind. Die elsässichen Freerider treffen sich hier immer wieder - vor allem im Spätfrühling und teilweise sogar im Frühsommer - zu Freeride-Abenteuern. Ein besonderes Highlight ist es, die letzten Schneefelder auszunutzen wenn oben auf dem Hohneck bereits die Blumen blühen. Beim letzen Freeride-Treffen der abgelaufenen Wintersaison am 21. Mai 2006 hat es unglücklicherweise Romblanc von skipass.com brutal "zersägt".

Er schildert den Vorfall eindrücklich auf skipass.com. Hier der Link:

http://www.skipass.com/forums/enmontagn ... 71901.html

Da ihr hier offenbar alle des Französischen mächtig seid, dürfte es kein Problem für euch sein. Das Lesen lohnt sich.

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Chasseral - "Les derniers vestiges ont disparu - la fin d'un rêve"


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BeitragVerfasst: Di, 29.08.2006, 19:17 
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RetroRebel
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Danke fürs Verlinken!

Zitat:
Hat zwar nichts mit Alagna zu tun, aber sehr wohl mit Freeriding.


Hab das Forum ja auch in Freeride umbenannt, weil aufgrund der Entwicklung in Alagna kein Interesse meinerseits mehr besteht, über das Gebiet eine Site zu machen. Daher ist das hier jezt das Freerideforum. :)


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BeitragVerfasst: Fr, 01.09.2006, 10:55 
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RetroRebel
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Ich schreibe hier sicherheitshalber mal eine deutsche Kurzfassung dieses Unfallberichtes. Allerdings kann und will ich nicht die Authentizität des Originalberichtes aufrechterhalten und schreibe daher nicht in der 1. Person, wie dies im Original-Bericht der Fall ist.

Hier die Wiedergabe:

Wie in einem Skipass-Thread zu lesen war, hat sich Ende Mai ein Unfall im Couloir Dagobert auf der elsässischen Seite des Hohnecks ereignet. Als Opfer des Unfalls hat sich Romblanc entschieden, über den Hergang zu berichten ? aus mehreren Gründen:

- Um auf die Erklärungsversuche der Forenmitglieder zu den Unfallberichten zu antworten.
- Um den Skifahrern und Skipasslern, die diese Couloirs befahren, hilfreiche Informationen zu geben.
- Um Lehren aus diesem Vorfall zu ziehen.

Er legt weiterhin Wert darauf, dass sich das ?Lehren-Ziehen? nicht auf den Unfall selbst beschränkt, sondern darüber hinausgeht.

Das Wetter ist am 21. Mai in der Früh regnerisch und kalt, es kommt aber nicht in Frage, die Tour abzusagen. Er trifft sich mit snow_badger, um gemeinsam aufs Hohneck zu fahren. Um kurz vor 9 Uhr kommen sie oben an. Es hat 3 Grad, es ist windig, aber es regnet glücklicherweise nicht. Von Hagi und Aubertda ist noch nichts zu sehen (was im Falle Hagi nichts ungewöhnliches ist). Um 9.20 Uhr erscheinen die beiden kurz hintereinander.

Die hübsche Truppe macht sich bereit mit Jacke, Skihose, Handschuhen, Mütze. Angesichts der Jahreszeit und der Tatsache, dass bereits viel Schnee in den Couloirs abgeschmolzen ist, nehmen sie keine Sicherheitsausrüstung (Verschüttetensuchgerät, Schaufel, Sonde) mit. Dasselbe gilt für Haken, Pickel und Gurt, so etwas haben die generell nicht dabei.

Soweit bereit, laufen sie zum Couloir (für die meisten bereits eine gewisse Spannung) wo es fast windstill ist. Sie erreichen die Schneezunge in 2 Zweiergruppen, so dass sich automatisch eine Abfahrtsreihenfolge ergibt. Romblanc selbst fährt demnach als zweiter ab. Auf den ersten Blick erscheint der Schnee etwas härter als 10 Tage zuvor, da war er zusammen mit Skijeff68 hier abgefahren. Hagi stürzt sich als erster hinab und bewältigt ?f?trocken? diesen Moment des Glücks. Unten angekommen (am Ende des befahrbaren Abschnitts) ruft er hinauf, dass Romblanc folgen solle.

Dieser stürzt sich hinein und bewältigt die erste Kurve. Als er sich zur zweiten Kurve abstossen will, fühlt er ? er weiss nicht warum ? den Boden unter seinen Füssen entschwinden, sein Hintern berührt den Schnee. So schlittert er dann auf den rechten Rand des Couloirs zu. In diesem Moment hat er überhaupt keine Angst ? im Gegenteil: Er ist erleichtert, nicht den Abhang hinunter zu rutschen. Seine Erleichterung wird nicht lange anhalten, da er kurz darauf in ein Loch fällt (er selbst weiss die Tiefe nicht genau) und sich den Kopf an Felsen anschlägt (Anmerkung von mir: Er trug keinen Helm). Er hatte bereits 10 Tage zuvor diese durch Schmelzwasser verursachten Spalten zwischen Schnee und Fels bemerkt, da waren sie aber nicht so zahlreich und eher in der Mitte des Couloirs anzutreffen.

In diesem Loch erinnert er sich dann an nichts mehr. Ab hier stützt sich seine Darstellung auf die Berichte seiner Kollegen. Seine Kollegen kommen auf seine Höhe um seine Skier zu bergen und sich nach seinem Zustand zu erkundigen. Offensichtlich geht es ihm gut, denn er steht aufrecht und kann sich normal bewegen.
Das einzige was Sorge bereitet ist, dass er nicht weiss, wer da zu ihm kommt. Wie in Trance klettert er hinaus auf den Schnee, während die Kollegen seine Skier und Stöcke bergen. Dann stürzt er auf dem Schnee und gleitet ? wie Hagi es ausdrückt ? wie eine bewegungsgestörte Marionette abwärts. Nichts scheint ihm aufhalten zu können weder die Felsen, noch die Bäume, gegen die sein Körper rutscht. Ganz plötzlich bohrt sich einer seiner Schuhe in den Schnee und reisst ihn zur rechten Seite, wo ihn eine neue Schmelzwasserspalte erwartet. Diese ist etwa 3 Meter tief und 10 Meter lang. Er stürzt schwer und schlägt an den Felsen an. In diesem Moment kommt er wieder zu sich; er glaubt zu träumen, es wird dunkel, er schlägt in Reflexen wild um sich.
Er ist auf dem Grund einer Spalte mitten in einem Schmelzwasserbach liegen geblieben, seine Kleider sind nass. Er verliert für einige Momente erneut das Bewusstsein.

Als er das Bewusstsein wiedererlangt, weiss er nicht mehr wo er ist, noch wer er ist. Andererseits hat er das Bild eines Mannes mit einer roten peruanischen Mütze vor Augen, er schreit seinen Namen: Pierre O, Pierre O (snow-badger). Das ist derjenige, der ihm dann auch erste Hilfe leistet. Dieser klärt ihm dann auf, dass sie im Dago seien und dass er gestürzt sei. Für ihn (Romblanc) ist es erst einmal nur ein schwarzes Loch und er fragt sich, wer er sei und welchen Tage man heute habe ? kein Wunder nach 5 Minuten völliger Bewusstlosigkeit. Langsam, ganz langsam ordnen sich die Dinge wieder und er ist erleichtert.

Die anderen kommen dann auch zu ihm runter und begutachten seinen Zustand. Sein linker Arm tut ihm weh und er erkennt schnell, dass sein Oberarm gebrochen ist. Weiterhin schmerz sein rechtes Bein.
Als nächstes hat man die Notrufnummer 112 gerufen und mitgeteilt, dass ein Skifahrer auf dem Grund einer Spalte im Dagobert liege, dass es nach Knochenbrüchen am Oberarm und Schienbein aussehe und dass Haken und Hubschrauber notwendig seien.

Man hat dann Schnee zur Seite geschoben und ist aufgestiegen um die Hilfsmannschaften zu dirigieren. Dann kam erstaunlicherweise noch ein weiterer Skifahrer, der Romblanc mit einer Rettungsdecke versehen hat. Erst eineinhalb Stunden nach Absetzen des Alarms wird das Ankommen der Feuerwehr angekündigt. (Anmerkung von mir: Der Bereich Frankenthal ? dort endet das Couloir ? liegt wirklich im hintersten Winkel des Elsass ? fernab von jeder Besiedlung.)

Die Feuerwehr beklagte sich dann, dass die Informationen seitens der 112 mangelhaft weitergegeben worden seien. Sie haben keine Haken dabei und haben die Rettung eines Wanderers erwartet (Anmerkung von mir: Wer fährt auch Ende Mai in den Vogesen Ski? :lol: ). Sie mussten dann vom Falimont (weiteres Couloir) rüberqueren. Dem Romblanc haben sie dann erst mal Morphium verabreicht, damit er den Hubschraubertransport einigermassen ertragen kann.

Er wird am Hubschrauberseil befestigt. Auf dem Transport begleiten ihn nur ein Arzt und ein Polizist. Jetzt in der Luft wird ihm klar, dass er Glück gehabt hat, mit einigen Knochenbrüchen davongekommen zu sein. Der Helicopter lädt ihn dann zunächst in Stosswihr ab, um die restliche Mannschaft aus dem Couloir zu holen. Danach wird er weitergeflogen und schliesslich übernimmt ihn ein Krankenwagen, um ihn ins Krankenhaus zu bringen. Es ist mittlerweile 14.00 Uhr.

Wie geht?s weiter? Er hat mehrere Knochenbrüche am Oberarm und am Schienbein, dazu Verstauchungen und Prellungen am ganzen Körper. Er wurde mit mehreren Schrauben und Nägeln ?zusammengenagelt?, es stehen jetzt im September weitere Operationen bevor, um den Kram teilweise wieder zu entfernen. Er sitzt noch im Rollstuhl und im kommenden Winter ist an Skifahren nicht zu denken. Es kommt erstmal darauf an, dass er sich sonst wieder normal bewegen kann.

p.s.: Ich möchte Romblanc auch hier aus dem Sommerschi-Forum heraus nochmals alles Gute für seine weitere Genesung wünschen und hoffe, dass er irgendwann wieder Ski fahren kann - und das mit Freude.

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Zuletzt geändert von Chasseral am Fr, 01.09.2006, 13:47, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr, 01.09.2006, 13:31 
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RetroRebel
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Danke für die Übersetzung. Hatte den Bericht zwar gelesen aber um alle Details 100% zu verstehen reicht mein Französisch leider nicht.

Hier übrigens ein Bild des besagten Couloirs:

Bild

Mehr Bilder hier: http://www.skipass.com/forums/enmontagn ... 69254.html

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BeitragVerfasst: Fr, 01.09.2006, 13:39 
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Danke für dein Bild @k2k! Ich kenne die Gegend ja persönlich, aber bin jedesmal wieder erstaunt, wie hochalpin es hier zugeht. Und auch auf den Bildern - wie dienem hier - ist dies eindrucksvoll zu erkennen. Für die Leute ohne Ortskenntnis: Ist sicherlich gut vorstellbar wie das in Wirklichkeit abgeht, wenn bereits die Bilder so eindrucksvoll sind (sucht im Zweifelsfall mal auf Skipass - da gibt es massenweise - ach ja, hast ja einen guten Link angegeben). Normalerweise verniedlichen die Bilder ja eher - und das vor Augen kann man sich das bei diesem Bild gut vorstellen.

Ich bin selbst noch nie mit Skiern diese Couloirs hinunter. Der Hauptgrund war der mühsame Rückanstieg bzw. die lange Autofahrt von 30 km, die es braucht, um einen unten abzuholen + 1 Stunde Fussmarsch. Ich glaube, seit diesem Unfall gibt es für mich einen anderen Hauptgrund: Es ist einfach zu abgedreht!

Wie aus dem Bericht indirekt herauszulesen ist: Neben der Steilheit bergen die enormen Schneehöhen ein grosses Problem. Durch die Windverfrachtungen wird hier Schnee reingeweht ohne Ende. Das werden schnell mehrere Meter. Deshalb auch die Spalten beim Schmelzen. Oben hat es dann oft noch meterhohe Wächten. Die Elsässer hegen sogar nach jedem Winter die Hoffnung, dass so eine Schneerinne den Sommer überlebt. Das gedenkt aber keinem mehr selbst. Es soll das letzte Mal so um 1970 gewesen sein, dass der "neige-eternelle" den Sommer überlebt hat. Aber diese Spekulationen gehören schon fast ins Reich der Legende.

p.s.:
Nochmal für die, denen die Vogesen weniger bekannt sind: Es ist ein Mittelgebierge, das max. 1427 Meter hoch ist und hier am Hohneck nur etwa 1350 m. Umso erstaunlicher finde ich diese Verhältnisse, die mit dem benachbarten Schwarzwald überhaupt nicht zu vergleichen sind.

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BeitragVerfasst: Fr, 01.09.2006, 15:06 
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Ist schon bemerkenswert daß man das Ende Mai noch fahren kann. Aber ohne Helm würde ich persönlich das jetzt nicht machen - auch ohne Kenntnis dieses Unfalls, der ja möglicherweise mit Helm nicht so passiert wäre.

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BeitragVerfasst: Fr, 01.09.2006, 16:57 
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Schmelzwasserspalten - davon hab ich auch noch nie was gehört..

.. wie steil ist das Teil? Dürfte an die 40-50 Grad haben, oder?


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BeitragVerfasst: Fr, 01.09.2006, 19:28 
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@Schmelzwasserspalten: Am Gletscher gibts ja auch Randspalten. Das ist das gleiche. Hier sind ja auch vor allem die Spalten am Rand zwischen Schnee und Fels gemeint. Dazu gibts aber wie man liest auch noch welche in der Mitte. Das Schmelzverhalten von Altschneefeldern in engen, steilen Rinnen im Sommer ist wohl etwas anderes als das Abschmelzen von Schneefeldern in "normalem" steilen Gelände und anders als im Winter. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich das Schmelzwasser darin staut und sich erst mal unterirdisch seinen Weg bahnt. Irgendwann bricht der nasse Schnee dann von oben durch.

@Steilheit: Schwer zu sagen. Weniger als die 40-50 Grad auf jeden Fall nicht. Müssten mehr sein, wenn ich die Mur Suisse mal so als Vergeleich heranziehe. Allerdings ist auch das Gelände in diesen Couloirs an sich unangenehmer als in der Mur Suisse. Von daher ist es schwer zu beurteilen.

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BeitragVerfasst: Fr, 01.09.2006, 23:00 
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RetroRebel
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Vielen Dank auch noch mal von mir für's übersetzen, ist jetzt schon noch mal klarer.

Ich schätze mal, dass in einem Couloir aufgrund der anderen Kräfteverteilung und eventuell auch wegen früherer Lawinenabgänge der Schnee eine verhältnismäßig Gletschermäßige Konsistenz in seinem Unterbau bekommt und wesentlich eher fließt und halb-elastisch ist, als das bei einem normalen Schneefeld der Fall wäre. Ist aber nur so eine Vermutung...


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BeitragVerfasst: Sa, 02.09.2006, 13:04 
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Auch von mir vielen Dank für die Übersetzung (mein Französisch reicht da bei weitem nicht ...).

Spalten in Altschneefeldern sind generell keine Seltenheit. Auch eine Schneedecke kriecht ja der Schwerkraft folgend hangabwärts, was dann ebenfalls zu Spaltenbildung führen kann. Das lässt sich bei vielen steileren Altschneefeldern beobachten.

Daneben kommt es aber auch - wie erwähnt - durch Schmelzwasser und unterschiedliche Abschmelzbedingungen zwischen Fels und Schnee zu (Rand-)Spaltenbildung etc.

Sehr unangenehm ist natürlich, wenn unter der Schneedecke ein Bach bzw. eine schmelzwassergefüllte Rinne liegt (was ja in Couloirs im Frühjar/Frühsommer naheliegend ist). Dadurch kommt es zu einem Abtauen der Schneedecke von unten - ein Einbrechen in sowas kann bis zum Ertrinken führen und kommt ab und an auch vor.


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BeitragVerfasst: So, 03.09.2006, 18:44 
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Ja, das mit den Randspalten und mit den Bächen ist schon klar, das umgeh ich auch auf meinen Restschnee-Touren bzw. mach 'nen Steckentest, falls es sich mal kurzfristig nicht vermeiden läßt ;)

.. Schmelzwasser-Spalten längs hinunter machen auch irgendwie mehr Sinn, ich war bei meinem Erstaunen auf Quer-Spalten fixiert... (Die Querspalten in Altschneefeldern gibts wohl weniger aufgrund Schmelzwassers sondern aufgrund von Schwerkraft wie bei Lawinen/Schneerutschungen)


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BeitragVerfasst: Mo, 04.09.2006, 11:45 
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RetroRebel

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Zunächst auch einmal von mir als einem, der des Französischen nicht ausreichend mächtig ist, um so einen Bericht zu lesen, herzlichen Dank für die Übersetzung.
Die Vogesen kenne ich grad mal von der Landkarte und solche alpinen Steilabfahrten hätte ich dort wohl kaum vermutet. Allerdings schauen Westösterreicher auch oft sehr ungläubig, wenn ich von den Steilrinnen im Rax- und Schneeberggebiet erzähle, die auch fallweise sehr gefährlich sind und immer wieder Todesopfer fordern.

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Schweben im Powder - Die, die es erlebt haben, verstehen, den anderen kann man es nicht erklären!


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